THEMA: Reisebericht Erstlingstour Mai/Juni 2009
09 Jul 2009 10:58 #107831
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  • Achim_Sch am 09 Jul 2009 10:58
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Reisebericht Namibia - 3 Wochen Mai /Juni 2009

Meine Freundin und ich sind mit einem 4x4 Toyoto Hilux drei Wochen durch Namibia gereist. Da ich hier viel vorher gelesen hatte möchte ich meine Erfahrungen hier weiter geben, vielleicht hilft dieses ja auch anderen.

Anreise: Los ging es nachmittags in Köln mit Air Berlin über München nach Winhoek, wo wir am Montag morgen angekommen sind. Keine besonderen Vorkommnisse auf dem Flug. Insgesamt recht angenehm.

1. Tag Windhoek

Am Flughafen wurden wir von einem Fahrer abgeholt und auf dem Weg zum Hotel sahen wir schon erste Tiere. Hatten erst mal Probleme mit dem Geld abheben, dann es war Afrikaday und selbst die Automaten hatten wohl Feiertag. Nachdem wir im Hotel Uhland eingecheckt hatten ging es auf Erkundungstour durch Windhoek. Nette Stadt, aber nichts wirklich besonders. Irgendwann haben wir auch einen Automaten gefunden, bei dem wir mit unserer Mastercard Geld abheben konnten.

2. Tag Windhoek - Red Dune Camp

Am zweiten Tag durften wir Afrika direkt richtig erleben. Haben morgens das Auto (Toyota Hilux 4x4 mit Dachzelt) abgeholt, eingekauft und dann los Richtung Kalahari. Nach gut 50 km springen Warenschweine auf die Straße, aber ich konnte noch bremsen. 100 km weiter platzt dann der linke hintere Reifen. Super, gerade mal 2 Stunden auf Namibias Straßen unterwegs und direkt der erste Reifen kaputt. Das kann ja heiter werden. In Gochas gab es zum Glück einen neuen Reservereifen, allerdings hat alles etwas gedauert, so dass wir im dunkeln zu unserer Unterkunft fahren mussten. Das wollten wir eigentlich vermeiden. Waren also einigermaßen „gestresst“ am ersten Tag mit dem Auto. Kamen dann aber im Camp an (hatten einen Zeltplatz unten und nicht direkt auf den Dünen) und das war dann so traumhaft. Motor aus und erst mal durchschnaufen, in den Himmel geguckt und direkt in Namibia verliebt. Der Sternen-Himmel war einfach genial. So klar habe ich noch nirgendwo die Milchstraße gesehen, dazu waren ganz alleine auf dem Campingplatz. Was für ein Land.

3. Tag Red Dune Camp – Kgalagadi Transfrontier Park (Mata Mata)

Sind dann nach einer kühlen Nacht aufgewacht wollten packen und was war? Die Rückscheibe unseres Autos war z.T. aus der Fassung rausgesprungen. Damit konnten wir nicht die ganze Zeit rum fahren. Also wieder die 35 km zurück nach Gochas, die Reparatur hat dann gut 1,5 Stunden gedauert und dann endlich Richtung KTP. Auf der Fahrt ist dann nichts schlimmes mehr passiert. Am Abend konnten wir auch direkt noch einen Game Drive machen. Wir sahen jede Menge Erdhörnchen, Gnus, Springböcke, Strauße, Gemsböcke und Schakale. Und leider eine tote Giraffe. So langsam ging uns allerdings das Geld aus. Durch den Reifenwechsel und die Heckscheibe (Kosten mussten wir vorstrecken) war unser Bargeld fast aufgebraucht und in Gochas gab es einfach einen ATM der mit Mastercard funktionierte. Hoffentlich gibt es in Twee Rivieren einen funktionierenden ATM, sonst wird es mit dem Tanken schwierig.

