THEMA: Was tun im Notfall?
04 Mai 2006 16:07 #16306
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  • christian am 04 Mai 2006 16:07
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Hallo!

Ulli hat völlig recht, für umsonst setzt sich niemand in Bewegung, aber im Notfall ist das ja egal. Wir haben eine Versicherung über ADAC und unsere besondere Kreditkarte. Natürlich würde ich im Nachhinein versuchen die Kosten zurückzuholen, aber erstmal gebe ich eine Kostenzusage am Telefon.
Hoffentlich haben wir das nie nötig, aber vorsicht ist besser. Siehe den Bericht mit dem Dosenöffner ;) Hier:
www.spiegel.de/reise...,1518,414453,00.html

Medrescue Nummer ist die 911 aber Vorwahl Botswana vorweg.

@Ulli : Links mußt Du mit Abstand setzen sonst funktionieren sie nicht.

Und wie erwähnt, der Autovermieter bietet häufig eine entsprechende Rescue-Versicherung manchmal inclusive, vielleicht läßt sich bei der Anmietung auch ein Telefon günstig dazubekommen. Ein Versuch lohnt sich bestimmt.

Liebe Grüße Christian<br><br>Post geändert von: GaiAs, am: 04/05/2006 16:35
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04 Mai 2006 17:03 #16308
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Hallo Diana,
schau doch mal auf meine Seite. Da wird sicher die eine oder andere Frage beantwortet.
Gruss
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09 Mai 2006 20:18 #16510
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So, vielen Dank noch mal für eure Meinungen.
Ich hab mich beim ADAC informiert und meine Versicherung deckt sämtliche Bergungskosten im Ausland ab, um Flying Doctors muß ich mich also nicht selber kümmern. Aber ich muß dafür irgendwie aus dem Busch in München bei der Hotline anrufen können. Also werde ich mir doch ein Satphone mieten. Der Urlaub wird soviel kosten, da will ich dann nicht gerade an der Sicherheit sparen. Christian, Deine Seite ist gar nicht schlecht, lass mir grad ein Angebot machen. Bei anderen Anbietern aus D bin ich so auf 300€+ gekommen!
@dt800.de: auf eurer Seite recherchier ich schon ne ganze Weile und hab schon viel Hilfreiches gefunden. GPS wird wohl darüber laufen...

Habe heute sogar eine Fax-Bestätigung für einige Campingplätze in Botswana bekommen, so langsam schreitet die Urlaubsplanung schon voran ;)

In diesem Sinne, schönen Abend noch und bis zur nächsten Frage!
Diana
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11 Mai 2006 07:00 #16613
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@ sungirl

Aus dem Busch nach München anrufen? Und dann schickt der ADAC ein Suchflugzeug und leitet eine Bergungsakion ein?

Ich würde mir lieber ein paar lokale Nummern notieren, NP Verwaltung in Maun, Audi Camp in Maun etc...die Leute werden im Notfall sehr schnell zur Stelle sein, vorausgesetzt sie bekommen die richtigen Koordinaten.

Aber im Oktober wirst du im Okavango immer wieder auf Leute treffen und die Wahrscheinlichkeit, dass dich ein Skorpion oder eine Schlagen beisst ist doch eher gegen Null und mit einem gebrochenen Bein überlebt man es auch locker ein paar Stunden durch den Busch in die Zivilisation zu fahren...

Ich würde mir die Miete für das SatTel sparen.

Gruss Tom
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11 Mai 2006 08:16 #16615
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Hallo!

Ich gebe mal ein paar Telefoninfos, kann man immer brauchen.

Für Namibia:
www.windhoekcc.org.na/default.aspx?page=50


Bericht über den Rettungsdienst in Namibia:

Grundsätzlich ist der Rettungsdienst in Namibia „zweigeteilt“:

zum einen gibt es den öffentlichen Rettungsdienst, zum anderen die privaten Rettungsdienste MRI Namibia und AeroMed.

Der öffentliche Rettungsdienst ist über das ganze Land verteilt präsent; außerhalb der Hauptstadt Windhoek ist er meistens den Krankenhäusern angeschlossen.

In Windhoek selber gibt es einen recht professionellen Rettungsdienst, der sowohl über Paramedics (welche in Südafrika ausgebildet wurden), wie auch über Ambulanzfahrzeuge europäischer Dimensionen verfügt (Iveco Daily und Toyota HiAce).

Außerhalb Windhoeks ist der Rettungsdienst meist an die Kliniken der Gemeinden angeschlossen und verfügt über simpel ausgestattete Ambulanzen auf Basis eines Toyota-Kleinbusses; hier liegt aufgrund schlecht qualifizierten Personals der Schwerpunkt auf dem Prinzip „scoop and run“.

Abgesehen von Windhoek erfolgt die Anforderung der Rettungsmittel über die Krankenhäuser.

Die privaten Rettungsdienste MRI Namibia – eine Tochter von MRI Südafrika – (MRI = MedRescue Inernational) und AeroMed finden sich vorwiegend in den Zentren der weißen Bevölkerung, so in Windhoek (169.000 Einwohner), Walvis Bay (50.000 EW), Rehoboth (21.000 EW), Swakopmund (18.000 EW), Tsumeb (13.5000 EW) und Otjiwarongo (<10.000 EW).

