THEMA: Namibia Rundreise mit Kindern (um 10 Jahre)
12 Okt 2012 09:33 #257778
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Die Fahrt von Nabmibias Hauptstadt nach Ababis ist ca. 250 km lang und ab Rehobot machen wir erstmals Bekanntschaft mit den berühmten Schotterpisten Namibias. Die Ababis Gästefarm ist ein guter Startpunkt für die Besichtigung des Sossusvlei.

Solitaire (historisch Areb) ist seit 1848 eine private Kleinstsiedlung auf der gleichnamigen Farm im zentralen Namibia am Rande des Namib-Naukluft-Park. Älteste Gebäude sind der 1849 errichtete Laden und die 1851 errichtete Kirche, seit 1879 mit eigener Orgel. Der derzeitige Manager des Ladens und der Bäckerei in Solitaire, Moose McGregor, hat Solitaire mit seinem Apfelkuchen berühmt gemacht: alle bedeutenden Touristenratgeber verweisen auf den Apple Pie in Solitaire, viele mit dem Zusatz „bester Apfelkuchen in Afrika“. Sein Brote gelten als einige der köstlichsten Namibias.


Wir entscheiden uns auf unserer Tour für den spektakulären Speetshoogte-Pass. Dieser ist steiler als der Remtshoogte-Pass, aber dank einiger neu befestigten Stellen ohne größere Probleme zu befahren. Tatsächlich stellt der Pass keine besondere Herausforderung dar, sofern man ein wenig Erfahrung mit Gebirgsstraßen hat. Und die Aussicht und Landschaft belohnen die Mühen auf jeden Fall.


Kurz vor unserem Ziel erreichen wir dann Solitaire, einer Ansammlung weniger Gebäude inmitten der Einöde. Dort gibt es eine Tankstelle, einen (defekten) Geldautomaten, einen Kolonialwarenhändler und die Bäckerei von „Moose" McGregor mit dem berühmten Apfelkuchen. Dieser ist in der Tat so gut wie unerwartet inmitten der Naukluft. Die anderen Einrichtungen sind wahrscheinlich so alt und antik wie die Autowracks, welche um die Gebäude herum verteilt sind. Älteste Gebäude sind der 1849 errichtete Laden und die 1851 errichtete Kirche, seit 1879 mit eigener Orgel.


In Ababis erwartet uns eine herrliche Farm mit viel Platz und sehr geschmackvoller Einrichtung. Kathrin und Uwe haben es verstanden, den Stil Afrikas einzufangen und eine Oase im Nichts zu schaffen. Zusammen mit der Praktikantin Irina, dem zahmen Springbock Susi und den Hunden Sina und Nelson erschaffen sie eine Athmospäre, welche uns endgültig in Afrika ankommen lässt. Das sehr gute Essen, Wild in verschiedenen Variationen, tut das seine und wir sitzen hierzu gemeinsam mit den anderen Gästen und den Gastgebern zu Tisch.

Wetter

Wetterlage während des Aufenthalts: sonnig.

Unterkunft

Ababis Game Farm
Homepage www.ababis-gaestefarm.de
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Telefon +264 63 683080
FAX +264 63 683079


Bewertung: Die Farm der Familie Schulze-Neuhoff ist wunderschön gestaltet und liegt sehr ruhig am Rand des Naukluft Nationalparks. Der Service ist sehr familiär und zuvorkommend und man fühlt sich auf Anhieb wohl und "unter Freunden". Das Essen ist fantastisch und bietet lokale Küche mit viel Wildspezialitäten. Die Zimmer sind praktisch, aber mit viel Liebe fürs Detail eingerichtet. Von der Terasse schaut man in die Weite der afrikanischen Savanne und möchte seinen Aufenthalt spontan um ein paar Tage verlängern.
[th][td=join:2]1 (mangelhaft) – 5 (sehr gut)[/td][/th]
Service4
Preis-Leistungs-Verhältnis3
Schlafqualität4
Sauberkeit5
Lage3
Zimmer4
Pool3
Reisebericht Namibia mit Kindern
Letzte Änderung: 15 Okt 2012 12:44 von joehe.
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12 Okt 2012 09:46 #257780
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Trotz der Tatsache, dass wir 4x4 Autos haben, haben wir uns zu einer Tour mit Uwe von der Farm ins Sossusvlei entschlossen. Auf diese Weise kommen wir ohne Stress dorthin und brauchen uns weder um das letzte Stück Sand noch ein Picknick Gedanken machen. Wie sich heraus stellt, eine sehr gute Entscheidung. Das Sossusvlei ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne („Vlei”) in der Namib-Wüste, die nur in sehr seltenen guten Regenjahren Wasser führt. Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein wenige Zentimeter bis mehrere Meter tiefer See am Ende des Vlei. „Sossus” bedeutet „blinder Fluss” in der Sprache der Nama (blind, weil der Tsauchab dann im Nichts endet). Es ist Teil des Namib-Naukluft-Nationalparks.


