THEMA: KTP: Katzen bei Tag und Nacht + Mokala
13 Mär 2013 09:38 #280633
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  • cfm2010 am 13 Mär 2013 09:38
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Vorsicht Suchtgefahr!!! :silly:

@Bele: Hoffe der zweite Tag des Reiseberichts hilft ein wenig bei der Genesung!?
Am besten die Helligkeit an Deinem Monitor hochdrehen, damit der Sonnenschein besser zur Geltung kommt. B)

@ Claudia: Willkommen an Bord.

@Nicole, @take off: Immer diese Ungeduld. So ein Reisetag im KTP hat doch bekanntermaßen mehr als 24 Stunden...

Sorry noch eine wichtige Nachricht vorab!
Es waren insgesamt 26 Löwen!!!, die wir gesehen haben. Einer wurde noch auf dem Video 'gefunden'... :whistle:
Ob nun einer mehr oder weniger... :woohoo:


2. Tag – KTP Camp Urikaruus (Chalet no. 1)
Ich werde wach. Da raschelt doch was – links oben am Dach – 3 m Luftlinie von mir, die ich hier leicht bekleidet ohne schützende Bettdecke reglos liege. Ich lausche – meine Sinne sind wach. Das Geräusch breitet sich aus – es erweitert sich nach rechts – also in meine Richtung. Soll ich meine zweite Hälfte wecken?! Ich lausche. Es wird noch etwas mehr – da ist irgendwas am Dach. Klingt es bedrohlich – nein – na gut.

Wenn ich schon mal wach bin, schauen wir mal auf den Wecker – tja, der Deutsche geht nie ohne Wecker in die Wildnis, schließlich will man 5:30 Uhr aufstehen. Wie das wohl die Neandertaler gemacht haben?

Ach ja, und wenn ich schon mal aufgestanden bin, kann ich noch mal aufs Wasserloch schauen. Ups, ah, wer streckt mir denn da seinen Allerwertesten zu – nein, doch ein LÖWE. Jetzt starten Aktivitäten in der Hütte.

Erstens – die zweite Hälfte sofort wecken – schnell ein Löwe, ein Löwe – erledigt
Zweitens – ‚Headlight‘ suchen, aufsetzen und auf Nachtlicht stellen – erledigt
Drittens – wo ist die Videokamera – wo haben wir die denn bloß abgestellt – ach hier - gefunden
Viertens – wo ist die Zweite Hälfte? – auch da, auch schon aufgestanden – gut so
Fünftens – Kamera übergeben - erledigt
Sechstens – wo ist die Taschenlampe mit Spotlight? – gefunden
Siebtens – Schiebetür leise, ganz leise öffnen

Und da bewegen sich zwei Menschen leicht bekleidet im Mondlicht auf eine hölzerne Terrasse, um die Löwin beim Trinken zu beobachten. Das mitten in der Nacht, kurz nach Mitternacht.

Der 7-Punkte-Plan war abgearbeitet und wir Beide sehr, sehr glücklich.

Da trinkt sie, die Löwin, und dann läuft sie, die Löwin, genau nach links in unsere Richtung. Wir folgen ihr mit der Kamera bis sie nicht mehr zu sehen ist. Und was jetzt ??



Zurück in die Hütte. Das Geräusch ist noch stärker geworden. Ein Blick aus dem großen Fenster zeigt es – Fledermäuse fliegen, fliegen und fliegen. Na gut. Aus Mangel an Alternativen legen wir uns wieder hin. Ich wandel das Geräusch in Regentropfen um, die auf das Dach prasseln, und bin ruck zuck wieder eingeschlafen.

Ich werde wieder wach. Es ist immer noch dunkel und der Wecker hat noch nicht geklingelt. Mein Fledermaus-Regen prasselt noch aufs Dach. Tja, ich suche mein ‚Headlight‘, aufsetzen, Nachtlicht anschalten. Der Wecker zeigt 5:00 Uhr. Schauen wir mal zum Wasserloch.

Ups, ah – da ist doch schon wieder eine Löwin. Gibt es denn das, träume ich. Also wieder 7-Punkte-Plan starten.

Erstens – die zweite Hälfte sofort wecken – schnell ein Löwe, ein Löwe – erledigt
Zweitens – ‚Headlight‘ suchen …… huch ist ja schon erledigt

Und ab hier kommt der Plan durcheinander, geht sofort zu Punkt Sieben über und wir stehen wieder leicht bekleidet auf dem hölzernen Balkon und schauen und schauen. Die Löwin läuft nach dem Trinken auch nach links und legt sich in Sichtweite zu uns neben einen Baum. Toll – schon ein komisches Gefühl sich irgendwie beobachtet zu fühlen.

Wir gehen wieder in die Hütte, der Fledermaus-Regen prasselt immer noch und wir legen uns erneut hin. Ich kann nicht mehr schlafen, stehe alle paar Minuten auf und schaue, ob die Löwin noch da ist.

Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker und die Löwin ist nicht mehr da. Draußen weht ein kühler, sehr kühler Wind. Ich suche meine warmen Klamotten und gehe in die Küche – in voller Erwartung von Aktion am Wasserloch und einem wunderschönen Sonnenaufgang. Da sitze ich hier in Urikaruus im Windschatten der offenen Tür und was passiert – nichts.

Wirklich nichts – außer vielleicht Tauben. Die gibt’s auch in Rom oder anderswo. Sie fliegen und landen und fliegen in großen Kreisen und versuchen zu trinken und fliegen wieder auf und landen. Schwer zu zählen, aber es sind schon mehr als 200. Was stört die nur immer, so können sie nie in Ruhe trinken. Plötzlich ist etwas anders –ich erkenne einen größeren Vogel. Er verfolgt eine Taube. Es ist deutlich zu sehen. Die Taube ist zu langsam und von der Terrasse der Nachbarhütte kommt ein ‚Got it‘ – ‚Got it‘. Ein Falke (Lanner Falcon) hat sein Frühstück gefangen, landet damit in der Ferne und startet die Zubereitung. Naja, weitere Details spare ich mir.



Gegen 9:00 Uhr starten wir zum Gamedrive.

Unterwegs: Ein Auto steht links– wir fragen. Zwei Vögel sitzen im Schatten. Wir halten und machen ein paar Fotos. Die Identifizierung ergibt zwei spotted Thick-knee.



Wir finden unsere drei Giraffen vom Wasserloch gestern Abend und können minutenlang bei Ihnen bleiben. Giraffen, ja meine Lieblingstiere aus einer anderen Welt – ich kann sie ausgiebig und hautnah beim Fressen, laufen, wiederkäuen beobachten und das könnte den ganzen Tag so weiter gehen, bis wir alle Fünf (drei Giraffen und zwei Menschen) aufhorchen. Ein komisches Geräusch, gehört hier definitiv nicht hin in diese Stille. Eine hohe Frequenz, ein Pfeifen. Die Ursache ist ein Auto und die Passagiere geben noch tollere Geräusche von sich – ‚Oh look here‘ ‚Oh so quite‘ ‚Oh so beautiful‘ ‚Oh so amazing‘ ‚Oh so….‘ ruft die Beifahrerstimme in hoher weiblicher Tonlage. Na toll. Erst rollt diese ‚Oh so…‘ an uns vorbei nach vorne, dann rollt das pfeifende ‚Oh so…‘ wieder zurück. Tja, wir Fünf (drei Giraffen und zwei Menschen) beschließen, das Weite zu suchen.





Wasserloch Kamqua – die Hyänen liegen faul unter Bäumen – o.k. also zurück ins Camp.



Im Tal des Camps bei unserer Ankunft sehen wir eine Gnu-Mama mit ihrem frisch geschlüpften Nachwuchs. Die Mutter hat es sehr eilig und der/die Kleine kommt kaum hinterher. Naja, hier wimmelt es ja nachts nur so von Löwen. Also besser spurten.



Aufräumen, Essen, Mittagsschlaf, Kaffee. Weiterhin nichts los am Wasserloch in Urikaruus !!.

15:30 Uhr – Wir starten Richtung ??? Richtung ??? – Leobaum !! Es sind ca. 30 km

Wasserloch Kamqua – die Hyänen liegen faul unter Bäumen – immer noch?! – also weiter



Unterwegs: nichts – ganz selten mal ein Springbockmännchen und ein Gnu

Links ein Auto. Wir halten – wir fragen. Ein junges Paar aus Deutschland auf Namibia-Rundreise. Ach ja und da oben auf der anderen Talseite bei den Höhlen ganz links soll ein Leopard sein. Es wurde schon gesehen, wie er kurz am Höhleneingang geschaut hat. Wir quatschen weiter. Die Zwei sind den fünften Tag auf Ihrer vierwöchigen Tour. Wollen später noch in den Etoscha. Wir quatschen über Tiersichtungen und da – oben – im Augenwinkel - plötzlich – huscht was – von rechts – nach links – ganz kurz. Vorbei. Wir haben aber schön gequatscht.

Ok. Schluss damit. Wir parken unser Auto und schauen. Da huscht wieder was – von links – nach rechts. Ich kann es durch das Fernglas sehen. Es ist der Leopard und ich weiß jetzt wo sein Höhleneingang ist. Bilder gibt’s davon nicht. Ich erkläre meiner zweiten Hälfte ganz genau wo ich den Eingang lokalisiert habe. Wir schauen. Ich sitze links und habe die Kamera direkt im Fokus auf den Eingang – da, da schaut was. Ich starte den klick-klick-klick-Marathon des Auslösers. Neben mir wird es unruhig. Wo – fragt es? Na da am Höhleneingang. – Alles vorbei. Der Auslöser schweigt wieder. Leopard ist zurück in der Höhle.



