Hallo zusammen.

Ich habe doch tatsächlich nochmals ein paar Fotos ausgraben können, die ich mit knappen Worten kommentieren möchte, obwohl ich nicht dabei war.

Peters stürmische Schiffsreise nach Kapstadt 1969

Im November 1969 fuhr Peter von Genua/Italien mit dem Schiff nach Kapstadt.
Schon bald gerieten sie im Mittelmeer in einen schweren Sturm. Einem älteren Herrn ging’s gar nicht gut, sodass er sich trotz hohem Wellengang auf Deck an die frische Luft in einen Stuhl setzte. Und während er so da saß und mit seiner Übelkeit zu kämpfen hatte, kam eine grosse Welle, was zur Folge hatte, dass er mitsamt dem Stuhl übers Deck segelte und in einem Pfosten einschlug . Er blieb mit gebrochenem Schlüsselbein liegen und musste von der Mannschaft auf einer Bahre vom Unglücksort weggetragen werden. Während des Rettungsvorgangs kam wieder eine Welle, sodass die Bahrenträger mitsamt dem eh schon gebeutelten Patienten unter einen Tischtennistisch geschleudert wurden, worauf sich der Verunglückte noch zusätzlich den Oberschenkel brach . In Barcelona wurde der Pechvogel dann schlussendlich in ein Krankenhaus gebracht.
Obwohl diese Geschichte ja irgendwie tragisch ist, liebte ich sie so sehr - wie gemein von mir - , dass sie mir Peter mindestens zwanzig Mal erzählen musste, weil sie doch so wahnsinnig komisch ist.







Hier sieht man ein paar eingepackte Autos


Sehr hohe Wellen

Wegen des heftigen Sturms hatte sich ein Landrover von den Seilen losgerissen, ist durch die Schaukelei stundenlang hin und her gefahren und hat diverse Fahrzeuge demoliert .



Beschädigter BMW


Beschädigter Bus


Beschädigter VW Käfer. Das hintere Rad sieht irgendwie nicht mehr ganz gesund aus .

Peters Käfer hat glücklicherweise nicht viel abgekriegt. Ein Kotflügel war etwas verbogen, aber das konnte man wieder richten. Da die Schiffsgesellschaft zwar die Versicherungsprämien kassiert hatte, aber nicht weiterleitete, musste sie die Schäden aus der eigenen Tasche bezahlen, was sie dann auch anstandslos tat.



Die Lage hat sich später wieder beruhigt.

Dann gab’s dann am Äquator noch die Äquatortaufe. Da muss es ganz heftig zu und her gegangen sein. Gut, dass ich nicht dabei war. Ich hasse es, ins Wasser geschmissen zu werden .












Auch Peter musste daran glauben .

Ein halbes Jahr später sind mein Schäferhund und ich mit Swissair zu Peter nach Südafrika geflogen. Mein Flug war dank meines Permanent Residence bis Johannesburg gratis, aber für meinen Hund, welcher als Handgepäck Übergewicht reiste, bezahlte ich gut 1’000 Franken. Dafür durfte ich mit ihm während einer Zwischenlandung in Kongo Kinshasa auf dem Flugfeld Gassi gehen. Mein Hund konnte also von sich behaupten, dass er schon mal den Kongo angepinkelt hat .

Viele Grüsse
Erika

Danke, Erika! You made my day...

Was habe ich gerade gelacht. Manche Geschichten sind einfach so skurril, die kann sich kein Drehbuchautor ausdenken.

LG
Logi

Liebe Erika,

die Geschichte ist ja wirklich unglaublich und erheitert mich, der ich schon schadenfroh geboren wurde, sehr. So sehr, dass ich Dich bitten möchte, mir die Story noch mal (meinetwegen auch 20x) zu erzählen, weil ich wieder lachen möchte.

LG aus dem sonnigen HH,

Karsten

Hallo Logi und Karsten

Ich bin schon noch froh, dass ihr die Knochenbrechergeschichte ebenfalls amüsant findet. Ich denke, man muss nicht besonders gemein sein um darüber grinsen zu können, aber man weiss ja nie genau, ob man mit gewissen Äusserungen unbeabsichtigt ins Fettnäpfchen tritt .

Flug Schweiz – Kapstadt, Mai 1970
Dass mein Hund während unserer Zwischenlandung im Kongo den Kongo angepinkelt hat, hab ich ja schon erzählt. Ich hatte nämlich den Kapitän zuvor höchst persönlich gefragt, ob ich ihn dort die Beine vertreten lassen dürfe. Als ich aus dem Flieger stieg, war man gerade dabei, den Hund mitsamt der Transportkiste aus dem Frachtraum zu tragen. Ich fand das wahnsinnig nett .

In Johannesburg angekommen, wurde mein Handgepäck kontrolliert. Vor allem Bücher mit kommunistischem Inhalt und Pornohefte waren ja strengstens verboten. Aber ich hatte nur ein Kochbuch dabei, was beim Zöllner einen Jö-Effekt auslöste - und sonst noch ein paar Kleinigkeiten. Unter den Kleinigkeiten befand sich ein Lachsack. Das ist so ein kleines in einem Säckchen verpacktes Gerät mit eingebautem Tonband und wenn man draufdrückt, fängt der wie irre an zu lachen. Ich packte also nach der Kontrolle – der Lachsack blieb unbeachtet - den ganzen Inhalt wieder in meine Tasche, machte den Reissverschluss zu und wollte grade die Tasche vom Tisch heben, als der Lachsack anfing zu lachen . Nachdem der Zöllner andächtig dem Gelächter zugehört hatte und der Lachsack wieder verstummt war, hiess es alles nochmals auspacken zwecks Nachkontrolle . Nun wurde der Lachsack genauer beaugapfelt und als harmlos eingestuft, aber der Mann fand ihn dermassen genial, dass er ihn mir auf der Stelle abkaufen wollte, aber ich hab ihn nicht hergegeben , da er ein Abschiedsgeschenk meiner ehemaligen Arbeitskollegen war.

Nun sass ich endlich im Flieger nach Kapstadt, aber nach kurzer Zeit setzten wir zu einer Zwischenlandung an. Ich fragte meinen Sitznachbarn, wo wir denn nun gelandet seien, und er murmelte was wie Blämplämpläm. Auch nach mehrmaligem Nachfragen verstand ich immer nur Blämplämpläm . Also sprach ich ihm nach und fragte: Blämplämpläm? Und er nickte und sagte YES . Erst viel später ging mir dann eine ganze Kerzenfabrik auf, als ich auf eine Südafrika-Karte schaute und draufkam, dass er Bloemfontein gemeint haben musste .

In Kapstadt wurde ich von Peter abgeholt. Ich war schon froh, endlich angekommen zu sein, denn ich war von der langen Fliegerei nudelferig. Auch mein Hund hat den Flug unbeschadet überstanden.

Viele Grüsse
Erika

Blämplämpläm
Erika, Du hast mir heute die erste Dosis Lachen beschert! Danke - nicht nur dafür!
Gruß
Friederike

Hoi Erika
Erika schrieb:
BRÜLL UND SCHENKELKLOPF!!!