4. Tag KTP (Mata Mata – Twee Rivieren)

Wir sind früh aufgestanden um einen morgendlichen Game Drive zu machen. Die Tiere haben aber wohl noch geschlafen, außer die Springböcke, Gnus und Gemsböcke. Und dann haben wir die erste lebende Giraffe gesehen. Wir wären aber vorbei gefahren, wenn nicht drei andere Autos am Straßenrand standen. Mehr sollte auf der Fahrt nach Twee Rivieren nicht mehr passieren. Zum Glück konnten wir hier Geld ziehen, den Tank füllen, wir waren also wieder voll Handlungsfähig. Am Abend haben wir dann eine Sundowner-Tour gemacht. Viele Tiere haben wir nicht gesehen, aber viel erklärt bekommen. Die Geräusche waren das beeindruckenste.

5. Tag KTP (Twee Rivieren – Mata Mata)

Um 7.40 Uhr ging es zum Game Drive. Und heute sollten wir richtig Glück haben. Nach 20 km laufen direkt vor uns 4 Geparden über die Straße. Tolle Tiere. Leider waren sie schnell über die Dünen verschwunden. Sind dann erst Richtung Nossob (was für eine schlechte Straße) und einige Stunden passierte nicht viel. Dann lief aber direkt eine Straußenfamilie vor uns - Elternpaar mit 9 Jungen. Die Eltern sind sofort zur Seite geflüchtet, die Jungen liefen einfach auf der Straße weiter – irgendwann hatten sie es auch verstanden, dass sie nur auf Seite laufen müssen. Kurze Zeit später sehen wir insgesamt 6 Giraffen direkt an der Straße. Motor aus, kein Mensch / Auto weit und breit zu sehen und wir konnten sie bestimmt 20 Minuten ungestört beobachten. Was für ein Erlebnis – die Geräusche, die Nähe. Beeindruckend. Auf dem Weg zurück zum Camp liegt dann noch eine Puffotter auf der Straße. Sie fühlte sich aber wohl von uns gestört und verschwand sofort unter das Auto rein ins Gebüsch. Für ein paar Fotos hat es aber noch gereicht. Was für ein Tag. Nach einer schönen Pause im Camp sind wir am Abend noch einmal in den Park, aber besonderes ist nichts mehr passiert.

6. Tag KTP – Quiver Tree Rest Camp

Leider hatten wir ja noch keinen Löwen gesehen, daher haben wir uns nach einer bitter kalten Nacht (das Kondenswasser im Zelt war gefroren) noch einmal zu einem Game Drive aufgemacht. Und wir waren dem Löwen ganz nah. Haben ganz frische Löwenspuren gesehen und seine Hinterlassenschaffen, aber leider haben wir den Löwen trotz mehrfach hin und her fahren nicht gesehen. In der Gegend müssen auch zwei Geparden mit ihren Jungen gewesen sein, aber leider sahen wir auch diese nicht. Wir sahen nur die üblichen verdächtigen (mittlerweile waren auch Giraffen für uns üblich – eine Gruppe von 8 Giraffen und eine von 6 Giraffen). Sind nach einem leckeren Frühstück zum Quiver Tress Rest Camp gefahren und haben uns dort die Köcherbäume und die Steinformationen angeguckt. Bei den Köcherbäumen haben wir auch eine Kolonie Erdmännchen gesehen, Wie süß. Um 16 Uhr war dann Gepardenfütterung. Hier hatten wir dann auch die Möglichkeit diese tollen Tiere zu streicheln. Sind gar nicht so weich, wie man vielleicht denkt. Ein schöner Tag.

7. Tag Quiver Tree Rest Camp – Ai-Ais

Nach dem uns die Erdmännchen am morgen noch verabschiedet haben sind wir nach Keetmanshoop. Auch eine nette Stadt, was wichtigste war allerdings das Auffüllen unserer Vorräte. Sind dann zum Fish River Canyon. Absolut beeindruckend. Keine Menschenseele und absolute Stille. Danach sind wir nach Ai-Ais und wollten uns in den Thermalquellen erholen. Allerdings wird dort alles renoviert, so dass sich dieser Abstecher nicht gelohnt hat. Interessant waren nur die Leute, die von der 4-5 tägigen Wanderungen durch den Canyon kamen.

