03.08.2018
Heute ist es ebenfalls grau mit tiefliegenden Wolken. Das Thermometer misst 10 Grad. Allerdings ist das Wetter in der Arktis sehr wechselhaft, sodass es sich immer wieder ändert.
Heute besuchen wir die Zivilisation. Die zweite größere "Stadt" in Svalbard ist Ny Alesund. Gegen 8.30 Uhr legen wir an der Pier an (das einzige Mal auf der ganzen Reise, sonst geht es immer mit den Zodiacs an Land). Auch wenn es sich um einen Außenposten der Zivilisation handelt, die Tierwelt lässt sich nicht davon abbringen, auch hier den arktischen Sommer zu nutzen.
Jenseits der Straßen sitzen auch die Küstenseeschwalben. Wir erfahren, dass Küstenseeschwalben von der Arktis bis in die Antarktis zum Überwintern ziehen, was einer jährlichen Flugleistung von 40.000 km entspricht. Seeschwalben können bis zu 30 Jahre leben, da kommt schon eine ganze Menge Kilometer zusammen.
Ny Alesund geht wie Longyearbyen auf den Kohlebergbau zurück. Inzwischen leben 150 Sommereinwohner auf Ny Alesund. Diese Menschen sind Forscher, die sich mit der Geophysik der Atmosphäre und zunehmend mit dem Messen des Klimawandels und seinen Auswirkungen auf Flora und Fauna beschäftigen.
Wir gehen auf Schotterwegen zum Denkmal von Roald Amundsen, der von hier zu einem Zeppelinflug über den Nordpol aufbrach.
Der Mast ist noch erhalten und auf einer kleinen Wanderung können wir diesen bewundern.
Hier noch ein paar Eindrücke von Ny Alesund:
Es gibt auch noch einen kleinen Souvenirshop:
Um diesen zu betreten, müssen wir alle unsere Schuhe ausziehen:
Viele nutzen den Souveniershop um Postkarten vom nördlichsten Punkt zu verschicken:
Die Kids haben sich inzwischen schon gefunden und scharen sich um den Jugendlektor (die Lektoren sind die mit der gelben Jacke):
Ein Museum darf natürlich auch nicht fehlen:
Gegen Mittag geht es dann wieder zurück zum Schiff.
Auf dem Schiff erwartet uns dann wieder ein erstklassiges Mittagessen. Auch wenn ich nie auf die "Blauen Reisen der Mein Schiff" gehen würde (nicht wegen der Mein Schiff sondern wegen 7 Tage an Bord), bei der BREMEN würde ich mir das glatt überlegen.
Während des Mittagessens steuern wir unser zweites Ziel des Tages an: Möllerhamna. Diese Bucht wurde nach Magnus Axel Möller benannt, einem schwedischen Astronomen. Seit 1926 gibt es hier eine Schutzhütte, die durch Seeleute des Norddeutschen Lloyd errichtet wurde.
Zuerst geht es wieder in die Zodiacs. Wer nicht nach Farben eingeteilt wird, ist unsere Jugend. Die schnappen sich einfach ein Boot und los geht es.
An Land werden wir immer vom Expeditonsleiter mit einer Tafel erwartet wo wir sind und wann letztes "Boarding" ist.
Der Lektor der Meeresbiologie hat einige Dinge aus dem Meer gefischt, die er uns erklärt.
Und die Schutzhütte (passend zur Farbe von Hapag-Lloyd) erwartet uns auch:
Klettert man ein wenig den Berg rauf und wieder runter, so wird einem der Blick auf den See sowie dem Gletscher eröffnet.
Fünf Seehunde ruhen sich auf den Steinen im flachen Wasser aus und lassen sich von uns kaum stören. Es handelt sich hier um die nördlichste Seehundpopulation der Erde.
Zum Schluß besichtigen wir dann auch noch das innere der Schutzhütte:
Gegen 17.00 Uhr sind wir wieder an Bord und Jörn Gottschalk, unser Kaptiän stellt sein Team vor.
Danach geht es dann in's Restaurant zum Willkommens-Abend:
Eigentlich beendet man nach so einem Tag und Dinner den Tag, nicht jedoch auf der BREMEN. Wir nehmen Fahrt auf den Lilliehöökfjord. Inzwischen haben sich die Wolken verzogen und wir haben eine schöne Sicht auf den Gletscher:
Der Kaptiän kann das Schiff nicht bis an die Gletscherkante heranfahren. Durch die Erderwärmung hat sich der Gletscher zurückgezogen und eine neue Vermessung hat nicht stattgefunden. So ist dort wo heute Wasser ist auf der Karte noch der Gletscher.
Auch der heutige Tag ist wieder lang geworden. Gegen Mitternacht fallen wir dann in's Bett.