THEMA: Zwölf Wochen durch das südliche Afrika
05 Mär 2015 17:20 #376190
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Hallo zusammen,

weiter geht die Reise durch Sambia.

@Topper008
Wenn man solch eine Erfahrung machen muss bleibt leider meistens ein "Beigeschmack" übrig.
Belege die entsprechendes Untermauert hätten, haben wir auch nie gesehen ...
Viele Grüße

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05 Mär 2015 17:27 #376194
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11.08.2014 Ngnoye Falls/Sioma Falls – Mongu
Nach einer gut durchschlafenen Nacht hören wir morgens, dass jemand Äste zerbricht. Ein guter „Geist“, unser Caretaker macht für uns schon am Feuer das Wasser heiß. Das ist ein Service. So können wir noch etwas Wäsche waschen, bevor wir uns auf den Weg zum Strand machen.








Wir laufen durch weißen Sand, der herrlich quietscht. Den Ausblick auf den Sambesi mit seinen Stromschnellen genießen wir, sitzen auf den warmen Felsen und lassen uns von der Sonne bescheinen. Es ist einfach nur schön.







Wir denken, dass wir heute nur eine kurze Fahrt haben und machen uns später auf den Weg.
In Sioma werden wir von einem Polizisten angehalten. Als er hört, dass wir aus Deutschland kommen, wird er freundlicher und redseliger. Dann zeigt er uns den Weg zur Fähre.
An der Fähre stehen schon einige Autos vor uns. Sogleich werden wir von Kindern umringt, die Süßes haben wollen. Wir unterhalten uns mit ihnen und versuchen ein paar Kinderlieder mit ihnen zu singen. Auf jeden Fall haben wir viel Spaß miteinander. Als die Fähre von der anderen Seite bei uns festmacht, kommen auch einige Leute vom Militär und der Polizei herunter und eine junge Polizistin schenkt uns einen Kugelschreiber („ein Souvenir von Sambia“). Es sieht sehr eng auf der Fähre aus, wir werden bestimmt nicht mehr mit unserem Landrover einen Platz finden. Aber wir sind in Afrika. Es wird passend gemacht. Zentimetergenaues Einweisen macht es möglich.










Während der Überfahrt muss der Außenboarder immer wieder mit Sambesiwasser gekühlt werden




Nun geht es auf guter Straße nach Mongu. Überall sehen wir kleine Dörfer und Ansiedlungen. Es ist hier schwierig, ein Plätzchen für sich alleine zu finden.
















In Mongu wollen wir in einem Gästehaus der Neuapostolischen Kirche übernachten. Aber wir irren 1,5 Stunden aufgrund einer Straßenbaustelle in Mongu umher, fragen nach dem Weg, werden wieder zurückgeschickt und wieder woanders hingeschickt. Es ist zum Verrückt werden, keiner kann uns den Weg zeigen. Wir fahren ständig im Kreis.








Irgendwo müssen wir ja übernachten und steuern somit am Abend das „Hollywood Motel“ an.
Beim Checken der Kreditkartenabrechnungen bemerken wir, dass die Kaution für das Fahrzeug abgebucht und nicht geblockt wurde. Wir setzen uns mit Hr. S., dem Vermittler in Verbindung, der sich darum kümmern will. In der Nacht kommen wir wegen lauter Barmusik und unruhiger Gäste kaum zum Schlafen. Wie gut, dass es morgen weitergeht...

12.08.2014 Mongu – Lusaka
Wir sind froh, die Unterkunft zu verlassen. Nun soll es in den nördlichen Teil des Kafue Nationalparkes und später in den südlichen Teil gehen.








Nach der Wildhüterkontrolle wollen wir zum Mayukuyuku Camp fahren, als plötzlich die Motorlampe wieder aufleuchtet, verbunden mit der fehlenden Gasannahme und das wiederholt sich dann die kommenden Kilometer. So trauen wir uns nicht, in den Kafue NP zu fahren, denn wir könnten eventuell im Nationalpark liegenbleiben. So beschließen wir nach Lusaka zur nächsten Werkstatt zu fahren. Auf der ganzen Fahrt machen wir kaum Pause, weil wir befürchten, dass das Auto nicht mehr anspringt. Schließlich sind wir dann 10 Stunden unterwegs. Wir nehmen zwischendurch Kontakt mit Hr. S. auf, der den Vermieter Mr. R. informieren will. In Lusaka erwartet uns afrikanisches Verkehrschaos und Stau. Wenn wir nicht drängeln, drängeln sich andere Fahrzeuge, Eselskarren… in die Lücke vor uns hinein. Eigentlich ist unsere Kraft und Konzentration am Ende, aber irgendwie müssen wir durch diesen „Nahkampf“ durch, um zum Eureka Camp zu gelangen. Am späten Nachmittag kommen wir endlich an. Zebras weiden auf den Grasflächen im Camp und hinter dem Zaun sehen wir Giraffen. Das ist schon ungewöhnlich in einer Großstadt. Wir telefonieren noch mit Hr. S. und sollen morgen dann in die Landrover-Werkstatt fahren.

