THEMA: DEUTSCHER JÄGER TÖTET AFRIKANISCHER ELEFANTEN
19 Okt 2015 09:35 #403952
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  • maggus am 19 Okt 2015 09:35
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Hallo Guido.

auch ich möchte dir für die Sachlichkeit der Diskussion danken, denn nur mit sachlichen Argumenten lassen sich Lösungen erzielen, denn wir haben letztendlich alle ein Ziel und zwar den dauerhaften Erhalt der Tiere und deren Lebensräume in Afrika!

Christian hat jetzt ja einige Fakten gebracht, die wohl auch realistisch sind und ein ganz anders Bild auf den Ertrag der Trophäenjagd in Namibia werfen und diese Zahlen sind deutlich anders zu sehen wie der Vergleich von Guido mit den 1.000 Millionen und den 1,3 Millionen!

( Guido ich weis, du hast auch geschrieben, dass die Einnahmen natürlich viel höher sind, hast damit auch recht,aber allein der Vergleich dieser beiden Zahlen hat mich gestört! )

Dies kam mir so vor, als wenn ich bewerten wöllte, was der Frankfurter Flughafen für die Region bringt und hierbei nur die Einnahmen der Parkhäuser zählen würde!


Die Fragen die Christian jetzt in seinem Tröd gestellt hat, hatte ich so ähnlich, leider nicht so detailliert, auch schon einmal formuliert nur leider keine Antwort erhalten und es währe doch toll,wenn die Personen,die hier so laut den Erleger des Elefanten oder die Trophäenjäger generell beschimpft haben, sich mal die Mühe machen würden, diese Fragen zu beantworten, denn vielleicht verstehe ich dann besser wie so gedacht wird!

Und zu guter letzt möchte ich noch ein paar Fakten bringen, die die Tröphäenjagd im südlichen Afrika und die Abschussquote von Nashörnen in Namibia erklären,somit dürfte ich wohl den mir vorgeworfenen Mangel an sachkundigen Quellen genüge getan haben!

Cites über Rechtfertigung der Quoten von Abschussquoten

cites.org/eng/news/S...5-6-12-FINAL-rev.pdf

Studie über Ertrag der Jagd in Tanzania und auch andere Länder im südlichen Afrika, leider schon etwas älter, werde mal schauen ob ich noch was aktuelleres finde, aber trotz der länge doch recht informativ!

portals.iucn.org/lib...ments/ssc-op-014.pdf


Viele Grüße


Markus
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19 Okt 2015 09:45 #403953
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  • Guido. am 19 Okt 2015 09:45
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Hallo,


nur ganz kurz vor dem Absprung:
travelNAMIBIA schrieb:
- Bestandsvergrößerung (über alle Tierarten gesehen) seit den 1960er Jahren um mehr als 400 Prozent (Quelle: MET)
Das Thema hatten wir schon. Ist wie bei Aktien. Die Wahl des Referenzzeitraums ergibt die Aussage. Relevanter für aktuelle Beurteilungen wären die Bestandsentwicklungen in den letzten paar Jahren. Die Erfolge in früheren Jahrzehnten sind unbestreitbar und Namibia hat dafür zurecht viel Anerkennung geerntet. Aber darauf kann Namibia sich nicht ewig ausruhen. Die Welt und die Bedingungen drumherum ändern sich. Gern würde ich hier mit Statistiken argumentieren, aber ich kenne keine :(, bzw. nur selektiv einige Regionale. Außer dem MET scheint niemand in Namibia großflächig Wildzählungen durchzuführen. An den letzten Wildzählungen des MET gibt es erhebliche Zweifel. Selbst einige Conservancies zweifeln daran und betrachten vom MET gezählte Bestände als völlig überhöht. Und das obwohl die Conservancies kurzfristig von überhöhten Tierzählungen und in der Folge überhöhten Abschussquoten finanziell stark profitieren.
travelNAMIBIA schrieb:
- Bis zu 6000 Trophäenjäger im Jahr (Quelle: NAPHA und Polizei am HKIA), die im Durchschnitt (laut MET) 6000 Euro (!) im Land lassen und 10 Tage vor Ort sind (= 600/Euro Tag - der deutsche Durchschnittstourist bringt laut Exit Survey etwa N$ 1840 (= etwa € 120/Tag)).
Ich kenne die Zahlen so nicht, aber sie lassen sich plausibel mit Angaben aus anderen Quellen in Einklang bringen. Das ergibt ganz grob 36 Millionen EUR im Jahr. Das wiederum entspricht grob 3% der Tourismuseinnamen im Land und 3 Promille des BIP. Das passt zu den Größenordnungen, die in diversen Studien, u.a. die Ecolarge-Studie genannt werden.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 19 Okt 2015 09:48 von Guido..
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19 Okt 2015 10:31 #403957
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  • travelNAMIBIA am 19 Okt 2015 10:31
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Hi Guido,
Das Thema hatten wir schon. Ist wie bei Aktien. Die Wahl des Referenzzeitraums ergibt die Aussage. Relevanter für aktuelle Beurteilungen wären die Bestandsentwicklungen in den letzten paar Jahren
Nur einige Beispiele:

