Topobär schrieb:
Wie gut, dass ich mich nachts nie weit von meinem Fluchtort (Camper) entferne..

Die Tieraugen in den Büschen stören mich nicht - solange ich nicht in das Beuteschema dieser Tiere passe! Das größte Tierchen, dass wir nachts mit einer Taschenlampe angestrahlt haben, war (abgesehen von einer etwas haarigen Situation im Moremi, bei der uns ein Hippo gefühlt zu nahe kam) eine Kuh auf Kubu Island, gefolgt von eine Schleichkatze im Richtersveld. Alles kein Problem. Aber Spinnen!!! Und dann auch noch so große, beißende!!! Ach nee...

Also für mich wären Auto oder Dachzelt die Zuflucht meiner Wahl. Ich bin im Dunkeln auch nie wirklich weit davon entfernt.
Aber wie schon geschrieben, in der kalten Jahreszeit sollte ich vor feindlichen Übergriffen der Solifugae ja einigermaßen sicher sein und bin nun wieder ganz beruhigt.

Janet schrieb es ja schon:
Die Tiere leben hauptsächlich in Erdröhren und gehen nachts aktiv auf Jagd und legen dabei riesige Entfernungen zurück. Sie sind sehr schnell und ihr Biss ist sehr schmerzhaft, allerdings beißen sie wohl nur wenn sie sich bedroht fühlen oder Beute überwältigen wollen (wir gehören nicht dazu! )

Das ist doch schon mal gut: Im Prinzip nachtaktiv und ungiftig.
Auch ist es doch sehr beruhigend, dass wir Menschlein nicht in das Beuteschema einer Walzenspinne gehören.
Als Jäger sind sie durchaus recht aggressiv. Sie sind auch außerordentlich gefräßig. Durch unser Licht angezogen (insbesondere durch die dann in erhöhter Zahl vorhandenen anderen Tierchen), rennen sie mitunter etwas verstört auf der Jagd nach Essbarem kreuz und quer durch die Gegend.

Wir saßen mal abends in Walzenspinnen-Gegend beisammen (kann man an ihren Erdlöchern erkennen) und nach Anbruch der Dunkelheit sausten sie den restlichen Abend hektisch umher. Auch mal über einen halbnackten Fuß (fand derjenige garnicht gut), aber sie rannten nur drüber. Wir saßen den ganzen Abend mehr oder weniger mit angezogenen Beinen und verfolgten die Jagd mit den Taschenlampen. Manchmal hörte man es knacken und gnurpseln, dann war die Jagd erfolgreich gewesen.
Nachdem wir im Bett waren, hörten wir plötzlich ein leicht angeekeltes „Äährgz!“: Am Moskitonetz des einen jungen Mannes, der draußen auf seinem Feldbett lag, saß auf Augen/Ohrenhöhe eine Walzenspinne und verspeiste eine Locust locusta. Knack, gnurpsel, schmatz. Der war vielleicht begeistert …
Nee, natürlich nicht (obwohl Biologe!), aber wie alle Tiere haben natürlich auch Walzenspinnen eine wichtige Funktion im Ökosystem. Man muss sie ja nicht lieben, wir mögen sie auch nicht und liegen lieber weit oben auf dem Auto, als unten bei den Spinnen, aber gleich mit dem Spaten hinterher hetzen, naja, ich weiß nicht.
Festes Schuhwerk und lange Hosen sind von Vorteil.
Übrigens: Ihre Augen können nicht im Dunkeln leuchten.

LG lilytrotter

lilytrotter schrieb:
Auch sehr interessant, Lilytrotter!

Da alle anderen Spinnenaugen im Dunkeln leuchtend blau bis grün funkeln, liegt es wohl daran, dass es (wie Janet schrieb) keine "echten" Spinnen sind?

Vielleicht erinnere ich das auch falsch, da will ich mich mal lieber nicht festlegen...

Hallo,

euch allen vielen Dank für die Beiträge.

Im Nachhinein ist die Sache ja gut ausgegangen und ich konnte mich wieder Isaac und dem Gotteshaus widmen. Er hat liebevoll ein Modell der Kirche gebaut, mit dem er Geld für die dringend Dachsanierung sammelt.



Vielleicht kommt ja der ein oder andere in die Gegend und hat einen Euro übrig - die in der Kinderbetreuung sehr emsige Kirchengemeinde würde sich sicher sehr darüber freuen.

Danke

Peter