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THEMA: Two in one: Kruger Region und Garden Route
28 Nov 2023 19:45 #677934
  • Nacho
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  • Nacho am 28 Nov 2023 19:45
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Hallo zusammen,
wann immer ich im Urlaub bin, schreibe ich ein kleines Tages Update und stelle es für meine Freunde in den WhatsApp Status. Fast alle schreiben zurück, dass es sei als wären sie ein bisschen mit mir auf Reisen. Deshalb dachte ich, vielleicht hat der Eine oder andere mit dem Afrika-Virus-infizierte Fomi ebenfalls Freude daran, beim Lesen wieder ein bisschen in seinen eigenen Erinnerungen zu schwelgen.

Nachdem wir letztes Jahr im März in Namibia so wenige Tiere sahen, hatten wir dieses Jahr das Bedürfnis mal richtig viele und gerne auch alle Big Five zu sehen.
Die Garden Route reizte uns allerdings auch und so vereinten wir unsere Wünsche in einer Kombi-Reise. Erst sollte es in die Kruger Region gehen, dann per Inlandflug nach Kapstadt und von dort bis Tsitsikamma und über die Karoo zurück in die Mother City.

Bei der Suche nach einem geeigneten Fahrzeug und Anbieter für den ersten Reiseteil, kamen wir zum Schluss, dass es eigentlich Quatsch ist selbst zu fahren, weil wir nur drei Reservate mit je drei, vier und fünf Nächten gebucht hatten. Dazu noch ein Hotel für eine Zwischenübernachtung auf dem Streckenabschinitt zwischen dem Flughafen und der Kruger Region. Das Fahrzeug würde also die meiste Zeit nur rumstehen und Geld kosten. Einmal durchgerechnet, war klar: Wir buchen Privattransfers. Die haben wir direkt mit den Unterkünften über einen Reiseanbieter buchen lassen.

Aber erst mal zu uns:

Wir sind Uwe und Silvia, sind Ende Fünfzig und wir waren vom 24. September bis 21. Oktober (inklusive Flüge) in Südafrika.
...und das sind wir :)



24. September

Mit der Qatar sind wir über Doha nach Johannesburg geflogen.
Dort angekommen gab es am Zoll drei offene Schalter, von denen im Grunde nur zwei besetzt waren. Die dritte Mitarbeiterin war hauptsächlich damit beschäftigt, den anderen beiden zu helfen.
Vor uns standen schätzungsweise hundert Passagiere und hinter uns mindestens genauso viele. Zweieinhalb Stunden standen wir in der Schlange bis wir endlich draußen waren. Mit bangen Herzen, fürchteten wir dass unser Fahrer schon wieder weg war. Zum Glück stand er die ganze Zeit mit unserer Reiseagentur in Verbindung und wurde aufgefordert zu warten. Wir zahlten dafür nicht mal einen Aufpreis.


25. September

Vor uns lagen noch gute 4,5 Stunden Autofahrt bis zu unserer ersten Unterkunft dem Summerfields Rose Retrait in Hazyview.
Als wir endlich ankamen, dämmerte es bereits.

Wären wir wie ursprünglich angedacht, selbst gefahren, hätten wir den fatalen Fehler gemacht, ohne Zwischenübernachtung diese Strecke in Angriff zu nehmen. Denn nach unserem Namibia -Flug im Vorjahr fühlten wir uns so fit, dass wir es damals bedauerten nicht direkt weitergefahren zu sein.
Diesmal war es ganz anders. Wir fühlten uns total erledigt. Die lange Wartezeit am Zoll, plus Autoabholung hätten uns in massive Zeitnot gebracht. So konnten wir uns entspannt in die Sitze fallen und Chauffieren lassen. Man kann wirklich nicht wissen, wie fit man sich nach einem Langstreckenflug fühlen wird, oder ob es noch unvorhersehbare Verzögerungen gibt.

Ein bisschen schläfrig schauten wir aus dem Fenster und sahen die Landschaft an uns vorüberziehen. Die Aussicht war abschreckend. Hätte ich die Vermüllung der Landschaft nicht selbst gesehen, ich hätte es mir nicht vorstellen können.
Mehrere Meter breit und über viele Kilometer ein Teppich aus Müll. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen und auch nichts darüber gelesen. Mich traf dieses Bild komplett unvorbereitet und es schockierte mich wirklich zutiefst!

Als wir den Müll so langsam hinter uns hatten, veränderte sich die Landschaft und sah streckenweise aus, als wären große Flächen verbrannt. Irgendwann sahen wir den Grund dafür. Da gab es Transporter mit Kohle und Ablageflächen von Kohle. Der Wind trug den Kohlestaub durch die Luft bis er sich eben irgendwo absetzte und die Landschaft verbrannt aussehen lies. Bei diesen Landschaftsbildern verabschiedete sich meine Urlaubsfreude mehr und mehr.

Doch je näher wir Hazyview kamen, desto besser wurde der Ausblick. Auch die hereinbrechende Dämmerung war schön anzusehen.
Die Einfahrt zum Hotel führte uns durch eine Pekannuss Plantage. Die Hotelzimmer bestanden aus Holzhütten die im Wald verteilt waren und sehr privat mit Terrasse und Außendusche angelegt waren. Es gab ein wunderschönes in die Landschaft integriertes Restaurant nebst einer tollen Außen Bar und einer großen Terrasse mit Flussblick. Es war Idylle pur. Am Bett stand sogar ein Strauß Rosen. Es war noch warm genug um die Außendusche zu nutzen. Danach schlürften wir einen leckeren Cocktail und genossen anschließend ein schmackhaftes Dinner um ziemlich bald danach satt und müde ins bequeme Bett zu fallen.

Am nächsten Morgen hatten wir bei angenehmen vielleicht 20°C , ein wunderbares Frühstück auf der Terrasse, mit Besuch einiger süßen Äffchen, die uns im respektvollen Abstand am Tisch besuchten und neugierig beobachteten. Unsere Handys wanderten vorsichtshalber in die Hosentaschen.

Ich habe es zutiefst bedauert, dass wir nur eine Nacht an diesem zauberhaften Ort bleiben konnten. Dabei wäre das Pabeni Gate zum Kruger Park nur dreißig Minuten entfernt gewesen. Auch die Panorama Route hätten wir von dort aus fahren können. Aber der Zeitplan mit vor gebuchten Unterkünften macht einen diesbezüglich halt gnadenlos unflexibel.
Nach dem Frühstück hatten wir dennoch ein paar Stunden Zeit um Fotos zu machen und die tolle Aussicht auf den Fluss zu genießen. Das herrliche Vogelgezwitscher und die Stille waren Balsam für die Seele und lies uns die Strapazen und die unschönen Landschaftsbilder des Anreisetags vergessen. Gegen Mittag wurden wir abgeholt.







