07.09.2016 - (Teil 1) Wer lange wartet, wird endlich belohnt…
Heute Nacht war es ganz schön frisch im Zelt…Brrr. Trotz zusätzlicher Decke wachen wir immer noch fröstelnd mit bis an die Nase gezogener Bedeckung auf.
Serap wundert sich, dass afrikanische Nächte so kalt sein können! Vor ein paar Jahren in Sambia war es um die gleiche Jahreszeit so warm, dass man nachts fast am dünnen Bettlaken festgeklebt ist. Daher hatte ich hier in Ruaha so gar nicht damit gerechnet. Ein Phänomen, dass wir auch in den nächsten Nächten noch erleben „dürfen“. Dann sind wir Frostbeulen aber mit jeweils zwei zusätzlichen Decken besser bewaffnet.
Immerhin wird wenigstens das Wasser unter der Dusche nach ein paar Minuten schön warm und wir tauen wieder auf.
Das Frühstück wird in Tandala nicht in der Lodge, sondern herrlich draußen im Freien aufgetischt. Was für ein schöner Morgen mit der aufgehenden Sonne vor den großen Akazien.
Daran könnte man sich wirklich gewöhnen. Bei dem tollen Blick in den golden glänzenden Busch…
…vergessen wir beim Futtern und Genießen fast die Zeit, so dass wir am Ende etwas in Hektik geraten. Denn wir wollen ja heute frühzeitig zu unserer ersten Ganztagessafari in den Park starten. John als guter Gastgeber beruhigt uns, dass wir im Urlaub wären und uns als einzige Gäste sowieso niemand drängelt. Aber wir möchten auch Chris und Lionel nicht unnötig warten lassen und holen im Laufschritt noch Kameras, Fernglas und unsere Rücksäcke aus dem Zelt. Reingehopst ins offene Safari-Fahrzeug und los geht’s, voller Vorfreude auf neue, spannende Tiersichtungen.
Serap ist auch schon Feuer und Flamme. Die erste Safari gestern hat sie schon mal begeistert. Das freut mich aus nicht ganz uneigennützigen Gründen natürlich ganz besonders.
Schnell eingecheckt am Gate in Ruaha, ein paar nervige Tsetsefliegen beim Warten aufs Bezahlen verscheucht (die Biester hatten wir überhaupt nur hier rund um die Einfahrt) und dann gehts in das Tierparadies. Nicht unerwähnt sollte ich noch lassen, dass ich bei der Registrierprozedur ein Bild von einem Wildhund an der Wand gesehen und dieses Chris gezeigt hatte. Mit dem etwas dreisten Hinweis meinerseits, dass ich diese in Afrika bisher noch nie erleben durfte und daher auf den Ruaha hoffe. Chris schaut mich nur mit großen Augen an und belässt es bei vielsagendem Schweigen. Wahrscheinlich denkt er sich insgeheim, dass die Touristen auch jedes Jahr unverschämter werden mit Ihren anspruchsvollen Forderungen...
Hmmm, war das jetzt zu dreist von mir?
Wir werden sehen…
Als erstes jedenfalls schon mal eine noch etwas müde durch ein schönes Panorama stolzierende Giraffe.
Dieser Hippo liegt dagegen noch faul in der Gegend herum und wärmt sich in der Sonne auf. Der Tag wird sicher noch anstrengend genug im Hippo-Tümpel...
Andere sind da schon aktiver und haben die Lauscher auf vollen Empfang gestellt...
Wir drehen als erstes eine hoffnungsvolle, kleine Runde in dieser lieblichen Uferlandschaft.
Bis auf ein paar Antilopen, ein gut getarntes Dik-Dik und einige schnell zwischen den Felsen verschwindende Klippschliefer, möchten sich aber leider heute früh keine Tiere zeigen. Damn.
Dann fahren wir an den felsigen Berghängen entlang auf der Suche nach einem Leo, der lt. unserem Guide Chris, hier scheinbar wohnt und in den letzten Tagen einige Male zu sehen war. Schön, für die anderen. Bei uns ziert sich Herr Leo gemeinerweise
(oder er verschläft einfach den frühen Morgen, wie heute die meisten anderen Tiere auch). So brechen wir die Suche etwas entnervt vom langen ergebnislosen Rumkurven für eine wohlverdiente Mittagsrast direkt am Flussbett ab. Beim wie immer hervorragenden Essen (frischer Salat, Gemüse-Quiche, Obst als Nachtisch) und der netten Umgebung kommt dann schnell die gute Laune wieder.
Fortsetzung des Tags folgt schnellstmöglich...