Wer kann solchen Augen etwas Böses tun???
Während unserer letzten Safaritour im Mai letzten Jahres besuchten wir 2 Tage das Sweetwaters Reservat, es ist wunderschön gelegen, zwischen dem Mount Kenya und den Aberdares. Im Reservat stößt man ständig auf Tiere, es wird nie langweilig, doch davon an anderer Stelle mehr.
In Kenya gibt es seit langer, langer Zeit keine Schimpansen mehr. Für die in den Nachbarländern misshandelten Schimpansen wurde ein Schutzgebiet in Kenia nahe dem Mount Kenia im Sweetwaters Private Gamereserve gegründet. Das Schimpansen Schutzgebiet hat eine Fläche von ca. 45 ha, es bietet misshandelten, ehemals gefangenen Schimpansen eine neue lebenswerte Heimat. Es liegt wunderschön am Ufer des Ewaso Nyiro Rivers. Die Schimpansen haben hier sehr viel Platz. Sie leben zum großen Teil auf einer Insel, aber auch davor. Das gesamte Schimpansengebiet ist allerdings durch einen hohen elektrischen Zaun umgeben, der im Wesentlichen dem Schutz der Affen dient. Von dem uns begleitenden Ranger vom Kenya Wildlife Service erfuhren wir, dass das Schutzprojekt 1993 mit nur 3 Schimpansen begonnen hat. 1994 wurden während der Unruhen in Burundi weitere 20 Schimpansen vom Jane-Goodall-Institute nach Sweetwaters gebracht. Die Eltern der Schimpansen wurden zum Teil wegen des Fleisches von Wilderern erschossen. Jane Godall gilt als Botschafterin der Schimpansen. Vielleicht ist euch das Buch \"Wilde Schimpansen\" bekannt, dadurch wurde Jane Godall weltweit be- und anerkannt.
Bereits am Aussichtspunkt wurden wir von diesem futternden Schimpansen empfangen. Er ließ sich aber von uns beim Essen nicht stören. Er war völlig entspannt.
Unser Ranger marschierte mit uns querfeldein zum Fluss. Und da waren sie, alte und junge, kletternde und releaxende, fressende und kreischende Schimpansen. Sie vergnügten sich und damit auch uns. Kein Wunder, sie hatten nach dem gestrigen Regentag so einiges nachzuholen.
Er erzählte uns, dass es zu Beginn kein Zusammenleben der Schimpansen gab, denn sie waren alles Einzelgänger, als sie beschlagnahmt wurden. Das Sozialverhalten ging äußerst langsam voran und kam erst richtig in Gang, als die ersten beiden Babys zur Welt kamen. Wenn ich den Ranger richtig verstanden habe, findet jetzt eine Geburtenkontrolle statt, denn zur Zeit leben auf dem Gebiet bereits über 40 verwaiste und misshandelte Schimpansen. Sie werden rund um die Uhr von den Rangern bewacht.
Vor Jahren bei diesen gefolterten Schimpansen unvorstellbar, heute Realität: Die gegenseitige Fellpflege zeigt, dass die Schimpansen voll integriert sind und ihr Sozialverhalten stimmt.
Paco der lustige kleine Schimpanse führt seine Kletterkunststücke auf dem Baum vor.
Paco hat einen so freundlichen Gesichtsausdruck, man bekommt sofort gute Laune.
Viele Informationen über die hier lebenden Schimpansen erhält man in einem Info-Center am Eingang des Schutzgebietes. Hier erfährt man etwas über die katastrophalen Lebensumstände der Schimpansen, bevor sie in dieses Reservat gebracht wurden, das führe ich hier aber nicht weiter aus, denn es ist psychisch kaum zu ertragen.
Liebe Grüße
Maggy