13.08.2014 Lusaka
Nun geht es zur fünften Werkstatt in unserem Urlaub. In der Landrover Werkstatt hört sich eine Dame die Autoprobleme an, schaut sich das Auto an und ist nicht gerade über unser Kommen begeistert. Dann erklärt sie uns, dass der Elektriker außer Haus ist – und das für eine Woche.
Hr. S., den wir gleich telefonisch informieren, sagt uns, dass wir morgen in eine andere Werkstatt fahren sollen. Ein Kabel soll ausgetauscht werden ...
Also können wir mal wieder unsere Reisepläne ändern. Wir verbringen mehr oder weniger den Tag auf dem Campingplatz und lernen dort ein österreichisches Pärchen kennen, dass seit fünf Jahren in Afrika unterwegs ist. Sie arbeiten eine Weile vor Ort und fahren dann wieder weiter. Es ist eine Lebenseinstellung, die wir uns nur schwerlich vorstellen können.
Abends kommen dann ins Camp noch einige Overlander, die in der Bar eine laute Party feiern. Trotz Bitte leiser zu sein, geht die Party weiter. Nun ist das schon die vierte laute Nacht von sechs Nächten, wo wir kaum schlafen können und dann die Sache mit dem Auto. Es zehrt langsam an den Nerven. Afrika ist im Moment nur anstrengend.

14.08.2014 Lusaka – Camp Forrest Inn
Jetzt ist Werkstattbesuch-Nr. 6 dran. Wir haben nur den Straßennamen vom Vermittler bekommen und müssen eine Weile im Großstadtverkehr nach der Werkstatt suchen. Fast eine Stunde brauchen wir dorthin. Der Chef weiß durch unseren Vermieter über die Probleme schon Bescheid. Ein Relais muss ausgewechselt werden. Wir staunen nicht schlecht, dass es sogar ein Computerdiagnosegerät in dieser Werkstatt gibt. Und das zeigt an, dass der Luftmassensensor sowie der dritte Injektor defekt sind. Der Luftfilter wird gereinigt. Der dritte Injektor sowie der Luftmassensensor sollen nun aus Südafrika in die Werkstatt geschickt werden – das wird etwa eine Woche dauern. Der Werkstattchef meint, wir können zwei Wochen mit dem Auto fahren, es ist kein Problem. Wir sprechen mit Hr. S. und er empfiehlt uns, zum South Luangwa Nationalpark zu fahren mit einer Empfehlung von Mr. R. für das Flatdog´s Camp. Es ist in Ordnung, dass wir zwei Wochen fahren (dieses wird uns später von Hr. S. vorgehalten, wir hätten mit diesem Auto nur eine Woche fahren dürfen). Leider ist damit aber unsere Flexibilität dahin. So machen wir einen Termin, bei der auch gleich die Inspektion durchgeführt werden soll. Um die Mittagszeit geht es dann endlich los. Im Camp Forrest Inn finden wir eine gute Übernachtungsmöglichkeit.



Viele Grüße

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Letzte Änderung: 05 Mär 2015 17:39 von Der Reisende.
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Hallo AS,
ich bin erst beim lesen des Botswanateils....mensch ich krieg' total Heimweh. Diese Tour, na ja nur etwas anders von der Route her, haben wir letztes Jahr sechs Wochen durch Botswana gemacht. Dein Bericht samt Fotos sind Klasse.
Mit dem Kwai River das "Problem" hatten wir auch und hatten Glück, dass ein erfahrener Guide aus Namibia, der schon sehr häufig durch diesen Fluß gefahren ist, zufällig auch den Fluß durchfahren mußte. Mit seinen Tips hat es gut geklappt, zu der Zeit hatten wir noch keine Erfahrung mit Wasserdurchfahrten.
Mit großem Interesse werde ich deinen Bericht weiterlesen.

Danke und Grüße
Giselbert
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07 Mär 2015 09:55 #376394
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Hallo Giselbert,

der Khwai River ist schon eine "kleine" Herausforderung für uns gewesen :ohmy: , war auch unsere erste Flussquerung … es ist immer besser mit mehreren Fahrzeugen ein Fluss zu durchqueren, falls möglich. Schön das Dir der RB gefällt. :lol:
Viele Grüße

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07 Mär 2015 09:59 #376396
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15.08.2014 Camp Forrest Inn – Mutinnondo Wilderness
Beim Frühstück werden wir plötzlich sehr munter und bewegungsfreudig. Wir haben es gar nicht bemerkt, dass wir auf einer Ameisenstraße stehen und werden von ihnen ziemlich gepiesackt. Immer wieder entdecken wir Ameisen unter den Hosenbeinen und hoffen, dass wir keine davon ins Auto mitnehmen :ohmy: .



Auf der gut ausgebauten Great North Route passieren wir einige Polizei – und Militärkontrollen.
Wie so oft kommen wir an einigen verunglückten LKW´s vorbei. Das Leben an und auf der Straße ist ein ständiger Begleiter.











