Liebe Mitglieder und Gäste dieses ausgezeichneten Forums!
Mit frischen Eindrücken aus dem südlichen Afrika, möchte ich von Reisen durch Simbabwe derzeit dringend abraten.
Wir habe mit drei Geländewagen Afrika durchquert und dabei auch Simbabwe auf der Süd-Nord-Achse (Beitbridge-Kariba) durchfahren. Trotz viel Erfahrung in eher problematischen Reiseländern, haben wir uns gerade in Simbabwe des öfteren sehr unwohl gefühlt.
Neben der sehr unsicheren Versorgungslage an Benzin und Lebensmitteln ist ein vielfaches Vakuum an Ordnungsstrukturen unübersehbar. Polizei und vagabundierende Gruppen sind kaum noch auseinanderzuhalten, in den von den Matabele-Zulu's dominierten Regionen herscht offene Feindseligkeit gegen die Shona aber auch gegen uns Touristen (die als Unterstützer durch Ihr Geld gesehen werden), viele Farmen - auf denen wir vor einem Jahr noch wohnen konnten - sind geschlossen oder zerstört und die Kriminalität hat dramatisch zugenommen. Dies lässt sich nicht alleine mit der Versorgungslage erklären.
Auch Great Zimbabwe (Monomotapa) und der Bereich der Victoriafälle ist davon betroffen.
Ich teile zwar grundsätzlich die hier schon oft genannten Argumente, dass das Volk das Geld und die Unterstützung braucht, aber die meisten tragen ja auch Verantwortung gegenüber Ihren Kindern oder Verwandten.
Der Druck auf das politische System dürfe auch zunehmen, wenn die letzten Einnahmequellen versiegen. Das dies zu noch größerem Leid bei der Bevölkerung führt ist bitter, aber es sterben soviele Menschen - recht unbeachtet - im südlichen Afrika an AIDS, das diese Diskussion auch etwas
zynisches hat.
Wer genauere Fragen hat kann mir gern eine Nachricht schicken. Bis 29.05. bin ich nun in D und werde diese gerne beantworten.