26. September

Heute stieg das Thermometer auf ungefähr 36°C. Aber wen juckt das, wenn man klimatisiert gefahren wird. Etwa im Minutentakt klang ich wie eine Schallplatte mit Sprung und man hörte mich sagen: Iiissst daaas schööön hier.....
Bis zur Emosheni River Lodge im Balule Reservat waren es ca. 2,5 Stunden Fahrt. Unterwegs sahen wir Obstplantagen, gerahmt von einer wunderbaren Bergkulisse.

Die Zufahrt durchs Reservat war extrem holprig aber auch cool. Doch sie fordert unbedingt ein höhergelegtes Fahrzeug. Die wenigen Zimmer in dieser Lodge bestanden ebenfalls aus ein paar Hütten mit Terrasse und zwei Luxus-Zelten. Das Interior war ansprechend und auch hier erwartete uns wieder ein liebevoller Blumenstrauß. Das Personal war unglaublich herzlich und bemüht.
Neben unserer Hütte gab es einen großen Baum in dem zwei gar nicht so kleine Varane lebten. Vom Zimmer aus konnten wir weiter unten einen Fluss sehen. Es gab auch noch etwas näher am Wasser eine Aussichtsplattform. Von dort sahen wir Impalas, Baboons, Pumpas, Giraffen und Elefanten.





Am 27.9. Kruger Park im Regen
Heute stand unser Ausflug in den Kruger Park auf dem Programm. Die Wetterprognose war nicht sonderlich berauschend. Es wurden unglaubliche 16°C und Regen gemeldet. Am Vortag waren es 36°C.
Als ich zu Hause den Koffer packte und drei Kaschmir Pullis, nebst Steppjacke, Schal und Stirnband einpackte, spöttelte Uwe: Schaaatz wir gehen nach Aaafrika, nicht nach Sibirien...Er beschränkte sich auf Kurzarm Shirts und Hemden. Ich packte ihm trotzdem eine Steppjacke ein.

Bei den heutigen Wetterprognosen entschied ich mich für Zwiebellook. Vielleicht würde das Wetter doch noch besser werden, als vorhergesagt. Ich trug also Top, Pulli, Jacke und Schal. Vorsichtshalber wanderten aber auch noch das Stirnband und zwei Regen Capes in die Tasche. Mit Uwe musste ich erst diskutieren. Er meinte auf die Steppjacke verzichten zu können. Ich hab mich aber durchgesetzt. Hab schließlich zwei Kinder großgezogen :) und weiß wie das geht.

Es nieselte und war ziemlich frisch als wir so gegen 5 Uhr abgeholt wurden. Das Fahrzeug hatte ein Dach und an den Seiten Planen, die man bei Bedarf runterlassen konnte. Erst mal ging es den holprigen Weg durchs Reservat zur Landstraße. Dafür brauchten wir ca zwanzig Minuten. Weitere zwanzig bis zum Gate. Inzwischen regnete es schon deutlich mehr und wir hatten beide einen Satz kalte Ohren. Mein Stirnband kam zum Einsatz und der Schal wurde höher gezogen. Uwe hatte Pech bezüglich kalte Ohren, aber wenigstens die Jacke, die er nun ohne Protest anzog. Es war ganz schön kalt im offenen Fahrzeug bei Regen und mit Fahrtwind. Nicht lange und wir hatten unsere Decken auf dem Schoß liegen. Das Prozedere am Gate, mit den Papieren kennt ihr alle, aber das ging recht fix.

Kaum drin im Park gab der Fahrer Gas und fuhr als wären wir auf der Flucht. Wir fühlten uns als würde uns permanent jemand mit dem Zerstäuber Wasser ins Gesicht spritzen. Die Brillengläser waren nass und liefen an und wir warfen unsere Regen Capes über. Tiere sahen wir nur sehr wenige, mal ein Zebra, einen Affen oder ein Impala...und was machte unser Fahrer? Er bretterte achtlos an den Tieren vorbei. Ich dachte ich spinne und bat ihn, anzuhalten wenn wir Tiere sehen. Das tat er auch beim nächsten Vierbeiner, gerade mal für zehn Sekunden doch schneller als wir unsere Hände unter dem Cape hervor bekamen, trat er schon wieder aufs Gaspedal.

Nach dem dritten vierten Mal wurde ich wirklich wütend. Der Mann hatte Glück dass ich nicht gut genug Englisch sprechen kann um zu schimpfen. Als er dann auch noch achtlos an einer kleinen Elefantengruppe am Wegrand vorbei fuhr ist uns fast der Kragen geplatzt und unser Ton wurde schroffer. Wiederwillig stoppte er, fuhr ein wenig zurück und lies uns fotografieren.
Doch er gab uns zu verstehen, dass er mit uns zu einem Platz fahren möchte, wo wir viel mehr Tiere sehen könnten, nur wenn wir ständig anhalten würden, hätten wir nicht genug Zeit.
Ich dachte mir nur: Ja...du mich auch... als ob bei dem Wetter irgendwo viele Tiere zu sehen wären....

Gegen Mittag kamen wir an ein Restaurant wo er eine kurze Pause machte. Wir waren durchgefroren bis auf die Knochen und frustriert ohne Ende. Inzwischen waren die Seitenplanen unten, was bedeutete, dass wir noch weniger sahen. Doch wir waren wenigstens ein ganz kleines bisschen mehr vor Wind und Regen geschützt.
Wir hatten allerdings keine Lust mehr weiter zu fahren und baten darum, die Tour abzubrechen. Er nickte.

Aber als wir den Parkplatz verlassen wollten, traf er einen anderen Fahrer, der ihm erzählte, jemand hätte irgendwo einen Riss gesehen hätte, vermutlich von einem Leo. Er gab wieder Gas und fuhr etwa eine halbe Stunde durch den Park. Dann sahen wir ein Fahrzeug stehen, wieder kurzer Talk auf Afrikaans und wir bekamen zu hören, dass der Fahrer schon etwa zwanzig Minuten hier stand aber noch keinen Leo gesehen hat.
Wir warteten noch etwa zehn Minuten, dann fuhr unser Guide ein paar Minuten langsam weiter und gab schließlich wieder ordentlich Gas.
Stunde um Stunde verging. Uwe fragte ihn, ob er noch wüsste wo wir lang müssen. Er hielt das für einen Witz und lachte....

Wenig später wurde der Himmel pechschwarz. Die Wolken standen unheimlich tief. Nur ganz in der Ferne gab es einen schmalen Lichtstreifen. Es war ein spektakuläres Lichtspiel. Ich hätte es soooo gern fotografiert, aber keine Chance bei der Raserei. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, welche Fluten da runterkämen, wenn sich diese Schleusen öffneten. Aber wir blieben verschont.

