Donnerstag, 15. August 2013 – Sandwich Harbour
Meikes Gästehaus, Swakopmund
Wir mussten ein bisschen früher aufstehen, da wir pünktlich um halb neun abgeholt wurden. Daher dehnten wir das Frühstück nicht endlos in die Länge und standen parat, als Ernst mit dem Wagen von Turnstone Tours vor der Tür stand. Heute ging es nach Sandwich Harbour. Zunächst saß noch ein einzelner Gast im Wagen, der irrtümlicherweise davon ausgegangen war, dass die Tour schon am frühen Nachmittag zu Ende sein würde. Da es sich aber um eine Ganztagstour handelte und er bereits um 15.00 Uhr nach Windhoek abreisen musste, konnte er leider doch nicht teilnehmen. Er verlangte jedoch nicht nur, dass er nun für die Tour nichts bezahlen müsse (was auch selbstverständlich war), sondern forderte darüber hinaus Schadensersatz, weil er nun auch keine andere Tour für diesen Tag mehr buchen könne. Ernst brachte ihn zurück in sein Hotel und klärte das Missverständnis.
Dann fuhren wir nach Walvis Bay. Ernst ist neben seiner Tätigkeit als Fahrer und Tourguide auch Hobbyimker und wird regelmäßig gerufen, wenn irgendwo ein Bienennest entdeckt wird. Es gab einen aktuellen Fall, und so schauten wir bei einem alten Container vorbei, unter dem sich ein Schwarm Bienen eingenistet hatte, die er entfernen sollte. Er wollte sich die Sache nur kurz ansehen und wurde dabei prompt von einer Biene über dem Auge gestochen. Das machte ihm jedoch nicht viel aus. Er drückte Ruth sein Taschenmesser in die Hand, die ihm damit den Stachel entfernte, als würde sie das täglich machen.
Wir holten noch ein kanadisches Pärchen von einem Campingplatz ab. Die beiden befinden sich auf einer Weltreise, für die sie ein bis zwei Jahre Zeit haben und so lange unterwegs sein wollen, bis ihr Budget erschöpft ist. Beneidenswert!
Gemeinsam ging es dann in den Süden von Walvis Bay. Im Gegensatz zu den letzten Jahren tummelten sich am Meer unzählige Flamingos. Wir kamen bis auf wenige Meter an die Vögel heran.
Ernst fuhr an den Salzfabriken vorbei Richtung Süden. Wir hielten uns immer parallel zur Küste. Es gab viele Vögel zu entdecken. Neben den Flamingos waren dort Seeschwalben, Dominikanermöwen, Pelikane und ein paar Reiher zu finden.
Wir kamen an den Resten eines toten Delphins vorbei und sahen Hyänen-Spuren im Sand. Leider ließen sich die braunen Zotteltiere nicht blicken. Dort, wo vor einigen Tagen eine besonders hohe Springflut Wasser über die Küste getragen hatte, befand sich noch ein Streifen Nass. Gelegentlich tauchten ein paar Robben in die Wellen.
Zwischenzeitlich bogen wir in die hohen Sanddünen ab. Ernst steuerte den Landrover mit großer Präzision und genauer Ortskenntnis. Wir sausten wie auf einer Achterbahn die Dünenflanken hinunter und hinauf. Manchmal blieben wir oben stehen und genossen die Aussicht.
Und wir sind beim Elefantenkopf nicht den kleinen Sandhügel hinaufgekommen. Peinlich!