Langsam bekamen wir Hunger, fuhren nach Nossob und checkten ein. Dort wollten wir Pause machen und etwas essen. Zuerst suchten wir uns einen Stellplatz mit Stromanschluss, um dann festzustellen, dass wir wieder mal nicht den passenden Stecker dabei haben. Wir luden Tisch und Stühle aus und stellten sie neben das Auto in den Schatten. Aber auf dieser Seite des Wagens war zu wenig Platz, und so räumten wir Tisch und Stühle auf die andere Seite. Nun war es Zeit für den starken Wind, der über Nossob hinwegfegte. Wind war nett ausgedrückt. Es handelte sich vielmehr um einen Sandsturm. Er brachte Staub und feine Blättchen mit sich, die aus dem Baum über uns herunterregneten. Ruth, die gerade Tomaten schnitt, bekam diese gleich umsonst paniert. Also packten wir den Tisch erneut auf die andere Seite in den Windschatten des Autos, nicht jedoch, ohne dieses ein wenig umzuparken, damit wir mehr Platz zum Sitzen hatten. Der Wind legte noch einmal kräftig zu und blies den Staub nun auch unter dem Wagen durch. Die Blätter rieselten so stark, dass wir mit dem Abwischen des Tisches nicht mehr nachkamen. Das geschnittene Brot landete mitsamt Teller in hohem Bogen auf dem Boden. So wollten wir kein Omelett backen. Daher fuhren wir das Auto noch einmal ein Stückchen weiter, damit wir zumindest etwas unter dem Dach sitzen konnten, das entsteht, wenn die seitliche Klappe des Aufbaus hochgeklappt wird. Der Wind lies jedoch nicht nach, und so blieb uns als letzte Rettung, im Auto zu essen. Wir stellten den Gaskocher in den Aufbau, machten dort Omelett und aßen drinnen. Ruth saß auf dem Boden der Wohnkabine, Uwe hockte im Stuhl draußen und hatte seinen Teller ebenfalls auf dem Fußboden.
Nicht gerade gemütlich, aber immerhin knirschfrei. Wir hofften, dass uns niemand beobachtet hatte. Es muss schon sehr merkwürdig ausgesehen haben, wie wir ständig mit dem Tisch um unser Auto marschierten und dieses jede Minute ein paar Meter weiter nach links oder rechts parkten.
Nach dem Essen sicherte Uwe Fotos, Ruth duschte, dann spülten wir ab. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten, als wir kurz in den Hide gingen, um einen Blick auf das Wasserloch zu werfen. Außer einem Schakal war dort nichts los.
Daher drehten wir noch eine kleine Runde südlich von Nossob bei Marie se Draai.
Der Karakal, mit dem wir uns eigentlich hier verabredet hatten, versetzte uns leider. Sieht so aus, als müssten wir nochmal wiederkommen. Wir begegneten ein paar Springböcken, einzelnen Oryx und Gnus. Sonst gab es nichts zu entdecken. Aber wir wollen ja auch nicht unverschämt werden. Bestens gelaunt ging es also zurück ins Camp, wo sich der Wind – Gott sei Dank – verzogen hatte. Stattdessen war es wunderbar warm, und der Sonnenuntergang traumhaft. Wir machten Feuer und bereiteten eine Buschpizza vor.
Der Teig war relativ trocken, und wir machten zwei zusammengeklappte Calzone mit Tomaten, Salami, Paprika, Zwiebeln und Käse. Dann kam alles auf den Rost über die Glut. Nach mehrmaligem Wenden waren die Pizzen kross und heiß, aber innen immer noch etwas teigig. Im Gegensatz zu unserem ersten Versuch im letzten Jahr, konnte man sie aber essen.
Wir besuchten noch einmal kurz den Hide, aber wieder war außer einigen Schakalen nichts zu sehen.
Kilometer: 95