05.09.2016 – Zweiter Tag in unserem kleinen Strandparadies
Vom stetigen Meeresrauschen sanft geweckt, hören wir gerade noch ein paar Schritte auf unserer Terrasse. Doch kein böser Eindringling hat sich verirrt. Es ist die frühmorgendliche Kaffee- und Teelieferung, die immer einige Zeit vor dem eigentlichen Frühstück gebracht wird. Eine sehr nette Erfindung.
So genießen wir die aufsteigende Sonne teeschlürfend auf unserem bequemen Faulenzersofa.
So und der Rest vom Tag, siehe Vortag…
Naja, nicht ganz, wäre glatt gelogen, denn dann hätten wir den berühmt, berüchtigten alten deutschen Leuchtturm unterschlagen, den wir heute erkunden möchten. Na gut, eine Berühmtheit wohl zumindest in unserer kleinen Bucht.
Nelson, einer der netten Mitarbeiter der Lodge erklärt uns grob den Weg. Der alte deutsche Leuchtturm liegt hoch auf den Felsen am Ende der Bucht, direkt hinter dem neueren tansanischen Leuchtturm, den man hier auf dem Bild in der Entfernung sieht. Von der Terrasse aus, sehen wir abends dessen regelmäßiges Blinken.
Man kann ihn gar nicht verfehlen, meint Nelson. Stimmt, aber der Weg dahin, ist dann doch nicht ganz so easy peasy wie gedacht. Gegen die brütende Hitze an diesem Morgen mit Sonnenhut und Wasservorrat „bewaffnet“ machen wir uns auf den Weg über den Strand zu den Klippen.
Nachdem wir schwitzend und keuchend oben angekommen sind, sehen wir erstmal nur ein großes eingezäuntes Gelände, umgeben von dornigen Gestrüpp. Wir befragen eine Einheimische, deren Häuschen bzw. Holzhütte in nicht allzu weiter Entfernung liegt und die weist uns den Weg zur Straße, die zum Leuchtturmgelände und dessen- Einfahrt führt. Gemeinerweise ist auch dort das Tor verschlossen. Hmmm, so schnell geben wir nicht auf. Erst recht nicht als sich meine Freundin auch noch einen dicken, blutigen Kratzer an einem der vielen Dornenbüsche im Gelände holt. Nach so viel Schmerzen und Mühe vor dem Zaun stehend einfach aufgeben. Also nö, so nicht.
Wir gehen einen kleinen Trampelpfad rechts vom Tor am Zaun entlang, der zum Teil schon ziemlich marode aussieht. Und wirklich…nicht allzu weit vom Tor entfernt ist der Stacheldrahtzaun teils heruntergerissen und mit einem Baum beschwert, so dass man vorsichtig drüber klettern kann. Da sind wir ganz sicher nicht die Ersten.
Und da liegt es dann endlich, das Objekt unserer heutigen Begierde, der alte deutsche Leuchtturm!
Den wir uns nun in aller Ruhe von allen Seiten betrachten können. Um ehrlich zu sein, ist es wohl eher eine Leuchtturmruine, die sich die Natur so langsam wieder zurückerobert. Aber gerade deswegen sieht er ziemlich verwunschen aus und gefällt uns ganz besonders.
Von hier oben hat man auch einen schönen Blick aufs Meer…
Auf dem Rückweg kann man oben auf den Klippen den ganzen Strand und die grüne Vegetation dahinter überblicken. Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt, hat er uns doch noch einen anderen Blickwinkel auf unser kleinen Strandparadies beschert.
Der Rest des Tages wird dann wieder am Strand gefaulenzt und gebadet. Um die Mittagszeit herum ist Ebbe und man kann im verbliebenen Flachwasser eher sitzen als schwimmen, bevor langsam das Meer zurückkommt. Von Ferne hört man schon die Brandung. Ist das Wasser dann ganz wieder da, sind die Wellen so stark, dass man schon recht standfest sein muss, damit es einen nicht umreißt.
Zurück in der Lodge schauen wir uns noch ein wenig um und entdecken u.a. diese alte Dame. Sie teilt sich mit zwei wesentlich kleineren Artgenossen ein Gehege und beäugt uns neugierig. Ein Mitarbeiter erzählt uns, dass sie fast achtzig sein soll. Bei Ihrer stattlichen Größe glauben wir das unbesehen.
Am Abend heißt es dann - nach dem erneut leckeren Abendessen - früh ins Bett gehen und Koffer packen. Denn die Nacht wird kurz sein. Bereits um Viertel vor Fünf wird uns der Fahrer abholen und zum Flughafen nach Daressalam fahren. Bye bye schöne Strandfinca. Wir haben die Zeit hier genossen! Aber nun endlich Safari! Ruaha wir kommen.