Ich zeige die Bilder meinem Schatz, der ganz verwirrt, den Höhleneingang wo anders gesucht hat. Die Bilder sind so süüüüüss. Ein kleiner knuffiger Leopard steht und schaut. Auch wenn es weit weg ist. Wir bleiben noch ein bisschen und schauen. Kamerafokus immer auf den Höhleneingang.

Da, wieder eine Bewegung - 17:30 Uhr. Diesmal läuft der Leopard den Hang hinab zu einem Baum und verschwindet dort. Wir haben ihn an diesem Abend nicht mehr gesehen, da wir zurück ins Camp mussten. Konnten den Standort jedoch noch an vier weitere Fahrzeuge weitergeben, die kurz vor Sechs aus dem Kieliekrankie-Camp kamen. Die Glücklichen. Wir werden in vier Nächten auch dort sein und dann kann ich hier noch eine Stunde länger stehen und hoffen, den Leopard etwas näher zu sehen.












Aus heutiger Sicht vermuten wir, wieder die Leoparden-Mama gesehen zu haben. Sie sieht zwar über die Entfernung rechts klein aus, aber … Gründe - dazu mehr am letzten Tag.

Unterwegs: ein kleiner Schakal am Bau, lässt sich fotografieren und verschwindet dann im Loch



Wasserloch Kamqua – die Hyänen liegen faul unter Bäumen – immer noch?!



Ach nee, da kommt beim Nachwuchs doch Bewegung auf. Wir machen noch schnell ein paar Fotos aus der Ferne und huschen dann mit drei weiteren Autos ins Camp.



Abends am Wasserloch – nichts los in Urikaruus. Nicht mal Tauben. Na warten wir mal die Nacht ab …


Tagestipp:
Für diese Reise haben wir uns zwei ‚Headlights‘ gekauft und sind restlos begeistert. In der Küche nutze ich das weiße Licht und kann toll alles sehen, was direkt vor mir ist. So bleibt die Deckenlampe aus und die Nachtstimmung wird nicht gestört. Beim Essen wechseln wir auf rotes Nachtlicht. Ist wie Candlelight-Dinner und so romantisch. Für uns – nie wieder ohne ‚Headlights‘, selbst wenn die Chalets Licht haben.
Nimm das Leben nicht so ernst, du kommst da doch nicht lebend wieder raus!
Reiseberichte:
KTP 2012 | Addo 2012 | Hluhluwe-iMfolozi 2013 | KTP 2013 | Mokala 2013 | Rundreise Südafrika 2013
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13 Mär 2013 09:55 #280638
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  • SASOWEWI am 13 Mär 2013 09:55
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Neid kommt auf, ich kann garnicht mehr zählen wieviele Stunden ich vor dieser Leo-Höhle verbracht habe ohne etwas zu sehen, da habt ihr aber echt Glück gehabt, da ich weiß wer da wohnt will ich mal nicht die Spannung verderben und freue mich auf weitere Details.

lg sasowewi
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13 Mär 2013 12:16 #280659
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Na siehste - geht doch - wenn man ein wenig drängelt :whistle:
Ist halt die deutsche Ungeduld, auf "Afrikamodus" stelle ich erst in Afrika um :laugh:

Da hattet ihr bis jetzt ja echt Glück, so viele tolle Sichtungen.
Danke auch für die schönen Bilder, der Schakal ist richtig super getroffen - oh jetzt übermannt mich aber doch die Sehnsucht, muss aber leider noch 11,5 Monate warten :(

Bin sehr gespannt wie es weitergeht.

LG
Dagmar
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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13 Mär 2013 12:50 #280667
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  • cfm2010 am 13 Mär 2013 09:38
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Hi Saso,
leider waren das unsere einzigen Sichtungen bei diesem Leobaum und der Höhle an der Kieliekrankie-Kreuzung.
Was kannst Du der geneigten Leserschaft mitteilen? ;)
Lass es raus...

VG
cfm
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13 Mär 2013 13:09 #280670
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  • SASOWEWI am 13 Mär 2013 09:55
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Hi cfm,

viel kann ich nicht dazu beitragen, ok, ein Stück weiter die Piste runter bei Auchterlonie hab ich die Mama bei einem Riss beobachten können aber das war kurz vor Sonnenuntergang, gute Bilder gibts davon leider nicht.

lg sasowewi
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13 Mär 2013 14:16 #280681
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  • Montango am 13 Mär 2013 14:16
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Macht nichts, wir sind ja im Dezember in Kielie Krankie und Urikaruus.

Wir bringen Euch dann aktuelle Bilder mit ;)

Dank cfm wissen wir ja jetzt, wo wir suchen müssen ;)

@cfm : schreib schnell weiter, toller Bericht mit schönen Fotos (bzw. schöner Bericht mit tollen Fotos :) )

Bei jedem KTP-Bericht freue ich mich um so mehr, dass wir im Dezember 9 Nächte dort verbringen dürfen.

LG

Montango
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Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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