...is der ohne fremde hilfe da nochmal weggekommen, oder gabs größeren schaden?
Beides. Das Wegkommen hat 3 Tage gedauert. Wir waren völlig alleine. Fahrzeug mit Handgreifzug unter Zuhilfenahme aller 4 Bleche nach hinten ziehen, zufällig hatte ich in diesem Jahr eine Slackline gekauft, sonst hätten wir den dafür notwendigen Baum gar nicht erreicht. Hat etwa 3 Stunden gedauert. In der Zeit ist natürlich alles vollgelaufen mit Wasser, Gepäck sowieso, wir hatten eigentlich nur noch Reisepässe und Sat-Tel trocken. Aber natürlich auch Wasser in den Brennräumen im Motor, in den Diffs, im Getriebe. Über Sat-Tel habe ich mir erklären lassen wie man einen Motor-Brennraum entlüftet, wie durch ein Wunder ist der Motor nach dieser Operation die uns den zweiten Tag beschäftigt hatte wieder gestartet, auch nur weil ich kurz davor eine neue Batterie gekauft hatte, die Startvorgänge dauerten ewig, also mehrmals eine Minute durchgehend Starter laufen lassen (Glühstifte hatte ich ruiniert beim Ausbau). Motor lief irgendwann, was mir bis heute wie das Wunder meines Lebens vorkommt. Habe dann Öle kontrolliert und bin draufgekommen, daß ich das Wasser ja ablassen könnte solange bis Öl rausrinnt, Wasser ist ja unten weil schwerer, denn wir hatten natürlich nicht soviel Öl, daß wir einen kompletten Ölwechsel durchführen konnten. Hat recht gut geklappt beim Motor, den Diffs und dem Zwischengetriebe,, nur das Getriebeöl mussten wir später als wir wieder draussen waren in der Zivilisation tauschen.
Aber noch sind wir nicht draussen, denn inzwischen (Tag 3) war die Kupplung festgerostet, ich mußte also anfahren mittels Starter im ersten kurzen Gang, und schalten mit passender Drehzahl, was ich zum Spaß vorher immer wieder mal geübt hatte, jetzt konnte ich das gut brauchen. Hat 2 Stunden gedauert bis die Kupplung sich wieder "losgerissen" hatte, etwa 40 uns schon von der Herfahrt bekannte Furten zurück zum Ausgangspunkt mussten wir ohne Kupplung durchqueren.
...oder gabs größeren schaden?
Den gab es allerdings, in den nächsten 3 Wochen ist praktisch jeden Tag irgendetwas zu reparieren gewesen als Folge der Schwimm-Übung: Bremskolben festgerostet, Elektrik eingegangen, Sicherungen verrostet, Diff aufgelöst, Radlager, ich will mich gar nicht mehr an alles erinnern. Ohne die Glühstifte konnten wir immer auch erst am Vormittag wegfahren, früh morgens ist der Motor nicht angesprungen. Auto haben wir dann in Windhoek so richtig generalsanieren lassen - davor mußten wir uns allerdings erstmal durch den Kongo, DR Kongo und Angola reparieren, die Furt auf den letzten Bilder lag nämlich in Gabun, nur die ersten Bilder sind aus dem Moremi. Inzwischen haben wir auch einen Schnorchel, den wir vor tiefen Furten schnell montieren.
So long
Martin