THEMA: Routenplanung
20 Jan 2009 10:16 #87524
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  • salt am 20 Jan 2009 10:16
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Hallo zusammen,

erstmal muss ich mein Lob zu diesem Forum aussprechen. Habe schon viele tolle Beiträge gelesen, wie ich sie bisher selten zu anderen Ländern gefunden habe. Hut ab!

Ich hoffe ihr seid noch nicht allzu müde immer wieder zu Routen gefragt zu werden und könnt auch mir weiterhelfen.

Wir planen eine 4wd-camper Tour durch Namibia und haben 20 bzw. 19 Fahrtage zur Verfügung.
- Ankunft and Anmietung am 15.06. in Windhoek
- Abgabe am 04.07. in Windhoek.

Als ganz grobe Route haben wir folgendes im Visier:

> Windhoek - Sossusvlei
> Sossusvlei - Swakopmund
> Swakopmund - AiAiba
> AiAiba - Skeleton Coast
> Skeleton Coast - Etosha (3Übernachtungen)
> Etosha - Viktoria Falls
> Viktoria Falls über Nata, Maun, Moremi und Ghanzi zurück nach Windhoek

Lodge-Übernachtungen im Etosha und Moremi (vorbuchen), sonst Camping (in der Regel spontan ansteuerbar?)

Zum einen stellt sich hier die grundsätzliche Frage, ob der \"Schlenker\" über die Fälle für die Zeit zu ausufernd oder machbar ist. Zum anderen liegt auch noch recht viel zwischen den Stationen.

Ich fahre gerne große Strecken durch schöne Länder, will aber nicht unbedingt hetzen und lasse lieber ne Ecke aus, zu Gunsten des besseren Gesamteindrucks und einer vermeidbaren Staublunge ;)

