THEMA: Botswana: Afrikas Vorzeige-Land wird 50
04 Okt 2016 16:35 #447003
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  • phantom am 04 Okt 2016 16:35
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hi there,

zumindest hat seretse khama ian khama erst verlauten lassen das dieser robert gabriel mugabe nun x abdanken koenne!!
krassen respekt!


und,sehe/lese ich da etwa ein "A" in "independ'A'nce"???

was auch immer wuenscht,
david
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04 Okt 2016 21:57 #447047
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  • Butterblume am 04 Okt 2016 21:57
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Anlässlich des heutigen 50. Unabhängigkeitstages in Lesotho!
"Ja, wir haben Grund zu feiern, weil wir als Nation unsere Zukunft in den eigenen Händen halten", sagt Lenka Thamae von der lesothischen Nichtregierungsorganisation "Transformation Resource Center".
Ein sehr zutreffendes Statement, welches natürlich auch für Botswana gilt.

Herzlichen Glüchwunsch Lesotho!
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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07 Okt 2016 14:21 #447368
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Hi, nicht als Widerspruch sondern zur Ergänzung:
@Buschleute/San/Basarwa und was immer pc ist.
Die Schwarzafrikaner (Bantu) im südlichen Afrika haben die Buschleute immer schon bekämpft, ausgerottet, verachtet, benachteiligt und schikaniert (in historischer Reihenfolge). Insofern war die Reservierung der Zentralkalahari für die Basarwa eine sensationelle Ausnahme, denn es wurde ihre Kultur unter Schutz gestellt, mit der Zentralkalahari als ihr EXKLUSIVER Lebensraum:
Government Notice number 38 of 1963 of the Bechuanaland Protectorate states that "no person other than a Bushman indigenous to the Central Kalahari Game Reserve shall enter the said reserve without having first obtained a permit in writing from the District Commissioner, Ghanzi."
Dadurch erhielten die Basarwa quasi „Stammesland“, so wie andere Batswanastämme. Davon war aber später keine Rede mehr, denn die Kalahari war durch Diamantenvorkommen und Tourismus wirtschaftlich bedeutsam geworden, jetzt störten die Basarwa plötzlich und man begann sie hinaus zu schikanieren. Einige gingen dagegen mit Erfolg vor Gericht und 2006 entschied der Oberste Gerichtshof für die Basarwa bzw. gegen die Regierung: Die Basarwa „are in lawful POSSESSION of the CKGR“ *) und ihre Ausweisung durch die Regierung ist somit „unlawful“, was aber trotzdem ignoriert wurde und man versucht es nun mit dem Jagdverbot und anderen Schikanen.

Wie Khama über die Basarwa denkt steht beispielsweise hier:
mg.co.za/article/201...gentleman-a-dictator

ME geht es im Hintergrund eigentlich um die Frage des Landeigentums einzelner indigener Gruppen und daraus abgeleitet um Entschädigungen für Enteignung bis Beteiligung an Erträgen….was nie sauber gelöst wurde, wobei BW keine Ausnahme ist. Der gleiche Konflikt köchelt auch jetzt wieder mit den Batawana über Stammes/Gemeindegrund in Maun, dem Moremi und Teilen des Deltas.

Nach den Kampagnen von SI u.a. NGOs haben pc Reiseveranstalter in den USA Luxussafaris in die Kalahari aus dem Programm genommen. Das schmerzte Khama und Konsorten schwer, auch in der eigenen Börse, seither ist wieder Verständigung und Dialog angesagt und die Rückkehr von Basarwa in die Kalahari soll doch wieder erlaubt werden…..allerdings mit einem neuen Winkelzug. Diese soll nämlich nur den PERSONEN erlaubt werden, die im o.a. Prozess klagende Parteien waren und nicht den Barsarwa als Volksgruppe, somit wäre das Problem dann in absehbarer Zeit biologisch gelöst….Rechtsstaat Khamastyle.