8. Tag Ais-Ais – Aussenkehr

Diesen Tag nutzten wir zur Erholung. Hatten nur eine kurze Fahrtstrecke vor uns und waren im traumhaften Norotshama River Resort eingebucht. Kann ich nur empfehlen. Da meine Freundin jedoch ein Erkältung immer noch nicht auskuriert hatte, verbrachten wir den Tag am Pool mit einer genialen Aussicht auf den Oranje River. Auf diesem verbrachten wir in einem Bootshaus auch die Nacht.

9. Tag Aussenkehr – Aus

Der Tag war relativ unspektakulär. Am Anfang sind wir am Oranje River vorbei. Wirklich eine tolle Landschaft. Dann war es aber eine einfache „Überführungsetappe“. In Klein Aus Vista haben wir dann noch eine ca. 1 stündige Wanderung unternommen, was richtig gut getan hat, da man ja in der Regel sehr viel im Auto sitzt.

10. Tag Aus – Sesriem

Wir kamen um ca. 14.30 Uhr in Sesriem an und haben uns dann erst mal den Canyon angeguckt und sind ca. 1-2 Stunden dort rumgelaufen. Anschließend ging es zur Düne 45. Die sind wir dann auch hochgeklettert und die Farben beim Sonnenuntergang waren unbeschreiblich schön.

11. Tag Sossusvlei

Hatte vorher gelesen, dass sich morgens extrem lange Schlangen bilden die alle zu den Dünen aufbrechen. Doch wir hatten wohl Glück. Waren 5 Minuten nach Toröffnung da und sahen nur 2 Autos und einen Bus irgendwo vor uns. Und die sind alle zur Düne 45 um den Sonnenaufgang zu erleben. Wir sind direkt weiter zum Sossusvlei. Die 4x4 Strecke hat richtig Spaß gemacht. Waren dann am Sossusvlei und waren komplett alleine. Sind dann eine Düne bestimmt 1 Stunde rauf und haben dort oben erst einmal gefrühstückt. WOW!!!!! Beeindruckend. Sind dann noch was weiter hoch und hier hatte der Wind über Nacht alle Spuren verwischt. Sind also als aller erste über den Kamm entlang. Beeindruckend. In der Ferne sahen wir dann so langsam wie es voller wurde, aber so weit wie wir sind nur noch 4 andere. Anschließend haben wir im Vlei eine Pause gemacht und sind dann mittags zum Dead Vlei. Auch hier waren wir nach ein paar Minuten ganz alleine. Super!!! Danach waren wir allerdings recht fertig, dass wir zum Camp zurück sind und lecker gegrillt haben. Was für ein toller Tag.

12. Tag Sesriem – Swakopmund

Zuerst wollten wir noch einmal zu den Dünen den Sonnenaufgang genießen, doch wir waren zu müde und sind noch mal 2 Stündchen liegen geblieben. Haben uns dann auf den Weg nach Swakopmund gemacht. Auf dem Weg ging dann der nächste Reifen kaputt, aber wir wussten ja nun wie es geht. Allerdings standen wir auf einem Hang und hatten ein wenig „Angst“, dass uns der Wagen nach unten rutscht, da er sich am Anfang ein wenig nach vorne bewegt als, als wir den Wagen aufbockten. Na ja, Steine davor und meine Freundin ans Steuer um notfalls auf die Bremse zu treten – so haben wir das dann auch geschafft. In Swakopmund angekommen erst mal einen neuen Reife besorgt und uns über den Nebel „gewundert“. Waren wir nach nur Sonnenschein nicht mehr gewöhnt. Haben uns dann die Stadt angeguckt und waren Abends im The Grapevine essen. Sehr zu empfehlen, ebenso wie unsere Unterkünft Alte Brücke Resort.

13. Tag Swakopmund

Hier haben wir eine Living Desert Tour bei Thommys gemacht. Unglaublich. Am Anfang war es zwar schweinekalt aber nach und nach wurde es wärmer. Unser Guide Francois konnte so gut Spuren lesen. Wir haben eine Sand Viper, Blindschleichen, Chamäleon, Geckos, jede Menge Käfer etc. gesehen. Ich kann diese Tour jedem nur raten. WOW!!! Ab Mittag war dann auch der Nebel über Swakopmund komplett verschwunden, so dass wir die Stadt auch noch mal im Sonnenschein besichtigen konnten. Natürlich wurden auch die Vorräte wieder aufgefüllt.