Über Eure Einschätzung und Tipps würde ich mich freuen!
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20 Jan 2009 11:56 #87530
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  • joli am 20 Jan 2009 11:56
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Hallo Salt,
Du schreibst zwar, dass Du gerne große Strecken fährst, aber andererseits nicht hetzen und Dir keine \"Staublunge\" holen willst.Dein geplanter Abstecher zu den VicFalls erfüllt Deinen Wunsch nach großen Strecken und eine Staublunge holst Du Dir dabei auch nicht, weil nahezu alles geteert ist - aber es wird eine Hetze ohne Ende. Allein für den \"Abstecher\" Etosha - VicFalls - Nata - Maun - Windhoek kannst Du mal locker 6 Tage veranschlagen, wenn Du Dich beeilst.Ich würde eher 10 Tage ansetzen.Wenn Dir die Fälle so wichtig sind, dann wäre eine Route Windhoek - Etosha - Caprivi - Vicfalls - Kasane - Maun - Windhoek in der vorgegebenen Zeit gerade so machbar.Für empfehlenswert hielte ich sie dennoch nicht, weil die Rückfahrt von Kasane bis Windhoek ziemlich viel Fahrerei ohne besondere Sehenswürdigkeiten bedeuten würde.Man könnte zwar auch daraus etwas machen ( z.B. durch einen mehrtägigen Abstecher ins Okavango-Delta oder 3-Tage-Stop bei Drotzkys Cabin ), aber dafür reicht Deine Zeit nicht.
Langer Vorrede kurzer Sinn: lass die Fälle aus Deiner Planung und beschränke Dich auf Namibia - und zwar in etwa mit Deiner angedachten Route.Aber auch dazu ein paar Anmerkungen:
- Skelettküste:die passt irgendwie nicht in die \" Routenharmonie\" hinein. Wenn, dann sollte die sich an Swakopmund anschließen. Aber: Skeleton Coast ist fast durchweg Konzessionsgebiet, d.h. da kommst Du nur mit einem konzessionierten Veranstalter hinein.Und das kostet dann aber auch richtig Geld - so ab 1.000 € pro Tag und Person.Nur - damit Du das weißt.Man kann zwar den südlichen Teil der Skelettküste ein bisschen \"ankratzen\", aber nach meiner Meinung beginnt der wirklich schöne Teil erst danach.
- AiAiba sehe ich als Platzhalter für das Erongo-Gebirge oder hast Du in dieses Ziel besondere Erwartungen ? - Falls nicht, würde ich eher die Erongo Wilderness Lodge oder die Omaruru Game Lodge empfehlen.Eine Alternative zum Erongo wäre aber auch ein Abstecher mehr ins Damaraland um Khorixas herum - Unterkunftstipps wären Vingerklip-Lodge oder Ugab Terrace Lodge. Von dort aus lassen sich die Felszeichnungen von Twyfelfontein, der versteinerte Wald und die Orgelpfeifen sehr gut erreichen.
- Etosha scheint mir zu kurz zu kommen. 3 Nächte sind verdammt wenig für dieses Paradies.5 Nächte sollten es schon sein - mehr wäre noch besser.
- Du brauchst für diese Tour nicht unbedingt ein Allradfahrzeug.Camper sind sowieso schon ganz schön teuer - bei den Allradern noch deutlicher.
Meine Routenempfehlung:
Windhoek ( 1 N) - Bagatelle /Kalahari ( 2 N) - Sossusvlei ( 2 N) - Swakopmund/Umgebung (3 N) - Damaraland oder Erongo ( 3 N) - Etosha ( 5N) - Okonjima ( 2 N)- Windhoek ( 1 N).
Auf diese Weise hast Du das Kernland von Namibia mit ausreichender Zeit bereist und wirst bestimmt gerne wiederkommen, um dann auch noch den \" kleine\" Rest kennenzulernen, vielleicht auch noch die VicFalls.
Gruß Joli
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20 Jan 2009 12:28 #87535
  • Olli
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  • Olli am 20 Jan 2009 12:28
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Na, Salt(y), da hast Du Dir aber viel vorgenommen in diesem Zeitraum. Es ist wahrhaftig nicht alles zu schaffen! Nach meinem kurzen Überschlag Deiner Routenvorstellung kannst Du Moremi nicht mehr „einbauen“. Ich würde Dir daher folgenden Routenvorschlag machen:

15. Juni Fahrzeugübernahme, Übernachtung in Windhuk
16. Juni Fahrt nach Sesriem via Spreetshoogte Paß
17. Juni Tagesausflug von Sesriem aus in die Dünen bei Sossusvlei
18. Juni Fahrt ab Sesriem in den Namib Naukluft Park. Übernachtung in Ganab oder Gemsbokwasser oder Blutkuppe oder…
19. Juni via Welwitschia Mirabilis und Mondlandschaft nach Swakopmund. Empfehlung Municipal Bungalows.
20. Juni Bootsfahrt mit Mola Mola in Walfischbucht, nachmittags Schwarzwälder Kirschtorte unter Palmen bei Cafè Anton in Swakopmund
21. Juni Fahrt nach AiAiba (war persönlich dort noch nicht vor Ort!)
22. Juni Fahrt via Skelettküstenpark (Transferpermit am Gate vor 13:00 h!) zum Camp Xaragu in der Nähe Twyfelfonteins.
23. Juni Fahrt nach Okaukuejo via Khorixas und Outjo
24. Juni Tagespirschfahrt nach Halali
25. Juni Tagespirschfahrt nach Namutoni
26. Juni Transfer nach Divundu / Bagani zum Camp N´Gepi am Okavangoufer
27. Juni Vorschlag: Erholt Euch mal! Macht mal ´ne Pause ;-)
28. Juni Ausflug Mahango oder an das Ostufer auf Büffel- und Elefantensuche
29. Juni Fahrt via Katima Mulilo nach Kasane
30. Juni Tagesausflug nach Victoria Falls, Übernachtung wieder in Kasane
01. Juli Tagesausflug an das Nordufer des Chobe im Chobe NP, Übernachtung nochmals in Kasane
02. Juli Transferfahrt nach Maun
03. Juli Fahrt nach Ghanzi zu Trail Blazers, ca. 5 Km westlich Ghanzis auf der rechten Seite. Ankunft bis 15:00 h, anschl. Teilnahme an informativer Wanderung mit einer Buschmannsippe durch die Kalahari, Abends „Trance Dance“ der Sippe am Lagerfeuer.
04. Juli Transferfahrt nach Windhuk, bei früher Abfahrt , Ankunft gegen Mittag.

