Willkommen Thorsten, Fleur, Schorsch und Hans-Jürgen (habe ich jemanden vergessen?)
@bayern schorsch: Ich halte das genau gleich, wie du: ab und zu ein Danke und in ganz besonderen Momenten ein Kommentar und/oder ein Lob. Lass dir also keine grauen Haare wachsen
Zur Toll: Das könnte mir evtl. auch passieren, denn der Wagen war offenbar damit ausgerüstet. Zumindest hat er bei jedem Start zuerst dreimal, dann achtmal gepiept. Und so kleine, orange "Schlüssel", welche zu einem runden Knopf unterhalb der Lenksäule passten, waren auch dabei. Nur hat mir niemand gesagt, wie die Sache funktioniert. Warten wir's mal ab...
So, und nun die letzte Regieanweisung, bevor es weitergeht: Ab dem 19. Oktober fehlen meine Bilder komplett; ich habe nur noch die wenigen, die meine Frau geschossen hat. Aber Abhilfe ist in Sicht; der PC-Doktor ist zuversichtlich. Kostet allerdings einen knappen Tausender
Also Leute: Bilder immer KOPIEREN und am besten doppelt sichern (genug Speicherkarten mitnehmen, Laptop, zusätzliche externe Harddisk, etc. Cloud ist bei den Upload-Zeiten dort unten wohl eher unpraktisch
Ach ja, eine Bitte an alle habe ich noch: Bitte markiert eure Kommentare NICHT als Teil des Reiseberichtes; diejenigen, die nur das Tagebuch ohne Kommentare lesen wollen, werden euch dankbar sein.
Sodele und jetzt geht's weiter:
Sonntag, 19. Oktober 2014: Das ehemalige Venda-Homeland
Schon um sechs Uhr erwachen wir das erste Mal, weil die Sonne ins Zimmer scheint. Zum Frühstück gehen wir gegen acht, so dass wir um viertel vor neun aufbrechen können. Zuerst suchen wir etwas in Elim herum bis uns endlich das Engen-Schild förmlich anspringt: Gross genug ist es und zudem an der Hauptkreuzung!
Daniel erwartet uns denn auch schon und will als erstes wissen, was wir uns vorstellen. Dann schlägt er uns ein Programm vor, das um ca. 15:00h-15:30h zu Ende sein soll und auf unsere Zustimmung hin fahren wir los.
Das erste Ziel ist eine Township von Elim namens Waterval, durch welche er uns kreuz und quer hindurchlotst und uns über Entstehung, Grundstückspreise, Vorgehen beim Grundstückserwerb, Infrastruktur und vieles mehr informiert. Haben wir bisher gemeint, so eine Township sei eine Anhäufung von Wellblechbaracken ohne Strom, Wasser- und Abwasserleitungen, müssen wir uns jetzt eines Besseren belehren lassen. Ein Minimum an Infrastuktur, teilweise auch mehr, ist vorhanden und Gebäude hat es von der Wellblechbaracke bis zur Politikervilla in allen Schattierungen.
Dann geht es über den Hügel ins nächste Dorf, wo wir eine Batikdruckerei besuchen, gefolgt von einem Holzschnitzer namens Lucky, einer behinderten Perlenstickerin und zum Schluss einer Töpferei. Als wir damit durch sind, haben wir unseren Souvenirbedarf für diese Ferien so ziemlich gedeckt und kein Bargeld mehr.
Was Daniel während dieser ca. zwei Stunden alles erzählt, klingt durchaus interessant – zumindest das, was ich davon verstehe, denn er spricht ein ziemlich spezielles Englisch. Ruth versteht etwas mehr, kann sich aber auch voll darauf konzentrieren; ich selber fahre nämlich. Aus diesem Grund gibt es von der Township auch keine Fotos.
Nach der Töpferei merkt Daniel dann auch, dass der Kultur nun Genüge getan ist und will mit uns in die Natur. Zuerst aber haben wir alle etwas Hunger, machen also in Thohoyandu im Restaurant eines Kongresszentrums einen Mittagshalt. Vorher geht’s noch zum Geldautomaten. Von der Terrasse des Restaurants aus haben wir eine wunderbare Aussicht auf die Ebene unter uns und können sie auch entsprechend geniessen, denn das Essen lässt ziemlich lange auf sich warten. Als es dann kommt, ist Ruth’s Crevetten-Cocktail ziemlich unappetitlich auf einem Teller angerichtet. Der Teller wird durch die Chefin aber umgehend wieder abgeräumt und der Cocktail kommt, zusammen mit meiner Paella, diesmal stilgerecht im Glas. Und schmecken tut es.
