Donnerstag, 2. August 2012 – Sonnenfinsternis
Der Morgen am Karibasee war sehr gemütlich. Wir frühstückten in der Morgensonne mit Blick auf den See und machten ein wenig Ordnung im Auto.
Es war nach neun, als wir bezahlten und aufbrachen. Am Abend zuvor hatte Uwe beim Vorbeifahren bei einem Dorf ein paar schöne Trommeln am Straßenrand gesehen. Da es jedoch schon spät gewesen war, hatte er Ruth (die sie nicht bemerkt hatte) gegenüber nichts erwähnt, um einen Zwischenstopp zu vermeiden. Nun hatten wir genug Zeit, und so fuhren wir ein paar Kilometer die Schotterpiste bis zu dieser Stelle zurück. Es gab zwei Stände mit handgefertigten Trommeln. Sobald wir anhielten, kamen ein paar Kinder angelaufen, und auch zwei Erwachsene traten dazu. Die Trommeln waren wirklich schön, und wir konnten sie in aller Ruhe ausprobieren. Es war eine sehr entspannte Atmosphäre, niemand wollte uns etwas aufdrängen. Ruth entschied sich für eine mittelgroße Trommel.
Nachdem wir bezahlt hatten, fragten wir, ob wir noch ein paar Fotos machen dürften. Normalerweise haben wir Hemmungen, am Straßenrand anzuhalten und einfach zu fragen, ob wir Leute fotografieren dürfen. In diesem Fall standen wir bereits eine ganze Zeit mit den Dorfbewohnern zusammen, und deshalb fiel es uns leichter. Keiner hatte etwas dagegen. Im Gegenteil: Die Kinder fanden es sehr lustig, sich auf dem Monitor der Kamera zu sehen.
Wir boten ihnen an, ein Foto auszudrucken. So ließen wir zur Begeisterung aller ein Gruppenfoto der Kinder da. Alle schrien durcheinander. Ein Vater fragte schüchtern, ob wir von seiner Familie und seinem Verkaufsstand ebenfalls ein Bild machen könnten. Dafür wurden alle Familienmitglieder zusammengerufen. Die Mutter schüttelte das kleinste Kind noch schnell aus seinem T-Shirt und zog es ihm richtig herum an. Nett war auch das Angebot des Mannes, der keinerlei Erfahrungen mit digitalen Medien hatte: Wir könnten zwei Fotos machen – eines für ihn und eines für uns.
Wir dankten ihm und kauften eine zweite Trommel, die uns noch besser gefiel als die erste. Schließlich fotografierten wir auch noch seine Mutter und ließen einen weiteren Abzug da.
Ruth spielte mit den Kindern ein wenig Ball, den wir für solche Anlässe mitgebracht hatten. Es war ein schönes Erlebnis, mit diesen netten Leuten ein wenig in Kontakt zu treten. Der Mann erklärte uns die Unterschiede und Namen der verschiedenen Trommeln und zeigte uns zusammen mit den Kindern, wie man darauf spielt.