THEMA: Erfahrungen Strecken/Campsites um Savuti
11 Sep 2024 22:25 #693749
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  • MonaKo am 11 Sep 2024 22:25
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Wir reisen am 28. Oktober 2024 für einen Monat nach Namibia/Botswana. Unsere Route sieht wie folgt aus:

Windhoek
Kalahari
Sesriem
Swakopmund
Damaraland
Etosha Süd
Etosha Zentral
Etosha Nord
Rundu
Divundu
Kongola
Kasane
Kavimba
Savuti
Khwai
Moremi
Maun

Da es unsere ersten Campingferien sind und wir das erste Mal mit Dachzelt reisen, sind wir etwas unsicher. Allenfalls könnt ihr uns ja noch einige Unsicherheiten nehmen:

Wir haben bis Kasane alle Campsites bereits vorgebucht. Da wir grossen Respekt haben durch Savuti zu fahren, haben wir die Campsites dort noch nicht gebucht. Wie sind eure Erfahrungen, kann man diese Strecke (Kavimba, Savuti, Khwai, Moremi, Maun) im November auch noch spontan buchen oder werden wir dann Probleme haben, noch einen Platz zu finden?

Wie beurteilt ihr die Strecke durch Savuti. Ist es für uns Anfänger machbar? Sind die Strassenverhältnisse je nach Wetter sehr unterschiedlich? Im November könnte ja dann auch der Regen einsetzen.

Was ist wenn man stecken bleibt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass im November in dieser Gegend jemand vorbei kommt der einem raus ziehen kann? Was kann man tun wenn niemand vorbei kommt?

Würdet ihr zwingend ein Satellitentelefon beim Autovermieter dazu mieten? Wenn ja, bringt es überhaupt etwas bzw. wer kann dir helfen, wenn du in einem Sand- oder Wasserloch stecken bleibst.

Welche Tipps habt ihr uns Ersttätern sonst noch? An was müssen wir zwingend noch denken / was müssen wir beachten?

Vielen Dank für eure Ratschläge

Liebe Grüsse
Monika
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12 Sep 2024 05:50 #693755
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  • Champagner am 12 Sep 2024 05:50
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MonaKo schrieb:
Da es unsere ersten Campingferien sind und wir das erste Mal mit Dachzelt reisen, sind wir etwas unsicher. Allenfalls könnt ihr uns ja noch einige Unsicherheiten nehmen:

Guten Morgen Monika,

ich kann dir deine Unsicherheit nur dahingehend nehmen, dass ich dir davon abrate, die Strecke Kasane => Maun quer durch Savuti, Khwai, Moremi zu fahren. Dafür gibt es viele Gründe:

Es würde mich sehr wundern, wenn Ihr noch Campsites bekommen würdet. Savuti ist der absolute Flaschenhals mit einer sehr geringen Anzahl von Campsites ohne Ausweichmöglichkeiten. Auch der Moremi ist zu dieser Zeit meistens fully booked.

Selbst wenn Ihr noch Plätze findet: es ist eure erste Campingreise, das erste Mal mit Dachzelt und vermutlich auch das erste Mal südliches Afrika. Man unterschätzt in so einem Fall gerne mehrere Sachen.

Man kann auf dieser Strecke weder tanken (zuletzt in Muchenje, wenn die Tankstelle nicht gerade mal wieder geschlossen ist) noch einkaufen, das heißt, dies alles muss sehr gut geplant sein.

Die Strecken sind für Anfänger herausfordern, aktuell sehr sandig, staubig, ausgefahren, hart, und sollte es regnen, was ich dem Land wünschen würde, wird es nicht besser. Das kleinste Problem werden helfende Hände sein, denn auf den Hauptstrecken ist zu dieser Jahreszeit viel los, viele Gamedrive-Fahrzeuge, Mobile Campingsafaris und Selbstfahrer.

Zu dieser Jahreszeit ist es sehr heiß und staubig, durch fehlenden Regen dieses Jahr und einer leider auch nicht sehr ausgeprägten Flut ist der Anblick der abgefressenen Landschaft nicht immer hübsch. Ich musste mich neulich ein bisschen wundern, da waren hier so Möchtegern-Youtuber unterwegs, und auch wenn mich ihre langatmigen Videos mit dem vielen Gequassel genervt haben, habe ich mir einen Teil davon angesehen und es war interessant zu erleben, wie junge (!) Leute völlig überfordert und erschöpft ihre Campsitebuchung bei Third Bridge (nach der sich viele die Finger lecken) haben verfallen lassen und nach Maun in die "Zivilisation" durchgefahren sind. Die "Straßen" waren ihnen zu anstrengend, die langen Strecken zu zäh, die Landschaft zu eintönig, die Elefantenbegegnungen zu aufregend. Da stecken schon ein paar Körnchen Wahrheit drin, vor allem wenn man zum ersten Mal dort ist und vielleicht komplett andere Erwartungen hat.

