Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstückim Maison Ambre starteten wir unseren Toyota und fuhren in die Maerua-Mall zum Einkaufen. Wir gingen in den Superspar und trauten unseren Augen nicht, was es hier alles zu kaufen gibt. Nicht dass wir gedacht hätten, in Afrika gibts nichts zu kaufen, aber die Vielzahl an deutschen Produkten (EDEKA, Gut und Günstig etc) hat uns schon etwas überrascht. In dem Laden gabs wirklich alles, was es auch in Deutschland zu kaufen gibt, und dazu noch ein paar regionale Dinge dazu.
Es wanderten also Kartoffeln, Zwiebel, Wasser, Gewürze, Käse, Getränke und vieles mehr in unseren Einkaufwagen, der sich zusehends füllte. Ich dachte dabei dauernd an unser Auto, das wir auf dem Parkplatz gelassen haben, da waren schließlich unsere ganzen Sachen drin. Nicht zuletzt deswegen drängte ich beim Einkaufen etwas zur Eile. An der Kasse wurden unsere ganzen Waren in lauter kleine Plastiktüten verpackt. Sogar mein Sixpack (also das kleine Tragerl Bier meine ich, nicht dass es hier zu Mißverständnissen kommt...) bekam eine eigene Tüte. Wir packten die Tüten und eilten aus dem Laden zu unserem Auto, welches Gott sei Dank noch unversehrt da stand.
Unsere Tour führte uns dann auf die B1 in südlicher Richtung, dann noch vor Rehoboth links weg auf unsere erste Gravelroad.
Wir steuerten kreuz und quer durch die Gegend in Richtung unserer nächsten Logde, die Bagatelle Kalahari Game Ranch. Unterwegs gabs schon viel zu sehen, vor allem viele Webervogelnester. Es ist schon erstaunlich, was die kleinen Piepmätze da zusammenkonstruieren. Dann geschah es: Ich erspähte neben der Strasse einen Springbock. Sofort brachte ich den Toyota zu stehen und ordnete mehrere Fotografien an, was die Sylvia nach anfänglicher Widerrede auch machte. Sie meinte, das wird nichts gescheites, der Zaun dazwischen ist im Weg und außerdem sehen wir von dem Tier ja nur den Hintern. Ich ließ mich auf keine Diskussionen ein, was wir haben haben wir, wer weiß, ob wir nochmal einen Springbock sehen. Wie gesagt, irgendwann drehte sich das Tier mal um und es machte Klick.
Bei der Ankunft auf der Bagatelle Ranch wurden wir mit einem Begrüßungsgetränk empfangen. Wir bekamen den Schlüssel zu unserem Campingplatz und fuhren dort auch gleich hin, nicht ohne für den Abend die Cheetah-Feeding-Sundowner-Fahrt und für den Morgen den Buschman-Walk zu buchen.
Der Campingplatz iist eine Wucht, man wähnt sich wirklich mitten in der Wildnis, und die Dusche sowie WC und Waschtisch sind sauber und, da absperrbar, sehr praktisch.
Unser Zelt bauten wir noch nicht auf, da wir ja noch zur Tour mussten. Als wir wieder zum Haupthaus fuhren, zog ein Unwetter herauf und es begann zu donnern und blitzen, und immense Regenmassen stürzten vom Himmel.
Das Ganze war so schnell es gekommen war auch wieder rum, und wir bezogen Stellung auf dem offenen Pirschwagen.
Unser Fahrer wuchtete noch eine große Schüssel mit Fleisch auf den Beifahrersitz, und los gings. Wir warn ganz schön nah dran an den Geparden, das war ein etwas seltsames Gefühl. Der Fahrer meinte nur, wir sollten auf keinen Fall wegrennen, sondern immer ruhig stehenbleiben...na dann!
Beim Sundowner konnten wir unseren zweiten afrikanischen Sonnenuntergang beobachten, der dank des Gewitters und der noch vorhandenen Restwolken sensationell war, und den ersten in Windhoek selbstredend um ein Vielfaches übertroffen hat!! Wir haben dann auch noch ein Pärchen aus dem Nachbarort getroffen, lustig lustig. Mitten im Nirgendwo, 8500km von zuhause weg, und dann steht quasi der Nachbar vor Dir...
Als es dann dunkel war und auch ziemlich kühl wurde, sind wieder zurück zum Zeltplatz und haben zum ersten Mal unser Dachzelt aufgebaut. Das hat ganz gut geklappt, viel kann man ja auch nicht falsch machen. Zum Abendessen haben wir dann im Schein unserer Stirnlampen ordentlich gevespert und haben dann unser Zelt bezogen.