Fazit und Tipps zum KTP und KNP inklusive Metsi-Metsi Trail
Fazit - KTP
Zu allererst: Wir waren sicher nicht zum letzten Mal dort!
Im KTP hat uns besonders gut gefallen, dass es dort so wenige Menschen gibt. Wir hatten viele Sichtungen ganz für uns alleine. Wenn aber mehrere Autos bei einer Sichtung dabei waren, haben sich die anderen Autofahrer meist sehr freundlich gezeigt, nicht gedrängelt und darauf geachtet, dass sie nicht im Wege standen. Außerdem grüßt man sich immer. Hier spürt man die Gelassenheit und Freundlichkeit, die wir an Südafrika so schätzen, ganz besonders. Nur wenige Personen sind uns negativ aufgefallen.
Grundsätzlich ist es zumindest im August aufgrund des niedrigen und spärlichen Pflanzenbewuchses recht einfach, die Tiere zu sehen. Außerdem kann man sie toll beobachten, auch wenn sie weiter entfernt sind. Allerdings ist die Tierdichte nicht so hoch wie beispielsweise im KNP. Dafür waren die Sichtungen, zumindest für uns, hier viel intensiver.
Besonders beeindruckt hat uns außerdem der Sternenhimmel. Dies liegt nicht nur an der nicht vorhandenen Lichtverschmutzung, sondern auch an der sehr trockenen Luft (längere Haare kämmen = unmöglich).
Toll ist auch für uns, dass man hier keine Malariaprophylaxe benötigt, die ich nicht so gut vertrage.
Tipps – KTP (nicht nur für die kalte Jahreszeit)
- unbedingt eine Mütze mitnehmen
- Decken gibt es in allen Camps ausreichend, auch bei Minusgraden
- Trainingsanzug für Nachts
- warme Klamotten für den Abend, besonders geeignet ist hier der Zwiebellook
- Stirnlampe
- Taschenlampe, die weit leuchtet
- genügend Trinkwasser mitnehmen zum Kochen/ Zähne putzen …
- gute Tiersichtungen hatten wir früh morgens und spät Abends
- Fleisch in Upington beim Slaghuis vorbestellen und Vakuum verpacken lassen
- Kühlbox mitnehmen (wir hatten eine faltbare aus Deutschland mitgebracht, die über den Zigarettenanzünder bedient werden konnte)
- Obst, Gemüse, Brotbelag, Holz zum Grillen schon vor dem Park kaufen, z.B. in Upington. Cola, Saucen, Dosen und Dinge, die sich lange halten bekommt man auch zur Not in Nossob, Mata Mata oder Twee Rivieren (nicht viel teurer als in Upington)
- hohes Auto (z.B. 4x4 Hilux)
- lange Haare im Winter mittags waschen, dann können diese schön in der Sonne trocknen, sonst gibt es nachts gefrorene Haare
- Man kann super bis Upington durchfliegen und sich dort einen Mietwagen holen
Ach, wir haben übrigens unsere Actioncam an der Sonnenblende in unserem Hilux vergessen. Bisher ist sie leider nicht wieder aufgetaucht. Auch Europcar meldet sich nicht. Nun sind wir schon etwas bedröppelt, nicht nur wegen des Wertes der Kamera, sondern auch (besonders) wegen den privaten Erinnerungen, wie den Dünenfahrten – schade, da hat sich wohl der Autoreinigungsservice gefreut.
Sorry, aber das folgende Foto musste noch rein, ich finde es irgendwie göttlich... passt gut zum Thema "Outtakes"
Fazit Metsi Metsi Trail
Ein großer Pluspunkt des Trails ist es, dass man auch in Gegenden wandert, in denen man sonst (z.B. mit einem normalen morning walk) nicht hinkommen würde. Außerdem ist man mitten im KNP, aber abseits der Massentouristen. Uns tat es nach dem ständigen Herumsitzen im Auto auch gut, sich zu bewegen. Wenn man gerne mit Menschen zusammen ist, dann ist ein Trail was ganz Tolles. Man sollte jedoch einigermaßen fit zu Fuß sein. Wir sind 1x14 km und 1x 15km gewandert. Man darf dies nicht unterschätzen, da man sehr auf den Weg achten muss. Außerdem haben die Ranger eine vorgeschriebene Zeit, in der sie wieder im Camp sein müssen. Es wird also, zumindest bei dieser Distanz, nicht gebummelt. Man kann jedoch auch eine Gruppe erwischen, die gerne weniger wandert, dann geht’s an einem Tag vielleicht 12 km über Stock und Stein und an dem nächsten Tag 6 km – je nach Wunsch der Trailteilnehmer.
Die Gegend um den Metsi-Metsi Trail hat uns sehr gut gefallen. Es gibt viele verschiedene Landschaften. So sind wir am Fluss entlang, mitten durch den Busch, offenes Grasland und über Berge gewandert.
