THEMA: Simbabwe Feb/März 2024
10 Apr 2024 12:54 #685306
  • GinaChris
  • GinaChriss Avatar
  • Beiträge: 4649
  • Dank erhalten: 9674
  • GinaChris am 10 Apr 2024 12:54
  • GinaChriss Avatar
Imire, rhino and wildlife conservation, Sable lodge

Wer Campingreisen plant weiß, irgendwann ist der unabwendbare Zeitpunkt gekommen,
an dem unendliche Leere im Abteil für frisches Gewand herrscht. Also hat man die Wahl zwischen selber waschen und hoffen,
dass es nicht regnet, oder waschen lassen, und die gewonnene Zeit mit Interessanterem zu verbringen.
Bei unserer Planung haben wir uns für die zweite Möglichkeit entschieden, und eine lodge gebucht, die Wäscheservice anbietet.

Imire liegt da perfekt zwischen unserer letzten Station Ngezi, und unserer nächsten Nyanga.
Rhino and wildlife conservation kommt als Plusfaktor hinzu. Ich studiere also deren Internetauftritt,
als ein kleines Glöckchen warnend erst leise, dann immer lauter bimmelt:
Interaktion mit Wildtieren! Ein glattes Nein!
Dazu muss man wissen, Imire bietet ausschließlich Übernachtung samt allen Mahlzeiten,
und allen Aktivitäten an. Ein zeitlich durchgetaktetes all inclusive quasi.
Ich forsche weiter im Netz auf der verbissenen Suche nach irgendetwas Negativem über Imire,
doch finde nur Lob und Anerkennung von Tier- und Naturschutzgruppen. Wieso?
Ich sende eine Email mit der Anfrage ob man denn, walk with our elephants, oder, meet our rhino,
aus Überzeugung weglassen könnte. Macht‘s auch nicht besser, denke ich nach dem Absenden.
Als Antwort erhalte ich eine mehr als ausführliche Erklärung, warum weder an dem einen,
noch an dem anderen, aus Tierschutzgründen etwas auszusetzen, oder Verwerfliches wäre.
Imire ist in drei Gebiete aufgeteilt. Das erste ist das Areal um die Lodge, das zweite ein riesiges Gebiet,
in dem jene Wildtiere leben, die aus diversen Gründen nicht mehr ausgewildert werden können,
und manche aufgrund ihrer Gefährdung durch Wilderer, ständigen menschlichen Schutz brauchen.
Das dritte Gebiet, welches auch gleichzeitig das größte ist, beheimatet Wildtiere welche in der Übergangszeit zwischen Gebiet zwei, und ihrer Wiederauswilderung stehen, ist für Besucher unzugänglich, und wird fernüberwacht, also ohne jeden Kontakt zwischen Tier und Mensch.
Wie die Interaktion zwischen Mensch und Tier im zweiten Gebiet abläuft erkläre ich weiter unten.

Wir erreichen Imire kurz vor Mittag. Werden freundlich begrüßt, und mit Kaffee und den besten Früchte-Nuss-Brownies die ich je gegessen habe, bewirtet. Dann führt man uns zu unserem Zimmer.
Alle Zimmer (7) hier sind in Cottages, welche im Garten verteilt sind, untergebracht.
Ein ebenerdiges Gebäude mit Zeltplanenwänden und offenem Kamin drin,
dient als Frühstücks- und Abendessenraum. Ein kleiner Pool mit Liegen,
und Sitzgelegenheiten im Garten unter Schattenbäumen verfollständigen die Einrichtung.
Das Zimmer selbst ist geräumig mit großem Bad, und kleiner Terrasse mit Tischchen und Sesseln.
An der Rezeption frage ich nochmal, ob es denn möglich wäre unsere Wäsche waschen zu lassen,
obwohl wir bereits morgen Mittag wieder abfahren; es wäre auch etwas mehr…
Kein Problem, nur her damit! Also packe ich Bett- und Schmutzwäsche in einen großen,
schwarzen Müllsack, und gebe ihn ab.



Dann geht’s los, pünktlich um 13:00 soll das Mittagessen im Busch serviert werden. Alle klettern in ein großes game drive Auto.
Wir fahren aus dem Lodgegelände, überqueren eine Straße, um gegenüber in Gebiet 2 zu gelangen.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir eine Halbinsel an einem Damm. Hier hat man Felsen so aneinandergefügt,
dass sie jeweils Tische und Sitzgelegenheiten ergeben. Sehr hübsch hier!
An einer langen Tafel ist ein Buffet aufgebaut. Es gibt zahlreiche leckere Salate, zwei warme Gerichte aus Huhn und Rind,
sowie Sadza mit Spinat, und Nachtisch. Dann geht’s zurück zur Lodge…Siesta.

