THEMA: A coldfront is coming... Namibia im Winter 2011
02 Nov 2011 17:31 #211576
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30. Juni 2011

Die Nacht war besser als die vorherige, es war windstill. Ganz in der Nähe haben die Schakale ausdauernd um die Wette geheult.
Um 6.30 stehen wir auf und nehmen eine gute, heiße Dusche. Die Farben des Sonnenaufgangs sind wieder sehr schön, in der Ferne steigt ein Heißluftballon auf. Um 7.40 sind wir beim Frühstück. Im Restaurant stehen wieder alle Türen offen. Brrrr! Einer der Angestellten erzählt, dass das Thermometer vorhin 1° gezeigt habe. :huh:
Die Auswahl am Buffet ist mittelmäßig, da bot das viel gescholtene Okaukuejo deutlich mehr! Dekoration und Aufbau des Buffets passend zum Restaurant - lieblos. Schade, das Restaurant ist einer Lodge dieser Preisklasse nicht angemessen. :(
Heute stellen wir einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf: Frühstücken, auschecken, bezahlen, mit dem shuttle zum Parkplatz, Gepäck einladen und abfahren - alles in 20 Minuten! :woohoo:

Unser Fazit zur Sossus Dune Lodge: Die Lage der Lodge ist toll, und früher bzw. länger im Park sein zu können ist ein Vorteil. Man wollte offensichtlich etwas Besonderes bauen - das ist ansatzweise auch geglückt. Leider liegt der Wohlfühlfaktor noch in weiter Ferne... Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier für uns überhaupt nicht. :( Ab November 2011 wird der Preis ja um 700 NAM$ pp reduziert und das Mittagessen ist nicht mehr enthalten. Dennoch würden wir wohl nicht noch einmal hier übernachten wollen.

Um 8.00 fahren wir bei 8° los. Schon bevor wir die C27 erreichen, sehen wir die dortige traffic control vor der Tankstelle. Die Dame, die uns kontrolliert, ist ausgesprochen unlustig. Ihr Kaugummi erfordert ihre ganze Aufmerksamkeit. :S Auto, Führerschein und Fahrer werden sehr argwöhnisch gemustert. Ist das auch der Typ auf dem Foto? :unsure: Das ganze noch mal von vorne. Die Frau ist so abweisend, dass uns nicht mal etwas für einen small talk einfällt... Ich mache dann den Fehler, sie zu fragen „Is this the road to Aus?“ „Don‘t you have a map?!?!“ Aaaaaah, sorry!!! :pinch: „You can drive.“ Na, das lassen wir uns nicht zwei mal sagen. :woohoo:

Die Jungs an der Tankstelle sind auch noch nicht richtig wach. Die Scheiben werden nicht gewaschen. Also gibt es auch kein Trinkgeld. Ein anderer fragt dann doch noch nach dem Reifendruck. Ja, bitte checken. Ich frage noch mal nach der Straße - ja, das ist die C27. Wir sollen langsam und vorsichtig fahren, da die pad in einem sehr schlechten Zustand mit vielen losen Steinen sei. Freude kommt auf!!! :unsure:

Auf der C27 erwartet uns dann das pure Grauen: :sick: Tiefgravel auf Wellstein. Der schiere Wahnsinn! :sick: Zwischen den Reifenspuren sind die losen Steine teilweise so hoch geschoben, dass normale PKW‘s Gefahr laufen aufzusetzen. Aus dem Boden gucken ganz viele mittlere, große und sehr große Steine heraus, die zur Hälfte noch im Boden stecken. Reifenfresser! :evil:
Gas zu geben und darüber hinweg zu fliegen trauen wir uns nicht. Auf dem losen Untergrund bekommen wir nie wieder eine gescheite Bodenhaftung. Und wir wollen den Urlaub dann doch nicht im Farmzaun beenden. :whistle: Also schleichen wir dahin und fluchen. :evil: Eine entspannte Kieferhaltung führt heute unweigerlich zu heftigem Zähne klappern...
Wir sind satt und bekommen von der schönen Landschaft kaum etwas mit.





