THEMA: Northern Circuit & Zanzibar als Selbstfahrer 08/15
06 Sep 2015 14:55 #398375
  • aku1986
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  • aku1986 am 06 Sep 2015 14:55
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Hallo zusammen

Seit einer Woche sind wir zurück; das zweite Mal Afrika, das erste Mal Tansania. 3 Wochen haben wir mal wieder viel erlebt - und auch wenn unsere Reise im August diesen Jahres stattfand, war es definitiv keine: 08/15-Reise. Aber wem sage ich das - ihr wisst ja, was man da immer so erlebt.

Und damit ich nicht zu viel Zeit mit dem Verarbeiten der Bilder und Berichte vertrödle, baue ich mir schon mal selber Druck auf und kündige hiermit meine Berichterstattung an... Wer also Lust hat, mitzureisen, ist herzlich eingeladen!

Was gibt es vorab zu erklären:
Unterwegs waren wir zu viert (im Bild unten v.l.n.r.) - mein Mann Dirk, ich Ann-Kathrin, meine Schwester Franziska (Zissi) und meine Mutter Maria (Moa). Dirk und ich waren schon mal 3 Wochen in Namibia und Botswana, meine Mutter vor über 30 Jahren einmal in Südafrika. Das war es dann auch mit unserer Afrika-Erfahrung. Aber Tansania stand bei mir schon lange auf dem Reiseplan und so einigten wir uns auf den diesjährigen August, da meine Mutter als Lehrerin sowieso immer etwas eingeschränkt ist, was die Jahreszeit betrifft.





Bevor es aber losgeht, möchte ich noch ein paar Dinge loswerden. Ganz nach dem Motto "Hinterher ist man immer schlauer" gibt es doch die einen oder anderen Punkte, die ich hier gerne festhalten möchte - denn viel zu schnell hat man sie wieder vergessen. Die Liste ist jetzt doch etwas länger geworden, aber ich hoffe, dass ich dem einen oder anderen damit die Planung erleichtern kann.

Unsere Strecke
Mit eurer Hilfe stand der Reiseplan nach einiger Zeit - klar war sowieso, dass wir am Ende der Reise noch ein paar Relax-Tage auf Zanzibar anhängen wollten. Zum einen, um von dem ganzen Safari-Dreck wieder sauber zu werden, zum anderen aber vor allem für Dirk, der als leidenschaftlicher Kiter gerne noch ein paar Tage den Sommerwind ausnutzen wollte. In Arusha haben wir noch ein paar Routenänderungen vorgenommen und mussten auch in Lake Ndutu wegen Fahrzeugproblemen noch umplanen - so waren wir auf folgender Route unterwegs:

06.08.2015 Hinflug mit Lufthansa/Ethiopian Airlines von Hannover bzw. Zürich über Frankfurt und Addis Abeba nach Kilimanjaro
07.08.2015 Ankunft mittags, Mietwagenübernahme, Shopping, Übernachtung L'Oasis Lodge
08.08.2015 Fahrt zum Arusha NP, Übernachtung Arusha NP Public Campsite 01
09.08.2015 Arusha NP, Fahrt nach Longido, Übernachtung Masaai Campsite bei Longido
10.08.2015 Fahrt nach Lake Natron, Übernachtung World View Campsite
11.08.2015 Fahrt nach Serengeti Lobo (Einfahrt Serengeti NP 16:00), Übernachtung Lobo Public Campsite
12.08.2015 Fahrt zum Mara River, Übernachtung Tingitana Tented Camp
13.08.2015 Mara River, Fahrt nach Lobo, Übernachtung Lobo Hill Special Campsite
14.08.2015 Serengeti Lobo, Übernachtung Lobo Hill Special Campsite
15.08.2015 Fahrt nach Seronera, Übernachtung Sero 04 Special Campsite
16.08.2015 Serengeti Seronera, Übernachtung Tumbili Public Campsite
17.08.2015 Serengeti Seronera, Fahrt nach Moru Kopjes, Übernachtung Special Campsite 03
18.08.2015 Fahrt nach Lake Ndutu (Einfahrt NCA 16:00), Übernachtung Ndutu Safari Lodge
19.08.2015 Fahrt zum Ngorongoro Crater (Ausfahrt NCA 16:00), Übernachtung Panorama Campsite
20.08.2015 Fahrt zum Tarangire NP (Einfahrt 13:00), Übernachtung Tarangire Public Campsite
21.08.2015 Tarangire NP, Übernachtung Tarangire Public Campsite
22.08.2015 Tarangire NP - Fahrt zu den Swamps, Übernachtung Tarangire Public Campsite
23.08.2015 Tarangire NP (Ausfahrt 11:00), Fahrt nach Arusha, Rückgabe Mietwagen, Übernachtung L'Oasis Lodge
24.08.2015 Flug nach Zanzibar, Kiten, Übernachtung Belvedere Resort
25.08.2015 Kiten, Faulenzen, Übernachtung Belvedere Resort
26.08.2015 Kiten, Faulenzen, Übernachtung Belvedere Resort
27.08.2015 Schnorcheln, Fahrt zu Spice Farm und nach Stone Town, Übernachtung Belvedere Resort
28.08.2015 Kiten, Faulenzen, Übernachtung Belvedere Resort
29.08.2015 Rückflug über Kilimanjaro, Addis Abeba, Frankfurt nach Zürich bzw. Hannover
30.08.2015 Ankunft zu Hause