Wir sind jedoch der Meinung, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht angemessen war. Wir haben pro Person 3800R bezahlt. Dafür gab es:
- 3 Nächte im Camp
- 3x Frühstück im Busch, 3x Abendessen (einfaches Essen), 2x Brunch (Mittagessen)
- 2 lange Walks, 2 sehr kurze Walks
- „Drives“ in Form von Hin- und Rückfahrten
- 2x Sundowner im Busch
Wir sind wirklich nicht pingelig und von Sanparks das ein oder andere gewöhnt, aber der Zustand des Camps war wirklich unter aller S....
- Kein warmes Wasser (ups, der Gastank ist leer) nachts war es knapp über 0°C, tagsüber ca. 15 – 20°C!
- Falsche Gepäckangaben im Internet/den Informationen vorab: in Wirklichkeit ist es kein Problem auch Kühlboxen mit Verpflegung zusätzlich mitzunehmen.
- Es gab pro Person für 3 Tage nur 1!!! Handtuch (wer längere Haare hat, der weiß, dass dies wirklich ungünstig ist).
- Die Mäuseschutzgitter (einfacher Maschendraht), waren total kaputt: Wir hatten eine Maus, die alles, selbst unsere Seife und Zahnpasta, angefressen hat. Die Mäuseköttel wurden selbst unter dem Kopfteil der Matratze nicht entfernt. Unsere Nachbarn hatten eine Ratte, die sich auch nicht scheute, direkt neben deren Kopf herzulaufen, während diese im Bett lagen. Klar, wir sind in der Natur und ich habe auch nichts gegen kleine Tiere (siehe Baumratte im KTP), aber bei DEM Preis kann man schon erwarten, dass der Draht (wirklich nicht teuer und nicht viel Arbeit) mal erneuert wird. Die Tiere hatten es sich schon richtig angewöhnt, dass es da bei den Gästen im/ums Bett viel zu holen gab.
- Kein Mülleimer in der Dusche oder der Toilette
- Kein Trinkwasser aus der Flasche (sorry, aber aus einem verrosteten Hahn trinke ich nicht das Grundwasser und riskiere im Bett bleiben zu müssen).
- Wir waren auch etwas enttäuscht, dass es an keinem Abend einen Braai gab.
Die Guides haben sich zwar viel Mühe gegeben, aber sie haben einfach zu strikte Anweisungen. Wenn man eine Stunde zu lange wandert, könnte es schon Ärger geben. Auf der Rückfahrt gab es eine tolle Löwensichtung und eine tolle Babyelefantensichtung. Leider durften wir nicht länger halten (max. 1 min.). So konnten wir den kleinen Elefanten nicht mal fotografieren. Es ist von Sanparks anscheinend so nicht vorgesehen.
Ob wir so einen Trail noch mal machen würden? Sicher nur, wenn wir Geld übrig hätten, aber nicht, wenn man sich dieses mühsam zusammensparen muss.
Fazit KNP
Nach dem Besuch des KTP waren wir recht schockiert von den Menschenmassen im KNP. Allerdings ist er unserer Meinung nach ein schöner Park. Wir haben versucht, vorwiegend über Schotterpisten zu fahren, um so den vielen Autofahrern aus dem Weg zu gehen. Je weiter man Richtung Norden kommt, desto weniger ist „los“. Im KNP gibt es so viele verschiedene Tiere, da ist wirklich für jeden etwas dabei. Wer die Big 5 sehen möchte, der ist hier auf jeden Fall nicht verkehrt. Wenn man etwas Zeit, Geduld und Glück mitbringt, sieht man aber auch viele andere, teils sehr seltene Tiere, beispielsweise die Säbelantilopen. Und wer genauer hinguckt, kann sich auch über kleine Tierchen oder Vögel freuen. Schön im KNP sind die vielen Drive- und Walkmöglichkeiten.
Der KNP ist für uns der ideale Park, um sich ein „Afrikafieber“ einzufangen.
Sanparks:
Dieses Jahr sehr enttäuschend:
- Es waren KEINE Drives im KTP möglich.
- Der Zustand des Metsi Metsi Trails ist nicht akzeptabel für den Preis.
- Im KNP gab es auf den Sichtungstafeln kaum noch Magnete (sind wohl auch zu teuer)
Unsere persönlichen Highlights? Oh... das ist schwer: Ganz bestimmt der Leopard (L-56) im KTP, der Caracal südlich von Dikbaardskol, die Löwen im Sonnenaufgang bei Kieliekrankie, die Geparden ganz alleine bei Kij Kij, die Erdmänner bei Unions End, die kämpfenden Löwen im KNP bei Nacht, die Ruhe im KTP, …
Ein weiteres Highlight folgt nun als Bilderserie aufgenommen in Nossob, KTP – sie sind so niedlich
Wir hoffen ihr hattet eine Menge Spaß beim Lesen und Fotos gucken!
Das nächste Mal?
Wahrscheinlich KTP, Augrabies und ???
Viele Grüße
Annika und Markus