Hallo Markus,
maggus schrieb:
Du beziehst dich in Namibia nur auf die Conservancies
Ja und das habe ich begründet. Die kritischen Tiere wie Löwen, Nashörner, Wüstenelefanten usw. werden in der Regel in den Conservancies und nicht auf privaten Jagdfarmen geschossen.
maggus schrieb:
und setzt die Einnahmen daraus in den Vergleich mit den Einnahmen gesamt aus Tourismus und lässt die Einnahmen der etlichen Jagdfarmen einfach unter den Tisch fallen!
Ich muss mit nichts Recht haben, ich suche selber noch nach vielen Antworten und Du kannst mich gern überzeugen. Aber in deinem Posting kommen null Fakten, null Zahlen, null Quellen, nur ein paar Vermutungen, subjektive Wahrnehmungen und dann kommst Du mit Öl-Krieg und verdrehst mir das Wort im Mund.
Ich habe explizit geschrieben, das Jagdfarmen auch Umsätze machen und das Trophäenjäger auch außerhalb der bejagten Conservancies Umsätze generieren. Ich habe das nicht unter den Tisch fallen lassen. Mir geht es aus den nun mehrfach genannten Gründen primär um die Conservancies. Bei der Gegenüberstellung der Tourismuseinnahmen insgesamt von 1.000 Millionen EUR und den Trophäenjagdeinnahmen in den Conservancies habe ich explizit die Frage formuliert "Sind die 1,3 Millionen der Trophäenjagd in den Conservancies dann nicht zu kompensieren?". Ich habe nicht so getan, als wären die 1,3 Millionen die Gesamteinnahmen durch Trophäenjagd in Namibia. Die sind selbstverständlich höher.
maggus schrieb:
So kann ist deine Aufstellung leider nicht vollständig und auch nur sehr einseitig und ich kann hiermit zumindest mir kein eindeutiges Bild über die Gesamteinnahmen machen und gerade dies währe doch wohl interessant, um über etwas urteilen zu können, oder etwa nicht?
Nein meine Aufstellung ist nicht einseitig. Sie beleuchtet die Conservancies und das habe ich auch geschrieben. Wenn Du meinst, das da Daten fehlen, dann liefer doch die fehlenden Daten! Wenn Du auch mal die Gesamteinnahmen durch Trophäenjagd in Namibia beleuchten möchtest: Können wir machen. Aber dann ist doch an Dir und nicht an mir, auch mal ein paar Fakten mit Quellenangabe zu bringen, welchen positiven Wirkungen die Trophäenjagd denn hat! Du vertrittst doch diese Meinung.
maggus schrieb:
Stimmst du mir überein, dass, wenn in Namibia die Jagd durch Ausländer verboten werden würde, dass sich dies letztendlich wahrscheinlich auf den Wildbestand landesweit negativ auswirken würde, denn die meisten Farmer würden dann mit Rinder oder Schaafszucht wieder ihr Geld verdienen und die Wildtiere nur als Nahrungskonkurrenz sehen und wieder abschießen!
Das ist hypothetisches Gefasel. Kann ich auch: Stimmst Du mit mir überein, dass Namibia nur mal seinen Tourismussektor besser managen müsste (NTB, Luftfahrtsektor, NWR, Kriminalität, ...) um innerhalb von 3 Jahren die Zahl seiner Touristen zu verdoppeln? Und das man dann locker alle Jagdfarmen und die Trophäenjagd in den Conservancies durch touristische Angebote ersetzen kann?
Das ist der Punkt, wo die Diskussion komplett nutzlos wird. Du bringst null Fakten. Und ich mache gerade das Gleiche und schreibe auch nur noch mal eine Rechtfertigung und Ausformulierung, so dass man es nicht mehr verdrehen kann. Das bringt niemanden weiter. Wenn man meine eigene Ausführungen zusammen fasst, dann müsste man zu dem Schluss kommen, dass die in Namibia ziemlich bescheuert sind. Den Minister halte ich aufgrund seiner Aussagen auch für genau das. Aber das da nur Bekloppte sind, ist ja keine sehr plausible Annahme. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass es irgendwo doch gute Argumente pro Trophäenjagd gibt? Recherchier das doch mal!
Noch ein Punkt: NAPHA ist der Interessensverband der Berufsjäger in Namibia, also der Leute, die die meisten Trophäenjagden durchführen. Es ist auch der oberste Lobbyist für Trophäenjagd in Namibia. Man sollte annehmen, dass die großes Interesse haben, die Trophäenjagd im besten Licht darzustellen und Fakten pro Trophäenjagd zu bringen.
Schaut man auf die Website: Nix. Ja, da kommt häufiger das Wort Conservation vor. Konkrete Zahlen was die Jagd bringt? Ganz mager. Das Einzige "70 to 80 percent of all wild animals in Namibia are found on private land – this is largely credited to the trophy hunting industry.". Quelle? 40% der Fläche von Namibia sind schon geschütztes staatliches Land, darunter die besonders wildreichen Nationalparks und die Conservancies. Dann gehen noch besiedelte Gebiete ab. Dann gehen noch für normalen Tourismus genutzte Farmen und Reserves wie Erindi ab. Und dann gehen noch die landwirtschaftlich genutzten Flächen ab. Auf dem verbleibenden Rest leben 70-80% der Wildtiere in Namibia? Nicht ausgeschlossen aber erst mal nicht sehr palusibel.
Ansonsten gibt es bei NAPHA in epischer Breite Top-Ten-Listen der prächtigsten abgeschossenen Trophäen für alle möglichen Tierarten. Für mittelgroße Löwen, Elefanten, Nashörner, usw. gibt es eine NAPHA-Bronze-Medaille, für größere eine NAPHA-Silber-Medaille und das Abschießen der größten, prächtigsten Tiere wird mit einer NAPHA-Gold-Medaille belohnt. Da werden ganz gezielt Anreize gesetzt, selektiv die biologisch besten, prächtigsten Tiere abzuschießen (natürlich unabhängig vom Alter, Breeding-Status usw.). Das ist dann "Conservation" durch Trophäenjagd?
Mir fallen jetzt 2 möglich Erklärungen ein: Man ist bei NAPHA in Sachen PR und Öffentlichkeitsarbeit unfähig und völlig unbedarft (für regelmäßige AZ-Beiträge und Leserbriefe reicht es immerhin). Oder man tut sich auch da schwer, glaubhafte, überzeugende Daten und Fakten pro Trophäenjagd zu veröffentlichen, weil es sie einfach nicht gibt? Ich tippe vorerst auf Ersteres.
Nicht unter den Tisch fallen lassen will ich: NAPHA will sich um die Ausbildung Schwarzer kümmern, will Geld für Anti-Wilderei-Maßnahmen sammeln. Wie genau diese Maßnahmen sich darstellen, weiß ich nicht. Kannst Du gern recherchieren und hier einstellen.
Beste Grüße
Guido - ab jetzt im Urlaub.