Pünktlich um 17:00 ist wieder Treffpunkt beim game drive Fahrzeug, und wieder geht es in Gebiet zwei. Was hier gleich auffällt,
hier leben auch jede Menge Kühe unter den Wildtieren, die mit ihrer Milch nicht nur ihre Kälber versorgen,
sondern auch die Lodgegäste, ebenso verhält sich das mit ihrem Fleisch,
was die Menschen aber mit den ansässigen Raubkatzen teilen müssen.
Kurze Zeit später halten wir an einer etwa 10 m2 großen Umzäunung aus massiven Holzbalken,
und sollen aussteigen, und uns in diese Umzäunung begeben.
Nach ein paar Minuten kommt ein bewaffneter Ranger langsam des Weges; in einigem Abstand, aber genauso gemächlich,
gefolgt von einem Spitzmaulnashornbullen. Dieser Ranger bewacht, in Abwechslung mit einem Kollegen,
dieses Nashorn Tag und Nacht, und weicht nur wenige Meter von seiner Seite;
ein eingespieltes Team, augenscheinlich geprägt von gegenseitiger Akzeptanz und Zuneigung.
Kushinga stammt aus schlechter, nicht artgerechter Haltung, und wurde zu sehr an Menschen gewöhnt,
bevor er in Imire sein neues Zuhause gefunden hat. Das Tier kommt ganz nahe an die Umzäunung heran,
in der nun wir Menschen stehen. Wer möchte, darf nun dem Bullen ein paar Gemüsepellets ins Maul werfen;
der Ranger zeigt vor wie es geht. Ist man nicht schnell genug, beginnt Kushinga zu jammern und raunzen.
Als Kushinga genug hat, dreht er sich um und geht seiner Wege, dicht gefolgt von seinem unermüdlichen Aufpasser.



Auf dem Weg zurück zur Lodge sind wir nachdenklich und diskutieren,
ob wir das soeben erlebte gut finden sollen oder nicht.
Ich persönlich bin wirklich unsicher. Auf der einen Seite ist natürlich auch das Interaktion mit Wildtieren, auf der anderen Seite, das Tier wurde dazu nicht genötigt, in keiner Sekunde in seinem Verhalten korrigiert, mit keinem bösen Wort bedacht;
es kam weil es wollte, oder weil es seinem Aufpasser folgte, oder weil es Pellets mag, und es ging auch wann es wollte.
Ich weiß es nicht…

Das Abendessen ist ein 3-Gänge-Menü, schmeckt ausgezeichnet, und wird bei Kerzenschein und Kaminfeuer serviert.
Danach sitzen wir noch mit zwei Frauen zusammen, befreundete Schwedinnen, eine lebt im Simbabwe, die andere in Mosambik. Beide Biologinnen, Fachgebiet Wildtiere.
Als auch sie versichern, dass die Aktivitäten hier ganz sicher nicht unter, abzulehnendes Interagieren mit Wildtieren, fällt,
gehe ich weit beruhigter zu Bett.

Am nächsten Morgen, wir sitzen bereits auf unserer Terrasse, kommt eine Angestellte mit heißem Wasser in einer Thermosflasche und ein paar der leckeren Früchte-Nuss-Brownies vorbei.
Am Zimmer finden sich alle sonst noch erfordlichen Zutaten für Kaffee oder Tee.
Meerkatzen turnen in den Bäumen, die Vögel singen; echt schön hier!

Aber, das Programm ruft; 7:00 beim game drive Fahrzeug!
Und los geht’s wieder in Gebiet zwei. Vorbei an einer Herde Giraffen, Kudus,
und den allgegenwärtigen Warzenscheinen. Geduldig erklärt unser Fahrer jede Tierart und ihre Eigenheiten;
für uns irgendwie, wie beim ersten Mal. ;)