Nach 14 Stunden waren wir frustriert, ohne nennenswerte Tiersichtungen und durchgefroren wie zwei Eiszapfen wieder in unserer Lodge.
Wir haderten mit dem Trinkgeld. Dieser Guide hatte eindeutig seinen Beruf verfehlt. Ihm fehlte die Kompetenz mit Kunden umzugehen und die Leidenschaft die ein Guide für Flora und Fauna haben sollte. Aber ihm weniger oder gar nichts zu geben, brachten wir auch nicht übers Herz. Er war ja trotzdem 14 Stunden mit uns unterwegs.

Um ein Trinkgeld leichter, einen kurzen herzlosen Gruß zum Abschied und einen Sprint später waren wir im Zimmer und stellten uns erst mal unter die Dusche bis wir wieder auf Betriebstemperatur waren.
Zum Dinner bestellte ich mir erst mal einen Kaffee um auch von innen wieder warm zu werden.
Und dann wurde der Abend noch richtig schön mit den Lodge Gründern, dem neuen Manager und einem Ehepaar unseren Alters mit erwachsenem Sohn. Wir haben uns gefühlt wie bei Freunden zuhause.









29. September
Eigentlich war für diesen Tag unsere Panorama Tour gebucht. Aber aufgrund der Wetterprognosen die nicht wesentlich besser waren als am Kruger-Tag, stornierten wir den Ausflug. Wir waren überrascht, dass das ohne finanziellen Verlust so kurzfristig möglich war.
Schlechtes Wetter ist eine Sache, aber so gotterbärmlich zu frieren....da bin ich raus wenn ich kann. Den Tag konnten wir uns auf andere Weise angenehmer gestalten.

Die Aussicht, am nächsten Morgen ausschlafen zu können, fanden wir auch gar nicht so übel. Wir frühstückten gemütlich, lasen und spielten Scrabble bis Uwe durchs Fenster einen Elefanten am Fluss sah.
Wir sprangen auf, schnappten uns Fernglas und Fotoapparat und steuerten die Aussichtsplattform an. Nach und nach kamen sicher an die fünfzig Elefanten ans Wasser. Wir machten es uns gemütlich. Es hatte inzwischen sicher 18 bis 19 °C . Es regnete nicht mehr und war fast windstill. So lies es sich gut aushalten. Der Himmel war weitgehend bedeckt. Ab und zu schaffte es auch ein Sonnenstrahl durch die Wolken. Wir schwebten in Glückseligkeit und bekamen dann auch noch Pumpas, Giraffen und Baboons zu sehen. Ahhh und die Hippos die wir erst nur hörten, kamen auch immer näher und verließen sogar das Wasser. Wir waren angekommen in Afrika und es wurde uns ganz warm ums Herz.

Pünktlich zum Sundowner Drive wurde das Wetter immer besser. Leider sahen wir auf der Fahrt wieder fast keine Tiere. Aber unser Guide war ein Mann mit größter Leidenschaft für seinen Beruf. Er gestaltete uns die Fahrt trotzdem höchst unterhaltsam.







Am Abreisetag war dann noch Zeit für einen Bushwalk, leider auch wieder ohne Tiere, aber sehr unterhaltsam und in angenehmer Gesellschaft.





Insgesamt betrachtet sahen wir von der Aussichtsplattform der Emosheni Lodge weitaus mehr Tiere als im Kruger Park oder im Balule Reservat an sich. Die Lodge ist wirklich empfehlenswert. Im Grunde bräuchte man gar keinen Drive zu buchen, weil zumindest während unseres Aufenthaltes sehr viele Tiere direkt zum Fluss kamen und der lag uns ja vor der Nase.
Das Reservat wirkte sehr steinig und kahl und hat uns nicht wirklich begeistert. Aber es war ja auch erst Frühlingsanfang. Ein paar Wochen später sieht es dort vielleicht traumhaft schön aus und wer weiß, ob dann nicht auch mehr Tiere im Reservat zu finden sind.

29. September
Nach drei Nächten ging es auf zur nächsten Station unserer Reise, der Karongwe River Lodge im gleichnamigen Reservat. Die Fahrt dauerte nur eine Stunde. Die Lodge ist ein Juwel. Von den ungefähr 25 Lodges die wir insgesamt in Afrika gesehen haben, gehört sie zu den Besten der Besten.
Leider kann man nur All in buchen, was zunächst sehr teuer erscheint. Allerdings sind eben bereits zwei Aktivitäten pro Tag inkludiert.
Da haben wir, wenn wir die Aktivitäten die andernorts extra kosten, dazu rechnen, schon mehr für weniger bezahlt.
Dafür ist man eben an diese Aktivitäten gebunden. Will man noch was anderes machen, zahlt man ein Angebot ohne es zu nutzen.

Das Reservat ist sehr groß. Es gibt dort viele Lodges und das führt dazu, dass man bei den Game Drives meistens noch auf ein oder zwei andere Fahrzeuge trifft. Es ist aber traumhaft schön und sehr abwechslungsreich mit vielen Tieren. Wir waren fünf Nächte in der Karongwe Lodge. Am letzten Tag dachten wir zum ersten Mal "Das haben wir schon gesehen". Vier Nächte hätten also gereicht oder sogar drei, aber es war eben so schön dort, dass wir gar nicht früher hätten gehen wollen.
Wir sahen die Big Five mehrmals in diesen fünf Tagen und hatten ausgesprochen engagierte Guides.











Das Wetter war uns wieder wohlgesonnen. Während der ganzen fünf Tage in Karongwe schien die meiste Zeit die Sonne. Aber die Temperaturen schwankten zwanzig Grad hin und her von heute auf Morgen. Vor allem während der Pirschfahrten war es vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang sehr kühl. Auch tagsüber war an drei von fünf Tagen Pulli und Jacke oder Schal angesagt. Wir kauften uns sogar beide noch eine Fleecejacke. Allerdings habe ich ja nicht gerade eine elfenhafte Figur, weshalb das Fleece weder unter noch über die Steppjacke passte. :unsure: Aber sie erwies mir dennoch mehr als einmal gute Dienste.