Im Nachhinein würde ich persönlich auf den Arusha NP verzichten - hier gingen unsere Meinungen aber auseinander. Ich fand ihn landschaftlich jetzt nicht so atemberaubend, auf der anderen Seite ist er so praktisch gelegen, dass man bei Problemen am Anfang jederzeit noch mal zurück nach Arusha kann.
Den Mara River in der Migrationszeit erlebt zu haben, ist schon etwas Besonderes. Wir waren nur 1,5 Tage und 1 Nacht oben, weil es so teuer war, etwas mehr Zeit wäre aber sicherlich entspannter gewesen und hätte natürlich die Chancen auf ein Crossing verbessert. Wobei man bei den Automassen da oben auch wieder froh ist, wenn man davon weg kann. Ein amerikanisches Paar war aber z.B. erfolgreich, in dem sie einfach am Kogatende Airstrip gefragt haben, ob sie dort übernachten dürften. Durften sie (irgendwo in der Nähe der Brücke) und hat sie nichts extra gekostet (hatten für die Nächte eigentlich Lobo Public Camp geplant). Manchmal muss man es einfach probieren. Da oben gibt es jedenfalls eigentlich keine Campsite und jedes Tented Camp kostet min. $200 pro Person.
Der Ngorongoro Crater hat uns alle ziemlich enttäuscht. Vielleicht lag es an der Jahreszeit oder daran, dass wir erst später am Morgen hineinfahren konnten. Wir hatten ihn uns jedenfalls irgendwie grüner und auch tierreicher vorgestellt. Reich war er eigentlich nur an Touristen. Am Beeindruckendsten fanden wir definitiv den Blick vom Kraterrand, den Aufenthalt innen drin empfanden wir alle als wenig eindrücklich.
Im Tarangire NP reicht sicherlich auch ein Tag weniger, auch wenn er zu dieser Jahreszeit wirklich sehr schön ist. Uns hat er von allen Landschaften mit der Lobo Region am besten gefallen.

Strecken
Wir haben auf unserer Tour aus meiner Sicht fünf recht selten gewählte Strecken befahren. Teilweise bereits im Voraus geplant, teilweise aber auch erst in Arusha entschieden, weil sie uns dort von unserem Mietwagen-Vermieter Nathan so empfohlen worden sind. Diese sind:

Arusha NP - Longido über das Momella Gate gen Norden
- problemlos machbar auch mit einem Fahrzeug
- gute Strecke, die viele Dörfer passiert
- in Tracks4Africa Karte

Longido - Lake Natron
- bis Kitumbeine gute Strecke, viel Wellblech, aber problemlos befahrbar, auch alleine
- ab Kitumbeine viele 4x4-Flussdurchfahrten (in unserem Fall trocken), irgendwann viel Staub und sehr einsam
- Strecke in Tracks4Africa Karte

Lobo - Kogatende Airstrip
- gute Strecke ohne Wellblech, die von allen Mara-Touristenautos befahren wird, also auch alleine machbar
- Strecke in Tracks4Africa Karte