Ist Maun euer Endpunkt mit Autoabgabe? Dann würde ich euch raten, außen rum zu fahren (das gilt aber natürlich auch, wenn Ihr von Maun aus dann nach Windhoek fahrt, wobei Ihr in diesem Fall auch komplett durch den Caprivi zurückfahren könntet, aber da seht Ihr dann nicht mehr sooo viel Neues). Entweder über Nata und vielleicht bei Gweta eine geführte Tour auf die Salzpfannen mitzumachen (falls noch zu bekommen) oder andersrum mit viel Wasser (was in dieser Jahreszeit wohltuend sein kann), also ein Stück zurück im Caprivi und dann westlich am Panhandle entlang runter nach Maun. Unterwegs kann man zum Beispiel bei Drotzkys Cabin campen und tolle Bootstouren machen, ebenso bei Guma Lagoon, dort wäre auch eine zweitägige Mokorotour ein tolles Erlebnis. Wenn Ihr noch Zeit habt und nochmal viele Tiere sehen wollt, könntet Ihr von Maun aus dann nach Khwai fahren (aber außenrum über Mababe, nicht durch den Moremi, ist aber aktuell auch sehr staubig und bumby) , dort gibt es inzwischen - leider - unzählige Campsites, wo man vermutlich noch etwas finden könnte. Allerdings ist es dort auch sehr voll- und zwar meines Erachtens nicht vor allem deshalb, weil ein paar Fomis aus unserem Forum da gerne hinfahren, sondern weil es in den südafrikanischen Reiseforen seit Jahren die Runde macht, dass man mit den Großfamilien und Wagenburgen, die man aus den Heimat dorthin leicht chauffieren kann, billiger unterkommt als in den Parks, weil man keine Park-Eintrittsgebühren zahlen muss , zumal diese in den Parks vor kurzem nochmal gestiegen sind. Also auch da: es ist zu dieser Jahrezeit nicht nur schön dort.....

Welche Tipps habt ihr uns Ersttätern sonst noch?

Werdet Mitglied bei OAR für alle Fälle, kostet wenig und hilft nicht nur einem selber im Notfall, sondern auch der heimischen Bevölkerung: www.okavangorescue.com/

Zu dem Aufenthalt in Kasane gäbe es auch noch einiges zu sagen, aber das würde hier jetzt zu weit führen.....

Grüße von Bele

Edit: ich habe nach Chrigus Beitrag nachgerechnet, Ihr seid ja erst Ende November in Botswana, da ist es vielleicht tatsächlich nicht mehr so voll, aber das ändert nichts an den anderen Punkten. Und es hat auch seine Gründe, dass es dort nicht so voll ist: heiß und eventuell auch nass....
Letzte Änderung: 12 Sep 2024 08:37 von Champagner.
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12 Sep 2024 08:14 #693757
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  • chrigu am 12 Sep 2024 08:14
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Hallo Monika,

ich schließe mich Beles Meinung an, dass es vielleicht nicht die beste Idee ist, über Savuti zu fahren. Das hat vor allem mit eurer mangelnden Erfahrung zu tun.

Ich bin immer mal wieder im November in der Region unterwegs. Meistens konnte ich bei Savuti spontan übernachten. In dieser Jahreszeit sind nicht mehr viele Touristen in der Gegend, besonders wenn es schon geregnet hat. Ihr habt also entweder sehr viel Tiefsand oder, wenn es bereits geregnet hat, einen sehr schlammigen Untergrund. Wenn ihr damit keine Erfahrung habt und nur mit einem Fahrzeug unterwegs seid, ist es schon grenzwertig.

Ein Satellitentelefon ist natürlich eine Option. Aber auch da ist es nicht so, dass der ADAC innerhalb von ein paar Minuten bei euch ist und euch rettet.