Nach einem gemütlichen Frühstück mit vielen selbst gemachten Marmeladen, Salami und Sülze von Zebra und Schwein sowie Rauchfleisch vom Zebra, geht es los. Wir können alle im 4x4 VW Bus Platz nehmen und zuvor noch Getränkewünsche äußern. Auf der Fahrt erklärt uns Uwe sein Land und uns wird bewußt, wie groß die Weite Namibias ist. Insgesamt nimmt das Land von Ababis die Fläche Münchens ein und die umliegenden Farmen sind nicht kleiner. So bekommt der Begriff „Nachbarschaft" eine andere Bedeutung, da man sich zwar nicht zwangsläufig über den Weg läuft, aber aufeinander angewiesen ist. Ein Buschfeuer zum Beispiel kann man nur in der Gemeinschaft bekämpfen und im Notfall muss man sich auf den Nachbarn verlassen können.

Bereits auf dem Weg sehen wir reichlich Wilde Tiere: Bergzebras, Springböcke, Straußen, Oryx-Antilopen und sogar eine Geier. Bedingt durch diese Beobachtungen kommen wir zunächst nicht sehr schnell voran, aber Uwe bringt uns gegen Mittag zum Sesriem Canyon. Hierin befindet sich sogar Wasser, da es in den vergangenen Jahren mehr als üblich geregnet hat. In einem der Tümpel schwimmen ein paar Welse, welche sich bei Trockenheit im Schlamm vergraben und auf diese Weise jahrelange Trockenperioden überleben.



Vom Canyon geht es anschließend weiter in die größten Dünen der Welt, das Sossusvlei. Die orangefarbenen Dünen zählen mit bis zu über 380 m Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt. Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, die auch Crazy Dune genannt wird. Wir bewundern den derzeit relativ großen See des Vlei und erklettern nach dem Picknick eine der angrenzenden Dünen. Der Rückweg wird recht schnell über den direkten Weg abgekürzt, also im Rollen erledigt. Unten am See dürfen wir noch zwei Flamingos beobachten und entdecken zwei Oryxe nur ca. 40 m von uns entfernt.


Auf dem Rückweg nehmen wir schließlich unseren Sundowner am Straßenrand inmitten der Pampa: ein Glas Wein (aus dem Glas!), die untergehende Sonne und ein paar malerische Wolken – so gefällt es uns.
Reisebericht Namibia mit Kindern
Letzte Änderung: 12 Okt 2012 09:47 von joehe.
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12 Okt 2012 15:40 #257847
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Hallo joehe,

ein super Bericht mit vielen interessanten Informationen gespickt. Rundum gelungen. Vielen Dank. Bin schon gespannt auf die Fortsetzungen(en).

Viele Grüße
Ina
Unsere Website - Reisen ins südliche Afrika:
www.inado.de => SCHWERPUNKT KGALAGADI
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15 Okt 2012 12:45 #258129
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Heute geht es wieder weiter und wir starten nach dem Frühstück in Richtung Swakopmund. Gerne wären wir noch etwas geblieben, aber es gibt so viel anderes zu entdecken. Der Weg nach Swakopmund führt über den südlichen Wendekreis und den Guab Pass sowie weiter über den Kuiseb Pass und durch den Namib Naukluft Nationalpark in Richtung Küste. Auf der Route befinden sich auch einige Geocaches, welche wir nach einem Misserfolg in Solitaire alle ohne Probleme finden. Insbesondere den Kindern macht die Suche in ausgetrockneten Flussbetten oder an rauen Steinwänden viel Spaß und auf diese Weise wird die Fahrt nicht langweilig.