- Elefant: bis zu 25.000 Tiere in Namibia (Zuwachs zwischen 2007 und 2013 laut IUCN 30 Prozent)
- Löwe: 562 in 2004, bis zu 1600 in 2015 - Verdreifachung in 11 Jahren (Quelle: MET, Africat)
- Breitmaulnashorn: 191 in 2004, 370 in 2009 - Verdopplung (Quelle: MET, CITES)
- Spitzmaulnashorn: 1113 in 2004, >1500 in 2009 - 50% Zuwachs (Quelle: MET, CITES)
- Gepard: 2500 in 2004, 3500 in 2011 - Zuwachs um 40% (Quelle: MET, CCF)
- Büffel: 1365 in 2004, 20.000 in 2008 - Zuwachs um 1450% (Quelle: MET, NNF)
- Giraffe: 10.415 in 2004, 15.000 in 2015 - Zuwachs um 50% (Quelle: MET, Giraffe Conservation)

Für weitere Zahlen und Quellen siehe auch: de.wikipedia.org/wik...erbestand_in_Namibia

Schönen Urlaub wünscht
Christian
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19 Okt 2015 12:03 #403969
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  • Guido. am 19 Okt 2015 09:45
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Hallo Christian,

Ich habe ja auch nichts Besseres, aber Zahlen von 2008 sind nicht so interessant. Die Einwicklung ab 2010 ist interessanter (siehe u.a. sprunghaft gestiegene Wilderei bei Nashörnern) und da gibt es eben begründete Zweifel an den Zählungen des MET. Ich weiß, dass meine Position da argumentativ auch nicht besonders stark ist, weil ich das nicht mit anderen Zahlen untermauern kann.

Africat, IUCN und Cites referenzieren auch nur Zahlen vom MET und sind keine unabhängigen Quellen. Wikipedia darfst Du auch nicht anführen ;)
Die Hälfte aller deutschen Wikipedia-Artikel zu Namibia ist von Dir - auch dieser maßgeblich - und als Quelle dort wird dann zum Teil Hitradio Namibia referenziert und die Nachrichten dort hast mit einiger Wahrscheinlichkeit auch wieder Du verfasst. Insofern referenzierst Du Dich da über 3 Ebenen selbst. Die Angaben bei Wikipedia sind z.T. auch nicht korrekt eingepflegt. Für Löwen wird mit Verweis "Africat (2015)" ein Bestand von "1200-1600" angegeben. Auf der referenzierten Quellenangabe bei Africat findet sich die Zahl überhaupt nicht. Dort nennt Africat 1113-1644 Löwen. Das ist weder eine Zahl von Africat, noch ist das eine Zahl aus 2015. Africat zitiert dafür die Angabe "Namibia Large Carnivore Atlas" des MET aus 2012. Der in 2012 erstellte "Namibia Large Carnivore Atlas" wiederum basiert aus Umfragen in 2010. Und so lösen sich die aktuellen Erfolgsmeldungen auf...