Meine Tipps:
  1. Beschäftigt euch intensiv damit, wie ihr aus Sand und Matsch herauskommt (z.B. durch ein Offroad-Training, eventuell auf Ababis bei Solitaire).
  2. Versucht im Vorfeld oder vor Ort, Leute zu finden, die die gleiche Strecke fahren, sodass ihr im Konvoi unterwegs sein könnt.
  3. Entscheidet vor Ort, ob es eine gute Idee ist, über Savuti zu fahren. Je nachdem, wie sicher ihr euch bis dahin fühlt, ist es vielleicht genau das Richtige für euch.
  4. Versucht in Kasane herauszufinden, ob es bei Savuti überhaupt Platz hat. Wenn nicht, gibt es nördlich, außerhalb des Parks, Campsites (z.B. Thobolo).
  5. Von dort aus könnt ihr zur Not auch an einem Tag über Savuti bis an den Khwai fahren, wo es freie Plätze geben wird. Unterwegs könnt ihr immer noch in Savuti spontan fragen, ob es Platz hat.
  6. Beschafft euch auf jeden Fall ein Satellitentelefon und die richtigen Nummern, die euch weiterhelfen können.
  7. Stellt euch darauf ein, dass ihr einige Tage feststecken könntet, bevor euch geholfen wird.
Fazit: Es kann funktionieren und super toll sein, bringt aber auch Risiken mit sich, derer ihr euch bewusst sein müsst. Am besten habt ihr schon im Vorfeld einen Plan für mögliche Schwierigkeiten.

Herzliche Grüße
Chrigu
Letzte Änderung: 12 Sep 2024 08:14 von chrigu.
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12 Sep 2024 10:53 #693767
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Liebe Bele, lieber Chrigu

Ihr seid super, vielen herzlichen Dank für die ausführliche Hilfestellung. Das dient uns wirklich sehr. Wir haben dies jetzt nochmals angeschaut und denken, wir werden von Kasane aus über Nata nach Maun fahren. Wenn es die Zeit noch zulässt denke ich könnten wir noch nach Khwai fahren, dort haben wir nämlich schon eine Campsite (Hippo Pool Campsite) angefragt. Die hätten noch freie Plätze und dort soll es sehr schön sein.

Unsere ersten Campingferien in Afrika sollen ja nicht im Dauerstress enden und da ist es für uns sicherlich entspannter, wenn wir Savuti weglassen. Ich denke, wir werden ja sonst auch schöne Flecken und Tierbegegnungen haben, auch wenn Savuti nicht dabei ist.

Nochmals herzlichen Dank habt ihr euch die Zeit genommen uns so ausführliche Tipps zu geben, das ist nicht selbstverständlich.

Herzliche Grüsse aus Bern
Monika
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12 Sep 2024 13:01 #693782
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Ich würde es ehrlicherweise sehr schade finden, Savuti und Khwai auszulassen, wenn ihr Khwai von der anderen Seite kommend einbauen könnt, würde ich das auf jeden Fall empfehlen!

Wir waren dieses Jahr das erste Mal in Botswana, und natürlich hier der Hinweis dass es eine andere Jahreszeit ist und dieses Jahr besonders trocken war. Aber wir hatten mit der Strecke Khwai-Savuti-Kasane null Probleme, obwohl wir keine offroad Profis sind. Die Fahrt nach Savuti und wieder raus war wirklich unproblematisch, in der Savuti Gegend selbst gibt es aber wirklich fiese Tiefsand-Stellen. Da sind wir dann aber einfach nicht langgefahren.
Ich muss aber auch sagen, dass wir ein sehr leistungsstarkes Fahrzeug hatten, das alle Situationen gut gemeistert hat - mit einem anderen Fahrzeug kann das anders aussehen. Wir hatten einen Landcruiser V8, glauben aber, dass wir den selbst in Savuti in unseren Wetterbedingungen nicht gebraucht hätten. Aber es war natürlich angenehm, dass wir jeder Zeit das Gefühl hatten, auch schwierige Situationen meistern zu können. Anstrengend sind die Strecken aber auf jeden Fall - das ist auch nicht zu unterschätzen, und je nach dem, wie viele Übernachtungen ihr eingeplant habt, würde ich die Fahrt nicht empfehlen, wenn man nicht genug Zeit zum regenerieren hat.

Wenn ihr euch das nicht zutraut, ist Savuti zumindest von der Camping Erfahrung kein herber Verlust. Macht aber dann unbedingt Khwai und vielleicht Moremi. Ohne diese Stopps würde mir der Botswana Teil eurer Reise sehr „unvollständig“ vorkommen, weil das für uns einfach Highlights waren. In Khwai selbst kann man auch gut organisierte Game Drives machen, die Wege dort sind nämlich auch nicht so ohne.
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