Wir halten an. Aussteigen bitte! Das Auto fährt weg. Und da stehen wir nun, und wissen eigentlich nicht warum.
Und dann kommt er um die Büsche, ein stattlicher Elefantenbulle,
hebt kurz den Rüssel in unsere Richtung, und geht entspannt weiter.
Ein Ranger fordert uns auf, dem Elefanten zu folgen.
Einzige Regel dabei, der Ranger ist immer zwischen dem Elefanten und uns. So spazieren wir eine Weile dahin.
Halten an, wenn unser Leittier Hunger verspürt,
und gehen weiter wenn ihm der übernächste Busch leckerer erscheint.
Das ganze muss ein lustiges Bild abgeben: vorne weg der Elefant, gefolgt von einer kleinen Menschengruppe,
gefolgt von einer Warzenschweinfamilie.
Als der Ranger aus seinem Rucksack einen Sack Pellets nimmt, ist das für den Bullen Anreiz genug von den Büschen abzusehen,
und seine Wanderung zu unterbrechen.
Langsam dreht er sich um und kommt näher. Auffordernd hält er dem Ranger seine Rüsselspitze hin,
damit dieser bequem die Leckereien aus seiner Hand einfüllen kann.
Klar darf jeder Gast auch einmal Gastgeber spielen, und die Pellets in den stachelhaarigen Rüssel befördern.
Der Ranger erklärt dabei, dass dieses Procedere auch der näheren Kontrolle der Gesundheit des Elefanten dient,
und somit keinesfalls nur dazu, uns zu unterhalten.
Als der Sack leer ist, erspäht der Elefant seine Gattin, oder war es die Freundin, die zwischenzeitlich näher gekommen ist,
und die beiden gehen ihrer Wege.

Zurück in der Lodge gibt es programmgemäß Frühstück.
Danach hole ich unsere gewaschene Wäsche von der Rezeption und verfrachte sie ins Auto.
Anschließend geht’s erneut zum game drive, mit anschließendem Mittagessen im Busch.

Preis pP im DZ inkl aller Mahlzeiten, Aktivitäten, exkl Getränke (außer Kaffee/Tee) U$ 190
Mehr als positiv überrascht mich, dass das Waschen unserer Wäsche zum Service gehört,
und kostenlos ist!

Gruß Gina
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, tigris, Reisemaus, maddy, freshy, BMW, urolly, Logi, sphinx, tacitus
10 Apr 2024 13:25 #685307
  • BMW
  • BMWs Avatar
  • Beiträge: 1429
  • Dank erhalten: 846
  • BMW am 10 Apr 2024 13:25
  • BMWs Avatar
Guten Tag Gina,

IMIRE LODGE hab ich mit Interesse gelesen...........ist jetzt eine für mich neue Art der Interaktion.... :) :)

übrigens.... der Wäscheservice ist meistens bei A-I Lodges inclusive....hat mich nicht überrascht... :) :)

Lg................BMW
Letzte Änderung: 10 Apr 2024 16:51 von BMW.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: GinaChris
10 Apr 2024 15:24 #685314
  • GinaChris
  • GinaChriss Avatar
  • Beiträge: 4649
  • Dank erhalten: 9674
  • GinaChris am 10 Apr 2024 12:54
  • GinaChriss Avatar
Hi BMW,

da wir ja idR eher nicht so die AI-Lodge-Touristen sind, war das mit dem gratis Wäsche waschen Neuland für uns.
Danke für deinen Hinweis! :)

Gruß Gina
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: BMW
11 Apr 2024 08:35 #685345
  • GinaChris
  • GinaChriss Avatar
  • Beiträge: 4649
  • Dank erhalten: 9674
  • GinaChris am 10 Apr 2024 12:54
  • GinaChriss Avatar
Eastern Highlands, Nyanga, Honde Valley, Far and Wide cottage

Für uns geht es weiter Richtung Osten.
In Rusape stocken wir bei Pick n Pay unsere Vorräte auf.
Gekühltes müssen wir auf Eiswürfeln lagern, der Kühlschrank hat ja seinen Dienst quittiert…
Ab Rusape begeistert uns die A14; eine echte Straße mit Teer vom linken bis zum rechten Straßenrand,
und so gut wie keinen Schlaglöchern.
Es regnet wieder, und je näher wir den Highlands kommen, desto schneller sinkt die Außentemperatur.

Südlich von Nyanga habe ich, in vermeintlich weiser Voraussicht falls es regnet, für uns eine sogenannte school cabin,
nebst einer campsite bei Far and Wide für die nächsten drei Nächte gebucht.
Dabei soll es sich um eine Holzhütte mit mehreren Betten samt Matratzen handeln.

Wir erreichen den Platz bei erheblichem Ostwind, Regen und Nebel.
Hier stehen neben drei cottages, eben diese school cabins in einer Reihe, bei einer sind alle Fenster geöffnet.
Ein Mitarbeiter zeigt uns das Innere; sieben Stockbetten, Eiseskälte, das wars.
Gerne können wir auf ein cottage umbuchen; gut, dass es immer Plan B gibt!

