THEMA: Durch den Khaudum
16 Jan 2021 22:16 #604033
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  • ja.doch. am 16 Jan 2021 22:16
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Hallo,

jetzt nochmal eine Frage dazu: es heisst immer „mind. 2 Fahrzeuge“, kann ich aber auch alleine von Süden einfahren (im Mai), vorausgesetzt Wettercheck natürlich, oder werde ich abgewiesen, also Stand heute, wer hat genauere Infos? Die Threads im Forum habe ich gelesen, prima Infos, danke allen dafür.
Danke!
Letzte Änderung: 16 Jan 2021 23:07 von ja.doch..
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17 Jan 2021 10:54 #604049
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  • travelNAMIBIA am 17 Jan 2021 10:54
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etzt nochmal eine Frage dazu: es heisst immer „mind. 2 Fahrzeuge“, kann ich aber auch alleine von Süden einfahren (im Mai),
Dazu gibt es seit Jahren Diskussionen. Laut MEFT ist das eine verpflichtende Empfehlung [sic], laut Lage vor Ort in den vergangenen Jahren hat es keinen interessiert. Aber da es ja nun dank deutscher Entwicklungszusammenarbeit richtige Eingangstore gibt, wird es nun vielleicht auch durchgesetzt...

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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17 Jan 2021 12:47 #604067
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  • adkstr am 17 Jan 2021 12:47
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Die Empfehlung nur mit zwei Fahrzeugen in den Khaudum (und auch andere Parks) gibt es schon solange ich nach Namibia fahre und stammen vermutlich noch aus einer Zeit als noch jemand mit einer roten Fahne vor dem Auto herlaufen musste.
Dennoch hier eine Situation, die ich selbst vor 15 Jahren !!! erlebt habe. Richtig gelesen, vor 15 Jahren und deshalb mache ich auch keine Aussage zu den heutigen Bestimmungen (ohne Buchung, Eintritt am Gate bezahlen usw.)
Damals fuhr ich allein mit meiner Frau den Khaudum von Süden her an, nach dem Regen als der Boden noch fest war. An der Parkgrenze standen zwei Fahrzeuge in der Spur, ein Passieren war nicht möglich. Der vordere Wagen hatte ein Problem mit der Einspritzpumpe oder Düsen oder oder ... Eine Gruppe Lehrer einer deutschen Schule in Kapstadt (2 Pärchen), die in Windhoek die Autos gemietet hatten, versuchte seit Stunden den unerkannten Fehler zu beheben. Damit wir passieren konnten, schoben wir alle zusammen den defekten Wagen beiseite und nachdem dieses geschafft war, erhielten wir einen langen Vortrag, dass wir nur im Convoi mit mindestens 2 Fahrzeugen fahren dürften, denn den ADAC könnten wir nicht anrufen, es gäbe kein Handy-Netz und bla, bla, bla. Meine Frau bot Ihnen unser Satelliten-Telefon an, um Hilfe zu holen. Die Gruppe beschloß daraufhin, den Liegenbleiber ins Sikereti-Camp abzuschleppen (14km). Am späten Nachmittag trafen wir uns dort und jemand aus der Gruppe rief den Autovermieter an, forderte recht barsch einen Ersatzwagen mit reichlich Zusatzsprit für beide Fahrzeuge. Man soll es kaum glauben, am folgenden Vormittag traf tatsächlich ein Lastwagen mit einem Ersatzfahrzeug im Camp ein. Der Fahrer war die ganze Nacht durchgefahren und bis in den Khaudum zum Camp gekommen. Hier wurden das Fahrzeug ausgetauscht und der Fahrer hat den defekten Wagen wieder mit zurückgenommen. Das fand ich sehr beeindruckend, hat mir aber gezeigt, ohne zweiten Wagen oder ohne ein Telefon wäre es ganz bitter gekommen.
Etwa zur gleichen Zeit passierte ein Ereignis, das wir zwar nicht selbst erlebt haben,sondern uns in Windhoek erzählt wurde, uns aber fast davon abgebracht hätte, in den Khaudum zu fahren. Im Park gibt/gab es wohl Aussichtsplattformen. Ich selbst habe nie eine gesehen. Auf einer solchen Plattform befanden sich Touristen als eine Löwin aus dem Gebüsch auftauchte. Eine der Touristinnen wollte in Panik zurück ins Auto und ist auf der Leiter abgerutscht, dort hängengeblieben und hat sich dabei ein Bein gebrochen. Und nun? Transportieren in einem Camper über die Piste ist wohl kaum möglich, allein zurück lassen auch nicht. Externe Hilfe muss her, aber wie?