Blöd, dass hier die Aktivitäten bereits mit bezahlt waren, denn die Panorama Tour wollten wir unbedingt noch nachholen. Also bissen wir in den sauren Apfel und zahlten quasi doppelt.
Unser junger sympathischer Fahrer holte uns pünktlich ab und zeigte uns alle Views die wir sehen wollten. Er kannte sogar den einen oder anderen Weg abseits, der uns einen noch schönere Sicht bot. Und wir entdeckten einen neuen Wasserfall. Aber davon später. Zur Panorama Tour gehören: Lisbon Falls, God's Window, Bourkes' Luck Potholes, Berlin Falls, Three Rondavels und die Aussicht auf den Blyde River Canyon von oben.
Diese Tour hat uns so richtig geflasht und unser Guide hat mit seiner Persönlichkeit und seiner Professionalität entschieden dazu beigetragen.









dieser Wasserfall nennt sich jetzt übrigens Handy- Falls. Oben ist das Wasser recht flach, nicht mehr als knietief und wir sprangen von Stein zu Stein auf die andere Seite. Uwe dachte: Oh, bloß aufpassen, dass das Handy nicht ins Wasser fällt. Kaum gedacht, schon geschehen, ist ihm das Handy bei einem Sprung aus der Hosentasche gefallen und gefährlich nah an der Kante im Wasser gelandet. Als er es nach einer kurzen Herzrhythmus Störung aus dem Wasser fischen wollte, wurde er von unserem mittzwanzigjährigen Guide ausgebremst und aufgefordert ihm das zu überlassen. Uns sieht man halt doch die 59 Jahre Lebenserfahrung an, was für so einen jungen Mann vermutlich aussieht als stünden wir bereits vor dem Abgrund unseres zweiten Lebens und diesen Part wollte er vermutlich nicht in seinem Portfolio stehen haben.
Todesmutig verrenkte er sich um das Handy aus dem Wasser zu fischen. Ich sah ihn schon damit winkend auf nimmer Wiedersehen die ewigen Wassergründe hinunterstürzen. Aber sein wagemutiger Einsatz ging gut aus und Uwes Handy hatte keinen Schaden genommen. Tja, jetzt sind dort die Handy-Falls.











Aber auch die fünf Tage in Karongwe gingen zuende und es heiß Abschied nehmen.

4. Oktober
....in dem Wissen, dass dieses Reservat und die Lodge schwer zu toppen sein würde. Wobei, toppen? Was soll es noch mehr geben? Da ist keine Luft mehr nach oben. Aber Mitzuhalten wird ebenfalls schwierig sein.
Also, auf geht es zur Safary Moon Luxury Lodge nach Hodespruit. Wieder nur etwa eine Stunde Fahrtzeit.

Diese Lodge musste ich selbst buchen und das würde ich kein zweites Mal machen. Die Kommunikation war eine Katastrophe und es gab Missverständnisse ohne Ende. Ich war drauf und dran wieder alles zu stornieren. Vielleicht lag es am Google Übersetzer den ich nutzte um zu schreiben. Aber normalerweise werde ich verstanden, wenn ich den für englische Kommunikation einsetze.

Die Safari Moon Lodge liegt in einer Art Wohngebiet am Rand von Hodespruit. Von dort sind es ca. 5 Minuten Fahrt zum Gate zweier Reservate, deren Namen ich nicht verstanden habe, geschweige denn aussprechen oder mir merken könnte. Bei der Buchung war mir irgendwie nicht bewusst, was es bedeutet, wenn eine Lodge die Aktivitäten zwar für die Gäste bucht, aber an externe Anbieter weiterleitet.

Zunächst zur Unterkunft. Luxus pur kann ich da nur sagen. Aber eher ein kleines Hotel als eine Lodge. Wir hatten angegeben, dass wir während unseres Aufenthaltes von vier Nächten unseren 28igsten Hochzeitstag feiern. Gebucht haben wir das preisgünstigste Zimmer, weil wir alle schön fanden. Aber wegen unseres Hochzeitstages bekamen wir ein kostenloses Upgrade auf die Honeymoon Suite, die wirklich sehr, schön war. Besonders gefiel uns der private Außenbereich mit eigenem Tauchbecken. Zum Hochzeitstag selbst wurde unser Bett besonders schön dekoriert und eine Flasche Prosecco aufs Zimmer gestellt.







Für die Drives wurden wir von diesem externen Anbieter abgeholt, aber nicht nur wir, sondern auch andere Gäste, die in der Nähe wohnten. Wir mit unserer deutschen Mentalität fanden es sehr ärgerlich, dass quasi bei jeder Fahrt jemand eine viertel Stunde zu spät kam und das in einer Art und Weise, als gehöre es zur Etikette, zu spät zu kommen. Fairerweise muss ich auch erwähnen, dass der Fahrer die Zeit hinten dran gehängt hat.

Allerdings sind wir dadurch in Stress geraten, weil im Hotel alle mit dem Essen auf uns warteten und wir nicht mal Zeit hatten, unsere Haare zu kämmen, geschweige denn uns frisch zu machen oder umzuziehen. Es war ein gehobenes Hotel und da wären wir gerne angemessen zurechtgemacht zum Dinner gekommen. Aber zugunsten der Höflichkeit sind wir eben wie wir waren zum Essen erschienen, wenn auch peinlich berührt und mit Schamesröte im Gesicht. Vielleicht hätte "Höflichkeit" auch bedeutet, eine viertel Stunde zu spät zu kommen? Der Gedanke kommt mir jetzt erst. :S

Das Fahrzeug wurde meistens voll besetzt. Uwe oder ich saßen oft in der Mitte und hatten die A Karte. Bedenkt man, dass jeder den gleichen Preis bezahlt, sind die mittleren Plätze eigentlich nicht fair. Fotografieren ist kaum möglich und oft konnte ich auch die Tiere nicht gut sehen, weil mir die anderen Fahrgäste die Sicht blockierten. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn es Standard werden würde, dass nur die äußeren Plätze besetzt werden.

Eines der beiden Reservate war sehr schön, das andere eher ein wenig eintönig. Trotzdem sahen wir bei jeder Fahrt mindestens drei der Big Five. Wir hatten auch fast für jede Fahrt einen anderen Guide und da muss man auch einmal ansprechen, dass Motivation und Begeisterung für Flora und Fauna, sowie Kommunikationsfreude sehr unterschiedlich ausfielen. Auch hier hatten wir leider wieder einen Raser dabei. Da die Drives alle extern vergeben werden, haben die Lodges dort auch keinen Einfluss auf die gebotene Qualität.
Aber wir hatten dennoch sehr eindrucksvolle Momente die uns restlos glücklich stimmten und Nebensächlichkeiten vergessen ließen.









Fast überall wo wir Urlaub machen, versuchen wir mit Aktivitäten Abwechslung ins Programm zu bringen und wenn möglich gehört dann auch eine Quadfahrt dazu. Die habe ich über die Lodge gebucht und wie sollte es anders sein, gab es ein Komminikationsproblem mit dem Anbieter.

