THEMA: Indochina: Hinter den Bergen bei den 7 … Guides!
07 Mai 2020 18:18 #588359
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Nichtsdestoweniger hätten wir lieber für den zentralen Markt, auf dem uns unser Guide für eine Dreiviertelstunde alleine ließ, deutlich weniger Zeit eingeplant. Wahrscheinlich wünschen die meisten Touristen aber eine solche Zeitaufteilung. So etwas sollte individuell abgesprochen werden.











Zum Abschluss durften wir noch eine halbe Stunde im Hotel verschnaufen, ehe wir zum Mekong gebracht wurden. Dort würden wir in ein Schnellboot gesetzt werden, dass uns nach Vietnam brächte. Es stand also eine Grenzüberquerung auf dem Seeweg an. Der Weg zum Bootssteg – wir waren zeitlich knapp dran, erwies sich als schwierig, weil die Metallrampe sehr steil und die schmale Treppe an der Seite auf absehbare Zeit von ankommenden Passagieren blockiert war. Thomas blieb zurück, weil ihn das Profil seiner Schuhe fast nicht halten konnte und er keine Chance sah mit seinem Koffer sturzfrei nach unten zu gelangen, er aber andererseits wegen des Krachs die anderen rufend nicht erreichen konnte. Schließlich kehrte Florian aber um, dessen eigener Koffer aber kaputt ging, indem auf der steilen Rampe das Griffgelenk des Koffers unter seinem Gewicht brach.





Die Schnellbootfahrt führte über eine malerische Strecke den Mekong entlang, die Frau unseres Guides wollte von ihren Feldern aus winken, aber wir sahen sie nicht.





Die Hütten außerhalb der Stadt waren oft nur Verschläge.









bis wir nach ca. 3 Stunden die vietnamesische Grenze erreichten.

Unsere bisherigen Guides hatten uns darauf hingewiesen, dass, je mehr wir uns der Grenze näherten, desto seltener der Anblick von Hunden werden würde, da die Vietnamesen angeblich über die Grenze hinweg Raubzüge für ihre Kochtöpfe durchführen würden. Wie dem auch sei, während die Emigration aus Kambodscha nur wenig mehr als 5 Minuten dauerte,


Kambodschanische Grenzstation

Die Grenzschützer züchteten auch Kampfhähne

mussten wir, als wir für die Immigration nach Vietnam erneut anlegen mussten, deutlich länger warten. Nur Barbara durfte wegen ihres fortgeschrittenen Alters mit zwei Grenzposten auf dem Boot bleiben.

Die Bootscrew erledigte für alle Passagiere die Einreiseformalitäten, was wohl recht kompliziert gewesen sein soll. Wir hatten eher den Eindruck, als sei die Behörde verwaist und es musste erst einmal ein Beamter herbeigeschafft werden. Die einzigen Bewohner der Grenzstation schienen eine schwangere Katze und ein hinkender Kater zu sein. Warum wir für das Prozedere überhaupt aussteigen mussten, blieb ein Rätsel, denn außer in einem Warteraum zu sitzen, bis uns unsere Bootsführerin wieder abholte, hatten wir nichts zu tun und bekamen keinen Beamten zu Gesicht. Im Aufenthaltsraum wartete noch eine Großgruppe Italiener, die niemanden fanden, der den dortigen Imbiss/Kiosk in Betrieb nehmen konnte.

Heckansicht der Grenzstation

Auf vietnamesischer Seite nahm der Bootsverkehr merklich zu. Viele Schiffe waren so überladen, dass sie so tief im Wasser lagen, dass das gesamte Deck unter Wasser stand.




Ein Tankstop auf dem Wasser wurde notwendig.


Immerhin bekamen wir einen schönen vietnamesischen Sonnenuntergang über dem Mekong zu sehen.







Vietnam hat heute 95 Mio. Einwohner und damit die zehnfache Bevölkerungsdichte von Laos. Die Bevölkerung wächst weiter, wenn auch nur mit der Hälfte der Geschwindigkeit von Laos oder Kambodscha. Es gibt schon aufgrund der Bevölkerungsdichte große Umweltprobleme, hinzu kommen ökologische Kriegsschäden, die Abholzung, Brandrodung, Wilderei und natürlich noch eine recht schmutzige Industrie. Die Lebenserwartung bewegt sich aber bereits auf einem mit Mitteleuropa vergleichbaren Niveau. Das BIP betrug 2016 2173 $ pro Kopf, also knapp das Doppelte von Kambodscha oder das Vierfache von Laos. Allerdings gibt es ein massives Stadt-Land-Gefälle, obwohl die Armutsrate von 60% 1993 auf 11,5 % heute gefallen ist.
Das Ufer war jedenfalls sehr viel dichter besiedelt





