Nur zur Info: Ich habe ein paar Bilder zu älteren Beiträgen hochgeladen, einfach nochmal die einzelnen Seiten des Threads durchklicken, um sie zu sehen. Und nun geht's weiter:
18. Sossusvlei
Von Solitaire ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Sossusvlei. Ich hatte einen Platz auf der Campsite Sesriem reserviert - wir hätten aber auch ohne Reservation einen Stellplatz erhalten. Wir lösten das Permit und ich fragte drei Mal drei unterschiedliche Mitarbeiter, ob es möglich sei mit diesem Permit, obschon es auf den heutigen Tag ausgestellt sei, auch morgen früh nochmal für den Sonnenaufgang nach Sossusvlei zu fahren. Die Antwort war stets, ja dass sei möglich, es sei ein 24-Stunden-Permit.
Als nächstes fuhren wir zum Sesriem Canon. Hier gingen wir rund eine Stunde in diesem kleinen aber doch sehr beeindruckenden Canon spazieren. Das war ein lohnenswerter Abstecher.
Anschliessend ging's nach Sossusvlei. 60 km Teerstrecke und 5 km Sand. Natürlich stoppten wir unterwegs bei Düne 45. Wir waren da die einzigen. Ich machte mich an den Aufstieg, beschloss aber nach einigen Minuten, dass ich diese Düne wohl nicht bis oben besteigen werde, weil ich meine Kräfte für \"Big Daddy\", die grosse Düne bei Sossusvlei aufsparen wollte. Also weiter. Am 2WD-Parkplatz die Freilaufnaben rein und durch eine tolle Sandstrecke bis zum Sossusvlei. Da ich den Spätnachmittag kurz vor Sonnenuntergang dort verbringen wollte, beschlossen wir zuerst das Dead Vlei zu besuchen. Das war gar nicht so einfach zu finden. Von Sossusvlei fuhren wir wieder einen Kilometer zurück, dann sah ich das unscheinbare Schild. Die Kilometerangabe auf dem Schild hätte ich am ehesten als \"11 km\" gedeutet. Aber ich wusste, aus dem Reiseführer, dass es nur 1,1 km ist. Also konnten wir uns auf den Weg machen. Auf dem Schild stand noch \"Follow Markers\". Das war gar nicht so einfach - den einige der gut ein Meter hohen Markierungsstäbe waren völlig von Sanddünen vereinnahmt und ragten nur noch wie ein kleiner Grashalm aus dem roten Sand.
Es ging durch den Sand, teilweise waren auch lehmige Abschnitte dabei. Ich nahm das GPS mit und zu meiner Freude waren wir nach gut 700m bereits am Ziel. Das war allerdings recht enttäuschend. \"Was für ein Glück sind wir dafür nicht noch weiter gelaufen!\", dachten mein Mann und ich. Es war eine sehr unspektakuläre Lehmpfanne und es gab keinen einzigen vertrockneten Kameldornbaum, der sich als Fotomotiv angeboten hätte.
Dann ging's nach Sossusvlei. Dort waren wir um kurz vor 15.00 Uhr. Auch hier vermisste ich all die Bäume, die ich von Fotos kannte. Ich entdeckte gerade mal einen einzigen toten Baum in der Lehmpfanne, der sich als Fotomotiv eignete. Wir waren übrigens total allein in Sossusvlei. Weit und breit niemand anderes (und das blieb auch so). Jetzt hiess es alle Kraft zusammen nehmen und den Marsch auf die Düne wagen. Es war glücklicherweise nicht ganz so steil wie Düne 45, aber mit einigen Stopps brauchte ich etwa eine dreiviertel Stunde bis ich beschloss, dass ich nicht mehr weiter gehe. Laut GPS hatte ich dabei 100 Höhenmeter zurückgelegt. Die Temperatur war übrigens perfekt, ich schätze, es waren ca. 21 Grad. Ich habe jedenfalls in T-Shirt und kurzer Hose nicht gefroren und bin aber auch beim Besteigen der Düne kein bisschen ins Schwitzen gekommen.
Auf der Düne machte ich ein Panoramabild. Ob es was geworden ist sehe ich in den nächsten Tagen. Um 16.50 Uhr (kurz vor Sonnenuntergang) verliessen wir Sossusvlei wieder. Die Zeit, wann man zurück am Campingplatz sein muss ist so knapp bemessen, dass es nicht für den Sonnenuntergang in Sossusvlei langt. Unterwegs sah ich noch ein paar tolle Fotomotive, aber es war keine Zeit mehr zum Anhalten, weil wir vor der Schliessung des Gates zurück sein mussten.
Abschliessend noch ein paar Worte zu Sesriem: Die Campsite war mit Abstand (!) die teuerste unseres Urlaubs. Eine Übernachtung kostete 600 N$, also 50 Euro. Der Zustand des Platzes war nicht aussergewöhnlich gut. Wir hatten keinen Strom und die sanitären Anlagen waren ok, aber weit entfernt von dem was ich als toll bezeichnen würde. Alles in allem ist der Campingplatz reine Abzocke. Der einzige Grund, weswegen ich hier gebucht hatte, war, dass ich so eine Stunde morgens nach Sossusvlei aufbrechen kann und abends noch eine Stunde länger bleiben kann. Ich bereue es nicht, dort übernachtet zu haben und würde das bei einem weiteren Besuch von Sossusvlei (zu dem es definitiv in den nächsten 10 Jahren nicht mehr kommen wird) wieder so machen. Trotzdem finde ich es eine Sauerei, wie hier Touristen abgezockt werden.