Es duftet nach Rapshonig und im Namib Rand NR sehen wir viele Springböcke, Zebras, Hartebeest, Schakale und Raubvögel.





Für die ersten 110km brauchen wir 2,5 Std. :sick: Der Abschnitt zwischen Betta und Spes-Betta ist etwas besser. Die D707 ist wieder übles Wellblech bis zum Abzweig Kanaan. :sick:



Um 13.50 erreichen wir endlich das Farmgate zu unserer heutigen Unterkunft „Koiimasis“. Für die knapp 25 km bis zum „Fest Inn Fels“ brauchen wir noch einmal 40 Minuten. Die Zufahrt zur Farm ist wunderschön, auch hier steht das Gras sehr hoch. Der Wind weht kräftig und durch das sich bewegende Gras sieht es aus, als ob Nebelschwaden zwischen den Bergen hängen. Es verleiht der Landschaft etwas Märchenhaftes.



Wir wollen im Moment aber in erster Linie ankommen und verschieben Fotostops auf die Rückfahrt.
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 14:02 von Beate2.
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02 Nov 2011 17:48 #211579
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30. Juni 2011 Fortsetzung

Nach gut 5,5 Stunden Fahrzeit für 246km erreichen wir um 14.40 bei 22° die Farm. Hier gefällt es uns auf Anhieb. :)



Die Häuser sind zwischen die Granithügel gebaut und ziehen sich den Berg entlang. Johanna begrüßt uns herzlich, sie muss jedoch unsere Buchung heraus suchen. Wir haben das Gefühl, dass man uns nicht erwartet... Während Johanna unser Zimmer checkt sehen wir uns ein wenig um. Und es gefällt uns ausnehmend gut hier! :cheer: Alles wurde mit viel Liebe zum Detail entworfen: Lichteinfall, Ablagen, Regale, Kleinigkeiten. An der Tür zum Restaurant wurde die Schwelle passend zum Versatz in der Tür gearbeitet, so dass die Tür wirklich schliesst und es nicht die üblichen dicken Spalten gibt. Hut ab! :)

Unser Zimmer Nr. 2 ist sehr groß, hell und gut ausgestattet. Schade, das wir nur 1 Nacht bleiben! Ich hatte es ja nach dem Lob hier im Forum fast befürchtet...



Wir packen schnell aus und gehen dann hoch zum Restaurant.



Ich hatte Johanna um Kaffee und Kekse gebeten. Wir hoffen, die Lebensgeister damit für heute noch einmal beleben zu können. Das wird ein voller Erfolg: Auf uns wartet eine große Kanne guter Kaffee und frische Pfannkuchen mit Erdbeer- und Vanillesauce! Oh, wie lecker!!! :cheer: Danach geht es uns deutlich besser und wir gehen mit Kameras und Tagebüchern hoch zum pool und genießen die Aussicht.



Es ist eine sehr friedliche Stimmung hier. Bis auf dem Campingplatz einige lärmende Familien ankommen, die quer durch das ganze Tal schreien: „Dad give me... Mike, don‘t do that...“

Der Sonnenuntergang bietet wieder ein Schauspiel an Farbenpracht



Es wird schnell kalt hier und ich ziehe mir gleich das ganze Equipment an. Lecker warm ist es jetzt!
Beim Dinner sind wir mit einem weiteren Paar die einzigen Gäste. Es gibt Tomatensalat auf Toast mit hausgemachtem Biltong, Oryx-Geschnetzeltes mit gemischtem Gemüse und Reis und „Butterfly Fruits“. Gute Portionen aus frischen Zutaten, die lecker schmecken. Hier gibt es Nichts zu meckern, wir sind zufrieden! :cheer: Und Johanna und ihren Kolleginnen macht es ganz offensichtlich Spass, uns zu verwöhnen. Sie strahlen um die Wette. :)

Auf dem Rückweg bewundern wir noch den tollen Sternenhimmel. Es herrscht absolute Stille draußen.
Nach dem harten Tag fallen wir wieder früh in die Betten. Die sind lang und gut.