Soziale Probleme existieren in Form grassierender Korruption, verbreiteter Drogenkonsum, im Vergleich zu den Nachbarn erhöhter Kriminalität und einer Aidswelle, die alle nur halbherzig bekämpft werden. Interessanterweise gehörten aber zur vietnamesischen Hotelbadezimmerausstattung zum Teil aber Kondome. In der Dämmerung näherten wir uns endlich dem Ufer, wobei Barbara ein besonders prächtiger Bau auffiel und sie von uns wissen wollte, um was es sich dabei handele. Wir hatten natürlich keine Ahnung, jedoch stellte Thomas die Vermutung auf, dass es sich um unser Hotel handeln könnte. Tatsächlich war es das Victoria-Hotel Chau Doc.


Ansicht vom nächsten Morgen

Wir stiegen am hoteleigenen Bootssteg aus und wurden mit einem besonders leckeren Begrüßungsdrink und von unserer neuen Guide empfangen. Leider bekamen wir, wohl wegen der späten Ankunftszeit und in Anbetracht der Tatsache, dass wir nur eine Nacht blieben, die schlechtesten Zimmer: gleich im ersten Stock und zur Straßenseite. Wir fürchteten zu recht wieder einmal um unseren Nachtschlaf, freuten uns aber über das luxuriöseste und schönste Etablissement der Reise.
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08 Mai 2020 22:44 #588416
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Mi. 10.03.2017 Vietnamesische Verkehrsschulung
Unsere neue Guide, Chau, war eine sehr junge Frau, frisch von der Universität und überzeugte südvietnamesische Großstädterin. Ihr lag es weniger, das Programm soweit möglich zu verdichten und so hatten wir mehr Pausen und etwas spätere Startzeiten. So begaben wir uns erst um 7:15 zum Frühstück. Wir schauten uns wohl zu lange und vorsichtig um, denn schnell wurden wir an einen Tisch gewiesen, den mit großem Abstand schlechtesten und hässlichsten Platz im Restaurant, obwohl eigentlich noch mehr als genug Platz war. Wie immer fehlte uns der Mut, diesmal um um einen anderen Tisch zu bitten. Das Frühstück war sehr opulent, aber nicht besonders vegetarierfreundlich. Dennoch gab es natürlich auch für uns neben dem üblichen Baguette und Obst diesmal sehr leckeren Käse und Pfannkuchen mit hausgemachter Ingwer- bzw. Passionsfruchtmarmelade.

Da wir noch Zeit hatten, versuchten wir nun an Bargeld zu gelangen. Auf der Suche nach einem ATM wollten wir die Einkaufspassage gegenüber dem Hotel ansteuern. Das gestaltete sich ob des unglaublichen Verkehrsaufkommens äußerst schwierig. Als wir es geschafft und einen Automaten gefunden hatten, wurde unsere Mühe nur teilweise belohnt, denn statt der gewünschten 3,5 Mio Dong, wollte er uns nur 2 Mio auszahlen.

‚Millionäre‘

Im ersten Stock sahen wir noch eine Spielhalle mit Videospielen, sehr bunt, sehr laut, sehr fremd.


Um 9:30 startete endlich das Tagesprogramm mit einer kleinen Bootsfahrt von der hoteleigenen Anlegestelle zu einer Fischfarm.




Die Farmer züchteten unter dem Hausboden Pangasius. Es wurde recht interessant erklärt und eine Fütterung demonstriert.


Die Aufzucht dauert etwa 11 Monate, in der die Farmer eine Gewichtszunahme von 50g auf ca. 1-1,5 kg pro Fisch erreichen. Sie füttern mit einer Mehlmischung aus Reis- und Fischabfällen, die durch eine Art Fleischwolf gedreht wird,





wobei feste Brocken entstehen,


die sie in die ca. 5 Meter tiefen Aufzuchtbecken werfen.



Anschließend fahren wir noch weiter zum Dorf Chau Giang,


das von einer muslimgläubigen ethnischen Minderheit, den Cham, bewohnt wird, die einstmals eine führende Hochkultur waren, die sogar das Khmer-Reich von Angkor eroberte. Heute gehören ihnen nur noch einige zehntausend Menschen in versprengten Enklaven an.



Die Hochwasserstände der vergangenen Jahre

Wir sehen uns eine verschlossene Moschee an, die natürlich von reichen ausländischen Glaubenbrüdern finanziert unverhältnismäßig prächtig aus der umliegend doch überwiegend vorherrschenden Verwahrlosung oder zumindest bitteren Armut heraussticht.



Anschließend kehrten wir zum Hotel zurück und begannen unsere nächste Busetappe von Chau Doc nach Can Tho.
Eine gewisse Abwchslung bieten Flussarme und Kanäle


Und all die zur Straße offenen Handwerksläden.