14. Tag Swakopmund – Palmwag

Eine der längsten Etappen stand vor uns. Diese führte uns durch den Skeleton Nationalpark, sehr beeindruckend diese Landschaft. Wenn die Amerika die Mondlandung auf der Erde gedreht haben sollen ist dies genau der Ort dafür:-) Leider sind wir am Cape Cross vorbei gefahren. Haben wir wohl nicht aufgepasst und irgendwann wussten wir, dass wir zu weit waren. Na ja. Gegen 15 Uhr erreichten wir unser Camp, welches nicht eingezäunt war, wir waren also richtig in der Wildness. Haben Abends noch eine Pirschfahrt durch das Konzessionsgebiet gemacht, aber uns nicht richtig wohl gefühlt, da wir kein GPS hatten und immer das Gefühl, dass wir uns verfahren, sollten wir einmal links oder rechts abbiegen. Interessant auch, als uns auf dem Rückweg ein Auto entgegen kam. So wirklich kamen wir nicht aneinander vorbei, haben es aber dann doch geschafft. Tiere haben wir fast keine gesehen.

15. Tag Palmwag (Himbatour)

Am 15. Tag haben wir eine Himbatour gemacht, welche am morgen erst mal mit einem Game Drive begann. Hier haben wir jede Menge Tiere gesehen, die ersten Zebras, viele Giraffen, Springböcke, Gemsböcke, ..... Mussten dann erst noch einen kurzen Abstecher nach Sesfontein machen und ich war sehr beeindruck, von der Lebensweise in dieser Stadt. Leider konnten wir hier nicht lange bleiben. Dann bei den Himbas angekommen und über einen Dolmetscher erfuhren wir sehr viel über die Kultur der Himbas. Eine wirklich tolle Tour. Ein Highlight unsers Urlaubs. Den Nachmittag haben wir dann nur noch mal Pool verbracht und erfahren, dass in der Nacht wohl vier Leoparden im Camp waren. Schön, dass wir diese Nacht beide auf Toilette mussten, aber nach ableuchten der Umgebung war nichts zu sehen, und gefressen worden sind wir auch nicht. Palmwag kann ich übrigens jedem nur empfehlen.

16. Tag Palmwag – Etosha (Okaukuejo)

Wir sind relativ früh los, denn wir wollten im Etosha schon ein wenig rum fahren. Kamen auch an einer Polizeikontrolle vorbei und waren froh, dass wir den internationalen Führerschein dabei hatten. Kaum waren wir dann durch Anderson Tor durchgefahren begrüßten uns schon einige Giraffen am Wegesrand und wir wurden Zeuge einer Zebrawanderung von mindestens 200 Zebras. Diese querten vor und hinter uns die Straße. Waren dann ca. um 12 Uhr im Camp. Am Wasserloch sahen wir dann auch direkt jede Menge weitere Zebras, Springböcke und einen Elefanten. Beeindruckend so ein großes Tier nur ca. 20 m von einem entfernt zu sehen, mit nur einer geringen Sicherung. Das Wasserloch ist übrigens wirklich toll. Hier hätte ich auch Stunden verbringen können. Wir sind dann aber noch mal zu einem Game Drive aufgebrochen, aber abgesehen von den üblichen Verdächtigen haben wir nicht viel gesehen. Haben dann erst mal lecker gegrillt und sind im dunkeln zum beleuchteten Wasserloch. Und was für ein Glück. Dort stand ein Nashorn und zwei weitere kamen noch dazu. Nach und nach gesellten sich auch mindestens noch 15 Elefanten hinzu (mit einigen kleinen). WOWWWW!!!! In der Nacht hörten wir auch einige Löwen brüllen und freuten uns auf den geführten Morgen Drive, in der Hoffnung endlich einen Löwen zu sehen.