Wir hatten eine Fahrt um 11.00 Uhr gebucht. Als wir ankamen, hieß es, die Fahrten um elf gäbe es gar nicht mehr.
Weil wir kein eigenes Fahrzeug hatten, wurden wir wieder per Transfer zur Aktivität gebracht. Das war unser Glück, denn unser Fahrer konnte sich besser verständigen als wir und hat die Kommunikation zwischen Anbieter und Lodge übernommen.
Wir mussten einfach eine gute halbe Stunde warten, bis es hieß, wir bekämen eine Sonderfahrt mit einem Guide allein.

Der junge sympathische Mann sah in uns wohl zwei Senioren, die genauso gut allein mit dem Rollator durchs Reservat laufen könnten. Jedenfalls wurde es die langweiligste Fahrt ever. Wir fuhren so langsam, dass wir prüfen mussten, ob wir den Rückwärtsgang drin hatten. Wahrscheinlich hätten wir tatsächlich mit einem Rollator Schritt halten können. Das Reservat selbst bot nur an einer Stelle eine interessante Aussicht. Ansonsten fuhren wir durchs Gebüsch und sahen weder Tier noch Natur. Aber ganz so schlimm wie es jetzt vielleicht klingt war es auch nicht. Es war halt nicht interessant oder abenteuerlich.



Dafür sind wir auf dem Weg dahin an einer tollen Kunstgalerie vorbei gefahren. Es war nur ungünstig dort was zu kaufen und in den Rucksack zu stecken. Aber wir hatten ein Stündchen Zeit und waren mal drin. Die Galerie hat uns seeehr gefallen, auch ein paar große Bilder, die aber als Souvenir nicht in unser Reisebudget passten ;)





Für den kommenden Tag freuten wir uns sehr auf das Hot Air Balloning.
Wir hatten Glück, denn seit zehn Tagen konnte wegen des Windes kein Ballon mehr steigen. Auch wir mussten eine Stunde länger warten und haben dadurch den Sonnenaufgang verpasst. Schlimm war das aber nicht. Wir wollten ja alle einen guten Start haben und möglichst überleben. Wobei ich gerne sage: Warum nicht in einem sehr glücklichen Moment schnell mal sterben :)

Wer noch nie mit einem Ballon gefahren ist und Angst hat, den kann ich beruhigen:
Man merkt das Schweben weniger als die Fahrt in einem Aufzug. Die Aussicht ist grandios, das Gefühl nicht zu beschreiben.
Wir hatten Obstplantagen unter uns, einen tollen Fluss und ein wunderschönes Bergpanorama.





Des weiteren stand noch die Blyde River Bootstour auf unserem Plan. Mit dem Wetter hatten wir in der Safari Moon Lodge durchgehend Glück. Bei der Panorama Route sieht man den Blyde River von oben und bei der Bootstour den Canyon von unten. Es war traumhaft schön. Gönnt euch diese beiden Touren wenn ihr dort unterwegs seid. Aber möglichst die Wetterprognosen im Blick haben. Klarer Himmel und Sonnenschein machen den Unterschied zwischen "Schön" und "Überwältigend".







Am letzten Tag vor unserer Abreise hatten wir unseren 28igsten Hochzeitstag. Mit einem besonders schön dekorierten Zimmer und einer Flasche Prosecco.



Dann war auch schon wieder Abreisetag.
Am Flughafen Hodespruit wurden wir direkt bis zum Schalter gefahren. Das ist dort echt witzig. Es hat alles reibungslos geklappt. Wenn man davon absieht, dass unser Flug bereits vor unserem Urlaub storniert wurde und wir im Grunde den gleichen neu buchen und vorfinanzieren mussten. Heute, drei Monate später haben wir das Geld immer noch nicht zurück.

Am Flughafen in Kapstadt ging auch alles recht flott. Wir kamen zügig zum Schalter um unseren Mietwagen abzuholen. Wir haben über Europcar bei Cars und Campers einen Hyundai Tucson gebucht. Das Fahrzeug war so gut wie neu. Einweisung gab es keine. Durch technische Probleme am Schalter, dauerte das Procedere allerdings ca. eine Stunde.

8. Oktober
Unser Ziel war die Cliff Lodge in Gansbaai.
Nach dem Check in, genossen wir auf der Terrasse den Sonnenuntergang und die Sichtung erster Wale, die wir sogar vom Bett aus sehen und hören konnten. Magisch! Es war quasi gar nicht möglich aufs Meer zu sehen und keine Wale zu entdecken.





Hinter dem Haus gibt es einen Trail die Klippen entlang. Den sind wir am nächsten Morgen mal gelaufen. Es war aber wieder sehr kalt und unglaublich windig. Wir fürchteten schon am nächsten Tag könnte in der Zeitung stehen: "Touris auf Nimmerwiedersehen über die Klippen gesprungen".







Es war gerade Hochsaison für Whale Waching und deshalb wollten wir sie nicht nur vom Land, sondern auch vom Boot aus sehen.
Durch den Wind und die Gischt wurden wir ordentlich nass, was nicht gerade angenehm war. Wenn ihr das auch mal macht, denkt an ein Regen Cape, es sei denn es ist so heiß, dass ihr für jeden Spritzer dankbar seid.







In Gansbaai lebt Jonathan in einem wunderschönen Haus. Er hat einen Salon mit einer langen Tafel an der 14 Gäste Platz finden. Ich meine, ein paar Gästezimmer vermietet er auch. Jedenfalls kann man bei ihm sowas wie das "perfekte Dinner" buchen. Es ist etwas ganz Einmaliges was wir so noch nie erlebt haben.
Wir waren zu zweit dort und außer uns zwei weitere Ehepaare.
Jonathan ist ein sehr sympathischer Mensch der es versteht seine Gäste, die sich ja erstmal fremd sind, so geschickt in ein Gespräch einzubinden, dass sie das Gefühl haben, sie wären bei Freunden zu Hause. Es war ein wunderbarer Abend für alle Sinne. Online findet man ihn als Restaurant Benguela. Aber ein Restaurant ist das nicht. Es ist wirklich als würde man einen Freund besuchen. Für Kinder empfehle ich das aber eher nicht. Ich denke, für sie wäre es zu langweilig.





Nach zwei Nächten in der Cliff Lodge hatten wir eine lange Fahrt nach Tsitsikamma vor uns. Die meisten Touris machen einen Zwischenstopp in Mossel Bay oder in Knysna. Wir sind aber keine Stadtmenschen. Mossel Bay hat uns gar nicht angemacht und Knysna konnten wir als Tagesausflug von Tsitsikamma aus einplanen. Es gab auf der Strecke viele Baustellen und regen Verkehr. Das hatte aber teilweise noch mit dem schlimmen, zerstörerischen Unwetter vor ein paar Wochen zu tun. Einfach mal irgendwo anhalten und Fotografieren war nicht. Die Küste sahen wir ab und zu von Weitem. In Mossel Bay machten wir Pause und waren froh als wir wieder aus der Stadt draußen waren. Wir sind einfach die totalen Landeier.
Am Spätnachmittag kamen wir in Tsitsikamma an.

