THEMA: Fragen von Anfängern
21 Mai 2008 22:03 #68206
  • Garajonay
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  • Garajonay am 21 Mai 2008 22:03
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Hallo ihr,
mein Freund und ich wollen im August für 3 Wochen nach Namibia und sind jetzt schon ganz aufgeregt vor Vorfreude. Leider sind wir uns über einige Fragen nicht im Klaren:
(1) Kann man im August auch gut Zelten oder evtl. im Campmobil übernachten, auch wenn man ziemlich schnell friert? Wie kalt wird es im Etosha oder Fish River?
(2) Sollte man aus Sicherheitsgründen ein Satelitentelefon leihen, wenn man eine klassische Route fahren möchte (also nicht off - Road, sondern Etosha, Namib, Fish River, etc. ) - nur für den Notfall, dass man irgendwo liegenbleibt. Wir sind beide ziemlich unbedarft, was Autos anbelangt.
(3) Könnte man generell die Strecken auch alle mit einem Kleinwagen (Opel Corsa, o.Ä.) fahren?
(4) Da im August die Hauptreisezeit ist, müsste man wohl alle Unterkünfte vorher buchen, oder? Gilt das auch für Campingplätze?
(5) Ist es zu viel, wenn man in 3 Wochen Etosha und Fish River sehen und nicht zu viel Zeit im Auto verbringen, sondern auch Entspannungszeit haben möchte?
Wäre toll, wenn jemand Lust hätte, seine Erfahrungen zu schreiben. Vielen Dank und schöne Grüße,
Susanne
Letzte Änderung: 21 Mai 2008 22:30 von Garajonay.
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21 Mai 2008 22:18 #68207
  • Rodrigo
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  • Rodrigo am 21 Mai 2008 22:18
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Guten Abend, Susanne,
Ihr werdet viel Freude an Eurer Reise haben. Zu Deinen Fragen:
ad 1:Natürlich, kein Problem. Du brauchst einen warmen Schlafsack, eine Decke und natürlich für die Abende warme Kleidung. Die Kälte ist leichter auszuhalten als in unseren Breiten, weil es sich um eine trockene Kälte handelt: sie beißt nicht.
Ad 2.Nein. Wenn Ihr Euch auf klassischen Routen bewegt, braucht Ihr das wirklich nicht. Ich hab's auf 25 Namibiafahrten gebracht und habe einmal per Satellit telefoniert. Man kommt immer durch.
Ad 3: Theoretisch ja. Ich habe meine erste kurze Fahrt durch den Süden in den Achtziger Jahren mit einem Golf gemacht - ohne Probleme. Aber man ist doch arg eingeschränkt. Und man muss mehr Zeit und Aufmerksamkeit darauf richten, ob man durchkommt - und es wäre schöner, wenn man entspannt die Landschaft genießen könnte. Toyota Hilux mit Dachzelt - das wäre meine Empfehlung für Euch.
Generell: Ich nehme an, Du meinst August 2008, nicht 2009. Ihr seid jetzt sowohl für Unterkünfte, NP-Reservierungen und für Automiete verdammt spät dran. Ich wünsche Euch viel Glück - das braucht Ihr.
Guten Abend!
Wolff-Rüdiger
Omnia vincit amor
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21 Mai 2008 22:21 #68208
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  • sammy am 21 Mai 2008 22:21
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Hallo Susanne,

erst mal herzlich Willkommen bei den Namibia Verrückten !!! ;)
Also versuche ich mal Deine Fragen zu beantworten:
zu 1) natürlich kann man im August campen, wichtig sind nur die richtigen Klamotten. Und natürlich ein guter, wärmender Schlafsack. Auch ein guter Tip war die Ski-unterwäsche zum schlafen.
zu 2) das mit dem Sat-Telefon ist so eine Sache, wenn Du die Sicherheit brauchst solltest Du Dir eins leihen. Wir selber hatten noch nie eins dabei und ab und zu funktioniert auch das Handy.
zu 3) die normalen Pads auch die nicht asphaltierten sind mit einem normalen PKW befahrbar. Etwas bequemer ist ein etwas erhöhtes Fahrzeug, weil man dann die bessere Übersicht hat. Das ist vor allem in Etosha von Vorteil.

Ich hoffe ich konnte schon ein bischen weiterhelfen und als Tip, schau auch mal in den FAQ nach.

liebe Grüße
Petra

Da hat doch der Wolf-Rüdiger schneller getippt als ich !!! :laugh:
Gott gab den Europäern die Uhr und den Afrikanern die Zeit

unsere Website: SAMMY FAMILY
Letzte Änderung: 21 Mai 2008 22:25 von sammy.
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22 Mai 2008 01:07 #68210
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  • LandRobert am 22 Mai 2008 01:07
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Grüß Dich Susanne,

zu Deiner Frage bezüglich der Buchungen:

Die Anwort hängt natürlich von Deiner Vorstellung des Reisens ab.