Die Fahrt war an sich recht langweilig und die Strecke nicht gerade schön, aber unser Fahrer machte uns nun endgültig mit dem vietnamesischen Verkehr vertraut. Obwohl er ziemlich raste, gingen andere Verkehrsteilnehmer noch deutlich schneller und aggressiver zu Werke. Jedoch wurden wir, als wir gerade das Gefühl hatten, dass die Fahrt etwas langsamer und entspannter geworden war, von der Polizei herausgewunken. Wir hatten ebenso wie Chau keine Ahnung, was los war und waren entsprechend etwas beunruhigt; hinterher erfuhren wir, dass der Fahrer eine Strafe wegen Geschwindigkeitsüberschreitung erhalten hatte. Er bekam ein sehr umfangreich ausgefülltes Formular in rosa Farbe ausgehändigt, weil er wohl 59km/h statt 50km/h gefahren war. Der Fahrstil ließ anschließend keinen Unterschied erkennen. Als wir auf einen Zebrastreifen zufuhren, den zwei Jungen mit Fahrrädern überqueren wollten, begann er laut zu hupen, und als wir den Zebrastreifen erreichten, fuchtelte er wild mit den Händen, um die Jungen vom Zebrastreifen zurück neben die Straße zu scheuchen. Chau erklärte uns, dass man in Vietnam zum Überholen hupen und die Hupe so lange drücken muss, bis der Überholvorgang abgeschlossen ist. Entsprechend infernalisch ist der Krach auf den Straßen, denn alle wollen überholen – von allen Seiten. Weiterhin keine Aussicht auf hinreichend Schlaf.
Nach einer hitzebedingten kurzen Rast im neuen Hotel, dem zweitschlechtesten der Reise, machten wir uns auf eigene Faust auf den Weg zu einer kleinen Stadterkundung durch Can Tho,

bevor die Roller heranbrausen …




Abholung von Schulkindern




Straßenhändler im Wortsinn





Auf dem Alten Markt trafen wir schließlich schon wieder auf ein Ehepaar, dem wir bereits auf dem Flug nach Phnom Penh und morgens auf der Fischfarm sowie bei anderen Gelegenheiten begegnet waren. Sie hatten auch bei Dao gebucht, aber eine andere Hotelkategorie und auch nicht ganz die gleiche Strecke. In einem Einkaufszentrum suchten wir nach einer SD-Karte für Barbara, wurden aber in den Elektronikläden nicht fündig.








Wenn man ohne Smartphone keine ganze Fahrt schafft …

Zurück am Hotel, von dem wir nachdrücklich abraten, war es Zeit, Schlafen zu gehen.
Letzte Änderung: 08 Mai 2020 23:08 von Flotho.
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10 Mai 2020 20:55 #588534
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Do. 11.03.2017 Schwimmender Markt in Can Tho

Wir frühstücken um 6:15, denn heute wollen wir einen schwimmenden Markt besuchen, dessen Handelsverkehr in den frühen Morgenstunden stattfindet. Es gibt Brötchen, Muffins, Obst und Omelette. Um 7:30 startet unsere Bootsfahrt.



Nach wenigen Minuten kommt es zu einem kurzen Stopp. Unser Steuermann musste in den Mekong tauchen, um die Schiffsschraube zu befreien, in der sich eine Plastiktüte verfangen hatte. Das scheint recht häufig vorzukommen, die Boote besitzen jedenfalls alle eine kleine Kabine, in der sich der jeweilige Bootsführer umkleiden kann. Als wir den Markt wenig später erreichten, befand dieser sich schon fast in Auflösungserscheinungen, denn wir waren zu spät dran. Der Nachteil der jüngeren, hedonistischer veranlagten Reiseleitergeneration. Dennoch sahen wir noch einen Rest des interessanten Handelsgeschehens in einer ungewöhnlichen Atmosphäre, außerdem haben wir vom Wasser aus einen Blick auf eine Millionenstadt, in der altes und neues sehr nahe beisammen stehen.





Der Markt ist letztlich ein Sammelpunkt von Schiffen, an dem Käufer und Verkäufer zusammenkommen.







Interessierte Käufer fahren das Schiff an und der Handel beginnt, woraufhin unmittelbar die Ware vom einen auf das andere Schiff verladen wird. Die Transaktionen erfolgen von Bord zu Bord, angereicht





oder geworfen.



Nicht jeder hat viel anzubieten.



