Allgemeines / Tipps
Den folgenden Beitrag werden wir immer wieder erweitern.
Wir möchten versuchen hier die eine oder andere unserer Entscheidungen zu erklären und einfach auch ein paar Tipps zusammenfassen die vielleicht dem einen oder anderen weiterhelfen kann.
Reiseziel / Route / Reisezeit
Die Reisezeit (März bzw. April 2014) war bei uns gesetzt. Nachdem wir uns im Februar 2013 in Tansania mit dem Afrika-Virus infiziert hatten, brauchten unsere Konten (Gehalt- + Urlaubskonto) etwas Urlaub vom Urlaub
Mehr als ein Jahr konnten wir aber auf keinen Fall warten - somit war die Reisezeit relativ schnell bestimmt.
Namibia wurde uns schon in Tansania von Mitreisenden ans Herz gelegt und so begann die Recherche. Das Forum war recht schnell gefunden und wir verbrachten viele Stunden mit dem Lesen diverser Reiseberichte und natürlich sämtlicher Threads zum Thema Sicherheit
.
Wir kannten Afrika ja bisher nur aus Tansania - da gab es schon ziemlich große Ängste bezüglich einer Selbstfahrertour. Aber genau das wollten wir ja - die Freiheit einer Selbstfahrertour. Mit allen Vor- und natürlich auch Nachteilen. Aber auf jeden Fall die Freiheit die wir schon aus Australien oder den USA kannten. Die Freiheit bei einem Löwenrudel 3 Stunden zu bleiben - oder eben halt nur 2 Minuten.
Das Forum hat es geschafft die Bedenken so weit auf ein Minimum zu reduzieren (durch die Reiseberichte - nicht die "Sicherheit-Threads"!), dass wir uns schlussendlich getraut haben. Und für uns war das die richtige Entscheidung. Im Nachhinein betrachtet können wir das sagen. Man kann Namibia absolut nicht mit Tansania vergleichen.
Die Reisezeit ist nicht wirklich ideal für eine klassische Namibia Rundreise. März ist ja doch eher noch Regenzeit. So verzichteten wir recht schnell auf Etosha und den Norden. Da wir Katzenliebhaber sind, haben wir uns beim Lesen der Berichte in den KTP verliebt. Trotzdem wollten wir unbedingt Nashörner sehen (die haben wir in Tansania nur eingeschränkt gesehen). Deshalb haben wir uns zum Start und zum Ende der Reise entsprechende Lodges mit Elefanten und Nashörnern in der Nähe von Windhoek gegönnt.
Bewusst haben wir die letzten 3 Wochen vor der Zeitumstellung in Namibia gewählt - somit hatten wir noch lange Tage und waren gleichzeitig möglichst am Ende / Nach der Regenzeit.
Also ist eine für Einsteiger eher ungewöhnliche Rundreise im Süden Namibias herausgekommen - inkl. 6 Tage im KTP.
Mietwagen
Schlussendlich haben wir uns für einen Hilux-Doppelkabiner mit Engel-Kühlbox entschieden. Die Kosten dafür sind natürlich schon sehr extrem.
Trotzdem - mit dem Hilux ist man auf der sicheren Seite. Im KTP hat es einen Tag geregnet - mit einem normalen Auto wäre das an diesem Tag eher schwierig gewesen. Mit dem Hilux absolut kein Problem. Ich bereue die Autowahl im Nachhinein nicht. Aber das muss man natürlich sehr stark von Reiseroute und Reisezeit abhängig machen.
Die Engel-Kühlbox ist natürlich ein zusätzlicher Luxus - aber extrem praktisch. Immer gekühlte Getränke und Verpflegung für unterwegs.
Gemietet haben wir bei Caprivi Car Hire. Das Auto war in Top Zustand und es gab keinerlei Probleme. Beim nächsten Mal definitiv wieder.
Kartenmaterial / GPS
Die Planung der Route (insbesondere die Reisezeit ist ja für einen Asphaltstraßen-Europäer oft schwer einschätzbar) haben wir mit Garmin BaseCamp und den Tracks4Afrika-Kartenmaterial gut hinbekommen. Die Tagesetappen sind dadurch sehr gut einschätzbar.
Das Tracks4Afrika-Kartenmaterial haben wir dann auch auf einem Garmin-GPS-Gerät (meine Schwester hat gottseidank eines, dass ich verwenden konnte) vor Ort verwendet. Das ist zwar selten wirklich notwendig (außer in Windhoek - da war ich sehr sehr froh am ersten Tag das Navi zu haben), aber natürlich einfach praktisch. Man weiß einfach immer wo man ist und jederzeit wie lang die Fahrt noch dauern wird.
Zusätzlich hab ich mir noch eine T4A-Papierkarte gekauft. Das Navi haben wir zum Schluss nicht mehr immer verwendet - da hilft die natürlich schon bei der Orientierung. Auch bei der Planung war die Karte eine gute Investition - man sieht auf Papier einfach trotzdem mehr und bekommt einen besseren Überblick.
