Dies ist ein nicht immer ganz ernst zu nehmender Reisebericht vom männlichen Teil der Reisegruppe, gewidmet R., die auf den folgen Seiten soviel erdulden muß und die bei der Bearbeitung des Textes soviel Kreativität bewiesen hat!
V O R W O R T (vom weiblichen Teil der Reisegruppe)
Zur Beziehung der Zweimann/frau-Kleinreisegruppe:
Dies ist ein sehr persönlicher Reisebericht, in dem der Erzähler endlich mal sein latent vorhandenes Machogehabe so richtig zur Entfaltung bringen kann. Zwangsläufig muß der Leser / die Leserin (man beachte in diesem Fall die Gleichberechtigung!), zunehmend den Eindruck gewinnen, daß es sich bei der Reisebegleiterin um ein zumindest etwas minderbemitteltes, kleines, schutz-bedürftiges, unselbständiges weibliches Wesen handelt, dem das unsägliche Glück beschieden war, mit einem seinerseits allmächtigen, besserwissenden, verständnisvollen, ausgeglichenen, über den Dingen stehenden, kurz gesagt fast gottgleichen männlichen Wesen unterwegs sein zu dürfen. Sei’s drum - wenn es den Unterhaltungswert steigert ....
Zur Vorgeschichte:
Die Idee für die Reise entstand bereits im Jahr 1994 nach einer 4-wöchigen ebenfalls auf eigene Faust durchgeführten PKW-Tour durch Südafrika. Dieses Land hat uns mit seinen herrlichen Landschaften, seinem unvergleichbaren Wildtierbestand und der für uns Mitteleuropäer doch teilweise so fremden Kultur dermaßen fasziniert, daß wir beschlossen, auch einmal das „echte Afrika“ zu bereisen. Aus persönlichen Gründen erfolgte die Realisierung erst im Frühsommer 1996.
Geplant wurde die Reise anhand von diversen Reiseführern, Ferienkatalogen und dem Informationsmaterial des namibianischen Fremdenverkehrsverbandes. Um dem ganzen den Hauch von ein bißchen Abenteuer zu verleihen und auch den hintersten Winkel erreichen zu können, mein Mann außerdem als begeisterter Autofahrer unbedingt mal mit einem vierradgetriebenen Geländewagen durch die Gegend düsen wollte (später stellte sich heraus, daß es wohl eher schon immer mein Wunsch gewesen war, in so einem Wagen mitzufahren), mieteten wir uns von Deutschland aus direkt bei der Firma A. (gibt es nicht mehr) in Windhoek einen Toyota-Hilux mit Dachzeltaufbau und Campingausrüstung. Über A.ließen wir lediglich für 2 Nächte die Stellplätze auf einem zumeist stark frequentierten Campingplatz (Sesriem) reservieren; alle anderen Übernachtungsmöglichkeiten suchten wir uns direkt vor Ort.
Zur Reise:
Nach der Ankunft in Namibia stellten wir relativ schnell fest, daß Theorie und Praxis wie meistens im Leben weit auseinander liegen. Da wir bisher über keinerlei Erfahrung im Umgang mit Geländewagen verfügten und bis heute nicht in der Lage sind, Pannen am Fahrzeug selbst zu beheben, haben wir extrem schlechte Strecken vermieden. Unsere ursprüngliche Planung, von Victoria Falls aus über Savuti, Moremi und Maun nach Windhoek zu fahren, wurde - der Vernunft oder der Vorsicht gehorchend - verworfen. Aber die anderen Regionen, die wir hierfür ins Programm nahmen, waren mehr als ein Ersatz, ohne daß es hierzu des allerletzten „Kick’s“ bedurfte (für manche Wüstenfahrer soll es das Größte sein, zur Bewältigung von 5 km Piste mehr als einen halben Tag zu benötigen).