Wie überall gibt es Vor-Ort-Gastronomie



Allmählich löst sich das Geschehen auf …



Das jeweilige Produktangebot des Verkäufers wird auf einem weithin sichtbaren Bambusspieß ausgewiesen,



Verkäufer sind die am Flussnetz ansässigen Bauern, Käufer sind kleinere und größere regionale Abnehmer, die Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch für ihr jeweiliges Gewerbe einkaufen, z.B. Restaurants oder Zwischenhändler.
Nachdem wir die allmähliche Auflösung des morgendlichen Marktgeschehens beobachtet haben, fahren wir zu einer Anlegestelle.


Motel, echt?



Von dort geht es weiter zu einer traditionellen Nudelfabrik, die noch alles in Handarbeit herstellt. Es werden dort aus 70% Reis- und 30% Maniokmehl bis in die Mittagszeit Fladen gefertigt,





diese anschließend in der Sonne getrocknet,



geschnitten



und verpackt. Die kleine Fabrik produziert täglich 800 kg, zum Neujahrsfest bis zu 1000kg.
Da die Einnahmen für den Kauf von Brennmaterial nicht ausreichen, werden Stoffreste verfeuert, die sie kostenlos bekommen können.



Es ist ein Knochenjob. Vom Flussufer zur Nudelfabrik bekamen wir einen Eindruck vom Leben der einfacheren Bevölkerung. Recht eindrücklich war eine private Kita, die letztlich nur aus einen großen vergitterten Raum bestand, in dem ein Fernseher liefen und in dem die Kinder sich weitgehend selbst überlassen waren, während der Betreuer teilnahmslos auf den Bildschirm starrte. Eine reine Verwahranstalt.



Außerdem sehen wir auf dem Weg kreative Einbruchsicherung: in die Umgrenzungsmauern eingemauerte Glasscherben

und das kleinste Kätzchen, das wir je zu Gesicht bekommen haben.


Unsere Guide gab uns auf dem Rückweg ein Stück von einem Reiswaffel-Bananencracker zu probieren, den sie sich am Wegesrand gekauft hatte. War lecker. Anschließend kehrten wir zum Hotel zurück und traten zur Fahrt nach Saigon an. ...
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11 Mai 2020 19:38 #588595
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Nach den letzten beiden zwar interessanten, aber nicht gerade unbedingt attraktiven Zielen nun also endlich Saigon! Unsere Unterkunft war das wunderschöne Grand Hotel.



Casino ist nichts für uns, aber schon imposant.










Nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten, machten wir einen Spaziergang. Schon die Hotels sind geschichtsträchtig und ein toller Anblick





Auf dem Weg zur Uferpromenade





waren wir angesichts des Verkehrsaufkommens so hilflos, dass ein Einheimischer herüberkam, um uns auf die andere Seite zu helfen. Dieser versuchte anschließend sehr penetrant, uns eine Bootsfahrt zu verkaufen. Touris auf diese Weise zu ködern war wohl seine Verkaufsmasche. Uns war klar, dass für die Überquerung irgendeine Gegenleistung erwartet werden würde, aber was sollten wir tun, vor ihm weglaufen und die Straße nicht überqueren? Recht interessant ist die Statue von Trần Hưng Đạo,



der zwischen 1257 und 1288 drei chinesische Eroberungsversuche unter Kublai Khan abwehrte, was bis heute als größte militärische Leistung der vietnamesischen Geschichte gilt.
Für die meisten historischen Gebäude wie die am 1. Januar 1900 eröffnete Oper



würde am nächsten Tag noch genug Zeit mit der Führung sein.

Den Rückweg schafften wir an einer durch einen Kreisverkehr etwas leichteren Stelle und suchten nun ein Restaurant auf, das Chau empfohlen hatte. Es sah ansprechend aus und wir konnten tatsächlich einmal gut essen. Florian bekam vietnamesischen braunen Reis mit Cashew und Basilikum sowie einen Erdbeer-Zuckerrohr-Saft, Thomas hausgemachten Tofu mit Zitronengras, in dem der Chili etwas fehlte, sowie einen auszeichneten Avocado-Smoothie, Barbara schließlich gebratene Glasnudeln mit Gemüse und Tofu und ein Hibiskus-Frappé.

Anschließend kehrten wir ins Hotel zurück, um im Dunkeln (21:00) über die dann für den Verkehr gesperrte Fußgängerzone zu flanieren. Die berauschend-herrliche Atmosphäre dort lässt sich mit Bildern nur sehr ungenügend einfangen.











Halb Saigon war auf den Straßen, es war ein sehr schönes, sehr stimmungsvolles Erlebnis, bei dem wir vor allem die einheimische Jugend etwas beobachten konnten.
Aber obwohl unser Zimmer diesmal im 9. Stock war, war es wieder sehr laut.