Der Mitarbeiter holt den Schlüssel für ein cottage und schließt auf.
Im Erdgeschoß befindet sich eine vollausgestattete Küche, ein riesiges Wohnzimmer mit offenem Kamin,
(nehmen wir, flüstern wir uns zu), Esstisch, und gemütlichem Sofa vor dem Kamin.
Ein kleines Zimmer mit zwei Stockbetten, sowie ein Bad mit Dusche und WC gibt’s hier auch noch.
Über eine Holztreppe geht es ins Obergeschoß. Hier stehen zwei Betten, und es gibt ein Bad mit Wanne und WC,
sowie eine kleine überdachte Terrasse.
Preis für das ganze cottage U$ 120 pro Nacht; nicht abhängig von der Personenanzahl

Nun folgt das Wichtigste, der Mitarbeiter macht Feuer im offenen Kamin; herrlich!



Wunderbar ausgeschlafen begrüßt uns die Sonne am nächsten Morgen,
und wir beschließen Nyanga Trout einen Besuch abzustatten,
um fürs Abendessen zwei Forellen zu erstehen, die hier gezüchtet werden.
Wie angenehm sind wir überrascht, als wir entdecken, dass dem kleinen Geschäft auch ein Lokal,
mit nettem Gastgarten angeschlossen ist.
Wir entscheiden uns beide für’s fishermen breakfast, welches aus geräucherter Forelle,
Rührei, knusprig gebratenem Speck, Sauerrahm, Tomaten und Toast besteht. Lecker!!!
Dazu gibt’s Fruchtsaft und Kaffe.
Für alles, inkl zwei frischen Forellen zum Mitnehmen, bezahlen wir U$ 32.







Weiter geht es ins Honde Valley, das schöne Tal in dem es keine Eiswürfeln gibt.
Da wir vergessen haben Eiswürfeln im cottage-Kühlschrank zu produzieren,
der abendliche Amarula aber nach welchen verlangt, machen wir uns auf die Suche.
Supermärkte gibt es nicht im Honde Valley, aber general dealer und bottle stores.
Unglaublich wie viele Leute man auf so einer Suche kennenlernen darf!
Da ist der ältere Mann, der auf den Stufen zu einem dieser bottle stores sitzt,
dem ich versuche zu erklären wonach ich suche. Als er verstanden hat, bedauert er
mir damit nicht weiterhelfen zu können, aber er würde gerne mit nach Österreich kommen…
Dann ist da der freundliche Pepsi-LKW-Fahrer, der mit Chris gleich whatsapp-Kontakte austauscht,
und ein Geschäft in 15 km Entfernung für den Kauf von Eiswürfeln empfiehlt.
Und dann die rundliche Frau, die Coca-Cola im Angebot hat, aber keine Eiswürfeln,
was Chris nutzt um nach Pepsi zu fragen, und ihr seinen neuen Bekannten als Bezugsquelle empfiehlt.
Wir geben auf, und widmen uns der Schönheit dieses Tales.

Hier ist es, wie wir es nennen, grün-grün. Überall wachsen Bananen, Avos, Tomaten, Ananas, ect.,
und werden von Frauen am Straßenrand zum Kauf angeboten.
Wir halten an und werden von einer ganzen Schar Frauen umringt;
jede preist ihre Bananen als die besseren an, aber alle kosten pro voller Schüssel 1 U$.
Am liebsten hätte ich ja jeder Frau etwas abgekauft, aber…
Ich entscheide mich für eine Ältere, die freudig strahlend ihre Bananen für mich in ein Sackerl füllt.





Zurück im cottage schenken wir zumindest die Hälfte der Bananen dem Mitarbeiter,
der bereits wieder Feuer in unserem Kamin gemacht, das Haus aufgeräumt, und die Bäder geputzt hat.
Chris versucht verzweifelt draußen vor dem cottage den Griller für unsere Forellen zu entzünden.
Alles Holz hier ist aber so nass, immerhin fallen hier bis zu 3000 mm Regen im Jahr,
dass die Fische schlussendlich drinnen am Herd in der Pfanne landen.
Sehr lecker, unbedingt kaufen!