@ Das internationale Image von Botswana
Beim Lesen von BW-Zeitungen sehe ich persönlich eine ziemliche Diskrepanz zu dem was über BW in den internationalen Medien berichtet wird. Einen großen Unterschied zum südafrikanischen Filz und Gewurschtel kann ich jedenfalls nicht erkennen. Aber schön, dass es wenigstens ein Amt gibt, das auch Erfolge vorweisen kann….nämlich die PR-Abteilung in der Präsidentschaftskanzlei.
Aber mit der Ablehnung der getürkten Wahl in Zimbabwe hat Khama sicherlich Rückgrat bewiesen, dafür verdient er sicherlich Respekt, aber als Regierungsprogramm ist das zu dünn, die Bürger haben nichts davon.
Grüße
*) Übrigens sind die ausländischen Personen und Rechtsanwälte die die Basarwa im Gerichtsverfahren unterstützten seither persona non grata und erhalten keine Einreiseerlaubnis.
Letzte Änderung: 08 Okt 2016 08:34 von leser.
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08 Okt 2016 16:57 #447466
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  • maggus am 08 Okt 2016 16:57
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Hallo Leser,

vielen Dank für diese Zusatzinfo, ist schon alles sehr bedenklich was es so zu diesem Thema zu lesen gibt!

Was mich jedoch wirklich jetzt immer noch persönlich interessiert, warum findet dieses Thema generell so wenig Beachtung?

Auch hatte ich auf meiner letzten Reise im August letzten Jahres einige Leute in Botswana die dort lebten direkt auf die Situation der San angesprochen, vielen waren diese Vorgänge gar nicht bekannt und waren sogar erstaunt über meine Aussagen.

War natürlich keine representative Umfrage, Cecil den Löwen kannten jedoch alle, ist schon irgendwie komisch!!!



Gruß

Markus
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08 Okt 2016 18:12 #447477
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maggus schrieb:

Was mich jedoch wirklich jetzt immer noch persönlich interessiert, warum findet dieses Thema generell so wenig Beachtung?

....viele die im südlichen Afrika unterwegs sind, reduzieren das Ganze halt auf Nationlaparks und Natur. Zur lokalen Bevölkerung wird oft kein, oder nur wenn unbedingt nötig Kontakt gesucht. Viele Reisen werden ja bis ins hinterletzte Detail monatelang im voraus geplant, das raubt Kraft und Energie, kann man sich ja nicht auch noch mit den Menschen ihren Problemen und Politik auseinandersetzen.

Schau dir nur einmal die grosse Mehrheit der Reiseberichte an. Nur bei den wenigsten erfährt man auch etwas über die Menschen im bereisten Land...Afrika und die Menschen dort sind voller Geschichten, lustige, oft auch sehr traurige und nachdenkliche. Wer die Einheimischen einfach nur links liegen lässt bekommt eigentlich nicht viel von diesem faszinierenden Kontinent mit... lg Andreas
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08 Okt 2016 19:05 #447482
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  • leser am 07 Okt 2016 14:21
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Hi @ warum dieses Thema generell so wenig Beachtung findet? (Markus)
Einen Grund hat m.E. Maputo schon gesagt….es interessiert einfach niemanden nur eine Minderheit und ich füge noch einen hinzu:
Botswana wurde (auf welcher Informationsbasis und Faktenlage? und unter Ignorierung der letzten Jahre) zu einer derartigen Ikone an Stabilität und good governance in Afrika hoch stilisiert, dass Kritik bei Afrika-Liebhabern rasch als Nestbeschmutzung geahndet wird. Und Khama ist sowieso everybody’s darling, weil er die Jagd verboten hat und damit „unsere“ Wildtiere und Freizeitvergnügen schützt. Ein Nachdenken über die Konsequenzen (Elefantenüberpopulation……Subsistenz- und Erwerbsjagd) stört die Idylle und ist daher unerwünscht. Auf der anderen Seite ist aber auch hauptsächlich bloß der Ethnokitsch vom „edlen Wilden“, an einer sachlichen Auseinandersetzung mit diesem oder ähnlichen Themen herrscht eben wenig Interesse…ist aber durchaus legitim für ein Reiseforum. Informationen zu diesem Thema sind jedenfalls vorhanden und leicht zugänglich.
Also Markus, your guess is as good mine...
und Grüße
Letzte Änderung: 09 Okt 2016 10:14 von leser.
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