17. Tag Etosha (Okaukuejo)

Der Morning Drive war sehr sehr kalt. Beim Warten auf den Wagen hörten wir wieder Löwen brüllen. Doch leider sollten wir sie nicht sehen. Dafür sahen wir wieder einen Elefanten, Giraffen und eine Hyäne. Aber generell hätte man das auch alleine machen können. Wir sind zwar ein paar Straßen gefahren, die man sonst nicht fährt, aber so viel Vorteile bringt das auch nicht. Nach einem Frühstück auf dem Zeltplatz machten wir uns dann selbst auf einen Game Drive. Kurze Zeit später sahen wir zwei Elefanten auf den Weg zu einem Wasserloch, tolle Tiere. Dort waren auch viele andere Tiere, die sich jedoch nicht mehr ans Wasserloch trauten. Nach einer Zeit hatte ein Springbock aber wohl doch Durst, stürzte dabei aber ins Wasserloch und kam an der Stelle nicht mehr raus. Die Elefanten verteidigten ihre Position. Direkt kamen 6-7 Schakale an und rochen ihre Chance. Allerdings hatten die Elefanten irgendwann doch ein einsehen und ließen den Springbock raus. Glück für ihn, Pech für die Schakale. Am nächsten Wasserloch (Olifantsbad) standen dann zwei Giraffen und sie tranken. Das sieht so süß aus. Aber das Highlight stand direkt daneben. Eine Gruppe von 30 Elefanten mit ganz vielen kleinen. Als wir uns dann irgendwann von dem Anblick trennten standen auch noch mindestens 7 weitere Elefanten direkt in den Büschen an der Straße. Toll! Sind dann zurück zum Camp, haben wieder lecker gegrillt und Abends wieder ans Wasserloch. Hier waren dann auch wieder unsere Nashörner (insgesamt 6).

18. Tag Etosha (Okaukuejo – Halali)

Der Tag war tiertechnisch gesehen leider nicht so erfolgreich. Wir sahen zwei mal größere Giraffengruppen (einmal am Wasserloch), doch Giraffen sind für uns schon „normal“ geworden. Trotzdem sind das einfach wunderschöne Tiere. Teilweise sahen wir aber stundenlang keine Tiere. Am Nachmittag sind wir von Halali noch mal zu einem Game Drive aufgebrochen, aber auch hier hatten wir kein Glück Waren dann beim Etosha Lookout. Schöner Platz. Aufgrund der starken Regenfälle in den Monaten zuvor stand die Salzpfanne aber noch größtenteils unter Wasser. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir dann am Wasserloch (zwar schön, aber nicht so schön wie das bei Okaukuejo) und „natürlich“ tauchte wieder ein Nashorn auf. Nach dem Essen sind wir Nachts noch einmal zum Wasserloch. Erst mal war gar kein Tier zu sehen. Dann kam aber ein weiteres Nashorn mit ihrem Jungen. Dieses wurde noch gesäugt, war aber schon relativgroß.