Beim Morgenkaffee studieren wir eine Wanderkarte die in der cottage-welcome-Mappe zu finden ist,
und entscheiden uns für eine kleine Runde zu einem Aussichtspunkt über das Honde Valley.
Durch den feuchten immergrünen Regenwald, durch den nur einzelne Sonnenstrahlen den Erdboden erreichen,
marschieren wir Richtung NO. Es ist wunderschön in diesem Wald. Samangos rufen,
dichte Farne hängen von den Bäumen, Blumen blühen, und Pilze sprießen aus dem Boden.
Schließlich erreichen wir den Aussichtspunkt; ein Vorsprung, hoch oben auf einer Felswand.
Auf der einen Seite liegt das sattgrüne Honde Valley, in die andere Richtung ist weit entfernt,
der Mount Inyangani, mit 2592 Metern Höhe der höchste Berg Simbabwes, zu erkennen.
Unser Aussichtsvergnügen währt aber nur kurz. Aus der hügeligen Landschaft unter uns,
wälzt sich eine Nebelwand die Klippe hoch, und lässt alles in undurchsichtigem Grau verschwinden.



Am Nachmittag wollen wir die Mtarazi Falls besichtigen. Wir erreichen eine Schranke,
über welche die unfreundlichste Frau herrscht, die uns auf unserer gesamten Reise begegnet ist.
Nach einem gemurmelten Gruß schießt sie los: Woher sind sie?- Österreich- das macht U$ 10 pro Person, und U$ 5 fürs Auto! –
Ist das die Gebühr um die Mtarazi Falls zu sehen? – Sie werden um diesen Preis nicht viel sehen,
da müssen sie schon auf den sky-walk, macht dann plus U$ 50 pro Person, oder die sky-line nutzen,
macht dann plus U$ 100 pro Person!
Wir starren sie mit offenem Mund an, fassen uns wieder, und lehnen dankend ab.
Sie wollen also die Fälle nicht sehen?, keift sie weiter;
Nein danke, nicht um jeden Preis!, lassen wir sie wissen, was sie mit einem verächtlichen,Tzzz… kommentiert,
und sich abwendet.
Auch wir wenden, uns sehen uns lieber noch ein wenig die Gegend aus dem Auto aus an,
bevor wir ins cottage zurückfahren.

Heute Abend soll ja unser neuer Kühlschrank von Avis Safari gebracht werden.
Die Geschichte dazu ist hier zu finden > www.namibia-forum.ch...-6auto.html?start=42

Gruß Gina
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, ANNICK, maddy, freshy, urolly, Logi, sphinx, fiedlix, Makra, tacitus
12 Apr 2024 13:59 #685443
  • GinaChris
  • GinaChriss Avatar
  • Beiträge: 4649
  • Dank erhalten: 9674
  • GinaChris am 10 Apr 2024 12:54
  • GinaChriss Avatar
Vumba

Mit neuem Kühlschrank geht’s für uns weiter nach Vumba.
Erster geplanter Zwischenstop, Tony’s coffee shop.
Ein typisches Beispiel dafür, wie konträr Simbabwe doch vielerorts ist.
Staunend betreten wir den wunderschönen Garten mit unzähligen blühenden Blumen,
Springbrunnen, und manikürtem Rasen; auch die Hauskatze ist da.
Als der Tisch unter dem Schattenbaum frei wird, werfen wir einen Blick in die Karte,
und entscheiden uns für chocolate-nut-tart (Chris), und Vienna-coffee-cake (ich),
zwei hausgemachte Limonaden, und Kaffee.
Und wir staunen noch mehr als serviert wird. Auf edlem Porzellan ruhen unsere Torten,
an ihren Seiten geschlagenes Obers, dekoriert mit Blüten.
Kurz denke ich, wie passend wäre doch hier ein langes, hochgeschlossenes Sommerkleid,
Spitzenhandschuhe, und üppig drapierter Hut.
Egal, es schmeckt auch in Shorts und T-Shirt umwerfend gut!
Tony trägt als unterhaltsamer Gastgeber sein Übriges zum Wohlfühlen hier bei.
Unserer Meinung nach ein must-do in dieser Gegend; geöffnet Mi-So 10-17:00



Frisch gestärkt erreichen wir unser eigentliches Ziel, den Vumba Botanical Garden,
wo wir campen wollen. Da es auch hier nachts empfindlich kalt werden kann,
und weil wir nun bereits ausreichend Erfahrung mit ZIMParks campsites haben,
verhandeln wir am gate wieder aus, zuerst schauen, dann bezahlen.
Die campsite liegt nett mit tollem Ausblick, aber, ihr könnt es euch bereits denken,
wieder gibt es im Sanitärhäuschen kein Wasser, alles ist heruntergekommen und es stinkt nach (?).