Eine lange Stichstraße bringt uns zu einem wunderschönen Fleckchen Erde, dem Mutinnondo Wilderness. Ein englisches Paar hat sich Mitte der Neunziger hier niedergelassen und alles aufgebaut. Wir entscheiden uns für einen abseits, dafür aber mit grandiosem Blick auf eine Berg- und Hügelkette, gelegenem Campingplatz. Die Sanitäranlagen sind in sehr gutem Zustand.
Wir können im Verlauf der Zeit entscheiden, wie lange wir bleiben wollen. Die Ruhe ist einfach wohltuend. Wir bekommen eine Karte, wo verschiedene Wanderwege eingezeichnet sind. Am Nachmittag machen wir noch eine Wanderung zu einem kleinen Wasserfall.
Wir lernen ein paar Leute aus Deutschland kennen und wie so oft im Urlaub, sind wir im Nu in der besten Unterhaltung.
































16.08.2014 Mutinnondo Wilderness
Wir verabreden uns mit den anderen Deutschen, um auf den hier höchsten Berg, den Mt. Mayense zu steigen. Ein Pfad führt neben einem Berg mit großen Granitabbrüchen entlang. Dann beginnt der Aufstieg zum 1.684 m hohen Berg. Zum Teil ist es sehr steil und konditionsfordernd, besonders weil diese in den letzten Wochen von uns kaum abverlangt wurde. Der Wind weht mir fast die Mütze vom Kopf. Endlich ist es geschafft. Als Lohn gibt es eine atemberaubende Fernsicht und natürlich auch Gipfel-Kekse zur Belohnung.





















Zurück im Camp stärken wir uns beim Mittagessen.
Eine Telefonzelle gibt es auch hier… und zwar auf dem Gipfel des nächstgelegenen Berges kann man auf gut telefonieren. Ab und an tut es gut, unsere Lieben zu Hause zu hören.
Die drei Deutschen haben bei ihrem Mietauto ein Getriebeproblem und bekommen nach zwei Tagen Wartezeit heute ihren Ersatzwagen. Leider ist jedoch der Tank fast leer und sie würden es nicht mal bis zur nächsten Tankstelle nach Mpika schaffen (der Fahrer dachte, in diesem Camp gibt es eine Tankstelle). Österreicher helfen ihnen mit einem 20 l Kanister aus. Der Ersatzwagenfahrer muss nun in den nächsten Ort fahren, um den Kanister wieder aufzufüllen. Was soll man dazu sagen...

17.08.2014 Mutinnondo Wilderness

Heute wollen wir reiten gehen. Weil wir nicht viel Erfahrung haben, werden die Pferde von zwei Angestellten am Zügel geführt. Es ist ein komisches Gefühl, fast wie in kolonialen Zeiten. Eine Unterhaltung will auch nicht recht aufkommen, sie unterhalten sich wohl lieber untereinander. Wir hatten eine andere Vorstellung von dem Ganzen, aber was soll es. Über das Trinkgeld freuen sie sich ehrlich.
Wir legen einen großen Waschtag ein, wie Jacken, Hosen…. Auch wenn bald wieder alles staubig und schmutzig sein wird, ist es mal dran. Der Wind trocknet es schnell. Und dann einfach mal faulenzen. Abends backen wir noch Brot und Pizza in unserem Potje. Sobald wir Holz verbrauchen, kommt gleich ein Angestellter vorbei und bringt Nachschub.
Wir verabschieden uns von den Deutschen und verabreden uns für übermorgen im South Luangwa Nationalpark. Weil es hier so schön ist, wollen wir noch einen weiteren Tag bleiben.

18.08.2014 Mutinnondo Wilderness
Morgens in der Frühe starten wir unsere Wanderung.



Zuerst geht es an zwei Wasserfällen vorbei. Einige Steine sind mit Flechten bedeckt, die blütenähnlich wirken. Dann führt der Weg zu einem natürlichen Pool und später an Bergen und Felsen vorbei. Es ist alles gut ausgeschildert und der Weg ist gut zu finden. Tiere sehen wir keine, aber vielleicht haben sie uns gesehen. Vier Stunden sind wir unterwegs und danach ziemlich müde.



















Wir fragen an der Rezeption nach, ob wir ein paar Eier haben können. Nun wollen wir das erste Mal Kuchen backen. Eine Fertigbackmischung ist hier einfach praktisch und bald schon duftet es nach Kuchen. Was für ein Luxus. Er ist zwar ein bisschen schwarz von unten, aber es ist der beste Kuchen, den wir jemals gegessen haben.



Danach backen wir noch ein Brot und kochen das Abendessen, ein Reis-Gemüse-Topf. Unser Potje ist im Dauereinsatz.
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07 Mär 2015 13:14 #376414
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Schöne Landschaft mit den runden Granitfelsen... da werden Erinnerungen an meine Kindheit in Nigeria wach. Dort sah es z.B. so aus: :evil:

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