Tag 1: Upington - Nossob
Vom Kap kommend (ca. 820km) haben wir die erste Nacht unserer Urlaubsreise direkt in Upington übernachtet. Die Provinzhauptstadt im Northern Cape zeichnet sich u.a. durch sehr freundliche und offene Menschen aus.
Auch die Größe der Weinbauregion am Oranje River hat uns überrascht. Tafeltrauben werden hier überwiegend gezüchtet und auch nach Europa exportiert.
Unsere gebürtige schweizer Gastgeberin Jacqueline im B&B '
a La Fugue' hat sich einen schönen Garten mit Pool gestaltet, in dem wir ein schmackhaftes und umfangreiches Frühstück zur gewünschten Uhrzeit serviert bekommen haben. Das Gästehaus liegt in der Nähe des Oranje River in ruhiger Lage.
9:30 Uhr: Start in Richtung KTP. Die 250km waren in 2:15 Std. auch geschafft. Bis auf ein paar wenige Fahrzeuge war an dem Samstag morgen auf der R 360 nichts los.
Am Parkeingang verlief der Park-Checkin auch problemlos, da wir Südafrika nicht verlassen wollten, gab es auch keine Pass- und Zollformalitäten zu erledigen.
Auf die Frage nach einer detaillierten Karte hatte die Dame an der Rezeption eine DIN A4-Broschüre (ca. 50 Seiten, farbig) für R 60,- zur Hand. Hier sind alle Tiere und Wissenswertes über den Nationalpark aufgeführt.
Es ist sehr zu empfehlen, die Broschüre direkt am Parkeingang zu kaufen, da diese in den Shops nicht zu haben ist. Auch eine spezielle Ausgabe für die Kids ist zu haben.
Wildcard gezückt und ein paar Daten beim freundlichen Personal abgeglichen und weiter ging es um 12:30 Uhr nach Nossob.
Die Öffnungszeiten des Parks sind aktuell von 6:30 - 19:00 Uhr. Um es vorweg zu nehmen, wir haben die 160km im Nossobtal ausgiebig genossen und fast jedes Tier 'persönlich begrüßt'.
Entsprechend haben wir für die Strecke auch über 6 Std. Fahr- und Fotografierzeit benötigt. Das Nossobtal hat uns sehr gefallen, da es die Möglichkeit bietet an den meisten Wasserlöchern - abseits der Straße - entspannt zu parken.
Nach 15km endet die zweispurige Straße vorerst und es geht als Umleitung für die Baustelle über einen Feldweg für weitere 15km weiter gen Norden zum Wasserloch Kij Kij. Die Strecke läuft in Sichtweite zur 'normalen' Fahrbahn, die sicherlich noch für die nächsten Monate eine Baustelle bleiben wird.
Grundsätzlich würden wir für den Besuch im Nossobtal immer ein 4x4 empfehlen, da das Straßenlevel ca. 40 - 50 cm unterhalb der Graslandschaft beginnt. Aktuell ist das Gras an manchen Stellen aufgrund der Regenfälle in den letzten Monaten nochmal bis auf weitere 50cm angewachsen, so daß man selbst aus einem 4x4 teilweise das Gras zwischen Linse und Motiv stehen hat. Mit einem normalen PKW hat man hier wenig Freude zumal auch die Strecke sehr sandig ist - teilweise Wellblech der übelsten Sorte auf der Pad. Im Auob-Tal sind uns verschiedene PKW begegnet, hier ist die Straße höher und man kann in das Tal hineinschauen. Trotzdem und vor allem aufgrund der Wellblech-Pads im Park ist ein 4x4 sehr sinnvoll um den Besuch auch genießen zu können.
Bis zum Picknickplatz Dikbaardskolk haben wir sehr viele Springbok, viele Gemsbok (Oryx-Antilope), Sekretär, Blue Wildebeest, Red Hartebeest, einen Schakal und natürlich unzählige Squirrels gesehen.
Als dann am Wegesrand ein einsames Besucherfahrzeug zu sehen war, haben wir uns langsam der Szenerie genähert. In nur 50m Entfernung vom Picknickplatz Dikbaardskolk - der natürlich NICHT eingezäunt ist - lagen zwei müde Löwenmannchen unter einem Baum und haben ein Nickerchen gemacht. Da sitzt man doch gern am Picknickplatz.
1,5 Std. Beobachtungszeit gaben uns genügend Möglichkeiten für schöne Aufnahmen. Ich hätte nie geglaubt, dass die Größe des Schiebedachs von essentieller Bedeutung bei der Auswahl eines Fahrzeuges sein könnte.
Für eine optimale Position zum Fotografieren im Nationalpark aber durchaus.
Jetzt aber bitte nicht den Zeigefinger heben und den Hinweis geben, dass die Tiere schneller sein können - die waren so schön verschlafen und in der Nachmittagshitze letargisch ...
Irgendwann hat uns die Uhr und die noch zu bewältigende Strecke nach Nossob dann doch von den Löwen verabschieden lassen.
Im Camp Nossob hatten wir ein Challet für drei Nächte gemietet. Leider war unsere Unterkunft sehr abgewohnt und zudem das Bad äußerst renovierungsbedürftig. Für ca. R 650,- pro Nacht war es dann aber noch Ok. Der Abend ist dann am Wasserloch ausgeklungen. Hier war eine Familie von sieben Schakalen in der Abenddämmerung aktiv.
Alles in Allem ein Anreisetag, der unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Gleich zwei Löwen und eine Vielzahl verschiedener Tiere direkt am ersten Tag - besser geht nicht - haben wir gedacht...