Die Pad konnte allerdings besser sein und so sind wir froh, mit relativ großen Autos über das „Waschbrett" fahren zu können. Erst als wir Walvis Bay an der Küste erreichen, wird die Straße wieder gut und ist geteert. Von dort sind es noch ca. 30 km bis Swakopmund, der „deutschesten“ Stadt Namibias, wo wir die nächsten drei Nächte verbringen werden. Unsere Unterkunft finden wir ohne Probleme und bekommen eine sehr große Ferienwohnung und einen kleineren „Schlafturm" zugeteilt. Das Haus selber ist sehr gepflegt und freundlich eingerichtet; insbes. die Perlhühner als Leitmotiv haben es uns angetan. Meike und Klaus kümmern sich sehr um uns, so dass wir in Kürze Tischbestellungen für die nächsten Tage haben und auch wissen, wohin wir zu unseren vorgebuchten Touren müssen. Sogar einen Termin beim Zahnarzt hat Meike im Vorfeld kurzfristig ausgemacht, so dass dem Wiedereinsatz eines Inlays nichts im Weg steht.


Heute Abend essen wir im 22 Grad Süd, einem Restaurant im alten Leuchtturm. Das Essen ist sehr gut und wir genießen es in einem der vielen kleine Zimmer, welche im alten Gebäude des Leuchtturms verteilt sind. Allerdings überrascht uns die kalte Witterung in Swakopmund, auf welche wir nach der Erfahrung der letzten Tage nicht vorbereitet sind. 15 Grad und eine kühle und feuchte Brise vom Meer mögen nicht so recht zu Afrika passen.

Wetter

Temperatur: 9°C nachts und 16°C tagsüber
Wetterlage während des Aufenthalts: sonnig (2 Tage) und bewölkt (1 Tag)

Unterkunft

Meike's Guesthouse
Meike & Klaus Würriehausen
Adresse Windhoek St. 23 (Ecke Leutwein St.) Swakopmund
Homepage www.meikes-guesthouse.net/
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Telefon +264 64 405863
FAX +264 64 405862

Bewertung: Die Pension von Meike und Klaus liegt unweit des Stadtzentrums und daher können alle Sehenswürdigkeiten Swakopmunds ohne Probleme zu Fuß erreicht werden. Die Zimmer sind sehr unterschiedlich, so dass eine einheitliche Bewertung schwer fällt. In jedem Fall sind sie sauber und praktisch eingerichtet, wobei in einem Zimmer ein Heizkörper fehlte. Ansonsten war alles vorhanden, bis hin zu einer vollständig eingerichteten Küche mit Eßecke. Der Service ist hervorragend und die Familie Würriehausen kümmert sich liebevoll um alle Anfragen.
[th][td=join:2]1 (mangelhaft) – 5 (sehr gut)[/td][/th]
Service5
Preis-Leistungs-Verhältnis4
Schlafqualität4
Sauberkeit5
Lage4
Zimmer2-5
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Letzte Änderung: 15 Okt 2012 12:53 von joehe.
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15 Okt 2012 12:53 #258134
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Swakopmund ist der Name einer Stadtgemeinde, eines Wahlkreises und der Hauptstadt der Region Erongo im Westen von Namibia. Die Stadt hat rund 34.300 Einwohner und liegt in der Wüste Namib, direkt am Atlantik nahe der Mündung des Flusses Swakop. Historische Bedeutung erlangte die Stadt unter der deutschen Kolonialverwaltung als Teil der Kolonie Deutsch-Südwestafrika und als wichtigster Hafen für Einwanderer aus Deutschland. Der eigentlich geeignetere Naturhafen von Walvis Bay stand unter britischer Verwaltung und der Naturhafen von Lüderitz lag zu weit abseits der Wege in das Landesinnere.

