Nachdem ich im Forum doch ganz Wesentliche Reisevorbereitungsinfos bekommen habe, einige Erfahrungen retour:
Wir waren mit unseren Kids 8, 10 Mitte Juli zweieinhalb Wochen in Namibia unterwegs.
An-/Abreise Air Berlin: über den Sitzabstand und das schlechte Schlafen beim Nachtflug wurde schon viel geschrieben. Wer es sich leisten kann/will sollte Business Buchen, sonst eben ein wenig verschlafen ankommen und sich eine Lodge in der Nähe suchen. Heimflug: Wer nicht verhungern/verdursten will (Kids) soll sich in der Abflughalle nochmals mit Wasser und einigen Snacks ausstatten. Das Service Air Berlin mehr als bescheiden.
Mietwagen Avis: gemietet ein Double Cab. Der vorgesehene Hillux hatte vollkommen desolate Reifen (tiefe Risse, kaum Profil - Reifenplatzer vorprogrammiert.) - Mit ein wenig Beharrlichkeit (aber gleichzeitiger Freundlichkeit) kam dann ein VW Amorok als Ersatzauto. vorteil: Braucht bei Dahingleiten nur 8 l auf 100 km. Nachteil: erregt doch ein wenig aufsehen, weil es das Ding in Namibia erst kurz gibt und nicht unbedingt der verarmte Farmer damit durch die Gegend fährt .....
Sicherheit: In Süditalien oder Südfrankreich fühle ich mich persönlich erheblich unsicherer. Keine einzige wie auch immer geartete heikle Situation. Mit Vernunft bereist ein sicheres Land. (Pech kann man überall haben.)
Wir haben auch ausserhalb der Städte oft Anhalter(familien) mitgenommen. So kommt man ein wenig in Kontakt mit den Leuten und die sind wirklich dankbar, nicht stundenlang warten oder dahinlatschen zu müssen.
Autofahren: Wachsam sein zahlt sich immer aus. Auch auf der glattesten Piste liegt dann irgendwo der Handballgrosse scharfkantige Stein und den sollte man nicht erwischen. Löästig zu fahren Solitaire - Walvis Bay. Beeindruckend der Spreetshoogte Pass. (Noch immer reichlich Wasser, aber STrasse instandgesetzt). Sonst sehr gute Pisten.
Geld abheben: Ein vieldiskutiertes Thema, aber mit Visa Card überhaupt kein Problem. Ein paar Rand tausche ich trotzdem zu schlechtem Kurs weiterhin schon zu Hause ein, um nicht total blank anzukommen.
Fotoausrüstung: Ich bin "durchschnittlicher" Fotograf. Fotografiere gerne. (Canon Spielgelreflek, Objektiv bisher 18-200 mm), bin aber kein Profi. Ich war trotzdem froh, mir extra für die Reise ein 150 - 500 mm zusätzlich nach Namibia gekommen zu sein. Für Tierfotografie einfach kein Vergleich. Mit 800 - 1300 € ist man mit Sigma oder Canon mit dabei. - Für einen Profi ist dies Qualität natürlich zu gering, fürs Hobby passt es schon. Das Stativ war vollkommen unnötig. Selbst Bean Bag nur selten im Einsatz, weil selbst recht lichtschwaches 500er mit Bildstabilisator untertags problemlos aus der Hand einsetzbar ist.
Für die Landschaft hatte ich einen Polfilter am kleinen Zoom. Auch zu empfehlen.
Ein wenig üben bevor die Viecher kommen schadet auch nicht. Meist manuell belichtet, da die Graslandschaft sehr hell ist. Oft auch ohne Autofocus, weil das Nashorn hinternm Gebüsch macht den Autofocus nervös .....
Kids im Auto auf langen Fahretappen: Ipods mit Hörspielen entspannen Eltern und Kindern.
Lodges/Umfeld:
Okambara - Als Einstieg optimal. Allerdings saukalt in den Zimmern.
Tsondab Valley - Das Beste Essen. Eindrucksvolle Landschaft. Für die Kinder die (leider nur mehr 2) Dackel. Der Rundflug mit dem Flugzeug über Wüste, Meer etc. nicht gerade billig, aber ein Highlight. Fürs Abschalten wohl einer der besten Orte.
Walvis Bay/Lagoon Lodge: Nette Unterkunft. Da an der Strasse gelegen, etwas laut, sonst guter Standort. - Bootsrundfahrt eigentlich "Pflicht", obleich die "Jagd" nach Delfinen/Walen irgendwie schon an die Grenzen des Vertretbaren stösst. (Fisch taucht auf. Zig Boote rasen los.) - Sandwich Harbour Tour sehr empfehlenswert, selbst wenn Brandnung Zufahrt nicht zulässt. Die Kinder können Dünenrutschen, der Guide erklärt auch allerlei.
Bei Langstrand Wellenreiter beobachten zahlt sich auch aus. Swakopmund hat uns jetzt bei einer kurzen Runde wenig beeindruckt.
Omandumba: Eine echte Farm. Gastfreundschaft pur. Sehr zu empfehlen. - Living Muesum der Buschmänner auch ein Highlight. (Die junge schwarze Mamba in der winterlichen Sonne hat aber selbst die Buschmänner überrascht ...)
Naua Naua: Fast schon exklusiv. Tolle Lage. Selbst das Pool (mit Mut und Zuversicht der 19 Grad) benutzbar. (Abstecher Etosha rund um Okaukuejo machbar, aber an sich ist die Lodge zu schön und zu weit entfernt um sie dauerhaft als Parkstützpunkt zu nutzen)
Mokuti: Guter Standort um auch den Park um Namutoni zu erkunden. Renovierte Zimmer sind top. Die alten eigentlich den Preis nicht wert.
Etosha an sich: um Okaukuejo/Olifantsbad war wenig los. Elefantenherde in Halali und Kalkheuwel. einzelne Elefanten jeden Tag irgendwo. Löwen nahe Chudop. Nashorn an der Straße nahe Abzweigung Chudop. - Die Tier/Fotojagd erfreut einen zwar selbst, nur wenn dann stets 5-15 Autos sich drängen um die Löwen zu sehen, muß man schon selbstkritisch Fragen ob das denn nicht ein wenig zu viel ist.
Ondekaremba: Gut vor dem Abflug. allerdings die minus 4,5 Grad am 1 August in der Früh waren ein kalter Abschied.
Reisen im Juli: Verwunderlich wenig los. Es ist kalt in der Früh (gerade um Windhoek und im Erongo). Wirklich kalt auch in den Zimmern (Duschen bei 10 Grad dauert kurz.) Tagsüber aber angenehme Reisetemperaturen. Pool eigentlich nur im Norden im Betrieb/benutzbar. Allerdings recht kalt und auch Aussen oft kühler Wind.
Wir kommen wieder .......
