9.Tag: 16. August 2013 : Ins Damaraland
Swakopmund - Damaraland (270km Fahrt)
Madisa Campsite Dachzelt
Wir schlafen uns heute so richtig aus.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Frenus und Sibylle. In der Stadt kaufen wir noch frisches Schwarzbrot und Gebäck bei einer deutschen Bäckerei ein. Dann geht es Richtung Norden aus der Stadt raus.
Unser heutiges Ziel ist die Madisa Camp Site, die ungefähr eine Fahrstunde von Twyfelfontein entfernt im Damaraland liegt.
Bereits gestern haben wir entschieden, dass wir uns den Umweg nach Cape Cross ersparen wollen. Es sind doch zwei zusätzliche Fahrstunden und Robben haben wir gestern mehr als genug gesehen.
Die ersten 90 Minuten Fahrt sind sehr langweilig. Einziges Highlight sind unsere ersten Erdmännchen, die wir aus großer Entfernung von der Straße aus erkennen. Für brauchbare Fotos muss der Maximalzoom herhalten. Kaum nähern wir uns, verschwindet die ganze Sippe unter der Erde.
Weder die Fahrt entlang der Küste nach Henties Bay noch die Strecke nach Uis bieten landschaftliche Schönheiten. Speziell die Strecke von der Küste Richtung Brandberg schlägt an Kargheit alles, was wir bisher in Namibia gesehen haben.
Soweit das Auge reicht..NICHTS…außer Himmel und Staub. Kein Grashalm, kein Strauch, nicht einmal Steine, die größer als eine Faust sind.
Gut, dass wir zum Zeitvertreib wieder Hummeldumm hören.
Gegen mittag sind wir in UIS und tanken voll. Hier nimmt der Tankwart die Bitte „Full“ sehr wörtlich und rüttelt und schüttelt minutenlang am Auto herum, um auch wirklich noch den letzten Tropfen in die beiden Tanks zu pressen.
Nach Uis entscheiden wir uns, weiter über D-Straßen anstelle der C-Straße nach Norden zu fahren.
Bei der einzigen Kreuzung auf 40 km Fahrt zwischen der D2319 und D2612 biegen wir falsch ab und auf eine abendteuerliche Farmzufahrt ein. Als wir die Farm erreichen bemerken wir unseren Fehler und werden von den sehr hilfsbereiten Farmarbeitern zurück auf den richtigen Weg gelotst.
Die weitere Fahrt nach Norden ist landschaftlich etwas schöner aber ereignislos.
Wir erreichen die Abzweigung zur Madisa Campsite kurz vor 15 Uhr. Wir haben uns diese Campsite ausgesucht, da sie sehr schön sein soll und man mit etwas Glück auch Besuch von Wüstenelefanten erhoffen kann. Bei der Anmeldung wird uns gleich einmal diese Hoffnung genommen. Wegen der großen Trockenheit sind die Elefanten weiter gezogen und ganz sicher nicht mehr in der Gegend.
Die Campsite liegt wunderschön zwischen Felsen und einem ausgetrockneten Flussbett.
Uns wird alles erklärt, z.B. dass der Stromgenerator für Licht und Akku-Laden nur zwischen 17:30 und 20:00 eingeschaltet ist. Für Warmwasser müssen wir selbst den Donkey anfeuern.
Wir haben ein privates, über Holzstufen erreichbares, Bade- und WC-Häuschen, wieder open air. Sehr urig aber total in Ordnung. Auch die Anrichte und die Grillstelle sind sehr in Ordnung.
Einzig Unmengen an Fliegen sind störend.
Wir bekommen ein Bündel an Feuerholz und machen einen Spaziergang in der Gegend.
Wir sehen Klippschliefer und allgegenwärtige Elefantenspuren an den Bäumen und im Sand. Sichtlich aber keine frischen Hinterlassenschaften der Dickhäuter. ;-(
Beim Spaziergang treffen wir die anderen Gäste der Campsite, zwei Frauen mit Kind aus Südafrika. Wir plaudern kurz mit ihnen, danach sehen wir aber weder sie noch sonst jemand anderen bis zu unserer Abreise wieder.
Während ich Holz zerkleinere, lasse ich die Mädels alleine Feuer machen. Ganz stolz schaffen sie es mit den großen Zündhölzern das Zundermaterial zum Brennen zu bringen.
Wir grillen unsere Oryx-Steaks aus Swakopmund für uns, für die Kinder gibt es wieder mal Würstchen. Trotz der Abgeschiedenheit gefällt allen die Platz sehr gut. Je länger wir in Namibia sind, desto mehr genießen wir die Stille der Landschaft und die Tatsache derart ungestört zu sein. Die Kinder sind schon um 8 in den Zelten. Wir sitzen noch eine Weile am Lagerfeuer und testen den Nightshot-Modus der neuen Kamera.
Gegen 21 Uhr klettern auch wir in die Zelte. Selina schläft schon wieder. In der Nacht ist für ein paar Minuten einiges an Geschrei und Radau in der Umgebung zu hören.
Mein Entdeckerdrang ist nicht groß genug, um der Sache auf den Grund zu gehen. Vielleicht finde ich ja morgen heraus, was das war…