Obwohl nur noch etwa 10% der Einwohner deutscher Abstammung sind, ist ihr Einfluss auf das Stadtleben nicht zu verkennen. Swakopmund gilt bis heute als „deutscheste” Stadt Namibias, woran auch die Umbenennung einer Reihe der ursprünglich deutschen Straßennamen in „zeitgenössisch afrikanische” wenig geändert hat. Die einzigartige Mischung aus deutsch geprägtem Seebad, afrikanischer Bevölkerung und imposanter Dünenlandschaft machen Swakopmund zu einem beliebten Ziel für Touristen.


Nachdem jeder die „Big Five" kennt (Löwe, Büffel, Nashorn, Leopard und Elefant), nutzen wir in Swakopmund die Möglichkeit, die „Little Five" kennen zu lernen. Hierbei handelt es sich um die kleinen Bewohner der Namibia-Wüste, konkret um Chamäleon, Sandviper, eine kleine Spinne namens „White Lady", Gecko und Eidechse. Diese kleinen Bewohner der Sanddünen dürfen wir mit Tommy’s Tours and Safaris aufspüren.

Früh morgens werden wir um 8:00 Uhr an der Pension abgeholt und mit einem uralten 4x4 Fahrzeug an den Rand der Sandwüste gebracht. Dort lassen wir etwas Luft aus den Reifen, so dass die Oberfläche derselben auf dem Sand größer wird. Ferner bereitet Tommy die Gruppe, welche aus insgesamt vier Fahrzeugen besteht, auf die kommenden Stunden vor. Wir haben das Glück, mit Tommy selber in dem urigsten der Fahrzeuge unterwegs zu sein und so erfahren wir auch unterwegs einige interessante Details, welche den anderen evtl. verborgen bleiben. Zusammen mit uns sieben sind noch eine Dame und ein japanisches Vater-Tochter Gespann an Bord.

Unterwegs sehen wir alle Highlights, welche man erwarten darf. So können wir den Bau der White Lady ausgraben und die feine Struktur der Gänge bewundern. Ferner findet Tommy einen nahezu durchsichtigen Gecko, welcher in der Sonne sterben würde und sich deshalb so schnell wie möglich wieder vergräbt. Außerdem entdecken wir eine Eidechse, welche sich auch am Finger und Ohr unserer Tochter festbeißt. Nach einer kleinen Pause mit Getränken und Snacks geht es weiter und wir finden auch noch die fehlenden „Little Five". Das Chamäleon ist hocherfreute über die Tok-Tokkie Käfern, welche wir ihm zu fressen darbieten und während die Sandviper nur eine kleine Viper ist, bewegt sie sich doch typisch seitwärts (engl. Name Sidewinder) und ist trotz der geringen Größe gefährlich giftig.



So geht die Tour am frühen Nachmittag nach vielen Eindrücken und Kreaturen zu Ende und wir werden wieder zur Unterkunft gebracht. Tommy's markige Sprüche sind sicherlich altbacken und gewöhnungsbedürftig, aber die Wüstentour ist sicher ein Erlebnis, welches man nicht so schnell vergisst. Dazu gehört auch die Fhart durch die Dünen selber, welche von den Kindern gern als Achterbahn interpretiert wird.

Am Nachmittag können Wir nach einem kurzen Besuch beim Zahnarzt – hier wurde eine Plombe wieder an die rechte Stelle gebracht – die Kleinstadt Swakopmund erkunden. Diese wird ihrem Ruf als südlichstes Nordseebad geht und präsentiert sich zuweilen als skurrile Mischung aus altdeutschem Kolonialstil, afrikanischer Lebenslust und amerikanischem Geschäftssinn. Eine Mischung, welche insbesondere für Deutsche seltsam ist, zumal die Hälfte der Schilder, Geschäftsbezeichnungen und Straßennamen noch immer auf deutsch sind - mehr als 8.000 km von dort entfernt.