10. Oktober
Unser Ziel war die Lilly Pont Country Lodge (Plettenberg)
Was für eine Idylle. Sooo ein schönes Fleckchen Erde. Aber seht selbst:







Für den nächsten Tag war eine Segeltour mit Lunch gebucht. Die wurde uns allerdings storniert weil es zu wenige Interessenten hatte.
Dafür wurde uns die Sundowner Tour angeboten. Blöd nur, dass sich am folgenden Tag das Wetter wieder ändern sollte und ab 15.00 Uhr eine geschlossene Wolkendecke erwartet wurde. Aber in Ermangelung einer spontanen Ersatzidee für eine interessante Aktivität, stimmten wir einer Umbuchung zu. Mit Sonnenuntergang war allerdings nicht zu rechnen.
Zum Frühstück hatten wir noch sehr schönes Wetter. Wir sind danach direkt nach Knysna gefahren um ein bisschen was von der Stadt zu sehen. Die Segeltour begann in der Lagune und mit uns waren zwei weitere junge Pärchen an Board.

Ich liebe es mit dem Katamaran zu fahren und hatte keine Vorstellung davon wie anders sich Segeln anfühlen würde. Gegen Abend, als es los ging, war es wieder ziemlich kalt und windig. Im Zick Zack Kurs steuerten wir das offene Meer an und bei jeder Wendung neigte sich das Boot beachtlich zur Seite. Je näher wir der Mündung zum offenen Meer kamen, desto ungemütlicher wurde es.
Hätte ich künstliche Fingernägel gehabt, sie wären mir alle davongeflogen, so sehr krallte ich mich an allem Fest was Halt bot. Sicht auf die Klippen? Nada! Fotografieren? Nicht ich! Nie im Leben hätte ich auch nur eine Hand losgelassen, geschweige denn fotografiert. Ich schätzte die Wellen auf fünf Meter. Die junge Frau neben mir sah genauso angespannt aus wie ich und schätzte die Wellenhöhe gar auf 12 Meter. Aber da hat sie wohl ein bisschen übertrieben.
Einer der jungen Männer steuerte schon bald das WC an und blieb dort verdächtig lange. Er war ein wenig Grün um die Nase als er zurück kam. Für einen Moment verlor er das Gleichgewicht als sich das Boot plötzlich wieder zur Seite neigte. Aber er konnte sich gerade noch festhalten. Es war ein wirklicher Schreckensmoment.
Doch er hat es ohne Rettungsring wieder auf seinen Platz geschafft.
Was muss der Idiot auch aufstehen. Er hätte genauso gut über die Reling kotzen können. Aber wahrscheinlich hat das sein Stolz nicht zugelassen.
Zurück in der Lagune wurde das Wasser wieder ruhig und friedlich. Es kam sogar noch ein bisschen Sonnenuntergangsstimmung auf. Wir bekamen auch noch das versprochene Picknick. Viel gegessen wurde allerdings nicht.
Der Einzige, der glücklich aussah, war mein Uwe. Er fand die Fahrt so cool und meinte zu mir: Solang der Skipper nicht besorgt aussieht, musst du auch keine Sorge haben...Leicht daher geredet, wenn man die Hosen voll hat.
Wir fragten den Skipper aber noch, wie hoch die Wellen seiner Schätzung nach waren. Er meinte: 1,5 Meter. Aber das glaub ich ihm nicht! :huh:







Wie gesagt sollte es wieder regnen und so war es auch am nächsten Morgen. Es war eiskalt im Zimmer. Zum Glück konnte man die Klimaanlage auch als Heizung benutzen, wenn es Strom gab, was öfter mal nicht der Fall war. Wir schlüpften nach dem Frühstück wieder ins Bett, mit Klamotten. Durch die Fensterfront sahen und hörten wir den Regen. Er hatte was einschläferndes. Am späten Vormittag zogen wir es vor, das Kaminzimmer aufzusuchen welches wir im Haupthaus gesehen hatten. Es wurde eigens für uns ein Feuer angemacht. Das war richtig muckelig. So lies es sich sehr gut ein paar Stunden aushalten. Gegen Mittag hörte es auf zu regnen und wir beschlossen einen Spaziergang im Wald zu machen.





Vor dem Dinner gönnten wir uns am Kamin beim Knistern des Feuers einen Cocktail und ließen den Abend nach einem guten Essen ausklingen. Ins Bett schlüpfte ich später mit Fleecejacke.





Am folgenden Morgen wieder Regen. Wieder einen halben Tag Faullenzen in der Lodge und gegen Mittag als der Regen nachließ bzw. beinahe aufhörte, besuchten wir Monkey Land und Birds of Eden.







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Und dann ging auch die Zeit in Tsitsikamma zu Ende und es ging weiter nach Oudtshoorn.

14. Oktober
Unsere nächste Station war das Rosenhof Country House für eine Nacht
Es wurde eine gemütliche Fahrt durch wunderschöne Landschaften und die Sonne schien :woohoo: :woohoo: :woohoo:
Kaum nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Cango Caves.
Wow kann ich da nur sagen!
Wir hatten eine sensationelle Gruppenführerin.
Die erste Höhle war riesig. Sie erzählte uns, dass hier früher Konzerte veranstaltet wurden, aber weil es Gäste gab, die sich Steine abbrachen und als Souvenir mitnahmen, wurden die Konzerte verboten.

In der Höhle kann man eine normale Führung buchen, oder auch eine Abenteuer Tour. Die führt aber durch sehr enge Gänge und Tunnel. Uwe und ich sahen in der Eingangshalle einen Aufsteller mit einem ausgefrästem Loch und witzelten: Da kann man ausprobieren, ob man durch die Gänge passt.
Tatsächlich erzählte unsere Guide-Dame, dass eine Touristin mit üppiger Figur einmal in einem Gang stecken geblieben ist. Es dauerte sieben Stunden bis man sie wieder befreit hatte. Dazu mussten ihr die Kleider vom Leib geschnitten und ihr Körper mit Vaseline eingeschmiert werden. Zum Dank wurde der Betreiber vom Ehemann mit einer Klage wegen Diskriminierung bedacht.

Aber schaut wie beeindruckend die Höhle ist:
Die sollte man echt gesehen haben.