Moru Kopjes - Lake Ndutu über Kusini Air Strip
- gute Strecke ohne Wellblech, jedoch sehr einsam und viele Tsetse, teilweise sehr sandig/staubig
- Strecke nicht in Tracks4Africa Karte

Lake Ndutu - Ngorongoro Crater über Endulen
- gute Strecke ohne Wellblech, jedoch sehr einsam und manchmal schwer im Sand auszumachen
- extrem sandig/staubig
- Strecke in Tracks4Africa Karte

Detail-Beschreibungen der Strecken findet ihr in den jeweiligen Tagesberichten. Alle Strecken waren grundsätzlich gut und unproblematisch befahrbar (zumindest zu unserer Zeit im August), einige davon jedoch sehr wenig befahren, sodass ich sie mit nur einem Fahrzeug nicht wählen würde. Hinzu kommt, dass nicht alle Strecken auf der Tracks4Africa-Karte hinterlegt sind, wo wir direkt zum nächsten Punkt kommen.

Tracks4Africa
Die Karte hat uns in Namibia und Botswana sehr gute Dienste geleistet, weswegen ich sie direkt wieder für Tansania heruntergeladen habe. Leider musste ich jedoch feststellen, dass viele Routen nicht (mehr) korrekt vermerkt sind und viele andere POIs (Special Campsites oder das Visitor Center in Seronera) fehlen. Das machte es uns teilweise etwas schwer, die jeweilige Campsite zu finden.

Reisezeit
Sicherlich hätte ich den August nicht ausgewählt, wenn wir unabhängig von meiner Mutter als Lehrerin hätten planen können. So ging es aber nicht anders und wir haben aus meiner Sicht die dafür am besten passende Route gewält. Hier und da war die Landschaft aber trotzdem wie leergefegt - zum Beispiel in der Lobo Region und natürlich auch um Moru Kopjes und Ndutu, aber das wussten wir vorher. Andere Monate, in denen auch noch mehr Tiere der Migration unterwegs sind, sind da sicherlich noch mal besser geeignet. Dafür war das Wetter die ganze Zeit über sehr angenehm mit warmen aber nicht zu heissen Temperaturen am Tag und kühlen Nächten.

Campsites
Wir hatten die meisten unserer Campsites vorgebucht, da wir gerne viel echtes Afrika-Feeling haben wollten - auch wenn manche von uns schon zu den eher ängstlichen Personen gehören. Hier unsere Top- und Flop-Liste der Camps:

Top 1: Sero Special Campsite 04, Serengeti NP
Grandioser Platz unweit der vielen Public Campsites aber trotzdem ganz allein und direkt unter einer Schirmakazie mit Blick über die leicht abfallende Savanne. Rund herum Gnus, Zebras, Elefanten, Giraffen, haufenweise Hyänen und in der Nähe auf jeden Fall auch Löwen (Amerikaner hatten vor uns Löwenbesuch, der einen Campingstuhl zum Spielen benutzt hat).

Top 2: Tarangire Public Campsite, Tarangire NP
Wunderschön gelegen mit tollem Ausblick über den Park. Viel Elefanten-, Zebra &Co-Besuch und zu unserem Zeitpunkt vollkommen leer, sodass wir ihn meist nur mit einer anderen Selbstfahrer-Partei geteilt haben. Für diese Campsite haben wir unsere Terminalia Special Campsite-Buchung verfallen lassen.

Top 3: World View Campsite, Lake Natron
Wunderschön gelegen, grün wie eine Oase nach langer Fahrt. Die saubersten sanitären Anlagen der Reise - man muss sich hier einfach wohlfühlen.

Flop: Terminalia Special Campsite
Am Ende der Welt (okay, am Ende einer 9 km-langen Sackgasse) irgendwo im Tarangire NP gelegen. Fernab vom Fluss, sodass wenig Tiere in der Nähe sind. Keine Aussicht. Wir sind trotz unserer Buchung lieber auf der Public Campsite geblieben.

