Liebe Fomis,
vor ein paar Tagen sind wir (= meine Frau Ruth und ich) wieder aus Botswana zurück gekehrt. Wir haben das große Glück, uns zweimal pro Jahr im südlichen Afrika aufhalten zu können. Während wir im April / Mai verschiedene Orte bereisen, besuchen wir im November / Dezember Freunde in Kasane (am Chobe River) und bleiben deshalb fast ausschließlich in der Garden Lodge.
In dieser Zeit bin ich entweder mit dem Boot auf dem Chobe oder mit dem Safarifahrzeug an der Riverfront unterwegs, um wilde Tiere zu beobachten. Für meine Frau ist es ein richtiger Entspannungsurlaub, deshalb begleitet sie mich (uns) nicht unbedingt jeden Tag, sondern relaxt am Pool, macht mit Freundin Gabi Besorgungen oder beschäftigt sich anderweitig. Morgens und nachmittags ist außerdem Gassi gehen mit Gabis Hundemeute angesagt, wobei das Gassi gehen eine sehr spannende Angelegenheit sein kann. Dort (am Airport Kasane) kann man die unterschiedlichsten Tiere antreffen, von Elefanten, Büffel, Sables (alle selbst gesehen) bis zu Leoparden und Löwen (die Spuren ebenfalls selbst gesehen) ist ein Großteil der Tierwelt vertreten und so muss man immer wachsam sein und auch die Hunde müssen selbstverständlich aufs Wort hören, damit man bei Gefahr sofort den Rückzug antreten kann.
Mein normaler Tagesablauf war wie folgt:
05:45 Wecken. 06:10 eine Tasse Kaffee, dann mit dem Auto den Hügel hoch um zu Gabi zu fahren. 06:30 Gassi gehen. Ca. 07:15 wieder zurück in der Garden Lodge zum Frühstück. Um 08:00 oder 08:30 Besuch des Parks. Ca. 12:00 wieder zurück. 13:00 Lunch. 15:00 Teatime, 15:30 Besuch des Parks. Gegen 18:45 oder 19:00 zurück in der Lodge, Sundowner. 19:30 Dinner, dann etwas plaudern mit den Gästen und ab ins Bett.
Die Abwechslung: Hin und wieder ein Early-Morning-Gamedrive (bzw. Boatcruise) gegen 06:00 oder 06:30 oder abends mal zum Dinner ins Old House (ist ja gleich nebenan) oder zum Inder.
Wenn ich mich im Park aufhalte, dann tue ich das allerdings nicht allein, sondern ich begleite die Gäste der Garden Lodge. In seltenen Fällen sind keine Gäste da, dann kann ich mit den Guides Innocent bzw. John ganz alleine den Park unsicher machen, das ist natürlich ein ganz besonderes Vergnügen
Da wir auf einer Hochzeit eingeladen waren sind wir dieses Mal etwas früher als sonst nach Kasane geflogen, nämlich bereits Anfang November. Wir kamen ziemlich genau zu Beginn der Regenzeit an. Am ersten Tag war alles ziemlich trocken, die Bäume und Büsche waren noch kahl und man konnte die Tiere recht gut entdecken. Innerhalb der ersten 8 Tage erlebten wir drei richtig heftige Gewitterstürme mit länger anhaltendem Regen, zwei davon nachmittags auf dem Boot. Es war interessant zu sehen, wie sich der eigentlich ruhige Chobe River innerhalb von Minuten verwandeln und an eine stürmische See erinnern kann. Wind und Regen waren so heftig, dass wir trotz Regenponchos bis auf die Unterwäsche nass wurden. Ich musste ziemlich um mein Fotoequipment zittern, aber am Ende hat doch alles überlebt.
Die Chobe Riverfront ist eigentlich ein Ort, an dem man garantier Elefanten zu sehen bekommt. Nach dem zweiten großen Regen blieben sie aber tatsächlich aus, kein einziger Eli wurde zwei Tage lang gesichtet. Die Wasserlöcher im Busch waren wohl gut gefüllt und die Elefanten hatten keinen Grund, den langen Weg von ihren Weidegründen bis zum Fluss auf sich zu nehmen. Von Mitte bis Ende unseres Aufenthalts stoppte der Regen, die Sonne brannte unerbittlich vom Himmel und zwang die Tiere bei Temperaturen bis 36 Grad am Nachmittag wieder ans Flussufer, um zu trinken. Dann konnte man ohne Probleme zweihundert bis dreihundert Elis innerhalb eines Vormittags bewundern.
Wir waren fasziniert, wie sich der am Anfang trockene Busch in den zweieinhalb Wochen unserer Anwesenheit verwandelte und mit seinen vielfältigen Grüntönen einen schönen Kontrast zum roten oder weißen Sand der Riverfront bildete.
Am Anfang der Regenzeit werden auch viele Tierkinder geboren, besonders die Impalas sind da sehr aktiv. Innerhalb kürzester Zeit war die Riverfront mit vielen kleinen Antilopen bevölkert, die noch relativ unsicher durch die Gegend „staksten“.
Verglichen mit der Hauptsaison waren zwar weniger Besucher da, aber am Nachmittag war der Chobe immer noch von vielen Booten bevölkert und es wurde öfter ziemlich laut. Glücklicherweise hatten wir öfter die Gelegenheit, am früher Morgen mit dem Boot rauszufahren, da sah man – außer vielleicht zwei, drei andere Boote – keine Menschenseele und man hatte wirklich das Gefühl, der Fluss gehört einem allein.
Meine „Bilderbogen“ ist kein wirklicher Reisebericht, sondern soll einfach nur ein paar Eindrücke von der Landschaft und von den wilden Tieren geben, die wir gesehen haben. Wen es interessiert: Ich habe hauptsächlich mit einer Nikon D7100 geknipst. Mein bevorzugtes Objektiv war das 70-200er 2.8, ich mag es wirklich sehr. Leider ist die Brennweite in den wenigsten Fällen wirklich ausreichend, deshalb arbeite ich mit einem Nikon 2fach Konverter. Ich habe dann also eine Brennweite von max. 400 mm, allerdings zahle ich einen hohen Preis, weil die Lichtstärke stark eingeschränkt wird (5.6) und auch die Schärfe nicht mehr überzeugen kann. Als Ersatzkamera habe ich eine Lumix FZ 150. Hin und wieder experimentiere ich noch mit einem Polfilter.
Wenn mir Geschichten zu einigen Bildern einfallen, werde ich zwischendurch noch ein paar Kommentare schreiben.
Ich wünsche (hoffentlich) viel Spaß beim Chobe-Riverfront-Kaleidoskop !
Viele Grüße
Walter
Unsere Basis: Die Garden Lodge
Am Sedudu Gate mit Guide Innocent
Auf dem Boot mit Guide John
Auf Fotojagd
Blick auf den Chobe
Büffel im Sedudu Valley
Großer Eli-Treff
Chobe River
Chobe River
Chobe am Morgen
Chobe River
Chobe am Abend
Die Chobe Game Lodge stellt in einer Presseaktion
ihr neues Elektroboot und Elektro-Safarifahrzeug vor
Chobe River
Chobe River
Auch das gibt es am Chobe
Der große Regen kommt
Der große Regen ist da ! (Teil1)
Der große Regen ist da ! (Teil 2)
Stürmische Chobe
Abendstimmung (Teil 1)
Abendstimmung (Teil 2)
Büffel am Chobe