Markt
Daniel
Thohoyandou
Nach dem Essen fahren wir weiter zum Phiphidi-Wasserfall, einem heiligen Ort der Venda resp. der ersten Untergruppe, der Ramunangi, welche aus Zimbabwe eingewandert sind. Sie sind auch die Wächter dieses Heiligtums. Noch heute setzen sich die Studenten an den Wasserfall und nehmen Wasser mit, weil das bei erfolgreichen Prüfungen helfen soll.
Baum, Vogel oder beides?
Dann geht’s hoch in die Berge (2300 m.ü.M) zum Lake Fundudzi. Da momentan zwischen den einzelnen Clans über die Zugangsberechtigung gestritten wird, wusste Daniel nicht, wo er sich über die Zugangsrechte erkundigen sollte, und fährt deshalb mit uns nur auf den Aussichtspunkt. Aber auch von dort ist der See sehr beeindruckend und Daniel erzählt fast eine halbe Stunde lang über die Kultur der Venda – wovon ich leider nicht allzuviel verstehe.
Kinder sind doch immer neugierig!
Danach geht es die ganze steile Strasse wieder hinunter durch die Berge Richtung Louis Trichard. Als ich ganz unerwartet in einen Tunnel fahre, stehe ich voll auf die Bremse, schalte das Licht ein und nehme die Sonnenbrille ab: Ich sehe schlichtweg gar nichts, denn der Tunnel ist nicht beleuchtet! Und das auf der N1!
Von Louis Trichard fahren wir auf einer wesentlich besseren Strasse nach Elim, wo wir Daniel um 16:30h wieder bei der Tankstelle abladen, ihm seinen Lohn plus Trinkgeld und eines unserer kleinen Messerchen aushändigen, worüber er sich sehr freut. Dann geht’s zurück zur Shiluvari Lodge und unter die Dusche – zumindest für Ruth. Sie wollte nämlich vor dem Duschen noch unsere Badeschlappen aus dem Auto holen, brachte aber die Hecktüre nicht auf. Also geht sie schon mal unter die Dusche und ich gehe zum Wagen, nur um zu merken, dass die Türe tatsächlich nicht aufgeht und bei meinen wiederholten Versuchen sogar den Schlüssel abbreche!
Letzteres ist weniger ein Problem: Wir haben Ersatzschlüssel. Dass die Türe nicht aufgeht aber schon, denn wir wollen ja schliesslich morgen in dem Ding schlafen!
Und hier ist das erste Break fällig, den mein Netbook hat keinen Strom mehr und ich habe bisher keinen vernünftigen Adapter gefunden. Adapter zu den südafrikanischen Steckern gibt es zuhauf und mein Skross kommt sonst mit jeder Art von Steckdosen zurecht – nur nicht mit den südafrikanischen und noch viel weniger mit den Sanpark-Steckdosen!!
Die Lösung findet sich tags darauf im Pick’n’Pay in Louis Trichard: Ein Skross mit Südafrika-Stecker! Und deshalb geht es hier jetzt auch weiter.
Auf dem Rückweg erinnere ich mich plötzlich an unseren Kanada-Urlaub 2002, als meine Frau den Schlüssel im Camper eingeschlossen hatte. Unser Sohn war mit seinen 12 Jahren damals noch klein genug, um durch das glücklicherweise offenstehende Oberlicht zu klettern und von innen die Tür zu öffnen. Dasselbe schwebt mir auch hier vor: Dachzelt öffnen, seitwärts einsteigen. Dazu brauche ich aber eine Leiter welche ich bei der Reception zu erhalten hoffe. Die Chefin kommt aber erst mal gleich selber mit, assistiert von unserem allgegenwärtigen Kellner Oscar. Beide bringen aber ebenfalls nicht mehr zustande, als ich vorher gemeinsam mit einem welschen Gast.
Mittlerweile haben Ruth und ich die gleiche Idee: Weshalb denn hochsteigen, wenn das untere Bett seitwärts eine grosse Einstiegsklappe hat! Diese geöffnet, Ruth hineingeschoben und schon ist die Tür offen. Und etwas Salatöl sorgt dafür, dass uns so etwas nicht wieder passiert!
Die anschliessende Dusche ist mehr als verdient, aber für den Apéro reicht es nicht mehr. Dafür schmecken die Pfefferminz-Erbsen-Suppe, das Lammgigot und die gestürzte Pawlowa danach ausgezeichnet und auch der Rest unseres Weines, den Oscar aus dem Kühlschrank geholt hat, ist um Klassen schöner, als gestern.
Nach dem Essen setzen wir uns noch etwas in die Bar und schreiben Tagebuch, bis eben (s. oben). Dann verziehen wir uns ins Zimmer; ich lese noch etwas und meine Frau schläft schon bald den Schlaf der Gerechten.