Foto- und Videoausrüstung
Da wir im Reisebericht nach unserer Fotoausrüstung gefragt wurden, hier noch eine Kurzzusammenfassung.
Fotoausrüstung
- Gehäuse: Canon EOS 650D
- Objektiv #1: Canon EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 IS STM
- Objektiv #2: Canon EF-S 55-250mm 1:4-5,6 IS STM (ausgeborgt)
- Leichtes Stativ
- Infrarot-Fernauslöser
- Ersatzakku
- 2 x 64 GB Speicherkarte (da waren wir unsicher - hat aber die 3 Wochen gereicht)
Videoausrüstung
- Sony HDR-PJ650VE HD
- 128 GB Speicherkarte (wäre für mich als Video-Neuling interessant - mit der bin ich locker ausgekommen die 3 Wochen).
Taschenlampen
Ja, ich dachte mir - bin ja kein Camper brauch ich nicht. Dann hab ich mir doch noch zwei ordentliche besorgt. Und die waren Gold-Wert. Braucht man immer mal - und wenn man sich hier einmal was ordentliches kauft, dann hat man das auch länger. Tipps gibts im Forum genug. Ich habe mich für Zweibrüder Ledlenser P7.2 entschieden. Wir sind damit super ausgekommen - aber da gibt es sicher andere empfehlenswerte.
Einkaufen
Unseren Großeinkauf (insbesondere für den KTP) haben wir beim Maerua Super Spar erledigt. Dort gibts wirklich alles und ich würde das wieder so machen. Wir waren am letzten Tag auch im Wernhill Shopping Centre - dort sind meiner Einschätzung nach die Wege einfach weiter. Vor dem Spar kann man mit etwas Glück direkt parken und ist gleich beim Auto. Mit der Menge an Zeug das wir dabei hatten, ist das ein wesentlicher Vorteil.
Achja: Auch die Auswahl Anti-Alkoholischer Getränke ist im angeschlossenen Bottle-Shop wesentlich größer als im Spar selbst. Das war mir so nicht bewusst, und deshalb habe ich im Super Spar für uns sehr unpraktisch verpacktes Cola gekauft.
Vorher kann man auch problemlos die Shopping Mall besuchen. Dort gibt es die kleine tolle Bäckerei (Vollkornbrot sehr zu empfehlen) und natürlich alles andere was das Herz begehrt (Bankomaten, MTC-Shop, ...).
Sehr hilfreich war das Verfassen einer Einkaufsliste. Ich habe mir immer die größten Sorgen bezüglich Haltbarkeit gemacht. Deshalb haben wir uns auch für die Engel Kompressorkühlbox entschieden. Für Fleisch, Käse, Wurst und Salat ist das wahrscheinlich auch wirklich nicht schlecht. Mit ein paar Einschränkungen kommt man aber sicher auch ohne klar. Bzw. mit einer normalen Kühlbox mit "Eis"- oder "Flaschenkühlung".
Ob die Einfuhr von Fleisch in den KTP von Namibia aus offiziell erlaubt ist oder nicht, weiß ich bis heute nicht sicher. Faktum ist, jeder führt Fleisch ein. Die Leute werden ja sogar bewusst zu Fuß über die Grenze bei Mata-Mata in den Farmstall gelassen um dort Fleisch zu kaufen. Das ist mit Sicherheit kein Problem. Ich würde das Fleisch aber trotzdem zur Sicherheit wieder irgendwo etwas verstecken.
SUBJEKTIVES Sicherheitsgefühl
Ich kann nur sagen, ich habe wesentlich schlimmeres befürchtet. Also Einkaufen oder so und Auto parken (z.B. in Windhoek) ist dank der Parkwächter nun wirklich kein Problem. Wenn man sich an die "normalen" Sicherheitstipps hält (ich würde z.B. auch bei uns nie mein Smartphone sichtbar im Auto liegen lassen - nicht mal für 5 Minuten in einer Siedlungsstraße), dann denke ich fährt man sehr gut.
Wir wurden genau zwei mal angebettelt, einmal in Swakopmund von einem Makalani-Nuss-Schnitzer und einmal beim Tanken in Gochas. Mit einem bestimmten Nein, war auch schon wieder Ruhe. Mir fällt keine einzige Situation ein, in der wir berechtigt Angst haben hätten müssen. Darin eingeschlossen auch das Abheben von Bargeld am Bankomaten oder beim Tanken / Einkaufen in einsameren Gegenden.
Zum Beispiel sind wir in Swakopmund vom The Tug Abends (es war schon dunkel) zu Fuß zum Hotel zurück. Waren ca. 5-10 Minuten Fußweg - wir fühlten uns da einfach unwohl. Es gab aber absolut keinen Grund dazu. Niemand sprach uns an oder ähnliches.
Sicherheit ist aber natürlich immer ein subjektives Gefühl - beim nächsten Mal werden wir uns definitiv sicherer fühlen.
Und im Endeffekt ist es wahrscheinlich auch ähnlich wie beim Safarigott. Man kann eben zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und tolle Sichtungen haben. Genauso kann man natürlich auch zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort sein.