Donnerstag, 13.01.2011: Tagesziel Klein-Aus-Vista
Heute fällt es uns schwer Abschied zu nehmen. Wir genießen das schöne Frühstück und zögern die Abfahrt etwas hinaus. Doch 10:30 Uhr heißt es dann wieder:
Packen, wir fahren!
Die Fahrt geht weiter über die D707. Diesmal können wir sogar Fotos machen, denn die Kamera liegt mit voll aufgeladenem Akku vor mir.
Landschaftlich hat die Strecke einiges zu bieten. Wir können es noch umso mehr genießen, da wir heute das Gefühl haben, ganz allein in Namibia zu sein. Auf der ganzen Fahrt werden uns nur 3 Autos begegnen.
Am späten Mittag erreichen wir
Klein-Aus-Vista. Nachdem uns die Anlage erklärt wurde, wir wieder unseren Welcome-Drink runter gestürzt haben, erhalten wir den Schlüssen zu unserem Bungalow:
The Rock! Die 7 km bis zum
Eagles Nest sind schön zu fahren. Ganz im Gegensatz zur Auffahrt zu The Rock. Dirk nennt sie liebevoll: die Auffahrt der Grauens!
Ohne 4x4 kommt man tatsächlich kaum zum Parkplatz vor dem Haus. Sie ist so steil und eng, dass sie nur in kleiner Übersetzung zu fahren ist. Wir erkennen auch einige Scherben von Rücklichtern und Scheinwerfern. Unser Tipp: Wer mit 2x4 unterwegs ist, sollte sich die Auffahrt lieber sparen!
Als das geschafft ist, widmen wir uns unserer Oase der Entspannung. The Rock ist wirklich einzigartig. Es ist mit viel Charme eingerichtet. Alles passt. Und wenn wir Lust haben, können wir uns total betrinken. Denn der Kühlschrank ist so voll, da könnten wir glatt alle Hochzeitsgäste verköstigen
Gegen 16:00 Uhr entschließen wir uns, eine kleine Wanderung zu unternehmen. Empfohlen wurde uns der
Mountain Trail. Mit 4 km und 2 Stunden angegeben ist er auch nicht zu anstrengend. Tatsächlich sind wir nur 1 ½ Stunden unterwegs, laufen dafür aber ca. 5 km. Das war halt wieder eine afrikanische Zeitangabe
Nach der doch recht anstrengenden Spaziergang-Wanderung erholen wir uns auf der Terrasse. Dirk gönnt sich ein kurzes Nickerchen (ob das bequem war?!) und ich lese. Beim Durchlesen des Gästebuchs fällt mir auf, dass immer wieder von einer Tränke für Tiere gesprochen wird. Und von Keksen. Die meinen doch tatsächlich die Kekse, die Dirk vorhin noch so genüsslich gegessen hat!!
Wacht er überhaupt wieder auf?? Oder haben ihm die Kekse, die offensichtlich für „andere“ Besucher gedacht sind, den Rest gegeben?
Natürlich wollen auch wir unsere Terrasse mit tierischem Leben erfüllen. Also begeben wir uns auf die Suche nach der Tränke. Wir finden sie auch. Leider müssen wir feststellen, dass ein früherer Gast die Tränke als Mülleimer für seine Bierflasche verwendet hat
Eine große Sauerei. Die Stelle ist auch noch so ungünstig zu erreichen, dass wir sie nicht reinigen können, ohne uns in Lebensgefahr zu bringen.
Wir sind aber kreativ und eröffnen einfach einen neuen Imbiss. Heute auf der Speisekarte: Wasser und Kekse – wie lecker
Der erste Gast lässt auch nicht lange auf sich warten. Es ist:
Der anschließende Sonnenuntergang ist gigantisch, wenn es auch recht trüb ist.
Wir haben uns entschieden, unserer Essen heute im 7 km entfernten Restaurant einzunehmen. Unser Plan: heute verwöhnen lassen und morgen selbst grillen. Als wir am Restaurant ankommen, wirkt es schon recht dunkel. Liegt wohl daran, dass wir die einzigen Gäste sind – sind wir ja schon gewöhnt. Wir bekommen schon ein schlechtes Gewissen. Die armen mussten nur für uns kochen.
Das Essen ist hervorragend. Heute gibt es:
Vorspeise: Geräuchertes Oryx mit Melone
Hauptspeise: Schwein süß sauer (2 Scheiben) + eine Art Tafelspitz (3 Scheiben) + Möhren + Kartoffelpüree
Nachspeise: Paw-Paw Mousse
Wie immer gehört ein Fläschchen Weißwein dazu.
Auffällig ist die Größe der Portionen. Es scheint fast so, als wollten sie Ihre Gäste mästen.
Tatsächlich gibt es in den meisten Unterkünften den Hauptgang als Buffet. Nur eben nicht, wenn man nur zu zweit ist. Dann wird das Essen direkt am Tisch serviert, aber eben ALLES, was es auch als Buffet gegeben hätte. Aber wie heißt es auf Nachfrage immer: Ihr müsst essen, Ihr seid ja im Urlaub!
Hier wird Dirk auch erstmals mit dem strengen Rauchverbot in Namibia konfrontiert. Es darf neuerdings nicht mal mehr auf der Terrasse des Restaurants geraucht werden. Für Dirk kein Problem, er kann ja auch ganz nach draußen gehen. Dass die Regelung dann doch nicht ganz so ernst genommen wird, merken wir aber schnell. Er bekommen einen Aschenbecher hingestellt, ganz nach dem Motto: Keiner sieht, dass hier geraucht wird! Es ist halt ein Privileg die einzigen Gäste zu sein!
Bei der Rückfahrt nach Eagles Nest versuchen wir das gestern Gelernte (Nightdrive) anzuwenden. Deshalb fahren wir auch in Schrittgeschwindigkeit. Ok, der zweite Grund könnte sein, dass Dirk ca. ¾ der Weinflasche getrunken hat und bestimmt nicht mehr fahren dürfte. Es ist leider nicht vielmehr zu sehen als eine Walzenspinne und ein Hase...
Tageskilometer: 174 + ca. 5 zu Fuß