THEMA: Flood Okavango
04 Feb 2023 09:55 #660918
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  • Champagner am 04 Feb 2023 09:55
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pollux schrieb:
@Bele: "... wurde beobachtet, dass der Savuti-Channel ein Stück weit Wasser führte und man hatte die Hoffnung, dass er wieder richtig zum Fließen kommt bis in das Savuti-Gebiet, in dem wir uns rumtreiben. Das war dann aber schlussendlich doch nicht der Fall....."

Kleine Korrektur: z.B. ist der Savuti-Kanal 2012 bis in die Savuti Marsh geflossen, deswegen wurde die Metallbrücke nahe der Cam
pingplätze gebaut. Das waren unglaubliche Bilder damals.

Ja, ich weiß, aber in dem Fall, wo du mich eben zitiert hast, ging es mir ja um die Zeit vor 2 oder 3 Jahren!

Bele schrieb:
Als der Kwando vor einigen wenigen Jahren (war es auch 2020 wie die große Deltaflut?) sehr viel Wasser hatte, wurde beobachtet, dass der Savuti-Channel ein Stück weit Wasser führte und man hatte die Hoffnung, dass er wieder richtig zum Fließen kommt bis in das Savuti-Gebiet, in dem wir uns rumtreiben. Das war dann aber schlussendlich doch nicht der Fall.....

Dass der Savuti-Channel geflossen ist, ist aber eben schon viel länger her. Ich war 2014 auch dort, als er noch floss, aber 2015 war dann meines Wissens Schluss (2015 und 2016 war ich nicht dort, 2017 aber, und da war er auf jeden Fall schon trocken), trotz einiger guter Flutjahre, die folgten:










LG Bele
Letzte Änderung: 04 Feb 2023 10:08 von Champagner.
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04 Feb 2023 12:04 #660929
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noch (m)eine Theorie zum Savuti Kanal:

Für eine Flutung des „Savuti Kanals“ müssen wahrscheinlich mehrere Sachen zusammenpassen. Außergewöhnlich viel Wasser (von beiden Seiten des Abzweigs!) aber auch die Tektonik. Diese hat immer die Wasserführung im Delta und rundherum gestaltet. Maun wurde gegründet, weil sich die Wasserführung durch tektonische Ereignisse vom Westen des Deltas nach Norden verlagert hatte und den Batawana im Südwesten das Wasser ausging. Zuvor hatte der Boteti und Lake Ngami das Wasser von der Westseite des Deltas erhalten.
In (europäisch) historischer Zeit hat sich der Kanal vielleicht 5 x derart gefüllt, dass es am Savuti-Camp für ein paar Jahre gereicht hat. Wenn man sich die Größe der „ertrunkenen“ Bäume dort und anderswo im und um Delta anschaut, kann man sich vorstellen, wie lange wasserfreie Perioden gewesen sein müssen.
Tektonische Verschiebungen werden sicher eine Rolle bei der Füllung des Kanals spielen (bei der letzten Teilfüllung wurde ein Rumpeln berichtet), aber das alleine wird es nicht ausmachen können. Wenn man sich den Verlauf des Kanals anschaut, der die Luftlinie um den Faktur 2 bis 3 verlängert (siehe Sat-Bild von Champagner), kann man ermessen, welche Wassermenge nötig ist, um „Savuti“ zu erreichen.
Deswegen erscheint es mir logisch, dass Tektonik alleine nicht unbedingt genügt, es muss auch seeehr viel Wasser geben. Ein derartiges Szenario ist extreme Wasserführung von beiden Seiten, also nördliches Delta und Kwando und Zambezi, der bis Selinda rückstaut bzw. die Fließrichtung chobeaufwärts umkehrt. Nach meiner Erinnerung gab es diese Konstellation bei der letzten Flutung bis Savuti in 2012 (?).
Würde die Füllung des Kanals nur durch tektonische Verschiebungen passieren, das Wasser also nur „umgeleitet" werden, würde dieses im Einzugsgebiet fehlen. Erschiene mir logisch.
Es ist also ein ständiges Auf und Ab, mit dem die Tiere schon fertig werden.
1971 schaute es dort so aus



Anfang/Mitte der 1990er war das Camp in Savuti geschlossen, weil Touristen die Elefanten mit Geschrei vom Wasserhahn am Platz vertrieben haben …. Oder zumindest versucht haben.
Letzte Änderung: 05 Feb 2023 16:21 von tacitus.
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04 Feb 2023 13:01 #660932
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Hallo in die Runde,

danke für diese faszinierenden Ausführungen! Sehr spannend.
Bele, ich erinnere mich von Dir mal gelesen zu haben, dass Deine Söhne Glück hatten , VOR Deiner Afrika-Leidenschaft geboren worden zu sein, sonst hätte mindestens einer den Namen Okavango bekommen... :lol:
Liebe Grüße,

Moose.
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04 Feb 2023 14:01 #660934
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@tacitus: "Anfang/Mitte der 1990er war das Camp in Savuti geschlossen, weil Touristen die Elefanten mit Geschrei vom Wasserhahn am Platz vertrieben haben …"

1997 gab es nur die temporäre Campsite bei 18°34'13", 24°04'21", mit einem einzigen eingemauerten Wasserhahn mit Schlauch, sonst nichts. Die vorherige Site war von Elefanten zerstört worden.

Nachtrag: In Google Earth gibt's von 9/2013 Aufnahmen, die zeigen, wie voll die Marsh da war, und dass auch der selinda Spillway geflossen ist.



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Letzte Änderung: 04 Feb 2023 15:07 von pollux.
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05 Feb 2023 07:55 #660952
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@pollux
Genau. Um die Elefanten draußen zu halten, wurde außerhalb eine Tränke angelegt. Dann konnte wieder aufgesperrt werden.
Ich erinnere mich dunkel an einen Kegel odgl. aus Beton., auf dessen Boden der Wasserhahn war. Das Unangenehme daran war, dass man in ein schwarzes Loch hinein greifen musste, ohne zu wissen, wer sich noch drinnen aufhielt.
Letzte Änderung: 05 Feb 2023 08:15 von tacitus.
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05 Feb 2023 09:34 #660953
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@tacitus: "Um die Elefanten draußen zu halten, wurde außerhalb eine Tränke angelegt. Dann konnte wieder aufgesperrt werden."

Soweit ich mich erinnere, hatte die temporäre Campsite keinen Zaun. Die heutige Campsite mit dem elefantensicheren Waschhaus wurde ab 1998 oder 1999 gebaut. 2000 war sie fertig.
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