Tag 5 unserer Cruise – Abschied nehmen und ein letzter Tag in Puerto Ayora
Die Koffer sind gepackt, unser farbiges Etikett an der richtigen Stelle angebracht, die Rechnung ist bezahlt, ebenso das Trinkgeld. Jetzt gibt es Frühstück, um unsere Koffer brauchen wir uns nicht zu kümmern, das wird alles vom Personal erledigt.
Nach dem Anlegen auf der Flughafeninsel Baltra werden wir per Panga über den Itabaca Kanal zur Bushaltestelle gebracht. Während der kurzen Überfahrt sehen wir sehr viele Haifische, deren Flossen aus dem Wasser ragen, es wimmelt regelrecht davon.
Von der Anlagestelle geht’s mit dem Bus weiter in das Hochland von Santa Cruz, wo wir das
El Chato Reservat für Riesenschildkröten besuchen.
Hier werden auf einem riesigen Gelände mit mehreren 100 Hektar Freiraum Riesenschildkröten gehalten und gezüchtet. Für viele Besucher der Galapagosinseln ist dies einer der ganz großen Höhepunkte. Auch die Passagiere der Santa Cruz II freuen sich sehr auf diesen Besuch, und von dort werden die Touristen dann entweder Richtung Flughafen zurückgebracht, wo deren Rückflug auf das Festland ansteht, oder so wie wir, mit einem Taxi nach Puerto Ayora gebracht.
Für uns war der Besuch des El Chato Reserves nichts Besonderes, denn die Schildkröten auf der Insel Isabela, wo wir unsern Radlausflug gemacht haben, waren uns lieber. Deutlich lieber.
Hier ist alles ziemlich kommerzialisiert, es gibt einen Kiosk, eine Cafeteria, alles Dinge, die hier nicht unbedingt herpassen. Aber zugegeben – wenn man bis dato, und während der Cruise haben wir an Land keine Riesenschildkröten gesehen - diese Prachtexemplare noch nicht zu Gesicht bekommen hat, dann ist das hier im El Chato Reserve zweifelsfrei ein highlight.
Ich hasse Abschied nehmen. Ich mag das einfach nicht. Unseren Guide Daniel drücken wir einmal kräftig an die Brust, die anderen aus der Gruppe bekommen einen Handschlag. Ich denke, dass die totale Sympathie zueinander nicht stattgefunden hat. Ein paar Lustige und Nette waren dabei, die Meisten aber waren schon very special, na ja ….
Mit dem Taxi, das wir uns mit einem netten Paar aus Dänemark teilen, werden wir zurück in die Stadt gebracht. Puerto Ayora, wo wir noch eine Nacht vor unserer Rückreise verbringen werden, wartet auf uns. Geschlafen haben wir die eine Nacht wieder im
Hotel La Isla, dort sind wir mittlerweile so was wie
Stammgäste.
Interessanterweise haben wir für diese Nacht 130
USD für das Zimmer incl. breakfast bezahlt, natürlich ohne Rechnung. Die beiden ersten Nächte, die wir hier verbracht haben, haben wir bereits von zu Hause vorfinanziert, die haben pro Nacht 140
Euro (!!!) gekostet.
Die Wirtsleute haben sich gefreut, als wir ihnen bestätigt haben, dass die Cruise auf der Santa Cruz II eine klasse Sache waren. Schließlich haben sie es uns prophezeit, denn sowohl Wirtin als auch Wirt haben beide als Nationalguide jahrelang auf der Santa Cruz II gearbeitet.
Oben auf der Dachterrasse steht ein Whirlpool. Der kommt uns jetzt gerade recht:
In das La Isla Hotel würden wir sofort wiederkommen. Uns hat dort ausnehmend gut gefallen.
Spätnachmittags schauen wir nochmals in die Stadt. Am kleinen Hafen, wo wir vor etlichen Tagen nach Isabela übergesetzt sind, sage ich einem alten Bekannten „Hallo“:
Und bevor wir zum Abendessen auf den Food Market gehen, lassen wir uns von einem Taxiboot für einen Euro zum
Hotel Angermeyer rüberfahren, der sundowner auf der sehr schönen Terrasse ist dort besonders romantisch:
Der Food-Market war exakt genau so gut wie ein paar Tage vorher, Fisch über Fisch, und das von wirklich sehr guter Qualität:
Der Nachhauseweg gestaltet sich etwas länger als gedacht. Es gibt viel zu sehen, das Dörfchen erwacht regelrecht aus seinem Dornröschenschlaf, das Leben spielt sich auf der Straße ab und Glück haben wir, dass vorne am kleinen Fischmarkt, eine Folklore Gruppe ihren Auftritt hat:
Am nächsten Morgen lassen wir uns vom Taxi wieder hoch zum Flughafen fahren. Wie immer das selbe Prozedere:
Taxifahrt 45 Minuten, dann Fährboot von 5 Minuten, dann Bus 5 Minuten und schon stehen unsere Koffer mittendrin
und so schaut man aus, wenn man an die bevorstehenden Flugzeiten denkt:
die wie folgt sich darstellen:
Baltra 11:30 Uhr Abflug, 14:20 Uhr Ankunft Guayaquil = 1:50 Std (wegen Zeitversch.)
Guayaquil 17:23 Uhr Abflug, 19:13 Uhr Ankunft Bogota = 1:50 Std
Bogota 22:45 Uhr Abflug, 17:50 Uhr Ankunft München = 11:45 Std
gibt in der Summe knapp 16 Stunden Flugzeit + knapp 8 Stunden Aufenenthalt = 24 Stunden !!!
Das wäre jetzt ein Punkt, den man vielleicht anders oder besser machen könnte. Wir haben alles recherchiert, und letztendlich war dann diese Streckenführung noch „einigermaßen“ in Ordnung.
Übrigens: am Flughafen in Baltra haben wir doch tatsächlich unsere zu teuer gekaufte Ecuador Flasche (gekauft bei der Zugfahrt Nariz del Diablo) verscherbelt. Wir haben in der Flughafenhalle dem Souvenierverkäufer, der uns eine Holz-Schildkröte verkauft hat, die Flasche quasi als Teilzahlung angedreht. Der gute Mann hat das akzeptiert. Für ihn ein gutes Geschäft, für uns ein gutes Geschäft. Und jetzt ziert eine wirklich hübsche Holzschildkröte unser Wohnzimmer zu Hause.
Ein kurzes Fazit wird’s in ein paar Tagen geben, doch schon vorab vielen Dank an alle Kommentatoren, an alle Danke-Button-Drücker und natürlich auch an alle stillen Mitleser. Es hat mir einen großen Spaß gemacht, diesen Reisebericht zu schreiben, und er hat mir deutlich mehr Mühe gemacht, als alle anderen Reiseberichte zuvor über Afrika.