Dienstag, 28.03.2023 Robben Island / Helikopterflug / Tafelberg
Weihnachten 2022 naht und ich hab noch immer nichts für meine Schorschine. Und ich geb´s auch zu – in diesen Dingen bin ich ein ganz kindisches Bürscherl und es macht mir immer eine Riesenfreude, meine Liebsten mit netten Geschenken zu überraschen. In diesem Fall hab ich mir gedacht, Mensch, so ein Helikopterflug über Kapstadt, das wäre doch vielleicht was und weil ich ein feiner Kerl bin, hab ich meinem Freund Hermann von meiner Idee berichtet. Der hat sich da natürlich sofort drangehängt, und so haben wir bei
TUI einen Helikopterflug über Kapstadt gebucht. Beide Damen haben sich sehr gefreut, als sie dann an Weihnachten einen schön gebastelten Gutschein erhielten.
Und ich war glücklich, denn wieder mal ist es mir gelungen, meiner Schorschine eine schöne surprise zu machen.
Ja und dann ist es schon so weit, der
Helikopterflug steht an, gebucht für den heutigen Tag um 15.00 Uhr, das sollte passen. Voraussetzung, das Wetter macht mit, und das war auch heute wieder vom Feinsten.
Bevor es aber so weit ist, machen wir noch ein bisschen was in Geschichte.
Robben Island, ein absolut dunkler Punkt in der Geschichte der Apartheid. Was für Schicksale verbergen sich hinter diesen Mauern, in denen auch Nelson Mandela fast 20 Jahre gefangen gehalten wurde.
Robben Island ist eine Insel von grad mal 6 km² Fläche und liegt von der quirligen Waterfront Kapstadts rund eine halbe Stunde Fährüberfahrt entfernt. Ehemalige Häftlinge, die heute als Fremdenführer tätig sind, begleiten die Besucher zum Gefängnisrundgang, davor fährt man mit dem Bus über die Insel und kommt am
Friedhof und an der
Kirche der Leprakranken vorbei. Der Bus hält unter anderem beim
Kalksteinbruch, wo Nelson Mandela und seine Mithäftlinge unzählige Stunden harter Arbeit ableisteten.
Hier ein paar Bilder von unserem Besuch auf Robben Island:
Die Besichtigung des
Hochsicherheitsgefängnisses (maximum security priso), beginnt mit dem
B-Trakt, einem finsteren Komplex am Rande der Insel. Die Zelle von Nelson Mandela wurde dabei so belassen, wie sie war, ohne irgendwelche Verschönerungsmaßnahmen.
Im Jahre 1991 wurden die letzten politischen Häftlinge von Robben Island freigelassen, man kann sich kaum vorstellen, wie glücklich diese Menschen über die Freilassung gewesen sein mussten.
Unser persönliches Fazit zu Robben Island:
… ein Ort, der über dunkelste Vergangenheit berichtet. Es läuft dir eiskalt über den Rücken, wenn man den Schilderungen des ehemaligen Häftlings zuhört, wie er die Jahre hier trostlos abgesessen hat. Die Quälereien und Folterungen sind an dem Mann nicht spurlos vorübergegangen. Man sieht es ihm regelrecht an. Und doch braucht man heute nicht weit zu schauen – das Elend haben wir leider oft genug mehr oder weniger vor der Haustüre und was haben wir für ein Glück, dass wir so leben dürfen, wie wir leben. Man kann sich das gar nicht oft genug vor Augen halten.
„Einverstanden bin ich nicht mit dem, wie sich die Welt eben nicht verändert hat. Wozu haben wir Gefangene damals unsere politischen Meinungen vertreten, wozu haben wir uns einsperren lassen? Damit heute immer noch ein Großteil der schwarzen Bevölkerung in einen Kübel sch….“
Dieser Satz stimmt uns sehr nachdenklich, und wahrscheinlich hat der gute Mann auch Recht.
Themenwechsel, denn es steht dem bayern schorsch nicht zu, über diese Dinge zu sprechen, die er im Endeffekt doch gar nicht beurteilen kann. Robben Island würden wir jedem empfehlen, es ist eine ganz besondere Fahrt in eine Vergangenheit, die uns nicht kalt lassen darf.
Mittagspause, bevor es zum Helikopterflug weitergeht. Und da kommt uns das
„Den Anker“ gerade recht. Wir haben sehr gut gegessen, das Preis/Leistungsverhältnis ist außerordentlich, und wir fühlen uns im Land der Austern sehr gut aufgehoben:
Und ein Glück haben wir mit dem Wetter, das ist wirklich unglaublich, die Waterfront erstrahlt im schönsten Licht, das man sich vorstellen kann, und der Tafelberg im Hintergrund ist eine wahrlich imposante Kulisse:
Und dann ist es auch schon so weit. Wir machen uns nach dem Mittagsessen auf den Weg zum
Helikopterlandeplatz. Das ist ein Stückerl zu laufen, und wir haben Glück, denn ein kleiner Elektroshuttle, der uns mehr oder weniger über die Füße fährt, bringt uns die etlichen hundert Meter zum Fluggerät. Vorher wird noch drüber gealbert, was ist zu tun, wenn die Kiste vom Himmel fliegt ....
... und dann geht´s auch schon los. Übrigens – unser Hermann hat sich´s nicht nehmen lassen und hat, wagemutig wie er ist, unsere Damen auf dem Flug begleitet.
Schorschine hat tolle Filmaufnahmen gemacht. Wirklich sehr schön. Hier ein paar screenshots daraus:
Abends, bevor wir in unser
„GLEN AVON“ zurückgefahren sind, sind wir noch auf einen Sprung an der Bahnstation des Tafelberges vorbeigefahren. Mal schauen, wie dort der Andrang ist. Und siehe da – keinerlei Wartezeit, das lassen wir uns nicht zwei mal sagen und schwups, sind wir auch schon am Tafelberg oben. Schorschine und ich sind den Tafelberg vor Jahren schon mal zu Fuß hochgelaufen –
ein unvergessliches Erlebnis.
Diesmal haben wir die Seilbahn genommen, was sicherlich auch die bessere Entscheidung war.
Und schön war´s dort oben – überragende Ausblicke, und immer wieder die paar Rand wert, um nach oben zu gelangen:
Nachdem wir ja mittags im
„Den Anker“ ein üppiges Mahl zu uns genommen haben, wollten wir abends nirgendwo mehr hin. Platt von all den Eindrücken untertags, haben wir uns grad noch beim Checker´s eingedeckt. Brotzeit vom Allerfeinsten, das ist nicht die schlechteste Variante, dazu ein Flascher
Simonsig und später noch etwas Rot, wir waren zufrieden und sind auch heute wieder hundemüde ins Bett gefallen.
Was für ein Tag!