Den von allen anderen wieder und wieder zitierten "Namibia Large Carnivore Atlas" des MET habe ich jetzt nur ganz schnell überflogen. Nicht schlagen, wenn ich falsch liege. Auf den ersten Blick lese ich, dass das MET nicht einen einzigen Löwen selbst gezählt hat, sondern Fragebögen an 300 Farmer geschickt hat und auf deren Angaben hin Schätzungen zur Population angestellt hat. Und auf der Datenbasis werden Erfolge gefeiert?
Methods:
In 2010, the Ministry of Environment and Tourism (MET) initiated a large
carnivore survey. First, MET sent questionnaires to farmers throughout the country.
Nearly 300 farmers replied, giving a clearer picture of presence- absence and perceived
occurrence levels. From these data we used a kernel estimator to create a contoured map
of absent, high, medium and low occurrence for all 6 of Namibia’s large carnivores. The
areas were then calculated for each occurrence area. We then applied density estimates
from the previous large carnivore atlas to calculate population estimates for each species

Soweit ich weiß, zählt das MET gelegentlich zumindest partiell auch aus der Luft? Falls Du dazu Zahlen hast, wäre das noch interessant.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 19 Okt 2015 12:04 von Guido..
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19 Okt 2015 12:22 #403975
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  • travelNAMIBIA am 19 Okt 2015 10:31
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Hi Guido,

ich fürchte solche Zahlen wie Du suchst, gibt es weltweit nicht. Man kann nicht Wildtierbestände durch einen Notar beglaubigen lassen. Man muss irgendwelche Zahlen schlichtweg mal als Grundlage für Entscheidungen nehmen - und da denke ich sind welche von einem Ministerium, unabhängigen Sichtungen, international anerkannten Tierschutzorganisationen, nationalen Tierschutzorganisationen (Africat untergräbt mit den hohen Löwenzahlen ja sozusagen ihre eigenen "Wichtigkeit", ebenso Giraffe Conservation mit einem 50%igen Zuwachs - ich würde denken, dass die eher zu niedrig zählen/schätzen) sind da schon relativ akkurat. Die Zählung vieler Tierarten überall auf der Welt geschieht nur durch "Volunteer Counting", d.h. es werden Fragebögen ausgewertet. Und das geschieht, zumindest was das MET, IUCN angeht nach international standardisierten Statistikmethoden. Bestandstendenz ist bei all den von mir genannten Tierarten durchaus positiv, ohne, dassich mich jetzt auf eine genaue Zahl festlegen würde. Klar, die 100 gewilderten Nashörner seit 2007 muss man von den 2008-Bestandszahlen abziehen.

In Deutschland gibt es wieder 180 Wölfe - mehr als 7 auf einem Fleck hat aber noch nie einer gesehen und auch diese wurden "nur" von Bauern, Autofahrer etc. gesichtet...

Viele Grüße (und nun aber wirklich "ab in den Urlaub" ;-))
Christian

P.S. Es ist übrigens wurscht wer bequellte Informationen bei WP einstellt; es war ja auch nur als Quellennachweis gedacht, ehe ich hier PDFs etc poste).
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Letzte Änderung: 19 Okt 2015 13:12 von travelNAMIBIA.
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21 Okt 2015 11:50 #404294
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  • christian am 21 Okt 2015 11:50
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Hallo!

Leider habe ich diesen Thread noch nicht gelesen, verfolge sie Geschichte aber. Der Jaeger ist vermutlich identifiziert.

In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage. Kennt jemand Rainer Schorr mit der Farm Twin Hills?

Hier die neuste Info

www.telegraph.co.uk/...-property-mogul.html

Gruss
Christian
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