Unserer eigene klare Einstellung und bisherhigen Erfahrungen:

Macht Euch als Camper nicht zu verrückt mit den Buchungen. Diese typisch deutsche und auf Nummer Sicher gehende Vorgehensweise kann man getrost beiseite legen. Wir waren sowohl im August als auch in der entegegengesetzten Jahreszeit im März unterwegs und haben keinen einzigen Gedanken mit Buchungen verschwendet und immer einen Platz für Auto und Dachzelt bekommen. Selbst in überlaufenen Anziehungspunkten wie den Camps in Etosha sind wir nie abgewiesen worden.

Wir sind immer so vorgegangen:
- Tour festlegen
- alle Camps im großen Umkreis entlang der Tour ermitteln (z.B. T.Richter, Trummi's List, Forum-Beiträge etc.)
- und mit entsprechender Flexibilität ging's dann los

Wenn Du bestimmte Camps, aus welchen Gründen auch immer, auf jeden Fall besuchen willst, klar - dann buche natürlich.
Ansonsten genügt ein Anruf tags zuvor um die Übernachtung für den nächsten Tag zu sichern oder bei Absage die eigene Spontanität walten zu lassen und eine der weiteren vorher erarbeiteten Alternativen anzusteuern. Das macht zumindest für uns, selbst mit Kindern unterwegs, den Reiz des ungebundenen Reisens in der Weite Afrika's aus. Und dabei kann man auch viel ungeplant Neues und vorab nicht Erkundetes kennenlernen!

Aber wie gesagt, das ist eine Frage der eigenen Flexibilität und Spontanität.
So sind im Forum immmer wieder die auf jeden Tag vorgebuchten Reiserouten zu lesen, die zumindest für unsere Vorstellung weniger Spielraum zum unvorhergesehenen \"Erleben\" lassen.
Aber jeder muß sich diesbezüglich natürlich selbst einschätzen und entsprechend seine Reise planen um sie zu genießen.

Soweit die Meinung aus unserer Sicht als Camper, die sich bezüglich der Übernachtungsmöglichkeiten nicht mehr als nötig festlegen möchten.



Schöne Grüße aus Bayern
Robert
-
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22 Mai 2008 07:03 #68216
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  • heuchef am 22 Mai 2008 07:03
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Hallo Susanne,

ich kann mich den Vor-Beiträgen nur anschließen.

Wir fahren immer im Juli/August. Tagsüber angenehm warm, d. h. 23 bis 26 Grad, abends manchmal empfindlich kühl. Aber mit einem ordentlichen Schlafsack und notfalls Ski-Unterwäsche ist’s im Dachzelt gemütlich. Unser Standard-Tip ist außerdem eire ordentliche Fleece-Decke für jeden. Die kann man am Lagerfeuer über die Schultern hängen, sich darin einwickeln, bei Game-Drives du Sundownern nutzen und Nachts damit den Schlafsack „verstärken“.

Ein Sat-Phone leihen wir uns zu unserer Beruhigung jedes mal, fahren aber auch abgelegene Strecken im Kaokeveld usw. Gebraucht haben wir es noch nie. Auf den Standardstrecken, wie Ihr sie vorhabt, ist es m. M. M. eher nicht nötig.

Mit einem Opel Corsa o.ä. geht sicher manches, aber ein etwas hochbeinigeres Fahrzeug wäre von großem Vorteil – 4x4 ist auf den üblichen Strecken für „Ersttäter“ nicht notwendig. Trotzdem ist natürlich ein Nissan oder Toyota Hilux mit Dachzelt das non plus ultra, aber natürlich nicht ganz billig.

Lodges und feste Camps sollte man vorher buchen, wenn man kein Risiko eingehen will (die nächste Alternative ist manchmal mehr als 2 Fahrstunden entfernt); bei Campgrounds kann ich mich Robert nur anschließen – es hängt natürlich etwas von der persönliche Flexibilität und kleiner Risikobereitschaft ab.

In 3 Wochen Fish-River und Etosha ist sicher möglich. Ihr solltet aber dann nicht versuchen, auch noch alles dazwischen mitnehmen zu wollen. Mit zügiger Fahrt auf relativ guten Strecken ist man von WH in 2 Tagen gut am Fishriver. Dort dann einiges erkunden, vielleicht zum Sossousvlei und nach Swakopmund und dann mit maximal noch einem Zwischenziel zum Etosha – so geht’s durchaus mit einiger Gelassenheit.