Mietwagen von Tanzanian Pioneers / Serengeti Select Safaris
Wir haben uns für diesen Anbieter entschieden, weil er mehrfach empfohlen wurde und in jeglichen Vergleichen auch der günstigste Anbieter war. Wir waren zu viert und haben uns von Anfang an dafür entschieden, zwei Fahrzeuge zu mieten. Von den Sitzplätzen her hätte zwar ein Fahrzeug gereicht, aber garantiert nicht vom Stauraum her. Mit Einkäufen für zwei Wochen sowie Reisegepäck, Feuerholz und Campingausrüstung wird es schon bei zwei Fahrzeugen eng. Wir hatten einen Defender mit zwei Dachzelten und einen ohne Zelte. Ich würde es immer wieder so mieten, anstatt ein Zelt auf jedem Dach zu haben. So konnten wir viele Pirschfahrten nur mit einem Fahrzeug machen, während das andere mit den Zelten einfach stehen geblieben ist. Ausserdem konnten wir dadurch hervorragend die Dachluke beim Pirschfahrt-Fahrzeug nutzen. So ist meist einer gefahren und die anderen drei standen auf der Rückbank und haben die Aussicht durch die Dachluke genossen.
Nun aber zum Vermieter. Die Kosten lagen bei US$ 100 / Tag / Fahrzeug wobei 100 km inbegriffen sind pro Tag. Eigentlich bedeutet das also: Man zahlt einfach $1/1 km. Das Gute an diesem Konzept ist, dass man nicht in Stress kommt - man muss den Reisezeitraum nicht unter Druck möglichst klein halten, um einen Tag Miete zu sparen, sondern zahlt einfach das, was man am Ende gefahren ist - ob man dafür einen Tag mehr oder weniger gebraucht hat, ist nicht entscheidend, da man meist sowieso nicht unter die 100 km/Tag kommt. Hinzu kommt, dass unser Ansprechpartner Nathan in Arusha so kulant war, dass er in unserem Fall nicht pro Fahrzeug abgerechnet hat, sondern beide Kilometerstände addiert und diese Summe durch 2 geteilt hat. Dadurch, dass wir die Fahrzeuge unterschiedlich stark genutzt haben, wären wir sonst mit dem Camping-Fahrzeug tatsächlich unter den 100 km /Tag geblieben und hätten eigentlich mehr zahlen müssen. Wir haben am Ende insgesamt 3'300 km (2'000+1'300) absolviert und haben dementsprechend $3'300.- für zwei Fahrzeuge über 16 bzw. 17 Tage gezahlt. Von den Kosten her war hier also alles vollkommen in Ordnung und sehr empfehlenswert.
Wir haben alle unsere Buchungen und Absprachen im Voraus mit Daniel gemacht, der in Deutschland sitzt und als Ansprechpartner fungiert. Hier kamen alle Antworten sehr schnell und wir haben auch viel Hilfe bei der Reiseplanung bekommen. Was mich gestört hat, war jedoch die Tatsache, dass wir im Voraus leider falsch über die Ausstattung der Fahrzeuge informiert wurden. Obwohl es auf der Website so kommuniziert ist und ich bzgl. einiger Ausstattungen extra vorab noch mal nachgehakt hatte, hatten die Fahrzeuge weder zwei Batterien, noch einen AUX-Anschluss geschweige denn überhaupt ein Radio. Hinzu kam, dass wir die Fahrzeuge eigentlich am Ankunftstag übernehmen wollten, vor Ort aber niemand darüber Bescheid wusste - sie hatten die Übernahme für den nächsten Morgen geplant. Da wäre aber Feiertag gewesen und wir hätten nicht einkaufen gehen können. Zum Glück waren sie so flexibel, dass sie uns kurzfristig eins der beiden Autos gegeben haben, damit wir das Shopping schon mal hinter uns bringen konnten.
Die Campingausrüstung war einwandfrei - wobei man explizit darauf hinweisen sollte, ob man mit den zwei Autos immer gemeinsam unterwegs ist oder nicht. Wir haben Amerikaner getroffen, die nicht immer mit ihren Familienmitgliedern im anderen Fahrzeug die gleiche Tour gemacht haben und so sie viele Abende ohne Tisch oder ohne Gaskocher hatten. Ist aus meiner Sicht aber ein Abstimmungsthema vorab.
Wie soll ich am besten den Zustand der Fahrzeuge beschreiben? Natürlich hat man bei diesem Mietpreis deutlich niedrigere Ansprüche an ein Auto. So war ich auch weder positiv noch negativ überrascht, als wir sie übernommen haben. Äusserlich waren sie sowieso super in Schuss und hatten fast neue Reifen. Innen waren sie natürlich entsprechend abgenutzt und bis auf die wichtigsten Funktionen Fahren, Licht, Scheibenwischer und Fensterheber hat auch nichts mehr funktioniert - keine Heizung, keine Klimaanlage und kein Radio. Aber auch das war für uns kein Problem. Die Kupplung bei einem Fahrzeug war sehr gewöhnungsbedüftig, die Stossdämpfer bei beiden nicht mehr neuwertig - bei den Strassenbedingungen aber auch kein Wunder. Grundsätzlich also eigentlich alles soweit okay, man sollte sich eben nur bewusst sein, dass man hier keine Neuwagen mietet. Wir hatten dazu mit einem unserer Fahrzeuge einen Haufen Probleme, die ich zumindest kurz erwähnt haben möchte: Batterie leer (konnten wir überbrücken), Radmuttern lose (was man eigentlich nur hört, wenn man zwischendurch mal auf Asphalt fährt, zum Glück haben wir es gemerkt, bevor das Rad ab war), mehrfach an verschiedenen Stationen der Reise Zündungsprobleme (sprang z.B. an, ging aber bei Loslassen des Schlüssels wieder aus, musste mal bergab gestartet werden...), gebrochener Stossdämpfer mit dadurch beschädigtem Treibstoffschlauch (der Schaden geht wohl auf unsere Kappe). Alle Schäden konnten überall soweit repariert werden, dass man weiterfahren konnte, aber natürlich waren wir dadurch konstant immer ein bisschen in Sorge, und hätten wir nur dieses eine Problem-Fahrzeug gehabt, hätten wir ein paar Mal doof dagestanden. Positiv lässt sich aber vermerken, dass man Nathan zu jeder Zeit immer über das zur Verfügung gestellte tansanische Notfall-Handy erreichen konnte.
Als Fazit kann man also sagen, dass für uns soweit alles gestimmt hat. Die Fahrzeuge haben mehr oder weniger gut zwei Wochen gehalten, wobei sie in keinem grandiosen, aber einem akzeptablen Zustand waren. Man sollte aber immer darauf gefasst sein, dass man hier und da mal Probleme bekommt und ein paar Stunden oder vielleicht auch mal einen Tag verliert. Daniel in Deutschland war sehr hilfsbereit, da es aber einige elementare Fehlinformationen vorab bzgl. der Fahrzeuge gab, würde ich beim nächsten Mal direkt die Abstimmung mit Nathan vor Ort suchen - zumindest bzgl. der Fahrzeuge. Ich weiss aber nicht, ob das möglich ist. Auch Nathan war vor Ort sehr hilfsbereit und hat sich unsere Route noch genau angesehen und hier und da Empfehlungen gemacht, die allesamt sehr gut waren. Es ist insgesamt alles sicherlich etwas chaotisch, aber damit auch ein Teil des "Abenteuers" und ich würde wieder bei ihnen mieten.

