Liebe Afrikafreunde,
ich erlaube mir zunächst eine Zusammenfassung etlicher Foren mit ähnlichen Themen und füge eigene Erfahrungen hinzu.
Dann ein Vorschlag für den Moderator gefolgt von einem eigenen Angebot.
Wer individuell das südliche Afrika bereisen möchte benötigt ein Fahrzeug, nur welches?
Ein Allrad, 4x4 ist wirklich nicht nötig. In 70.000km vom Kap bis in den Norden von Zambia musste ich mit VW Bus nur 2x umdrehen. Auf Farmen und Lodges fährt man sowieso mit dem Farmfahrzeug. Also eher was fürs Ego oder Verdienst für die Leihwagenfirma. Ein ADAC Kurs ist sinnvoller. Ich bin mit vollem Bus und Anhänger an manch festgefahrenem Allrad vorbei gefahren. Fahren muss man können.
Ein City-Golf oder vergleichbar taugt auch nicht. Diese Autos wurden für Teerstraßen gebaut. Kein Fahrkomfort, wenig Platz für Camping-Ausrüstung und keine wirkliche Bodenfreiheit. Der Ärger ist auch bei Mietwagen vorprogrammiert.
Es taugen quasi alle Bakkies/Pick ups, VW T2 (alle genial), VW T3 ( bis zum 2.3 WBX) oder Toyota Hiace solange es ältere Modelle ohne viel Elektronik oder Plastik sind. Hohe Bodenfreiheit und LKW Reifen!
Viel wichtiger als Baujahr und Laufleistung ist die Historie des Fahrzeugs. Ein drei Jahre alter T4 mit 120.000km der als Commuter-Bus von einem Farmangestellten die Schotterstraße geheizt wurde ist aufgebraucht. Zambia und Botswana, Finger weg die Fahrzeuge sind aufgebraucht. In Gauteng (Jo-burg) und Durban wird geheizt was das Zeug hält und die Motoren sind verschlissen. Am Kap ist die Luftfeuchtigkeit hoch, auch bei Einlagerung des KFZ, so dass mit erheblichem Rost insbesondere an tragenden Teilen zu rechnen ist. Ich stufe mal die Reihenfolge meiner bevorzugten Verkäufer ab: Eigengenutztes Fahrzeug eines Deutsch-Namibiers in gesetztem Alter oder Europäer der mit dem Auto selbst gereist ist, Engländer ob in NAM oder RSA, Bure in NAM nur wenn älter und wenig Schotterpad, danach wäre schon Vorsicht geboten blind zu kaufen. Von einem ehemaligen Taxi oder Farmbakkie kann ich nur abraten egal wie billig. Garantie gibt es nur bis zur Geldübergabe!
Anmelden ist in beiden Ländern im Grunde gleich. Traffic Register Number besorgen, Road Worthiness (TÜV) machen, anmelden und Tax bezahlen. Die Adresse eines Hotels oder Backpacker genügt. In RSA müssen alle Papiere stimmen sonst fängt die Lauferei an. In NAM hilft ein bisschen nach Hilfe fragen, ein Kugelschreiber, Höflichkeit oder ein Aspirin für den verkaterten Beamten um schneller ans Ziel zu kommen. Vielleicht kann der Moderator noch die Links zu anderen Foren-Beiträgen einsetzen in denen dies sehr gut beschrieben wurde. Viel wichtiger ist wie es weiter geht. Wer bezahlt die jährliche Road Tax und schickt den Sticker zu oder verwahrt ihn. Ein Bekannter, die Leute auf der Farm wo er steht oder ein Autohaus gegen eine geringe Gebühr. Entsprechende Kopien der Dokumente machen, Vollmacht schreiben, Geld gleich da lassen, Formulare schon mal ausfüllen.
Mieten oder Kaufen? Bis 4 Wochen würde ich mieten, dann kommt eine Grauzone und ab 8 Wochen oder mehr als ein Land zu bereisen klar ein Kauf.