01.Juli 2011

Um 6.45 wachen wir nach einer sehr guten und ruhigen Nacht auf. Die Sonne kommt gerade über die Berge und taucht unser Zimmer in ein warmes Licht. Die Dusche ist gut und heiss.
Auf dem Weg zum Frühstück machen wir noch einmal Fotos im Morgenlicht



Für uns ist ein ganz liebevoller Frühstückstisch gedeckt. Außer Müsli und Obst ist alles vorhanden und schmeckt wieder sehr gut. Und Johanna strahlt... :)

Nach einiger Zeit kommt Roland, der Betreiber der Lodge, zu uns und wir unterhalten uns angeregt. Er entschuldigt sich, dass er gestern Abend nicht hier sein konnte. Sie wären doch überrascht gewesen, als wir gestern vor der Tür standen... Aber da Platz war und die Küche auch bestückt war, hat ja Alles geklappt. Kein Problem!

Das „Fest Inn Fels“ gehört für uns zu den schönsten Unterkünften auf unserer Reise. :) Wir bedauern es wirklich, dass wir hier nur 1 Nacht gebucht haben. Dies wäre genau das richtige Fleckchen um einen ruhigen Tag einzuschieben. Nächstes Mal... :whistle:

Beim Begleichen der Rechnung gibt es dann doch noch einen Wermutstropfen: Außer eine Kanne kalten Rooibos-Tee gibt es keine Getränke mit im Übernachtungspreis. Unser Kaffee gestern Nachmittag war ja sehr gut - aber extra zu zahlen. Und Kaffee & Pfannkuchen schlagen dann mit 45 NAM$ pp zu Buche. Es wäre einfach schön gewesen, das vorher zu wissen.

Um 9.20 kommen wir endlich los und holen die Fotostopps nach.



Anhang:
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 14:02 von Beate2.
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02 Nov 2011 19:18 #211588
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Hallo liebe Mitleser,

ich bin aber auch ein Stoffel - ich habe mich so lange nicht bei euch für eure Geduld mit meinem langen Bericht bedankt :blush: Sorry!
Also nochmals: Danke :kiss: und hoffentlich helfen euch einige unserer Erfahrungen und Bewertungen bei euren zukünftigen Reisen.

Ich will versuchen, die letzten Stationen in den nächsten Tagen fertig zu bekommen.

Liebe Grüße
Beate
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02 Nov 2011 20:04 #211594
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  • Butterblume am 02 Nov 2011 20:04
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Hallo Frostelinchen,

danke für die o.a. Beschreibung. Diese Unterkunft ist auch in den Favoriten-Ordner gewandert.

Herzliche Grüße
Marina

P.S.: In genau einer Woche befinden wir uns um diese Uhrzeit im Landeanflug auf Kapstadt. :silly: :cheer: :silly:
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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02 Nov 2011 22:08 #211613
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Hi Marina,

gern geschehen ;)
Ich glaube, die Zeit des Fröstelns ist jetzt doch erst einmal vorbei ;)

Wir freuen uns auf euch :cheer:

Liebe Grüße
Beate
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03 Nov 2011 00:41 #211618
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  • Bernd am 03 Nov 2011 00:41
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Hallo Beate,

Deine Bemerkung, dass es schön gewesen wäre, den Preis für die Pfannkuchen vorher zu wissen, kann ich gut nachempfinden. Ich zahle gern für gute Leistung, aber das sollte schon vorher bekannt sein.

Ich wollte ´mal vor einiger Zeit Koiimasis buchen. Nach Einigung per E-Mail wurde der Preis plötzlich höher. Das hat mir nicht gefallen. Deshalb sind wir nach nebenan zu den Kochs gegangen. Kann es sein, dass Johanna & Co etwas gierig sind?

Aber das alles ist nicht so wichtig, viel wichtiger ist, dass Dein Bericht ganz großartig ist. Du hast einen sehr lockeren und humorvollen, aber auch sehr treffenden Schreibstil, den ich sehr mag.

Ich warte auf die Fortsetzung.

Beste Grüße,
Bernd
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