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THEMA: Die immer wiederkehrende Mietwagenfrage
18 Apr 2008 18:01 #65525
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  • Gforce am 18 Apr 2008 18:01
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Bei der bisherigen Diskussion sind einige wichtige Punkte kaum beachtet worden. Die meisten hier sehen die Notwendigkeit eines 4x4 auf den meisten Straßen Namibias aus Kostengründen nicht ein. Mit der bisher gemachten Erfahrung haben sie ja auch recht. Einen 4x4 braucht man allenfalls für 2% aller Einsätze in Europa. Nur Namibia ist eben anders. Auch wenn der Anteil der geteerten Straßen ständig zunimmt, die Schönheiten des Landes erschließen sich nur dort, wo oft keine Teerstraße hinführt.
Ein Allradfahrzeug überträgt die Kraft des Motors an alle 4 Räder. Das heißt, jedes Rad hat nur 25% der gesamten Kraft zu bewältigen. Bein einem Front- oder Hecktriebler sieht dieses Verhältnis schon ganz anders aus. Hier zieht oder schiebt je eine Achse, die Räder transportieren je 50% der Kraft des Motors. Das hat ganz simple Folgen auf dem losen Untergrund einer Naturstraße. Da der Kraftschluß auf dem Boden anders ist, als auf Asphalt, reagiert der Wagen dementsprechend anders. Auf losem Sand viel unstabiler, auf Schotter entwickelt sich kaum Haftung. Dafür aber 100% Leistung pro Achse bei einem 2x4.
Die Höhe des Wagenbodens ist auch aussagefähig. Was alles befindet sich denn UNTER dem Wagen? Nur ein Blech? Der Motorraum ist von unten offen, die Bremsleitungen liegen unter dem Wagen, die Bremseinrichtung auch. Es ist also nicht nur eine Frage der Sitzhöhe, sondern viel wichtiger, was sich Unten abspielt.
2x4 Fahrzeuge haben Standardreifen aufgezogen. Diese haben viele Test auf Teerstraßen durchlaufen müssen, aber keinen auf Naturwegen. Reifen für Geländewagen sind fester gebaut und haben spezifische Härtegrade, am Reifen selbst in Ply angegeben. Je höher der ply-Wert ist, desto stabiler ist der Reifen geschützt. Gegen Steine, aber erst recht gegen eklige Dornen, die auch gerne (!) in die Flanken einwirken. Was hat dem ein Standardreifen entgegen zu setzen?
Beim Fahren selbst möchte ich nur auf folgendes hinweisen. In der Mitte der Fahrbahn ist jeder ein Held. Doch wie sehen denn die Ränder einer „Straße“ aus? Hier sammelt sich der gröbere Teil der Natur an. Von Innen nach Außen liegen hier Schotterstücke. Erst kleineren, dann folgen die größeren Steine. Was passiert, wenn man aus versehen in dieses Randstück gerät, in einer Kurve noch? Da nun kein Bremsen mehr hilft (die Räder blockieren sofort!), gilt es so weich wie möglich zu Lenken, oder mit der nötigen Bodenfreiheit, den Wagen ins Aus laufen zu lassen.
Auch hier nochmals gerne: wenn ich die Schönheiten Namibias erleben möchte, verlasse ich mich nur auf einen 4x4.

Und jetzt hauen!
:whistle:
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18 Apr 2008 18:11 #65530
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  • JuergenD am 18 Apr 2008 18:11
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Stimmt, viele gute Argumente. Und ergänzend dazu noch die andere Federung, die einiges besser wegschluckt. Das Argument mit den Reifen finde ich mit das Wichtigste. Habe meinen 4x4 versehentlich auf einem kleine Dornenbusch geparkt. Bei einem PKW hätte ich danach sicherlich die Reifen wechseln können.
Und außerdem sitzt man insgesamt höher, so dass man die Tiere aus einem anderen, zum Fotografieren besseren Winkel sieht. Mag komishc klingen, aber die paar Zentimeter machen es manchmal einfach aus.
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18 Apr 2008 18:46 #65533
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  • kalli am 18 Apr 2008 18:46
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hallo,
kurzer Erfahrungsbericht:
Ich habe vor einigen Jahren 2 x Condor 2x4
gemietet.
Bei beiden Fz hatte ich einen Reifenplatzer.
Glücklicherweise immer auf gerader Strecke,
so daß ich den Wagen auslaufen lassen konnte.
Die Reifen sind nicht für Gravelpads vorge-
sehen, speziell wenn man die Fz in SA an-
mietet.
Beim Vorgänger des Condor, dem Venture,
ist durch die Schüttelei auf Gravel die
Schraube der Bremsflüssigskeitsleitung abge-
platzt.
Und das war kurz vor dem Kuisebcanyon.
kalli
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18 Apr 2008 21:49 #65551
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  • linksfahrer am 18 Apr 2008 21:49
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Kommt aber auch immer darauf an wieviel und vor allem wie schnell man auf der Pad unterwegs ist. Die Allradfahrzeuge haben einen viel größeren Federweg und können sich schnell Aufschaukeln und ins Schleudern geraten. Nicht für jeden ist das die bessere Wahl.
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18 Apr 2008 23:25 #65556
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  • Gforce am 18 Apr 2008 18:01
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Hallo Linksfahrer,

deine letzten Worte sind die besten!:)

Zuerst mal sollte jeder vernünftig Autofahren und nur davon rede ich. Wer rüpelt hat sowieso die Niete gezogen.
Mit den Federwegen liegst du falsch. Deswegen schaukelt sich kein Wagen auf und fängt an zu Schleudern. Es geht um die Fahrweise und die Fehler die dabei gemacht werden. Ein 4x4 ist keine Garantie für gefahrloses fahren. Er hat allerdings in vielen urbanen namibischen Landschaften den absoluten Vorteil gegenüber einem normalen 2x4.

LG
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19 Apr 2008 00:40 #65567
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  • Armin am 19 Apr 2008 00:40
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Kann Gforce nur zustimmen. Nach unserem diesjährigen Urlaub steht für uns endgültig fest: Wenn wir uns keinen 4x4 mehr leisten können, verzichten wir auf Namibia. Sind vor knapp zwei Wochen zurückgekehrt und sind von der Witterung bzw. deren Auswirkungen teils heftig gebeutelt worden. Ohne Allrad wäre unsere Tour kaum machbar gewesen. Dabei waren es nicht nur die großen, teils bekannten Problemstrecken, sondern unzählige \"Überraschungen\", die uns über einen 4x4 froh sein ließen. Haben bei rund 20.000 km Erfahrungen mit 4x4 in Afrika übrigens bisher erst einen Platten gehabt.

Viele Grüße
Armin
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