Plan B: Ein Angestellter zeigt uns als Alternative eines der cottages. Das zweite wäre noch,
under maintenance, aber dieses hier ist super. Knarrend öffnet sich die Tür.
Mein erster Blick gilt der Deckenkonstruktion, die teilweise bedrohnlich herunterhängt.
Es ist stockdunkel und riecht total muffig. Der Angestellte öffnet die schweren Vorhänge, das hätte er besser nicht getan!
Schon wieder ein in Plastikfolie verpacktes Bett, diesmal zur Gänze,
die restliche Einrichtung bunt zusammengewürfelt, defekt, bestimmt mindestens aus den 70ern,
und im Bad, richtig, Plastikkübeln mit Wasser gefüllt.
Wir drehen auf dem Absatz um, bedanken uns,und fahren wieder. Fotos habe ich keine gemacht…
Den botanischen Garten selbst, wollen wir uns morgen ansehen.

Plan C: iOverlander empfiehlt die Madrugada Lodge; sehen wir uns an, beschließen wir.
T4A kennt diese Unterkunft nicht, und mit iOverlander landen wir bei Seldomseen,
und werden dann aufgefordert die Straße zu verlassen, es wären noch 200 Meter zu Fuß…
Eine Angestellte erklärt uns, dass hier schon einige gestrandet wären,
und die Madrugada Lodge sei nur von der anderen Bergseite mit dem Auto erreichbar.
Dort angekommen, stehen wir vor zwei schönen, großen,
und ein paar kleineren Häusern in einem gepflegten Garten. Es ist niemand daheim.
Wir rufen Roger, den Besitzer, an, der verspricht in 30 Minuten da zu sein.
Wir machen es uns einstweilen mit Savana auf der Terrasse eines der Häuser gemütlich;
wie sich später herausstellt, ist es Rogers eigenes Haus…
Roger war früher für die Finanzen einer großen Firma in Harare zuständig,
und hat in seiner Freizeit ein Haus nach dem anderen hier selbst, mit nur wenigen Helfern, gebaut.
Irgendwann wollte er nicht mehr in der Großstadt leben, und betreibt hier nun eine Lodge,
ausschließlich für Selbstversorger. Auf dem Rasen vor Rogers Haus darf man auch campen. (U$ 10)
Er zeigt uns das zweite große Haus, das schräg hinter seinem steht.
Es besteht aus einem Erdgeschoß, und zwei weiteren Stockwerken.
In jedem Geschoß gibt es mehrere Schlafzimmer, insges. 5, und Bäder, sowie eine Terrasse,
im untersten auch eine Küche, einen Wohnbereich, und einen offenen Kamin.
Roger möchte pro Person und Nacht nur U$ 30, obwohl wir das gesamte Haus nutzen dürfen,
und empfiehlt dringend, ja nicht den Sonnenaufgang zu versäumen!





Um 5:30 klingelt der Wecker. Ich mache im Erdgeschoß Kaffee,
trage alles auf die Terrasse im 1. Stock, und wecke Chris gerade noch rechtzeitig,
denn was wir jetzt zu sehen bekommen, ist atemberaubend schön!
Alles ist in orangefarbiges Licht getaucht, in den Tälern liegen kleine Nebelseen,
und man sieht über den Chicamba Stausee bis weit nach Mosambik hinein.





Gruß Gina
Fortsetzung Vumba folgt.
Letzte Änderung: 12 Apr 2024 14:01 von GinaChris.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, Reisemaus, maddy, fotomatte, freshy, urolly, Logi, sphinx, fiedlix, Makra und weitere 3
12 Apr 2024 14:41 #685448
  • RD03joe
  • RD03joes Avatar
  • Beiträge: 131
  • Dank erhalten: 53
  • RD03joe am 12 Apr 2024 14:41
  • RD03joes Avatar
wir hatten in Lima auch mal ein Zimmer mit Bett mit Plastiküberzug. Ohne Fenster, auch alles recht muffig, der betonierte "Whirlpool" abschreckend. Die Empfehlung war aus einem deutschen Reiseführer gewesen, der wohl nicht so gut recherchiert war. Der Taxifahrer am nächsten Tag hat sich kaputtgelacht, wir waren in einem Stundenhotel gelandet gewesen :laugh:
Letzte Änderung: 12 Apr 2024 14:41 von RD03joe.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Logi, GinaChris