Viel Spaß bei der Planung und fragt nur....

Grüße
Helgi
Reisebericht 2012: 8 Löwen und ein Oryx
Letzte Änderung: 22 Mai 2008 07:04 von heuchef. Begründung: Schreibfehler
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22 Mai 2008 12:25 #68244
  • peter48
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  • peter48 am 22 Mai 2008 12:25
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Hallo Susanne,

im Gegensatz zu meinen Vorschreibern habe ich zum Teil andere Erfahrung gemacht.

Zu den Temperaturen:
Tagsüber, solange die Sonne schien, war es im Juli/August 2007 für uns nicht heiß, aber auch nicht kalt.
Aber wenn die Sonne untergegangen war, wurde es innerhalb kürzester Zeit extrem kalt.
Am schlimmsten empfanden wir es am frühern Morgen, wenn wir die Dachzelte zusammen packen mussten. Das Gestänge der Zelte war eiskalt und wir hatten leider keine Handschuhe dabei, die man meiner Meinung nach unbedingt braucht.
Wir hatten aber einen Thermometer dabei und die Temperatur täglich kontrolliert.
-3 Grad waren keine Seltenheit. Je weiter wir aber nach Norden kamen umso besser wurde es.
Etosha war nicht so kalt und im Kaokoveld war es auch abends und morgens sehr angenehm.
Am Schluss der Reise, als wir ins Sossusvlei und in die Kalahari gefahren sind, haben wir dann aufs Campen verzichtet. Es war uns südlich von Windhoek zu kalt.
Wenn nicht im Sommer Schulferien wären und es keine Schulpflicht gäbe, würde mich im Juli/August niemand nach Namibia bringen.
Ich genieße eher die Temperaturen von Januar bis März, wenn es in der Kalahari über 40 Grad sind.
Am optimalsten allerdings empfinde ich für Tierbeobachtungen und den dazugehörigen Temperaturen die Zeit von Mitte September bis zur Regenzeit.
Der zweite Punkt war die Übernachtungssituation, die ich so von der Regenzeit her so nicht kannte.
Wir sind auch sehr flexibel und ich informiere mich auch über Übernachtungsmöglichkeiten bis zu 100km vom ursprünglich geplanten Ziel entfernt.
Am Okavango (Mahango Lodge) hatten wir noch Glück und bekamen mittags um 14.00Uhr den letzten Platz weiter hinten (kein Blick zum Fluss).
Am Etosha wollten wir nach Onguma, es war aber über Tage hinaus ausgebucht. Sachsenheim war dann halt die Alternative. Da bekommt man immer einen Platz, da das Areal riesig ist, aber halt auch nicht unbedingt zu unseren bevorzugten Camps gehört.
Etosha war trotz Buchungsversuchen mehrere Tage vorher nichts mehr zu machen, auch trotz persönlicher Nachfrage in allen 3 Camps.
Etosha Safari Camp außerhalb des Parks war ebenfalls schon Tage vorher ausgebucht, aber da wird ja sehr großzügig für den Massentourismus erweitert. Auch die anderen Camps in der Nähe des Gates waren „fully booked“.
So wie uns ging es auch vielem anderen mit denen wir im August 2007 geredet haben.
In Kamanjab bei den Cheethas war Zirkus angesagt. Mehrere Overlander standen auf dem vollständig besetzten Campground. Die Tour ins Gehege wurde mit mehreren Fahrzeugen und Anhänger angetreten.
An den Epupa Fällen waren alle Plätze besetzt, bis auf das mit Stacheldraht gesicherte Community Camp.
Ongongo war zwei Stunden Klasse, da wir früh dort eintrafen. Erst dann kamen die Overländer und am späten Nachmittag waren alle Plätze im Tal komplett besetzt und am Wasserfall stauten sich die Leute.
Später Ankommende standen mit etlichen Overländern oben.
In Swakopmund und südlicher haben wir dann nicht mehr gecampt, da musste ich immer sehr viel telefonieren um ein Zimmer irgendwo zu bekommen, da fast überall besetzt war.
Bei jährlichen Besucher Zuwachsraten im zweistelligen Bereich kann ich mir auch nicht vorstellen das es in den nächsten Jahren besser wird.
Fazit: Ich würde im Leben nicht mehr um diese Zeit fahren ohne zu buchen. Auch würde ich zu dieser Zeit bestimmt nicht mehr in den Süden Namibias fahren, da es mir definitiv zu kalt ist.

Viele Grüße
peter
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