Langsam summierte sich unser Schlafdefizit und uns wurde klar, dass wir, wenn es so weiterginge, am Ende der Reise mehr als urlaubsreif sein würden.
Letzte Änderung: 11 Mai 2020 20:02 von Flotho.
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13 Mai 2020 19:07 #588726
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Fr. 12.03.2017 Saigon im Schweinsgalopp

In Saigon, das auch als Paris des Ostens bekannt ist, erwirtschaftet man heute das Dreifache des vietnamesischen Durchschnittseinkommens. Die eigentliche Gründung erfolgte erst 1698, 1862 wurde Saigon Kolonialhauptstadt, nachdem Tu Duc in Hue seine drei südlichsten Provinzen an Frankreich abtreten musste. Nach der nordvietnamesischen Besetzung 1975 drohte ein Ausbluten, da 1978 ein Verbot jeglichen privaten Handels und Enteignungen folgten. Es kam zu einer Emigrationswelle über die Landesgrenzen hinweg, vor allem auch der Ausländer, insbesondere Chinesen. Die Reformen von 1986 machten die Stadt seit den 1990er Jahren zum Wirtschaftszentrum des Landes. Die Bevölkerung beträgt heute mindestens 8,5 Mio. also das Doppelte Berlins, hinzu kommt wohl eine riesige Zahl nicht registrierter Einwohner, vielleicht sogar in noch mal annähernd gleicher Zahl.

Um 7:30 gab es ein außerordentlich gutes Frühstücksbuffet. Wir probierten je nach Neigung Sushi, gebratene Nudeln, gebratenes Gemüse, Pfannkuchen, Kuchen, Obst, Brot oder Brötchen mit endlich einmal gutem Käse. Erst um 11:30 starteten wir mit der Saigon-Besichtigung. Chau war immer noch verschlafen, denn sie hatte sich natürlich sofort in das Partyleben stürzen müssen, wie sie uns lächelnd erzählte. Leider etwas unprofessionell.

Wir starteten am Tempel des Jadekaisers,







dies wurde eine Besichtigung in unbeschreiblichem Klima(oder: wer zu spät kommt, den bestraft das Leben): Der hyperkommerzialisierte Quatsch war völlig überlaufen, zudem bekam man kaum Luft, sowohl wegen der Menschenmassen als auch der Unmengen an Räucherstäbchen.


Er gilt als schönster taoistischer Tempel Vietnams und wurde 1909 von chinesischen Einwanderern erreichtet. Die zahlreichen Figuren des taoistischen Pantheons auf unseren Bildern im Nachhinein zu identifizieren gelang uns nicht.





Links fanden wir zwei Räume. Der vordere Raum gehört allen Göttinnen, die zwölf Frauenstatuen an den Seiten stehen für die Jahre im chinesischen Kalenderzyklus.


Die Holzreliefs des hinteren Raums bilden die Qualen der taoistischen Hölle ab und werden vom Höllenkönig und seinen Pferden bewacht.


Als wir endlich wohlbehalten – im Brandfall sicherlich eine riesige Todesfalle – wieder draußen waren, gingen wir weiter zur Kathedrale Notre Dame, die jedoch wegen sonntäglichen Gottesdiensts für uns geschlossen blieb,





und zur alten Hauptpost, deren verschiedene Weltzeituhren schon seit Jahren nicht mehr gestellt worden waren.









Dieser schöne Bau wurde in den 1890er Jahren von Gustave Eiffel entworfen.


Weitere Impressionen unserer Stadtbesichtigung:
Rathaus


Oper


Fußgängerzone – jetzt am Tage unbelebt


Markt





Der wichtigste Punkt unserer Stadtbesichtigung war der Wiedervereinigungspalast.


Ursprünglich 1869 als Sitz des französischen Gouverneurs errichtet, wurde er 1962 durch einen rebellierenden Fliegeroffizier bombardiert und zerstört. Der Neubau erfolgte im Stil der 1960er Jahre, von den sechs Stockwerken sind zwei unterirdisch angelegt.1975 nahmen ihn Nordvietnamesen ein. Dort wurde die Wiedervereinigung besiegelt. Wir unterhielten uns recht angeregt mit Chau über die Situation im Land. Auch die Polizei bekam ihr Fett weg, besonders die nordvietnamesische („Mafia mit Genehmigung“).

Staatlicher Bankettsaal


Kabinettraum


Konferenzsaal


Vice-Presidents Reception Salon


Ambassadors Chamber


Kinosaal


Auf weitere Bilder zu den derart ausgestatteten Räumen, etwa das Präsidentenbüro, sein Wartesaal etc. kann aus Ermüdungsgründen verzichtet werden. Interessant ist aber wieder die
Dachterrasse




Als wir auf der Dachterrasse einem exzentrisch exaltierten älteren, wohl britischem Herrn in lilafarbener Hose und leider viel zu kurzem bunten Frauenhemd begegneten, bewunderte unsere Guide dessen Mut und die Freiheit des Westens, so herumzulaufen wie man wolle, was in Vietnam, in der die traditionelle vietnamesische Familie mit ihren Sittenvorstellungen das Leben dominiere, nicht möglich sei. Homosexualität ist tabuisiert, anders als in Kambodscha.