Mit diesen Eindrücken verbringen wir den Abend in dem wahrscheinlich besten Restaurant der Stadt, dem The Tug. Hier genießen wir z.B. den heimischen Fisch „Kingklip", welcher uns allen sehr mundet. Am Nachbartisch treffen wir dann auf Teile der amerikanischen Filmcrew, welche in der Namibia gerade den vierten Teil von „Mad Max" dreht.
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Letzte Änderung: 15 Okt 2012 12:54 von joehe.
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16 Okt 2012 12:36 #258290
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Bereits gestern Abend war es empfindlich kalt geworden und der aufziehende Nebel vom Atlantik hat reichlich feuchte Luft in die Wüste gebracht. Heute morgen ist es zudem bewölkt und der Nebel ist so dicht, dass es sich eher nach Nieselregen anfühlt. All dies erinnert uns am frühen Morgen daran, dass wir für die geplante Tour mit einem Boot alles anziehen sollten, was wir mitgebracht haben. Direkt nach dem Frühstück fahren wir nach Walvis Bay, wo wir bei Levo Tours die „Seehund und Delphin Tour“ gebucht hatten. Diese startet pünktlich um 9:00 Uhr vom Industriehafen aus und unser kleiner Katamaran wird zunächst von einer Gruppe von Pelikanen begleitet. diese freuen sich sehr auf den Fisch, welchen der Skipper an Bord hat und später großzügig verteilt. Besonders der Formationsflug der Gruppe beeindruckt uns und die anderen ca. 10 Gäste.



Nach einer kleinen Rundtour durch den Hafenbereich geht es etwas weiter raus und wir lassen die Pelikane hinter uns. Stattdessen nähern wir uns einer Guano-Plattform, auf welcher bis heute Guano, also Vogelmist, geerntet wird. Dies geschieht im Winter nach der Brutzeit mit Hilfe einer kleinen Seilbahn, welche die Säcke mit der wertvollen Fracht von dem Holzgestell an Land bringt. Verwendung findet der Stoff heute als Düngemittel und bei Kosmetika, früher auch als Sprengstoff.

Die Fahrt führt uns anschließend zu den Robbenbänken, wo viel Betrieb herrscht. Uns wird klar, welchen Vorteil die Tiere mit ihrem wasserabweisenden und isolierenden Fell haben, denn an Bord ist es wegen der fehlenden Sonne und der schnellen Fahrt sehr kalt. Den Robben macht dies nichts aus uns sie schwimmen fröhlich um uns herum. Eine Robbe ist besonders mutig und entert unser Boot: hinten klettert sie hoch und rutscht dann über die ganze Sitzbank bis ganz nach vorne an den Ruderstand. Dort befinden sich auch die Fische und so läßt das Tier sich gerne von allen streichen und anfassen. Ein besonderes Gefühl, einem solchen Tier, zumal Wild, einmal durch das geölte Fell gehen zu können.


Als Imbiss wird an Bord eine Auswahl an belegten Broten und Häppchen gereicht. Das Highlight sind jedoch die frischen Austern, welche weit über Namibia hinaus einen exzellenten Ruf haben. Uns munden die Muscheln sehr und mit dem Sekt aus Südafrika kann man fast die Kälte vergessen. Dafür sorgt auch der "namibische Kaffee", welcher sich als Sherry entpuppt.

Nach der Pause geht es weiter auf die Suche nach den Delphinen. Tatsächlich haben wir Glück und treffen auf eine Gruppe großer Delphine, welche sich mit uns und dem Boot amüsieren. Sie schwimmen direkt in unserer Heckwelle, überholen das Boot und tauchen dann ab, nur um kurz danach wieder Anlauf zu nehmen. Hochzufrieden mit dem Ergebnis der Fahrt steuern wir wieder den Hafen an und fahren zurück nach Swakopmund.

Nachdem wir uns aufgewärmt haben, machen wir einen kleinen Spaziergang durch die Kleinstadt. Am Holzschnitzermarkt kaufen wir ein paar Souvenirs und im Supermarkt ein paar Lebensmittel. Auch „Namibischer Kaffee" ist dabei, welchen wir ab sofort stilecht in kleinen Blechtassen zu uns nehmen. Zum Abendessen gehen wir zu Erich’s Restaurant, wo wir wiederum sehr gut speisen.
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Letzte Änderung: 25 Okt 2012 12:27 von joehe.
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