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Unser Hotel war auf viktorianische Weise vornehm und an der Sauberkeit oder am Essen gab es nichts auszusetzen. :) Zu unserer Suite gehörte ein kleiner Garten mit privatem Pool. Als wir am Abend ins Zimmer kamen, bemerkten wir eine Fußbodenheizung. Wir hätten uns fast zum Schlafen auf den Boden gelegt :silly:

Auf die Fahrt am nächsten Tag, freuten wir uns besonders. Wir fuhren über den Swartberg Pass nach Frankschhoek

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auch sonst war die Fahrt ein Traum und es hagelte nur so die Superlativen der Begeisterung

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15. Oktober
Ziel war für zwei Nächte das Lavender Farm Guest HOuse in Frankschhoek
Etwa vier Wochen vor unserer Ankunft gab es ein schweres Unwetter welches verheerende Schäden anrichtete. Über 1000 Häuser wurden zerstört.
Man erzählte uns: Eine Schlammflut wälzte sich vom Berg runter, in seiner Spur lag ein Township. Kurz davor blieb Geröll stecken und teilte die Flut, so dass sie links und rechts am Township vorbei floss.
Die Schäden waren überall immens. Auch ein Tunnel wurde komplett zerstört. Man rechnet mit Reparaturarbeiten von bis zu einem Jahr.
Die Wein Tram war ebenfalls betroffen weil die Schienenstrecke teils schwer beschädigt wurde. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft fehlte sogar die halbe Straße....auch in der Stadt sieht man die Schneisen, wo die Schlammlavienen durchflossen. Und dennoch, trotz der schlimmen Schäden ist Frankschhoek eine wunderschöne Stadt.

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Eine Wein Tour durfte natürlich nicht fehlen. Es wurde halt ein Fahrt-Mix aus kurzer Tram-Strecke und Busfahrt. Leider sind wir keine großen Weinkenner und wissen auch nach der Tour nicht mehr über die edlen Tropfen als vorher. Aber schön war der Tag ohne Wenn und Aber!

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17. Oktober
Nach Fankschhoek war unsere letzte Station Kapstadt. Auf dem Weg dorthin planten wir einen Stopp in Babylonstoren ein.
Ich weiß nicht recht wie ich diesen Ort beschreiben soll. Es ist eine Mischung aus Obst, Gemüse und Blumengarten, mit Streichelzoo, Restaurant und diversen kleinen Geschäften für Artikel aus eigener Produktion....beinahe so groß wie ein kleines Dorf.

Man kann sogar eine Führung machen. Aber man muss Eintritt zahlen um auf den Hof zu kommen und ich finde das auch berechtigt. Die Anlage oder wie man das nennen mag ist ein Meisterwerk an Gartenarchitektur und erfordert extrem viel Pflege. Man darf sogar vom Gemüse oder von den Früchten probieren. Ich hätte noch ein paar Stunden länger dort bleiben wollen. Aber wir waren leider nur auf Durchreise und hatten daher nur etwa zwei Stunden Zeit.

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Unsere letzte Unterkunft war für vier Nächte das Ocean View House in Camps Bay.

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Gleich am ersten Tag nach unserer Ankunft nahmen wir den Botanischen Garten in Kirstenbosch unter die Lupe. Schon die Fahrt dorthin an der Küste entlang war ein Träumchen. Es ging auch ein Stück durch den Wald bei strahlendem Sonnenschein.

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Am folgenden Tag stand die Waterfront auf dem Programm. Die ist ja allseits bekannt. Ein hübscher Stadtteil mit riesigem Shopping Center. Wir waren auch drin, aber nicht lange. Wir wollten unsere Zeit in Kapstadt nicht mit Shoppen verbringen, sondern lieber draußen was sehen.

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Die Wolken rollten sich in Kapstadt permanent über die Berge. Der Wind blies ordentlich, was sich wieder ziemlich kalt anfühlte.
An den View Points konnte ich kaum mein Handy ruhig halten, so hat der Wind dran gezogen. Unser Hotel in Hanglage bekam ordentlich was geblasen. Toupet und Perückenträger sollten auf ihre Haarpracht besonders gut aufpassen. Naja, das wird nicht immer so sein. Wir hatten halt nicht die beste Jahreszeit für unsere Tour gewählt.

Stellenbosch war auch noch gut von Kapstadt aus zu erreichen und deshalb steuerten wir selbst noch ohne Führung und Weinverkostung ein paar Weingüter an. Einfach nur weil sie so schön waren:

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Am vorletzten Tag hatte ich dann noch ein Geschenk für Uwe im Ärmel. Das heißt, eine Überraschung war es bis dahin nicht mehr. Ich musste ihn ja vorher fragen, ob er die Idee überhaupt gut findet und ob er sich zutraut was mir vorschwebte. Aber seine Augen leuchteten vor Begeisterung.
Ich mietete für einen Tag eine Cobra. Wir konnten sie um 9.00 Uhr abholen und sollten um 16.00 Uhr zurück sein.
Diese Zeit reichte
um über den Chapman’s Peak Drive, zum Boulders Beach, von dort ans Kap der guten Hoffnung und wieder zurück zu fahren.

Pünktlich um 9.00 Uhr standen wir vor der Garage des Anbieters. Ein Mitarbeiter hatte schon sechs Fahrzeuge rausgefahren und polierte sie liebevoll mit einem weichen Tuch. Wir durften uns eins aussuchen - Uwe durfte das natürlich. War ja ein Geschenk für ihn.
Nach dem die Formalitäten erledigt waren, gab es eine Einweisung und los ging es. Erst mal raus aus dem Industriegebiet über die Autobahn Richtung Chapman`s Peak Drive. Es dauerte sicher eine Stunde, weil der Verkehr dicht war und es überall Baustellen gab.

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Die Aussicht vom Chapman`s Peak war grandios. Wir wollten auf dem Rückweg noch mal die Strecke fahren. Auch der Boulders Beach ist eine wahre Idylle. Den muss man gesehen haben. Aber er der Strand ist sehr viel kleiner als ich es mir vorgestellt habe und über die großen, glatten Steine kraxeln zu müssen, ohne irgendwo Halt zu finden, ist eine Herausforderung. Da gab es jüngere Besucher als mich, die ein ebenso unsportliches Bild abgaben wie ich.
Pinguine aus der Nähe gab es auch nicht viele zu sehen. Vielleicht saßen die meisten im Gebüsch, geschützt vor den Augen der Touris. Die eigentliche Kolonie ist viel weiter draußen und Sperrzone.

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Am Kap der Guten Hoffnung waren außer uns nur sehr wenige Besucher, was wir sehr schön fanden. Wir saßen eine Weile auf den Steinen und ließen uns von den Wellen und ihrem Rauschen hypnotisieren. Nach einer Weile beschlossen wir noch irgendwo was Essen zu gehen und dann den Rückweg anzusteuern - natürlich nochmal über den Chapman`s Peak.