Diese beiden Erfahrungen lehren doch wohl eines. Bevor man sich auf ein solches Abenteuer einläßt, sollte man einen funktionieren Notfall-Plan haben. Ein zweites Fahrzeug zum Hilfeholen, dass dann alleine zurück fährt, aber auch noch liegen bleiben kann??? Ein Satelliten-Telefon, dessen Satellit plötzlich abgeschaltet, weil durch neue Technik ersetzt wird (wie bei uns. Telefon konnten wir wegwerfen)??? Es geht nicht darum, irgendwelchen Behörden ein Schnippchen zu schlagen. Es geht um deine persönliche Sicherheit und die beginnt mit dir selbst.
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Letzte Änderung: 18 Jan 2021 10:25 von adkstr.
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18 Jan 2021 10:23 #604167
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  • Topobär am 18 Jan 2021 10:23
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Das mit der verpflichtenden Empfehlung ist ein herrliches Paradoxum.

in der Praxis ist es auch an den neuen Gates so, dass es keinerlei Probleme gibt, mit nur einem Fahrzeug den Park zu befahren. Die Ranger verschaffen sich im Zweifel aber ein Bild, ob Fahrzeug und Ausrüstung dafür geeignet sind.

Ich bin auch nicht der Ansicht, dass man auf der sicheren Seite ist, nur weil man mit 2 Fahrzeugen unterwegs ist. Ich habe schon oft genug erlebt, dass die Personen auch bei 2 Fahrzeugen vollkommen hilflos agieren, wenn ungewohnte Situationen auftreten. Viel wichtiger ist, dass man sich schon im Vorfeld mit möglichen Risikoszenarien auseinandersetzt und sich Lösungsstrategien überlegt.

Alles Gute
Thomas, der seit 25 jahren mit nur einem Fahrzeug in Afrika unterwegs ist.
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18 Jan 2021 11:04 #604179
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  • chrigu am 18 Jan 2021 11:04
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travelNAMIBIA schrieb:
Aber da es ja nun dank deutscher Entwicklungszusammenarbeit richtige Eingangstore gibt, wird es nun vielleicht auch durchgesetzt...

Nö. Ich durfte die neuen Eingangstore auch schon bewundern. Das ändert aber nichts daran, dass es vor Ort egal ist ob Du alleine oder mit mehreren Fahrzeugen da bist.

Zu dem Beitrag von adkstr:
Wer in solche Gebiete fährt (nicht nur Khaudum auch Kaokoveld, Damaraland, Central Kalahari etc.) bewegt sich in Gebieten in denen es auch richtig schief gehen kann. Ein Plan B ist wichtig. Auch wenn man den Plan B hoffentlich nicht braucht. Dazu gehört auch, dass man das Equipment welches man mitnimmt (z.B. auch das Satelliten Telefon) noch testet bevor man in das Gebiet reinfährt. Und dass man immer genug Wasser und Lebensmittel für einige Tage dabei hat.

Herzliche Grüsse
Chrigu
Letzte Änderung: 18 Jan 2021 11:04 von chrigu.
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18 Jan 2021 15:54 #604212
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  • adkstr am 17 Jan 2021 12:47
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chrigu schrieb:
Dazu gehört auch, dass man das Equipment welches man mitnimmt (z.B. auch das Satelliten Telefon) noch testet bevor man in das Gebiet reinfährt.
Aber das ist doch wohl selbstverständlich.
Nicht nur die Technik sollte rechtzeitig vor Antritt der Reise getestet werden, sondern auch die Bedienung derselbigen und zwar von mehreren, am besten von allen Reiseteilnehmern. Dazu gehört natürlich auch die Offenlegung der Zugangcodes und wo was verstaut ist. Bei einem Handy kann man auch ohne PIN, Guthaben oder Roaming-Abkommen einen Notruf absetzen, aber eben nur, wenn auch ein Mobilfunk-Netz vorhanden ist. Bei unseren beiden Satelliten-Telefonen ging ohne PIN jedenfalls gar nichts und das Anpeilen des richtigen Inmarsat-Satelliten erschloss sich auch nicht intuitiv. Aber auch wenn dieses gewährleistet ist, kann insbesondere elektronisches Equipment spontan ausfallen, zerstört oder von extern beeinflußt werden. Daher würde ich mich nur ungern auf die schöne neue Welt verlassen wollen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Übernachtung am Kaa-Gate im Jahr 2003. Am Morgen zeigte unser GPS-Gerät aus unerklärlichen Gründen das Gate plötzlich 5km versetzt an. Der Garmin über Nacht defekt geworden? Nach einigen Tagen lief wieder alles einwandfrei. Später habe ich erfahren, das an diesem Tag Georg W.Bush den Irak-Krieg gestartet hat. Ich könnte mir vorstellen, das irgendwelche Despoten ebenso schnell gesamte Satelliten-Netze für GPS oder Telefonie abschalten könnten.
Gut, wenn man dann auf Opa-Technik zurückgreifen kann z.B. Karte und Kompass, Notizbücher mit den wichtigsten Daten usw. oder elektronische Geräte mehrfach vorhanden sind. Auch das Fahren des 4x4 im Gelände sollte von mehreren Personen beherrscht werden. Übrigens, ausreichend Wasser ist schon wichtig (3-5L/Pers/Tag), aber der Hungertod tritt im allgemeinen erst nach 28 Tagen ein.
ADVENTURE BEFORE DEMENTIA - noch etwas erleben im Leben
Letzte Änderung: 18 Jan 2021 18:53 von adkstr. Begründung: Rechtschreibung
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