19. Tag Etosha (Halali – Namutoni)

Um 7 Uhr fuhren wir durchs Tor und wussten noch nicht, was der Tag alles für Überraschungen für uns bereit halten sollte. Der letzte Tag war ja eher ernüchternd und wir hatten gar nicht so große Erwartungen. Nach kurzer Fahrzeit stand ein Elefant direkt am Straßenrand. Wow, ein ausgewachsener Bulle, 2 m neben unserem Auto. Beeindruckend! Konnten allerdings nicht lange bleiben, da wir menschliche Bedürfnisse hatten und eigentlich auf dem Weg zu einer Toilette waren. Der Tag fing super an. Hatten dann vor, an einer Kreuzung links zu fahren, doch rechts sahen wir ein Auto am Straßenrand stehen. Da wollten wir natürlich wissen, was er sieht und sind auch hin gefahren. Und da stand er – der König der Tiere – ein Löwe. Leider war er zwar etwas weiter weg und lief in der meisten Zeit mit dem Hintern zu uns – aber das sind schon riesige Tiere. WOWWWW! Kann der Tag noch besser werden? Wir fuhren dann weiter, nachdem der Löwe nicht mehr sichtbar war und sahen ca. 1 Stunde später wieder einen Elefanten links neben dem Auto. Jetzt hatten wir zum Glück mehr Zeit:-). Sahen dann plötzlich einen zweiten, einen dritten..... Und sie schauten uns an, es wurden immer mehr, ein kleiner kam zum Vorschein. Im Rückspiegel sah ich, wie ein Elefant die Straße querte und uns anschaute, da wurde mir schon ein wenig mulmig. Wollte eigentlich den Motor starten (der Elefant war sicherlich 5-10 m hinter uns) und ein wenig Distanz zwischen uns bringen. Doch ein andere Elefant war in der Zeit schon vor unserem Auto und hat dieses mit seinem Rüssel abgeschnuppert. Der Herzschlag ging schon ein wenig schneller. Insgesamt waren wir dann mitten in einer Gruppe von 15 Elefanten. Das Fenster war auf, und ich habe mich nicht mehr getraut Fotos zu machen, wer weiß was das Klicken der Kamera bewirkt, wenn er Elefant keinen Meter entfernt von meinem Fenster mich anguckt. Sie waren aber sehr friedlich und nur neugierig. Als sie dann aber auf der anderen Seite waren habe ich den Motor gestartet und habe erst mal etwas Abstand zwischen uns gebracht. Das wurde dann mit einem lauten Trompeten begleitet. Das war ein unglaubliches Ereignis. So näher wir anschließend unserem Camp kamen desto mehr Giraffen sahen wir. Mindestens 100 verschieden haben insgesamt gesehen.

Haben uns dann im Namutoni Camp ein wenig erholt und zu dem Nachmittags Drive aufgebrochen. Hier sahen wir wieder viele Giraffen und einige Elefanten an Wasserlöchern und an der Straße. Haben Abends dann im Restaurant gegessen und sind zu einem Night Drive gefahren. Allerdings war der nicht so spannend.

20. Tag Etosha – Waterberg

Leider mussten wir an diesem Tag den Etosha verlassen. Am morgen haben wir noch einen kurzen Game Drive gemacht, sahen aber „nur“ noch viele Giraffen. Auf dem Weg zum Waterberg wurden wir zwei mal von der Polizei kontrolliert und gewarnt, keine Personen mitzunehmen etc. Hatten uns schon gewundert, aber später erfahren, dass in der Region zwei Farmer ermordet wurden, und die Polizei auf der Suche nach den Tätern waren. Am Waterberg angekommen machten wir noch einen Game Drive (geführt, alleine darf man dort nicht fahren), aber so erfolgreich war die Tour nicht (natürlich sahen wir Giraffen und ein paar andere Tiere). Aber Büffel, Katzen etc. liefen uns leider nicht über den Weg.

21. Tag Waterberg – Windhoek

Am morgen gingen wir nach einem leckeren Frühstück noch den Wanderweg Mountain View. Einigermaßen anstrengend, aber der Blick hat für alles entschädigt. Wir saßen oben mindestens 1,5 Stunden und keiner konnte sich lösen, denn wir wussten danach geht es nur noch zurück nach Windhoek und leider wieder nach Hause. Ich denke hier hat bei uns beidn bereits das Fernweh eingesetzt. Irgendwann mussten wir uns dann auch auf machen, der Weg nach Windhoek verlief ohne Probleme, genauso wie die Wagenübergabe. Waren dann noch lecker Essen, haben in Hotel Uhland geschlafen.

22. Tag Winhoek – Köln

Ganz früh klingelte der Wecker, und wir wurden zum Flughafen gebracht. Hat alles super geklappt und saßen dann irgendwann traurig im Flugzeug, denn wir mussten dieses wunderbare Land verlassen. 5.200 km selbst gefahrene Kilometer lagen hinter uns und es war einfach ein Traum. Wir sind uns einig – wir werden irgendwann wieder kommen.

Jetzt noch ein paar Anmerkungen als Namibia-Neuling besonders an andere Neulinge zu Punkten die mich vor dem Urlaub beschäftigt haben:

Kriminalität:

Gerade hier im Forum liest man ja einiger darüber. Lest die Punkt, dadurch wird man für einige Punkte sensibilisiert und man macht sich so seine eigenen „Sicherheitsvorschriften“. Aber genießt den Urlaub, denn ich habe mich immer sicher in dem Land gefühlt. Natürlich sind Touristen Ziele von Überfällen (denn wir sind für die meisten Namibier unglaublich reich), dass kann man nicht wenig diskutieren, aber wie gesagt, ich habe mich immer sicher gefühlt.