Tanken
Mit unseren Fahrzeugen hatten wir bzgl. Sprit keinerlei Probleme, trotzdem möchte ich noch mal kurz auflisten, wo wir überall Diesel bekommen haben - das erleichtert die Planung doch etwas. Trotzdem muss ich hinzufügen: Alle Angaben ohne Gewähr. Auf unserer Reise gab es hier Diesel, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass es an einigen dieser Stellen häufiger mal leere Tanksäulen geben könnte.
Arusha, Usa River, Longido, Wasso, Serengeti NP Seronera, Karatu, Mto wa Mbu

Einkaufen
Wir haben unseren Grosseinkauf im Meat King sowie im Shoprite in Arusha gemacht. Der Meat King hatte sehr günstiges Fleisch, allerdings war die Qualität zwar in Ordnung aber nicht besonders - man sollte nie ein tansanisches Rinderfilet mit einem europäischen verwechseln. Im Shoprite haben wir alles zum Überleben für zwei Wochen gefunden, wenn auch die Auswahl nich überragend war. Wir haben vor allem "richtiges" Brot vermisst - in den meisten Ländern gibt es zumindest Pumpernickel, aber hier gab es nur labberiges Toastbrot. Leider hatte die Bäckerei in Usa River auch nicht geöffnet. Zum Glück hatten wir noch die Idee, Hefe, Alufolie und Mehl mitzunehmen - so haben wir uns sehr leckeres Brot in der Lagerfeuer-Glut bzw. Fladen in der Pfanne gebacken. Sehr empfehlenswert!
Unterwegs gab es noch einen Supermarkt in Usa River und kleine Läden in Longido, Wasso, Seronera und unterwegs bis zum Tarangire. Auch grössere Läden in Karatu.