Vom Dach aus stiegen wir schließlich in den Luftschutzkeller, einem interessanten Gewirr von Gängen und Ruinen, wie die anderen Räume historisch beibehalten.
Bunker Kommandozentrale

Bunker Kommunikationszentrale





Da wir anschließend immer noch Zeit hatten und Barbara interessiert war, gingen wir ins Kriegsreliktemuseum, einem Propagandamuseum der nordvietnamesischen Siegermacht, das Chau wieder zu interessanten Überlegungen über die Rollenverteilung von ‚gut‘ und ‚böse‘ im Vietnamkrieg inspirierte. Uns verschaffte es einen Eindruck vom Lebensgefühl der jungen großstädtischen Elite sowie vom Fortbestehen des Nord-/Südgegensatzes auch im Denken der Menschen, die im vereinigten Land geboren sind. Sie meinen sich noch immer vom Norden besetzt und werfen den Amerikanern noch immer vor, sie im Stich gelassen zu haben, und zwar aus ihrer Sicht kurz vor Zusammenbruch der nordvietnamesischen Armee. Das Museum selbst enthielt eine sehr interessante Dokumentation über die amerikanischen Kriegsphotographen, natürlich vor allem mit ihren schrecklichsten Aufnahmen. Florian wurde so übel, dass er sich nicht mehr alles ansah. Darüber hinaus war es leider wirklich primitiv-plumpe Agitprop, die dort zelebriert wurde als befänden wir uns noch in den 80er Jahren. Florian notierte als Fazit, dass der Museumseintritt die einzige Geldausgabe der Reise war, die er bereute. Chau wartete mit einigen Freunden oder Bekannten bei einem Kaffee auf uns. Sie hatte das Museum zwei Mal besuchen müssen wegen ihrer Ausbildung, weigert sich aber die Siegerpropaganda zu unterstützen und das Gebäude zu betreten. Thomas bemängelte wieder einmal die Museumsdidaktik, fand den Besuch aber als lehrreiche Erfahrung lohnend.

Obwohl wir so spät gestartet waren, hatten wir doch in kurzer Zeit viel gesehen, mussten aber wiederum noch am selben Tag die Stadt verlassen. Die Fahrt zum Flughafen ging schneller als erwartet. Chau durfte nicht mit hinein und zeigte uns von außen den Schalter. Da dieser nur vietnamesisch beschriftet war, fragte Florian beim Flughafenpersonal nach. Man wies uns in die Schlange ein, wir hätten noch viel Zeit. Am Ende der Schlange stand eine Frau mit Headset in der Hand und einem Lautsprecher am Gürtel und rief gelegentlich Flüge auf, deren Check-In auslief und deren Passagiere dann die Absperrungen umgehen und sich an den Anfang der Schlange durchwühlen sollten. Unser Check-In verlief fast problemlos, allerdings galt hier eine Sonderbestimmung, dass keine Kameras im Koffer transportiert werden durften, weshalb wir diesen noch einmal öffnen mussten. Nachdem wir die Sicherkontrollen passiert hatten, fanden wir, wie auch sonst an jeder Straßenecke, einen Spa mit diversen Massageangeboten. Duty-free auf vietnamesisch.

Der Flug nach Hue wurde von leichten Turbulenzen beeinträchtigt, aber mit einer butterweichen Landung versüßt. Hue war seit dem 17 Jh. Ausgangspunkt des Wirkens des Nguyen-Clans und wurde folglich 1802-1945 vietnamesische Hauptstadt. Hue hat heute 340.000 Einwohner, wurde aber 1968 in der Schlacht um Hue stark beschädigt. Unser neuer Guide holte uns ab, der 61-jährige Mr. Min, ein ausgezehrter, linientreuer Eiferer mit viel militärischem Schliff. Er stellte damit den größtmöglichen Kontrast zu Chau dar und Thomas war binnen kürzester Zeit überzeugt, einen Kriegsveteranen vor sich zu haben. Auf dem Weg zum Hotel erzählte er viel komisches Zeug. Vietnamesisch sei eine Dialektsprache wie deutsch und Hue sei wie Heidelberg: viele Touris, viele Unis, gutes Medizinstudium, seltsame Aussprache (= Guide-Spruch des Tages).
Zu unserem Befremden erläuterte er den Hauptunterschied zu Deutschland mit der Gemütlichkeit Vietnams, wo nicht alles „zack-zack“ gehe. Da er seinerseits sehr auf ‚zack‘ war, konnten wir uns ein Lachen kaum verkneifen, insbesondere als wir sahen, wie er das Hotelpersonal mit unseren Koffern scheuchte.