Malaria:

Hier haben wir uns große Gedanken vorher gemacht und uns nach langen hin und her für Malarone entschieden. Wir beide haben das Medikament ohne jede Nebenwirkung vertragen und waren froh, auf der sichereren Seite zu sein, aber das muss jeder für sich entscheiden. Ein Tipp: Unsere Krankenkasse hat fast die gesamten Kosten übernommen.

Geld:

Kreditkarte funktioniert eigentlich recht gut (es sei denn es sind Feiertage, da haben wohl morgens ab und an auch ATMs frei). Allerdings akzeptiert die größte Bank (Bank of Winhoek) keine Mastercard. Wer also eine VISA hat mitnehmen, und wenn man einen Automaten findet, ruhig den Höchstbetrag abheben, denn dann hat man was für eine gewisse Zeit.

Temperatur:

Tagsüber war es im Mai/Juni sehr angenehm - 25 bis 30 Grad. Nachts wurde es aber empfindlich kalt. Wer also im Namibischen Winter zeltet auf jden Fall sehr warme Schlafsachen mitnehmen. Ich würde jetzt auch noch einen zusätzlichen warmen Schlafsack aus Deutschland mitnehmen.

Bilder gibt er unter folgenden Link: picasaweb.google.de/...scheven/Namibia2009#
Letzte Änderung: 09 Jul 2009 11:22 von Achim_Sch.
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09 Jul 2009 11:16 #107835
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  • Matou66 am 09 Jul 2009 11:16
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Hallo Achim,

vielen Dank für Deinen Reisebericht. Hat Spass gemacht mitzulesen. V. a., wenn man an den meisten Plätzen schon einmal war, reist man regelrecht mit.

Mit den Reifen und der Scheibe hatte Ihr einfach richtig Pech, aber das schult für die nächsten Male... .

LG aus K-Dellbrück
Dirk
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09 Jul 2009 11:17 #107836
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  • Crazy Zebra am 09 Jul 2009 11:17
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Hallo Zusammen,

ein runder und interesannter Bericht und wie ich gelesen habe alles in allem eine schöne Reise.

Auch spüre ich das es wohl nicht das letzte Mal war
und der \"Virus\" euch heimlich besucht und angesteckt hat.

Vielen Dank für den Bericht und schon mal viel Spass beim Planen der nächsten Safari ;-)

Gruss VA
www.Kurt-und-Heidi.ch Reiseberichte - Bilder und noch mehr wir freuen uns über jeden Besuch
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09 Jul 2009 11:21 #107837
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  • Achim_Sch am 09 Jul 2009 10:58
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Ja es war sicherlich nichts unser letzter Urlaub im südlichen Afrika - das Virus hat uns auch erwischt.

Das mit den Reifen und der Rückscheibe finde ich gar nicht so schlimm. Das ist halt Afrika B)

Wer übrigens Bilder sehen will:

picasaweb.google.de/...scheven/Namibia2009#
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09 Jul 2009 11:26 #107838
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  • abenteuerland am 09 Jul 2009 11:26
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Toller Bericht - sehr informativ. Wir starten im Mai 2010 zu unserer Namibia Erstlingstour. Auf die Reifen werde ich versuchen besonders zu achten - habe hier auch schon negative Erfahrungen in Südafrika sammeln müssen ( Ersatzreifen war auch platt)!

Wir freuen uns schon mächtig!
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09 Jul 2009 12:30 #107847
  • Matou66
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  • Matou66 am 09 Jul 2009 11:16
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Danke auch für den link zu Euren schönen Fotos! Da wir nä. Mai auch in den KTP wollen, ist es immer interessant zu sehen, wie es zu der Jahrezeit dort aussehen kann.

LG
Dirk
Letzte Änderung: 09 Jul 2009 12:32 von Matou66.
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