Nachdem ich meinen Kranken mit Medikamenten, Tee, Elektrolyten versorgt hatte, setzte ich mich vor das Haus und erholte mich mit einem Tee und einem Obstsalat.
Obst fanden wir im Zimmer vor, in den beiden Jahren zuvor, in denen wir auf diesem schönen Areal schon übernachtet hatten, hatte ich bislang immer einen schönen Blumenstrauß vorgefunden. Den Begrüßungsschluck hatten wir dankend abgelehnt.
Nach einem erholsamen Bad ging ich später ins vorreservierte hauseigene Restaurant „Harvest“. Oje, da war gähnende Leere, lediglich 3 Tische waren besetzt.
So genoss ich dann mein Beef auf Kartoffelstampf mit Pfeffersauce und frischem Gemüse mit einem Glas Sauvignon und kehrte bald wieder zurück.
Im Tasting Room des Laborie fand ein Event statt, dort waren wohl alle anderen Gäste, denn die Übernachtungen waren ausgebucht. Ich befürchtete schon lärmende Nachtgäste, es blieb aber still.
Am nächsten Morgen ging es meinem Mann noch nicht viel besser, zum Frühstück nieselte es passenderweise auch noch! Also rüber zum Manor House, das Frühstück war nicht gerade üppig, die Damen dort aber sehr nett. So habe ich für meinen Kranken zwei Weißbrotscheiben, etwas Butter und Marmelade mitgenommen.
Anschließend habe ich meinen Fotorucksack gepackt, eine Flasche Wasser und eine Banane mitgenommen und bin zum Paarl Mountain Nature Reserve gefahren.
Die Straße hierzu ging gleich hinter Laborie hoch und mein erster Gedanke war: „das Stück kann ich auch laufen“. Nun ja, nachdem ich die ersten Kurven der schönen Pad gefahren war, lag das Weingut und später die Stadt wie eine Miniatur-Ausstellung vor mir. Ich begegnete immer mehr Radfahrern und Joggern und schraubte mich immer höher, um die Drakensteine herum. Nach gut 15-20 Minuten Fahrt erreichte ich endlich mein Ziel: den Meulwater Garden.
Ich sah aber zunächst nur südafrikanische Großfamilien, die schon um 10.00 Uhr ihren Sonntags-Braai vorbereiteten, viele Grillplätze auf dem weitläufigen, schönen Areal waren belegt.
So ging ich beruhigt los zum Garden, in dem ich dann ganz allein war. Ein Paradies!!!
Alle Protea-Arten gut beschriftet, in einem kleinen Shelter hatte man Blütenstände aller Sorten ausgestellt, der kleine Teich rundherum war mit mehreren versteckten Bänken ausgestattet.
Das Wetter besserte sich zusehends, der Himmel riss auf und dich konnte mich kaum satt sehen an der ganzen Pracht der locker angelegten Terrassen mit wunderschönen King und Qeens-Proteen, Gerbera, der Heidekräuter. Dann entdeckte ich auch noch eine Schildkröte.
Gegen Mittag beendete ich meine wunderschöne Wanderung und fuhr dann langsam zurück und war sehr froh, dass ich den Hinweis zum Botanical Garden vor der Reise gefunden hatte.
Meinem Mann ging es etwas besser, nach viel gutem Zureden konnte ich ihn sogar zu einer Scheibe Brot überreden.
Für den Abend hatten wir nämlich eine Reservierung im Restaurant „Bosman’s“ im Hotel Grand Roche. Und da wollte ich bei einem Mehrgang-Menü nur ungern allein am Tisch sitzen. Für meinen Mann war es allerdings undenkbar, an einen Restaurant- Besuch zu denken.....
(Für uns ist bis heute die Ursache seiner Erkrankung unklar. Wir haben beide Identisches gegessen- und mir ging es gut. Einzig mögliche Erklärung: eine bisher nicht dagewesene Reaktion auf Meeresfrüchte.)
So setzte ich nochmals eine Elektrolyt-Lösung an und hatte noch Hoffnung, da bis zum Abend noch etwas Zeit war....