Wir hatten wieder einmal die Schrottunterkunft des Hauses abbekommen. Es war sehr laut im Zimmer und als wir auf den Balkon gingen, um die Ursache herauszufinden stellten wir fest, dass unser Balkon als Abstellfläche nicht nur unserer, sondern auch der beiden benachbarten Zimmerklimanlagen genutzt wurde. Die Balkontür ließ sich nicht mehr schließen. Florian ging zur Rezeption. Der Rezeptionist war ungläubig-amüsiert, versprach aber, einen Angestellten vorbeizuschicken. Der junge Mann zog brav vor dem Zimmer die Schuhe aus, besah sich dann die Tür von allen Seiten – es fehlte nur noch, dass er sie beschnüffelte – und stellte schließlich verdutzt und konsterniert fest, dass sie klemmt. Mehr als diese uns nicht ganz neue Tatsache nach unten durchzugeben, konnte er aber nicht tun, er musste jemand anderen vorbeischicken. Ein ebenso junger Mann kam mit Hammer, Schraubendreher und anderem unpassendem Werkzeug und hämmerte so lange damit gegen die Tür und den Rahmen, dass Florian fürchtete, dass die Tür herausfallen würde. Er sah uns schon in ein anderes Zimmer umziehen. Leider blieb sie dann doch im Rahmen stecken, ehe sie herausfallen konnten, nachdem der Angestellte gleichzeitig ohnmächtiges Zuschlagen und planloses Anhebeln mit einem großen Schraubenschlüssel kombiniert hatte. Wir würden natürlich nicht das Risiko eingehen, sie noch einmal zu öffnen, hatten aber ohnehin kein Bedürfnis, den Klimaanlagen Gesellschaft zu leisten.
Letzte Änderung: 13 Mai 2020 19:40 von Flotho.
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15 Mai 2020 15:37 #588848
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Sa. 13.03.2017 Mit dem Vietkong auf Bildungsreise durch Hue oder Lost in Translation

Zur Abwechslung war es einmal nicht der Fahrzeuglärm der Straße, der uns nicht schlafen ließ, nein diesmal begann bereits um 4:30 ein nervtötendes Musikgedudel, das bald wieder von Autohupen unterstützt wurde. Um 7:30 frühstückten wir sehr ordentlich gebratenen Reis mit Ei, Grüne Tomaten, Salat, Crêpes, Kuchen, ehe wir uns auf den Weg zur Königsstadt machten.

Eine Besiedlung des Landes ist seit der Altsteinzeit nachweisbar. 111 v. Chr. begann eine 1000jährige chinesische Besatzung. Nach einer weiteren kurzen Annexionsphase im 15. Jahrhundert zersplitterte das Gebiet in die Herrschaftsräume rivalisierender Clans mit ihren Warlords, ehe es 1802 dem Nguyen-Clan gelang, das Land unter ihrer Herrschaft zu einen. Mit dem Bau der Zitadelle begann der vietnamesische Kaiser 1804. Unser Guide erzählte uns auf der Fahrt viel über Zahlensymbolik, bei der die Zahl 9 mal wieder eine große Rolle spielte – etwa 4+5=9 heilige Kanonen, sie stehen für die 4 Jahreszeiten und die 5 Elemente. Beim Flaggenturm und anderen kaiserlichen Bauten findet man regelmäßig 3 Ebenen oder Stufen, die für die Erde, die Menschen und den Himmel stehen, über denen der Kaiser thront.


Flaggenturm

Durch ein Tor ging es in die innere,


die purpurne verbotene Stadt.


Recht interessant wurden wir über das Leben der kaiserlichen Familie informiert. Wollte eine seiner Frauen die verbotene Stadt verlassen, musste sie nicht nur um Erlaubnis fragen, sondern bekam eine genau bemessene Zeit zum Ausgehen zugestanden und ein Eunuch notierte am Ausgang die genauen Zeiten. Nach Verstreichen der Frist suchte man sie, fand man sie dann, bedeutete es „Frau kaputt, Kopf ab“, gleich welchen Grund die Verspätung hatte, so unser Guide (Guide-Martialität des Tages I). Wir fühlten uns in der martialischen Ausdrucksweise an Angkor erinnert, nur dass Mr. Min selbstverständlich niemals lächelte oder gar lachte. Es wirkte eher so, als wolle er uns seine Fakten einbläuen, in die Schädel hämmern.