Kaum wurde uns im Restaurant das Essen serviert, schaute Uwe auf die Uhr und meinte: Schatz, das schaffen wir aber nicht mehr bis 16.00 Uhr. Erschrocken nahmen wir zur Kenntnis, dass wir die Zeit aus den Augen verloren hatten.
Ich erinnerte mich aber gelesen zu haben, dass man zusätzliche Stunden extra zahlen kann und meinte dann, ist egal wie lange es dauert. Dann zahlen wir halt was drauf. Das war es uns wert, so viel Freude wie wir mit dem Auto hatten. Uwe war einverstanden (schließlich zahlte ja ich :silly: ) aber er meinte, er ruft sicherheitshalber an und sagt bescheid. Gesagt getan. Doch ihm wurde mitgeteilt, dass ab 16.00 Uhr niemand mehr in der Werkstatt wäre. Wir könnten das Auto am nächsten Morgen zurückbringen. Es müsste aber sicher und unter einem Dach stehen.
Das war das Problem! Wir hatten am Hotel kein Dach zum unterstellen und wir konnten auch unseren Leihwagen nicht im Industriegebiet unbeaufsichtigt neben der Straße stehen lassen.
Blitzschnell bezahlten wir die Rechnung, ließen das Essen stehen, sprinteten zum Auto (PS hatte es ja zum Glück), vergasen den Chapman`s Peak und versuchten auf schnellstem Weg, mit Herzrasen und Beten unser Glück....natürlich gab es streckenweise wieder Stau, aber fünf Minuten vor vier standen wir vor der Werkstatt.
Es war wirklich ein ausgesprochen schöner Tag und eines unserer besten Highlights.

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Der letzte Tag war gekommen und damit die letzte Möglichkeit den Tafelberg von oben zu sehen. Das Wetter machte wenig Hoffnung, dass dies eine gute Idee war. Aber es war eben die letzte Möglichkeit und so haben wir uns die Vormittags-Tickets gekauft. Aber weil wir hörten, dass es immer so lange Warteschlangen an der Seilbahnstation gäbe, hielten wir uns für besonders schlau und kamen erst um 11.00 Uhr dort an. Wir mussten auch gar nicht warten.
Erst als wir oben auf dem Berg waren, fiel uns wieder ein, mal was darüber gelesen zu haben, dass die Vormittagskarten nur bis 13.00 Uhr gültig sind. Dann muss man wieder runter.
Oh, da haben wir uns aber mal kurz über uns selbst geärgert. Allerdings war die Sicht da oben gleich Null. Der ganze Berg war wolkenverhangen. Es hatte dennoch was mystisch Schönes und wir wären wirklich gerne noch länger geblieben. Naja, jetzt war es wie es war. Wir wurden noch Zeugen einer Verlobung und haben die zwei Glücklichen mit Erinnerungsfotos versorgt und fuhren dann halt wieder runter.
Auf eine Außenaktivität hatten wir bei dem trüben, kalten und saumäßig windigen Wetter auch keine Lust und zum Shoppen auch nicht. Unser Zimmer hatte einen kleinen Wintergarten. Da richteten wir es uns gemütlich ein, verbrachten noch mal einen Faullenzer Nachmittag, packten in aller Ruhe die Koffer und gingen am Abend nochmal schön gepflegt Essen.


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21. Oktober
Nach dem Frühstück steuerten wir in aller Gemütlichkeit den Flughafen an und brachten unser Auto zurück, bevor es wieder in die Luft ging.
Leider wurde schon vor der Reise unser Flug storniert und das Alternativangebot bedeutete einen achtstündigen Zwischenstopp in Doha. Grausame Vorstellung zu Schlafenszeit. Wir mieteten uns im Flughafen ein Hotelzimmer und ich war sehr dankbar dafür, denn ich bekam während der ersten Flughälfte Migräne. Der Schlaf hat mir gut getan, so dass ich für die zweite Strecke wieder kopfschmerzfrei war.

Das war unsere Reise ihr Lieben Mitleser. Ich hoffe meine Impressionen haben euch Spaß gemacht.
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Letzte Änderung: 30 Nov 2023 12:15 von Nacho.
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28 Nov 2023 20:26 #677943
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  • LilaEule am 28 Nov 2023 20:26
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Hallo Silvia,

vielen Dank für deinen Reisebericht, ich werde ihn gespannt verfolgen.
Die "Mitreisenden" via WhatsApp Status kenn ich auch gut, finde das auch immer genial, wenn ich noch mehrere Handvoll Leute an meiner Reise teilhaben lassen kann und da auch Feedback bekomme. Aber auch umgekehrt, ich liebe es so auf Reisen anderer über die Bilder mitzugehen B) Und hier auch mit den Berichten :laugh:

Das mit eurem verregneten ersten Gamedrive ist ja hoffentlich wie bei einer Generalprobe, danach wirds besser...? Ich drücke die Daumen :)
Aber schon erste schöne Bilder B)
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28 Nov 2023 21:14 #677949
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  • Gabi-Muc am 28 Nov 2023 21:14
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Hallo Silvia,

ich bin auch gerne dabei. Reiseberichte über Südafrika lese ich gerne. So einen Raser-Fahrer hatten wir in Kenia auch einmal. Ich hoffe, die nächsten Tage erwischt ihr einen besseren Guide.

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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28 Nov 2023 21:55 #677953
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  • ANNICK am 28 Nov 2023 21:55
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Coucou Sylvia,

Ich bin auch gerne dabei! :)

Bin gespannt wie es weiter geht. B)

Es grüsst
Annick
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28 Nov 2023 22:18 #677956
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  • H.Badger am 28 Nov 2023 22:18
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Hallo Silvia,
vielen Dank fürs Berichten - ich lese gern mit. Auch wir waren im Oktober im Kruger unterwegs. So einen Rennfahrer als Guide braucht ja wirklich kein Mensch. Das gepaart mit dem suboptimalen Wetter... Das sind doch gute Voraussetzungen dafür, dass die Safari in den nächsten Tagen nur besser werden kann. ;)

Liebe Grüße
Sascha
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
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29 Nov 2023 08:09 #677964
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  • Nacho am 28 Nov 2023 19:45
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Hallo Sascha,
dein Interesse freut mich sehr. Danke dir fürs Mitlesen. Wenn ihr im Oktober wärt, sind deine Erinnerungen auch noch Recht frisch. Hast du deine Erlebnisse ebenfalls aufgeschrieben?
Liebe Grüße,
Heute werde ich eine Fortsetzung schreiben
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