Hallo Zusammen,

wie ja einige von Euch wissen, haben wir im Rahmen unserer letzten Reise auch die Dombo Farm besucht.

Ende Dezember stellte sich die Situation für uns schon so dar, dass es sehr, sehr heiß und trocken war. Regen war nicht in Sicht und so zog es täglich mehr Elefanten - ausschließlich Bullen - an das Wasserloch der Dombo Farm. Der arme Uli schaffte da schon täglich, unermüdlich Wasser vom extrem mickrigen Boteti ran. Für uns als Gäste war es natürlich toll und aufregend die Elefanten so nah zu erleben und beobachten zu können.

Heute erreichte mich folgende Email von Heike, die ich Euch nicht vorenthalten möchte, da es offensichtlich wieder Probleme mit dem dortigen Internetprovider gibt und nicht alle Mails beantworten werden konnten.

LG
Logi

Liebe Leute,

hier auf die Schnelle…….wenn ihr das gelesen habt, dann werdet ihr sicher auch verstehen warum wir auf die eine oder andere E-Mail noch nicht geantwortet haben.

Botswana leidet unter einer „Dürre“….es hat bisher nur sehr spärlich geregnet, auch wir haben bisher gerademal 73mm Regen gehabt…das ist natürlich viel zu wenig und es ist auch immer noch viel zu heiß. Laut meinen Aufzeichnungen haben wir seit 8 Jahren im Dezember 2015 den heißesten Dezember mit durchschnittlich 5°C mehr als normal und auch jetzt im Januar ist es immer noch viel zu heiß…täglich klettert das Thermometer immer noch auf über 40°C, am 9. Januar hatten wir sogar 45,5°C – im Schatten!

Seit dem 19. November 2015 haben sich die Elefanten wieder hier eingefunden bis zu 20 auf einen Schlag ziehen über die Farm….unser Wasserloch wird regelrecht gestürmt und wir – vor allem Uli – mühen uns ab genügend Wasser herbei zu schaffen damit die durstigen Kerle nicht an die Wassertanks, denn Wasserturm oder an die Wasserleitungen gehen. Meist geht es früh um 04:00 Uhr schon los und erst gegen Mitternacht ist dann Feierabend, also wir wissen was Schlafmangel bedeutet und was den Adrenalinspiegel anbetrifft, da kann Uli euch auch ein Lied singen wie man den über „normal“ halten kann…..
….nämlich wenn Uli das Wasserloch befüllen möchte und der Elefant es nicht abwarten kann, vor allem dann wenn es auch noch dunkel ist!

Wir fühlen uns gerade wie Don Quichote der gegen Windmühlen ankämpft, denn es ist uns fast nicht mehr möglich diesem Ansturm an Elefanten Stand zu halten bzw. genügend Wasser herbei zu schaffen – bis zu 7500l pro Tag, und die Vorräte sind auch bald verbraucht.

Bis zu 4x täglich fährt Uli an den Boteti Fluss um Wasser zu holen, der Arme, ihm schmerz schon der Allerwerteste vom vielen sitzen und auch sonst zehrt diese Arbeit bei der Hitze an den Kräften….und wir wissen nicht wie lange wir das noch schaffen……und es ist ja nicht mal sicher das sich all die Mühe auch lohnt.

Der Naturschutz hat leider auch keine Lösung und so bleibt uns nur eines – weiter kämpfen.

….laut Wetteramt sieht es auch für die nahe Zukunft nicht rosig aus, El Nino soll sogar stärker werden anstatt sich abzuschwächen - kein Regen in Sicht, der soll erst im März kommen!

Leute drückt uns die Daumen das wir es schaffen, das der ersehnte Regen bald kommt und das „unverhofft kommt oft“ wie Fahrzeugpannen, Probleme mit den Angestellten….uns nicht auch noch ständig zusätzliches Kopfzerbrechen bereitet.

Ganz herzliche Grüße an alle,

Heike & Uli

Ach ja, noch was, falls jemand mit der Post eine CD/DVD oder einen USB Stick mit Bildern an uns oder unsere Kontaktadresse in Deutschland geschickt hat…leider gibt es bei der Post doch mehr „unehrliche“ Mitarbeiter als wir gedacht hätten, diese Dinge verschwinden, die Briefe kommen gar nicht an oder sind geöffnet und CD/DVD oder Stick sind geklaut. An all diejenigen die uns postalisch Bilder zukommen lassen wollten, bitte kurz melden damit wir mal herausfinden können was da alles nicht angekommen ist und wie wir das Problem denn anderweitig lösen können – Danke.

Danke Logi,
Eine sehr bedruekende Situation. Ein Bekannter, der in Maun lebt, hat erst gestern ueber das von der Duerre angerichte Leid berichtet. Er hat von verdursteten Rindern erzaehlt, die man herum liegen sieht. Darueber wie es den Wildtieren geht, die keinen Zugang zu Wasser haben moechte ich gar nicht nachdenken Und auch die Menachem Leiden inter der Hitze und Wasserknappheit
Daumen druecken/beten/Regentanz machen, damit es bald Erleichterung in Form von Regen gibt!!!

LG,Mellie

Hi Logi,

Danke für die Information.
vielleicht kann ich da etwas zur Beruhigung beitragen. El Nino schwächt sich in nahezu rekordverdächtiger GEschwindigkeit ab (es war der stärkste El Nino seit Werteraufzeichnung) und ab Februar sind ergieige Regenfälle für Namibia und Botswana vorausgesagt. So die aktuelle Auskunft von nationalen und internationalen Wetterämtern und -Experten.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian

Mellie1 schrieb:
Hallo Mellie,

ja, das kann ich so bestätigen. Das war schon extrem auffallend, dass dort alle paar Meter ein Kadaver lag.

LG
Logi

So bitter das im Augenblick ist, erinnert mich das an die Geschichte, die uns Freddy von Seidlitz auf seinem Immenhof erzählte. Als es in Namibia 1996 die große Dürre gab, sind alle Rinder, aber bei weitem nicht alle Wildtiere verdurstet. Seither züchtet er Wildtiere für den Lebensunterhalt, weil sie besser an das Klima angepasst sind

Ich hoffe nur, der Regen kommt bald.

LG
Andreas