Tsetse-Fliegen
Jeder, der schon einmal von diesen Viechern angefallen worden ist, wird mir zustimmen: diese Biester sind extrem nervig und können die Stimmung auf einer Pirschfahrt komplett kippen. Sie sind penetrant, beinahe unsterblich und von ihren Stichen hat man teilweise tagelang etwas. Deswegen haben wir ein Konzept von Erika (vielen Dank noch mal für die Bilder irgendwo in deinem Reisebericht!) übernommen, für das wir immer wieder sehr dankbar waren. Es ist eigentlich ganz einfach: Wir haben aus Deutschland gewöhnliche schwarze (durch die kann man besser durchschauen als durch die weissen) Fenster-Fliegennetze mitgenommen, sie etwas zugeschnitten und an einer Seite zusammengenäht. So konnten wir sie bei Bedarf einfach über die Fahrer- bzw. Beifahrertür "rüberstülpen", an der nicht zugenähten Seite zusammenknoten und fertig war unser perfekter Tsetse-Schutz. Damit es auch wirklich dicht ist, haben wir noch diese Klebe-Klett-Streifen (sind auch in einer Fenster-Ausrüstung dabei) mitgenommen und sie aussen auf den Türrahmen geklebt; dort, wo das Fenster in der Tür verschwindet. Man braucht diese Netze nicht auf der ganzen Reise, doch wir hatten Gebiete - insbesondere Lobo, Tarangire und ganz extrem zwischen Moru Kopjes und Ndutu, wo wir richtig angefallen wurden. Und da zumindest unsere Fahrzeuge keine funktionierende Klimaanlage hatten, waren geschlossene Fenster leider auch keine dauerhafte Option. Wer genauere Tipps dazu braucht - einfach gerne melden!





Zuletzt noch die Auflistung der Dinge, die ich auf keiner Afrika-Reise mehr vermissen wollen würde:
- Reise-Hängematte; immer wieder sehr bequem in der Mittagspause
- Camping-Dusche; ideal, um sich auf den Special Campsites richtig zu duschen
- zwei Kameras; wer Wert auf Fotos legt und mit Spiegelreflexkamera unterwegs ist, sollte nicht an den Objektiven sparen - ein ordentliches Tele ist natürlich Pflicht, wobei 300mm mindestens dabei sein sollte. Ein zusätzlicher Weitwinkel ist für die tollen Landschaften ideal - unbedingt auf einer zweiten Kamera montieren, denn bei dem Staub überall sollte man nie das Objektiv abschrauben. Ausserdem hat man dann immer das falsche Objektiv zur falschen Zeit montiert... Da das alles extrem viel Geld kostet, habe ich mir die zweite Kamera geliehen - sollte man aber immer im Bewusstsein machen, dass das Material dort vor Ort unter Staub und Dreck leidet.
- Ferngläser; damit man schneller erkennen kann, dass es doch nur ein Baumstamm ist...
- Steinschleuder; wirkt schon prophylaktisch bei allen Pavianen Wunder
- Funkgeräte; wenn man mit zwei Fahrzeugen unterwegs ist, die einzige Möglichkeit zu kommunizieren, sich zu warnen, o.ä.
- Spannungswandler; konvertiert Zigarettenanzünder-Strom zu Steckdosen-Strom :-), nur so kann man Kamera-, Computer-, Funkgerät-Akkus etc. laden, denn Strom gibt es auf keiner Campsite

So, mehr fällt mir momentan nicht mehr ein. Wie gesagt, ich hoffe, dass diese Vorab-Infos schon mal einigen Leuten bei der Planung helfen werden. Es sind alles natürlich immer subjektive Eindrücke, aber ich hoffe, sie helfen trotzdem.