Ein paar Worte zur Ausstattung: Ein Mietwagen hat nur die Basis mit schlechten Reifen (4ply, 6ply). Alles andere kostet richtig extra. Bullbar, 2 Ersatzreifen mit 10ply rating und Hi-Lift-Jack sowie Abschleppseil sind ein Muss, wenn es in die greater karoo, Kaokoveld oder Zambia geht. Die wichtigsten Ersatzteile und Werkzeug müssen mit. ADAC gibt es so schnell nicht. Auch nicht von einer Leihwagenfirma. Aber jeder hält an, außer Gauteng, und hilft euch zumindest bis zum nächsten Monteur.
Ein Fahrzeug sollte soweit möglich in einem trockenen Klima eingelagert werden. Also nicht am Kap oder Küste wie Swakopmund sondern Hi-Veld oder Namibia. Je näher am Flughafen umso teurer die Preise. Im Southern Industrial in WDH kostet ein Stellplatz 10 Euro. Gegenüber vom Flughafen 30 Euro im Monat. Der Bus zum Southern Industrial ist billiger!
Ich überfliege gerade mein geschriebenes und denke, was ist das denn für ein Altkluger mit seinem ersten Beitrag? Ich bin ein Ex-Militärflieger mit 2 Jahren Afrika Erfahrung. Davon 8 Monate im südlichen Afrika. Erste Tour mit T2 alleine. Zweite Tour mit Teilbegleitung im eignen T3. Dritte Tour mit Verlobter. Vierte Tour mit mittlerweile Frau und Baby. Nun sind es schon zwei Kinder und das dritte folgt alsbald.
Nun die Bitte an den Moderator: Klar es gibt Foren. Klar es gibt Autotrader, Junkmail, Junkpages oder sonstige KFZ-Plattformen. Könnte man nicht eine KFZ-Börse für die Afrika Freunde hier einführen. Oder auch Kleinanzeigen für Camping Ausrüstung, Mitfahrgelegenheiten oder was sonst noch für den deutschsprachigen Reisenden sinnvoll erscheint eröffnen? Ich mache jetzt gleich mal ein Beispiel mit unserem Wagen.
In eigenem Interesse biete ich unseren VW Kombi zum Verkauf an.
Der T3 stammt von einem Deutsch-Namibier, Forstbeamter und war sein privates örtliches Fahrzeug in Omaruru Namibia. Bj.1984, 1.9 WBX. 450.000 km. Der Austauschmotor hat 120.000km. In meinem Besitz mit namibischer Zulassung seit 2004. Wir sind rund 60.000km durch RSA, NAM, BOT und ZAM gefahren. Der Kombi steht in Pretoria bei einem Freund und KFZ-Mechaniker in einer Halle mit anderen 30 Oldtimern. Die Zulassung ist bis Ende Januar 2011 gültig und die Verlängerung bis 2012 bereits vorbereitet. Abholung vom Flughafen JNB wäre kein Problem. Der Preis ist variabel je nach gewünschter Ausstattung. Mögliche Zusatzausrüstung: Bullbar mit montiertem Hi-Lift-Jack, stabiler Dachgepäckträger für 2 Dachzelte, 2tes Ersatzrad abklappbar und als Tisch verwendbar, Campingausrüstung bis 6 Personen (Liste verfügbar), Medikamente Kindersitz und Wagen, Ersatzteile und Werkzeug, Immobilizer, Ventertrailer mit nosecone (RSA-Zulassung) und vieles mehr. Wir geben den Wagen nun frei wegen erneutem Kindersegen. In ein paar Jahren werden wir wohl selbst wieder einen Wagen kaufen und mit den Kindern wieder auf lange Reisen gehen. Falls Interesse besteht bitte eine Mail senden an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ich sende gerne viele Detailbilder und Dokumente per Mail. Die Papiere können wir schon hier abwickeln. Bezahlung in Bar vor Ort bei Übergabe der Schlüssel nach der Probefahrt.