Diese Route wäre so machbar. Ähnlich fahren wir sie auch mit Gästen. Die Tagesetappen sind teilweise recht groß, jedoch führen diese großen Fahrtage nur über Teerstraße. Hierzulande sind dann 600 km auf Teer quasi „ein Klacks“, es gibt keine Staus, so daß man mit 100 km/h tatsächlich auch 100 km in einer Stunde zurücklegen kann. Nach großen Fahrtagen sind dann auch immer wieder nicht sooooo anspruchsvolle Tage verplant.

Viel Spaß bei Deiner Weiterplanung und der Vorfreude!

Verschwitzte Grüße aus Windhuk,

Olli
Wer aus der Wüste zurückkommt, ist reicher, aber auch einsamer. Denn die Zahl derer, die einen verstehen können, ist kleiner geworden. Zitat nach B. Baumann
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20 Jan 2009 12:29 #87536
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  • schnrgl am 20 Jan 2009 12:29
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Hallo Salt

Um gute Tipps zu bekommen, würde ich die Reise etwas detaillierter beschreiben. Hier mal was mir zuerst auffällt:

Sossusvlei würde ich 2 Nächte machen, damit alle Aktivitäten reinpassen (Sonnenaufgang, -untergang, Canon)

Von Aiaiba hoch zur Skeletoncoast scheint etwas ein Umweg zu sein. Ich weiss allerdings nicht, was du in diesem Park genau vor hast. Falls es eine Übernachtung in Terrace Bay ist, dann würde ich das zuerst ansteuern. Allerdings ist fraglich, ob du da übernachten kannst. Du bist spät dran mit buchen und ich glaubte, es sei geschlossen, aber das Forum weiss sicher mehr.

Alternativ fährst du nach Twyvelfontein in die Lodge, die liegt sehr schön. Von Swakopmund herkommend kannst du durch den Skeletoncoast Park fahren und dann wieder in der Wärme übernachten.

Falls du den 4x4 auf dieser Route brauchen willst, kannst du via Brandberg West Mine und Doros Crater nach Twyfelfontein. Müsstest aber ein GPS haben.

Etosha (wahrscheinlich Namutoni) nach Vic Falls erscheint mir ziemlich lang. Zumal du noch über Grenzen musst und allenfalls über den Fluss nach Sambia, da braucht mann gut und gerne schon ein Tag.

Überlege dir, ob du den Trip in den Osten nicht für ein anderes Mal aufsparst, und stattdessen das Kokoaveld etwas besser erkunden.

Gruss
Schnrgl
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20 Jan 2009 13:16 #87546
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  • salt am 20 Jan 2009 10:16
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vielen lieben dank zusammen - das ist ja schon super detailliert!

also meine grobe routenplanung war wirklich nur als marker gedacht, um die idee der strecke zu skizzieren... ich hätte nie \"verlangt\" das ihr schon ne ganze planung macht. klasse.

mit den vicfällen und moremi habt ihr wohl recht und es wird vielleicht das beste sein, es sich für den nächsten besuch aufzuheben und namibia selbst mit etwas mehr zeit und ruhe zu bereisen.

die problematik der skeleton-coast habe ich schon befürchtet. da ich gerne fotografiere stehe ich natürlich auf wracks etc, daher die einplanung ... ;)
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