Mit dem nächsten Beitrag geht es dann los...

Liebe Grüsse
Ann-Kathrin
Oktober 2012: Windhoek - Etosha - Caprivi - VicFalls - Chobe - Moremi - Windhoek als Selbstfahrer...
www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=48

August 2015: Arusha - Arusha NP - Longido - Lake Natron - Serengeti NP - Ngorongoro Conservation Area - Tarangire NP - Arusha - Zanzibar als Selbstfahrer...
www.namibia-forum.ch...bstfahrer-08-15.html
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06 Sep 2015 15:11 #398376
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  • KarstenB am 06 Sep 2015 15:11
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Hallo Ann-Kathrin,

da kommt mir doch vieles bekannt vor! Ich freu mich darauf, mit Euch zu reisen - Dein Bericht ist abonniert!

LG aus dem sonnigen HH,

Karsten

Edit: Unser Fahrzeug hatte 2 Batterien, war aber keins der beiden auf dem Foto.
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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06 Sep 2015 16:06 #398380
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  • Joerg am 06 Sep 2015 16:06
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Hallo liebe Ann-Kathrin!

Da scheint ihr ja einen tollen Urlaub gehabt zu haben!

Verstehe ich das richtig, dass ihr 200US DOLLAR pro Tag für ein Auto bezahlt habt!

War da der Sprit includiert?

Vielen Dank, bin schon gespannt wie es weiter geht.

Liebr Grüsse vom Sambesi!

Joerg
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
Letzte Änderung: 06 Sep 2015 16:09 von Joerg.
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06 Sep 2015 16:10 #398381
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  • beate am 06 Sep 2015 16:10
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Hallo Ann-Kathrin,

schön zu lesen, dass es Euch gefallen hat.
Ja, auch mir kommt sehr vieles von Dir geschriebene sehr bekannt vor.

Ich habe ja bisher immer Tanzanian Pioneers empfohlen, weil wir zweimal wirklich sehr zufrieden mit der Abwicklung und auch dem Auto waren. Aber unterdessen habe ich so viele negative Rückmeldungen bekommen (teilweise schreibst Du ja auch etwas), dass ich diese Firma nicht mehr mit gutem Gewissen empfehlen kann.

Jetzt bin ich richtig neugierig auf Deinen Reisebericht.

Gruss Beate
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06 Sep 2015 16:15 #398383
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Verstehe ich das richtig, dass ihr 200US DOLLAR pro Tag für ein Auto bezahlt habt!

War da der Sprit includiert?

Hallo Joerg

Nein, die Gesamtkosten von 3'300 US Dollar waren für 2 Fahrzeuge. Also haben wir ca. 100 US Dollar pro Tag pro Fahrzeug gezahlt. Exkl. Sprit natürlich.

Aber unterdessen habe ich so viele negative Rückmeldungen bekommen (teilweise schreibst Du ja auch etwas), dass ich diese Firma nicht mehr mit gutem Gewissen empfehlen kann.

Hallo beate

Ja, es ist nicht alles glatt gelaufen - aber ich habe noch von keinem vergleichbar günstigen Vermieter in Arusha gehört, von daher würde ich sie, wenn auch nicht uneingeschränkt, trotzdem empfehlen.

Viele Grüsse
Ann-Kathrin
Oktober 2012: Windhoek - Etosha - Caprivi - VicFalls - Chobe - Moremi - Windhoek als Selbstfahrer...
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August 2015: Arusha - Arusha NP - Longido - Lake Natron - Serengeti NP - Ngorongoro Conservation Area - Tarangire NP - Arusha - Zanzibar als Selbstfahrer...
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Letzte Änderung: 06 Sep 2015 16:16 von aku1986.
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06 Sep 2015 16:31 #398387
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Ja, das stimmt. Die sind mit Abstand die günstigsten und natürlich weiss man nicht, wie gut ein Katastrophen-Management bei anderen Vermietern klappen würde.
Denn ,nachdem der grüne Defender wegen Unfall mit Totalschaden ausgefallen ist, hat sich Nathan mit der Organisation dieses Sonderfalles bestimmt keine Medaille verdient. Eher im Gegenteil.

Gruss Beate
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