Im Thế Miếu Tempel


werden seit 1822 die Kaiser der Nguyen-Dynastie verehrt. Vom ersten Kaiser in der Mitte aus wurde nach rechts gerade, nach links ungerade weitergezählt, was etwas mit dem Gleichgewicht von Yin und Yang zu tun haben soll.



Die Türen sind zum Schutz der Kaiser vor den Geistern stets verschlossen.
Draußen trafen inzwischen auch die lokalen Musiker ein und hatten ihren ersten traditionellen Auftritt des Tages…


Im Hưng Tổ Miếu Tempel werden die Eltern des Gia-Long Kaisers verehrt.





Insgesamt hat die verbotene Stadt sehr viel Schönes zu bieten.






kaiserliches Theater






Kaiserpalast

Der Kaiser, eigentlicher Name Nguyễn Ánh, war Begründer der Kaiserdynastie, hatte die Hauptstadt nach Hue verlegen lassen und mit dem Bau der Zitadelle angefangen. Anschließend besuchten wir den wunderschönen Lesepavillon, der als einziges Gebäude erhalten und nicht rekonstruiert ist.







Profaner sind die Unterkünfte der kaiserlichen Ehefrauen



Nachdem wir die verbotene Stadt verlassen hatten, besuchten wir das Mausoleum des Tự Đức, der 1847 bis 1883 geherrscht hatte.





„Hier ist alles traurig“, sagte Mr. Min, weil es das Leben des Kaisers auch so gewesen sei. Er habe zwar über 100 Frauen, aber keine Kinder gehabt. „Er sagte, alle Frauen kaputt, keine durfte sagen, Kaiser kaputt“. In Wirklichkeit war er wohl infolge einer Pockenerkrankung impotent oder zeugungsunfähig. Während das Mausoleum, in dem immer die Schar der Witwen bis an ihr Lebensende ihr Dasein fristen musste, von außen rot und gelb gestrichen war, war innen alles schwarz.





Seine Lebensgeschichte ließ der Dichterkaiser in traurigen Worten auf einem Stein verewigen.






Der Bau der 12 ha großen Grabanlage selbst stand unter keinem glücklicheren Stern, den die geplante Bauzeit von sechs Jahren unterschritt der Baumeister „zack-zack“ um die Hälfte, indem er unter anderem 26.000 Arbeiterleben opferte. Man gab ihm daher den traurigen Namen Palast der Bescheidenheit und auch der Leichnam ist dort nicht bestattet, weil der Kaiser Angst vor Plünderern hatte. Er liegt an einem geheimen Ort begraben, denn alle Leibwächter, die die Bestattung besorgt hatten, wurden getötet („Kopf ab“), so dass bis auf den zuständigen General, der bis an sein Lebensende schwieg, niemand übrig war, der das Geheimnis verraten konnte.







Tu Duc selbst hatte sich nach Fertigstellung in sein Mausoleum zurückgezogen und nutzte es als Residenz. Herr Min zeigte uns ein Schlafzimmer mit 3 Schlafplätzen neben dem des Kaisers.

Für jede Nacht wurden also vier Frauen aus dem Harem ausgesucht. Um bevorzugt ausgewählt zu werden, bestachen die Frauen angeblich den zuständigen Eunuchen. Eine befand sich beim Kaiser, drei weitere „auf der Reservebank. Zum Einwechseln“. Da der Kaiser jede Nacht vier Frauen beglücken musste, habe er immer sehr viel Opium benötigt, was die starke Opiumabhängigkeit begründete. Daneben befand sich ein Schlafzimmer für die Tänzerinnen. Diese mussten immer bereit sein, auf Verlangen zu tanzen. Erschien eine zu langsam, dann hieß es „alle Frauen Kopf ab. Kaputt!“ (Guide-Martialität des Tages II).
Der Unterhaltung diente die Theaterbühne.


Anschließend hatten wir eine Mittagspause zu halten, in der wir zum Essen in ein Lokal gesetzt wurden. Man muss Herrn Min zugutehalten, dass er uns ein sehr ordentliches Essen zubereiten ließ. Das war nicht selbstverständlich, denn wie fast überall auf der Reise war man auf Vegetarier nicht vorbereitet (wie viel einfacher ist doch Namibia für Vegetarier – eine verblüffende Erkenntnis dieser drei Wochen). Wir begegneten auf dem Weg einem jungen amerikanischen Touri in Soldatenkleidung, den unser Guide sofort abfing, nach seinem Dienst und seiner Einheit befragte und nach angeregtem Plaudern mit Schulterklopfen verabschiedete. Das wäre wohl eher ein Reisender nach seinem Geschmack gewesen als unser Grüppchen.
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