Hier finden sich sowohl Ambulanzen – meist auf Basis eines VW Transporters oder MB Sprinter – wie auch PKW, mit denen Paramedic oder Arzt schnell den Einsatzort erreichen.

Herzstück beider Organisationen ist aber sicherlich die Luftrettung, die mit Flächenflugzeugen sowohl sekundär als auch primär durchgeführt wird.

Eine auf der Straße landende Cessna bei einem Verkehrsunfall ist nichts besonderes.

Die Kosten für den Einsatz trägt der Geschädigte, sofern er nicht Mitglied dieser Organisationen ist (was die meisten Besserverdienenden sind).

Touristen sind oftmals bei der Miete eines Leihwagens automatisch für diesen Zeitraum versichert.
Die medizinische Ausstattung der Fahr- und Flugzeuge entspricht weitestgehend europäischem Standard.
Die Alarmierung erfolgt über eigene Zentralen oder durch den direkten Anruf des örtlichen Rettungsmittels per Handy.


Ein sehr großes Problem des Rettungsdienstes in Namibia sind die riesigen Entfernungen:
vor dem Hintergrund, daß die Bevölkerungsdichte unter 2 Einwohnern pro km² beträgt, liegen nicht selten einige hundert Kilometer zwischen den Ortschaften.

Dadurch bedingt kann es durchaus vorkommen, daß eine Ambulanz bei einem der häufigen Verkehrsunfälle einen Anfahrtsweg von über hundert Kilometern hat.

So wurde mir glaubhaft von einem Verkehrsunfall inmitten der Namib berichtet, bei dem eine Ambulanz den Unfallort nicht erreichte, weil ihr vorher der Sprit ausging; eine andere mußte am Unfallort betankt werden, da sie nach 250 Kilometern Anfahrt nicht mehr genug Sprit für den Rückweg hatte.

Bei einem Verkehrsunfall wurde der Verfasser dieses Berichtes selbst Augenzeuge und Ersthelfer. Im Oktober 1998 ereignete sich auf der B1 ca. 40 Kilometer südlich von Otjiwarongo ein Unfall.

Erst nach über 40 Minuten traf für die beiden schwerverletzten Frauen (Touristen aus Deutschland) und ihren leichtverletzten Fahrer eine (!) Ambulanz von AeroMed auf Basis eines VW T2 ein.

Die Besatzung bestand aus zwei Krankenschwestern und einem Fahrer; bei der einen Frau wurde die offene Oberarmfraktur mittels eines Brettes geschient, sie erhielt O² und ein Pulsoxymeter wurde angeschlossen; nach Verbinden der übrigen Wunden wurde sie dann auf einem Spineboard in die Ambulanz verladen.

Die andere Verletzte mit Verdacht auf Beckenfraktur wurde mittels einer Schaufeltrage, auf der sie verblieb, aufgenommen und abtransportiert.

Der Fahrer mit Kopfplatzwunde und Commotio mußte mangels weiteren Platzes sitzen.
Nach einer Verweildauer am Unfallort von etwa 10 Minuten wurden die Verletzten ohne venösen Zugang oder Analgesie mit ROTlicht ins Krankenhaus nach Otjiwarongo gebracht.
Die beiden Deutschen wurden nach 1 bzw. 2 Wochen nach Deutschland zurückgeflogen.

Weltweite Rettungsnummern:

www.alpen-info.de/html/body_service.html

Gruß Christian<br><br>Post geändert von: GaiAs, am: 11/05/2006 08:28
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11 Mai 2006 11:07 #16626
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Wie schon erwähnt kann man sicherlich darüber streiten ob man sich gegen alles und jedes im Leben (und so auch auf Reisen) absichern muss. Wenn man es aber tut sollte man es auch richtig machen.

Ich glaube einfach nicht das irgendeine Organisation in Nambia oder Botswana tätig wird nur weil jemand auf seine schöne deutsche Kreditkarten- oder ADAC Versicherung verweist. Und auch auf die telefonische Kostenübernahme des Anfragenden (egal ob per Handy oder Satphone) wird keiner was geben. Die privaten Rettungsdienste kümmern sich um ihre Clients, ihre Versicherten. Davon leben sie nämlich. Und bevor da irgendwas für einen nicht-versicherten passiert, muss das verbindliche Fax mit der Kostenübernahme vorliegen. Ich frage mich nur wer da im Zweifelsfall darauf warten will?

Bei der ursprünglichen Frage von Diana ging es ja darum, wie sie gegebenenfalls draußen in der Pampa Hilfe bekommt, weniger um einen 'geordneten' Krankenrücktransport von Windhuk o. ä. Letzteres bekommt man sicher auch mit dem ADAC hin.

Mal ein kleines Beispiel: einen Verletzten aus Sesfontein nach Windhuk auszufliegen dauert im günstigen Fall 5 Stunden (!)

Übrigens, MRI Namibia und Aeromed gibt es schon länger nicht mehr als selbstständige Organisationen. Dahinter steckt International SOS:

[url] http://www.internationalsos.com/en/europeafricaregion_namibia.htm [/url]

Wenn ich mich entsprechend absichern will würde ich mich (wie schon mal erwähnt) bei lokalen Organisationen versichern und dafür Sorge tragen das auch wirklich Namibia und Botswana abgedeckt sind.

Gruss

Ulli
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