... hinter Pai nimmt die Zahl der Touristen deutlich ab. Die meisten kehren wohl wieder um in Richtung Chiang Mai.
Die Strecke bleibt bergig und es ist wieder affenheiß. In einem kleinen Laden am Straßenrand kaufen wir 'ne Cola und ein Bier sowie ein paar Kekse und ich überlege, wer da wohl die ganze Zeit mein T-Shirt so ekelhaft vollgeschwitzt hat, ohne dass ich es bemerkt habe.
Die etwas ältere Besitzerin des Ladens spricht kein Wort Englisch und schenkt uns noch sechs Bananen, die wir direkt vor Ort vertilgen.
Melli muss wieder lange Passagen schieben und hat sozusagen einen Wandertag, weil ihr Fahrrad eine schlechtere Übersetzung hat als meines. Schieben ist bei diesen Straßenverhältnissen und Temperaturen um 40 Grad aber auch wirklich keine Schande.
Die Landschaft bietet aufgrund der hügeligen Topografie immer wieder nette Ansichten und am späten Nachmittag erreichen wir ein größeres Dorf, in dem wir übernachten.
Den Namen des Ortes habe ich vergessen, aber zum Glück das Ortsschild fotografiert. So wissen jetzt alle, wo wir waren.
Wir suchen uns ein kleines Lokal und begegnen einem der häufigen Knoblauchtransporte in dieser Gegend, die von einem lieblichen Geruch umgeben werden.
Wir kehren ein, studieren aufmerksam die Speisekarte ...
... und bestellen irgendwas. Kurz später essen wir dann irgendwas. Manchmal weiß man hinterher nicht so genau, was man da eigentlich gegessen hat und manchmal stellt man sich auch die schlaue Frage, ob man es überhaupt so genau wissen möchte.
In diesem Fall kann die Bedienung Englisch, aber das ist halt nicht immer so. Dann muss man halt irgendwas bestellen, was in Thai-Schrift schön aussieht und man deshalb vermutet, dass es lecker schmecken könnte. An Garküchen kann man auch normalerweise in die Töpfe schauen. In Lokalen, in denen jedes Gericht auf Bestellung einzeln frisch zubereitet wird, ist das natürlich witzlos. Da würde man ja in einen leeren Wok schauen.
In diesem Fall wissen wir aber tatsächlich, was wir da bestellen und essen.
Dann gehen wir wenige Hundert Meter zurück zur Unterkunft, sind -kaum dort- schon wieder hungrig, kehren zurück und essen nochmal was.
Die haben in Thailand aber oft auch nur Seniorenteller mit Kinderportionen oder Vorspeisen.
Da der Teil des Berichts mit Essen endet, gibt es hier das Rezept für Masaman Curry mit Huhn (masaman gai) und die zugehörige Chilipaste (namprik gaeng masaman)
Das Gericht stammt angeblich zur Hälfte aus Indien und aus Thailand. Es ist nicht so scharf wie grünes oder rotes Curry.
Zuerst mal die Herstellung der benötigten Paste nach dem Rezept der Kochschule. Im Internet finden sich natürlich zahlreiche verschiedene.
Zutaten:
1/4 Teelöffel schwarze Pfefferkörner
1/4 Teelöffel Kreuzkümmelsamen
1/2 Teelöffel Koriandersamen
1/4 Teelöffel Nelken
1/2 Teelöffel Zimt
1/4 Teelöffel Kardamom
1/2 Teelöffel Salz
3-5 große rote getrocknete Thai-Chilis, jeweils halbiert, Samen entfernt und 10 Minuten in Wasser eingeweicht
1/2 Teelöffel Ginza (Galgant) oder Ingwer (jeweils Haut entfernt) klein gehackt
1/2 Esslöffel Zitronengras, klein geschnitten
1/2 Esslöffel Knoblauch, klein gehackt
1/2 Esslöffel Schalotten, klein gehackt
1/4 Esslöffel Korianderwurzel, gehackt
1 Teelöffel Shrimppaste oder Fischsauce. Bei der vegetarischen Variante ohne Shrimppaste stattdessen noch 1/4 Teelöffel Salz hinzugeben
Zubereitung:
- Pfefferkörner, Kreuzkümmelsamen, Koriandersamen, Nelken, Zimt und Kardamom ohne Öl auf kleiner Flamme erhitzen. Sobald der Geruch der Gewürze spürbar wird, wird der Brenner unter dem Wok ausgestellt oder die Pfanne vom Herd genommen.
- alles mit dem Salz in einen Mörser geben und zerreiben.
- Ginza, Zitronengras und Korianderwurzeln dazu und weiter zerreiben.
- Knoblauch, Schalotten, Chilis und Shrimppaste hinzu und weiter zerreiben.
Weiter gehts mit dem Curry. Wir benötigen:
1 Teelöffel Soyabohnenöl
1 gehäuften Teelöffel der zuvor gemachten Currypaste
200 Gramm Hühnerbrust, klein geschnitten - vegetarisch: stattdessen Tofu verwenden
1-2 Kartoffeln, in etwa 1 cm große Würfel schneiden
1 braune Zwiebel, in Scheiben geschnitten
1/2 Tasse Kokosnusscreme
1 Teelöffel Salz
1-2 Esslöffel Kokosnusszucker
3 Esslöffel geröstete Erdnüsse
2 Tassen Kokosnussmilch
2-3 Esslöffel Tamarind-Paste oder Limonensaft
Zubereitung:
Soyabohnenöl in den Wok (Pfanne) und Hitze auf gering.
Currypaste hinzu, bis es duftet.
Huhn, Kartoffeln und Zwiebeln hinzu für eine Minute.
Kokosnusscreme und Salz hinzu für eine weitere Minute.
Kokosnussmilch, Kokosnusszucker, Erdnüsse und Shrimp-Paste hinzu und Hitze auf "Mittel" stellen-
Rühren, bis alles kocht und dann Hitze wieder auf "Niedrig" stellen. Für 10 min köcheln lassen.
Tamarind-Paste (oder Limonensaft) hinzugeben.
etwa 10-15 min weiter köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind.
Das Ergebnis lässt sich zu Reis oder Chapati-Brot essen.
Guten Appetit wünscht
Wolfgang