Aktuelle Erlebnisse zum Thema:
Aus dem Moremi kommend stießen wir vor Shorobe (über Maun) an die Deseasecontrolstation, davon hatten wir mittlerweile so viele erlebt, dass wir uns nichts dachten, automatisiert die Schuhe abstriffen ....
Dann plötzlich der Satz: \"Ich muss jetzt den Kühlschrank kontrollieren.\" Ich versuchte hektisch über Telepathie ein herrliches Rinderfilet, in Kasane gekauft, aus unserem Kühlschrank webzubeamen. Klappte leider nicht.
Die Beamten am Zaun sind eindeutig:
Ich hätte es an dem Zaun in einen großen Mülleimer wegschmeißen (!) müssen (die Angestellten dort dürfen es nicht nehmen, haben sie mir gesagt) oder auf der Stelle kochen bzw. braten.
Wir haben uns für das Braten entschieden.
Das ist lustig, so mitten am Zaun ein Filet braten. Wir haben uns schiefgelacht ... muss man mal mitmachen.
Das Bratergebnis wurde begutachtet und wir durften weiterfahren.
Wir dachten irrtümlich, dass nur das Fleisch, welches außerhalb von Botswana eingeführt wird, ein Problem darstelle.
Nein, so einfach ist das selbstverständlich nicht! Auch innerhalb Botswanas, wird das Gebiet zwischen Shorobe und Kuke geschützt, irgendwo sei momentan (Juli 2008) wohl wieder die Seuche ausgebrochen. Achtung: Es wird scharf kontrolliert (also nur der Kühlschrank).
Kurz vor Kuke kamen wir dann in eine weitere Kontrolle. Wir waren noch beruhigter als vor der ersten Kontrolle, wir sind ja nur durch das Seuchengebiet durchgefahren, was sollte schon passieren? Eine wirkliche Kontrolle kam uns gar nicht ins Gehirn! Und falls doch, dann waren wir ja gebraten, eh gerüstet.
Dort wieder der Satz \"Wir müssen jetzt den Kühlschrank kontrollieren.\" Bitte! Frau Beamtin (beleibt) kletterte umständlich in das Auto, verlangte, dass wir das Dach aufmachten, damit sie besser sitzen und gucken kann, Cora war stets zu Diensten, machte kleine Witze, schaffte Gemütlichkeit ...
Ohne Furcht und Telepathie öffnete ich den Kühlschrank, die Beamtin guckte kritisch, es war blutiges Wasser aus dem Filet getreten (das Fleisch hatte ich selbstverständlich nicht durchgebraten!).
Oh, jetzt war weibliche, soziale Interaktion angesagt. Mit einigen freundlichen Bemerkungen, ich wolle ihren Job machen und sie könne statt meiner nach Deutschland fahren, guckte sie Gert an, ob sie das machen wolle. Sie lachte und lachte und fand die Idee köstlich. Das Filet war damit genehmigt. (Ich musste auch nicht Gert statt Filet abgeben.)
Wir mussten dann alle unsere Schuhe aus dem Auto holen (das einzige Mal bei min. 10 Kontrollen!) und durch die Brühe ziehen! Und das, obwohl ich auf meinem Handy die Nationalhymne Botswanas abspielte und mit der Beamtin gemeinsam sang!
Fazit: Witzigkeit hilft über kleine Schwächen hinweg, Singen schützt wenig, auch Anthems nicht.
Und: Unterschätzen sollte man die Kontrollen nicht, man weiß nie, auf wen man trifft!