THEMA: Reisebericht SA-Botswana-Namibia, Oktober 2006
17 Nov 2006 17:05 #25834
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  • beate am 17 Nov 2006 17:05
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Jetzt sind wir seit 2 Wochen wieder daheim und so langsam kommt der Alltagsfrust. Als Eigentherapie habe ich mich hingesetzt und diesen Reisebericht geschrieben. Er hilft etwas gegen den Afrika-Virus:

Nachdem wir im April 2002 in Namibia und im September 2003 in Namibia und Botswana waren, entschieden wir uns diesesmal bewusst für den Oktober, weil wir davon ausgingen, dies wäre der letzte Monat der Trockenzeit und deshalb könnten wir besonders viele Tiere sehen. Leider mussten wir feststellen, dass der Oktober heuer der erste Monat der Regenzeit war. Vom ersten Tag an hatten wir immer wieder Regen und Gewitter, was uns allerdings nicht so sehr einschränkte. Wir hatten eine sehr trockene Natur erwartet und fanden stattdessen einen Moremmi NP, der schon ziemlich grün war und einen caprivi in vollem Laub mit teilweise blühenden Bäumen. In der Kalahari gab es dann schon Blumen und blühende Sträucher. Dadurch waren zwar Tierbeobachtungen teilweise etwas schwieriger, aber die Natur entschädigte mit den vielen Blüten dafür.

Etwas fiel mir diesesmal besonders auf: Obwohl die Menschen in Botswana in den Dörfern bitterarm sind, wird nicht gebettelt. Sobald man aber im Caprivi ist, strömen von allen Seiten die Kinder auf die Strassse und halten die Hände auf, machmal auch ganz schön aggresiv.
Auch ist es in Botswana nicht üblich, dass vor den Supermärkten dubiose Gestalten rumlungern, wie es leider in Namibia immer wieder der Fall ist.

Und so verlief unsere Reise:

1.10
7.30 h in Johannesburg gelandet. Autoübernahme bei Britz klappt einfach und schnell.
Wir haben einen Hilux-Doublecab, Diesel, mit Dachzelt. Das Auto wird sich als sehr gute Wahl entpuppen. Wie sich zeigt, können wir fast alle Allrad-Strecken im 2.Gang mit Standgas fahren und brauchen so nur 10 l/100KM. Das Auto ist für 4 Personen ausgestattet. Wenn wir tatsächlich zu viert gewesen wären, wäre die Ausstattung allerdings viel zu wenig gewesen. Für 2 Personen war es aber ok.
Übernachtung im Longton-Guesthaus, Lydenburg.
2.10.
Weiterfahrt zum Blyde-River-Canon. Unterwegs alle am Weg liegenden Wasserfälle angeschaut. Als wir dann an diesen auf allen Werbebildern gezeigten Felsen am Canyon stehen, können wir gerade noch einen Blick nach unten werfen, dann kommen dicke Wolken und 5 Minuten später sieht man keine 5 m mehr. Spätabends noch ein starkes Gewitter.
Übernachtung am Aventura Blydesport Campingplatz.
3.10.
Heute hängen dicke Wolken am Himmel, nichts ist mit weitem afrikanischen Himmel. Wir fahren nach Norden.
Übernachtung im Camp Africa. Dieser Campingplatz wurde uns von einem Einheimischen an der Tankstelle empfohlen. Er liegt direkt nördlich von Makhado sehr schön in den Southpans-Bergen. Es gibt auch ein kleines Restaurant, das wir aber nicht nutzen.
4.10.
Fahrt entlang der Southpans-Berge, Abstecher zum Mapungubwe Nationalpark, wo wir den Zusammenfluss von Limpopo und Shashe anschauen. Am frühen Nachmittag fahren wir dann bei Pointdrift über die Grenze. Hier hatten wir vorher etwas Bedenken, weil man durch den Limpopo fahren muss und deshalb der Grenzübergang nur offen ist, wenn der Wasserstand es erlaubt. Es war allerdings überhaupt kein Wasser im Flussbett. Die Einreise in Botswana geht freundlich, schnell und ohne Zollkontrollen.
Wir gingen davon aus, das die Tuli-Lodge einen Campingplatz hat und wollten dort übernachten. Diese Information stimmte jedoch nicht. Wir übernachten deshalb im Nokolodi Tendet Camp. Es gehört zur Tuli-Lodge. Man wird von einem Guide von der Lodge aus ca. 5 km über das Gelände gelotst. Dort stehen dann ein paar Safarizelte für selbstversorger, sehr schön direkt am Limpopo. Von einem dieser Zelte aus hat man einen guten Blick auf den Fluss und wir sitzen dort den ganzen Nachmittag und beobachteten Elefanten, die in den letzten Tümpeln des Flusses trinken.
Im Preis von 315.- Pula/Person sind 2 Gamedrives inbegriffen. Nachdem wir die einzigen Gäste im Camp sind, haben wir sowohl abends als auch morgens unseren Privat-Drive. Beide Drives haben sich sehr gelohnt. Abends sehen wir neben Elefanten auch noch einige Hyänen, morgens kommen wir gerade richtig, als ein Schakal einen Leopard verbellt und in die Flucht schlägt.
5.10.
Heute haben wir nur eine sehr kurze Strecke. Wir fahren durch den Tuli-Block nach Westen und übernachten am Campingplatz der Limpopo-River-Lodge (135 p/Platz). Dieser Campingplatz liegt wieder direkt am Fluss, der hier sogar noch richtig Wasser hat, ziemlich weit von der Lodge entfernt. Es gibt insgesamt 6 Stellplätze, jeder mit eigenen gemauerten Sanitäranlagen. Nachdem wir wieder die einzigen Gäste sind, können wir nocheinmal die Ruhe geniessen. Man könnte zwar mit dem eigenen Auto auf dem Gelände der Farm rumfahren, aber nach den beiden sehr schönen Game-Drives gestern abend und heute morgen haben wir dazu gar keine Lust. Also wird die Hängematte aufgemacht und wir verbringen einen faulen Nachmittag.
6.10.
Heute haben wir eine lange und langweilige Strecke vor uns. Es geht über Francistown, wo wir nocheinmal richtig einkaufen bis zur Nata-Lodge. Auf dem Weg schauen wir uns auch noch das Nata-Bird-Sanctuary an, was sich aber nicht lohnt. Es sind keine Vögel da.
Der Campingplatz der Nata-Lodge (80 Pula/Platz) ist so ziemlich der hässlichste unserer Reise. Zwar sind die sanitären Anlagen schön und sauber, aber die einzelnen Stellplätze sind nicht gekennzeichnet, so steht jeder kreuz und quer. Spätabends stellen sich dann noch Overländer keine 5 m von uns entfernt hin. Damit ist natürlich unsere Ruhe weg. Ich will mich rächen, indem ich mir vornehme, am nächsten morgen schon um 5 Uhr Autotüren zu knallen o.ä., komme aber nicht dazu, da die Overländer bereits um 4.30 h mit dem Zusammenpacken anfangen.
Dafür wollen wir uns ein schönes Abendessen in der Nata-Lodge gönnnen, es ist aber dann doch ein sehr mittelmässiges Bufett.
Das einzig Positive an der Lodge: Neben der Bar wird zum Sonnenuntergang Futter für die Buschbabys ausgelegt. Das dürfte wahrscheinlich die einzige Möglichkeit sein, diese Tiere zu sehen und auch zu fotografieren.
7.10.
Wir wollen nach Kubu-Island. Nachdem wir uns erstmal verfahren haben, finden wir dank GPS doch noch den richtigen Abzweig von der Teerstrasse. Die Fahrt durch die Salzpfannen haben wir uns aber ganz anders vorgestellt. Diese dichte Vegetation hatten wir nicht erwartet. Von den Salzpfannen ist so fast nichts zu sehen. Wir sind schon mittags dort und wollen nach einer
Runde um Kubu-Island eigentlich wieder einen faulen Nachmittag machen. Sobald wir aus dem Auto steigen überfallen uns aber tausende Fliegen. Nach kurzer Zeit geben wir auf und verbringen den Rest des Nachmittags im Auto. Im Laufe des Nachmittags kommt ein kräftiger Sturm auf, sodass wir das Zelt erst am frühen Abend aufbauen können. Wie wir hinterher erfahren, war an diesem Nachmittag der erste Regen in Maun und es ist gleich die gesamte Stromversorgung für einige Stunden zusammengebrochen.
8.10.
Heute ist das Wetter angenehm und so klettern wir noch 2 Stunden auf den Felsen herum. Die Fahrt geht dann über Queta in den Nxai NP. Dort haben wir einen Campingplatz an den Baobabs gebucht. Allerdings können wir diesen Platz nicht finden. Wir stellen uns in die Nähe der Baobabs und warten ab. Am späten Nachmittag kommt ein Game-Drive vorbei, der uns den richtigen Weg zeigt. Als wir dann aber auf unserem Stellplatz ankommen, ist dieser schon besetzt. Wir haben keine Lust zum Debattieren und suchen uns weit entfernt davon eine schöne Stelle in einer Bucht der Salzpfanne zum Übernachten.
Von diesem Nationalpark sind wir enttäuscht. Wir wussten zwar, dass zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich keine Tiere da sein werden, aber der Park war auch so nicht besonders interessant. Und nervig war auch, dass nirgends ein vernünftiger Wegweiser oder irgendeine Beschriftung war. Wir hatten zwar Kartenmaterial und GPS, aber trotzdem war es ziemlich schwierig, den richtigen Weg zu finden.
9.10.
Fahrt nach Maun, einkaufen, Auto buschtauglich machen. Für die Übernachtung entscheiden wir uns für ein Zimmer im Sedia-Hotel (495 P/Zimmer, incl Frühstück), da ich gleich etwas Wäsche waschen will. Im Reiseführer lesen wir, dass es dort ein gutes Dinner-Buffet geben soll, was leider nicht stimmt. Allerdings hat die Pool-Bar sehr gute Pizza und guten Wein.
10.10.
Heute fahren wir nur bis zur Mankwe-Lodge. Die dortigen Campingplätze (144 P/Platz) liegen schön einsam auf dem Gelände verteilt, jeder hat seine eigenen Sanitäranlagen. Es gibt zwei Wasserlöcher, an einem beobachten wir abends noch einen Waran und in der Dunkelheit eine Wildkatze, können aber nicht feststellen, welche es ist.
11.10.
Nachdem wir vormittags nochmal die Wasserlöcher der Mankwe-Lodge abgefahren sind, gehts jetzt zum Kaziikini Comunity Camp, direkt vor dem Südeingang des Moremmi NP. Auch dieser Campingplatz ist sehr zu empfehlen, die Sanitäranlagen sind sehr grosszügig und sauber.
12.10.
Heute gehts endlich in den Moremmi NP. Wir fahren die Strecke über sämtliche Brücken. Die 2. Bridge müssen wir erst reparieren, hier sind ein paar Bohlen herausgefallen, die wir erst wieder richtig hinlegen müssen und drüberfahren zu können. Nach der 3. Bridge kommen wir mitten in eine Elefantenherde und müssen vorsichtig zurückstossen, da vor uns ein Elefant meint uns zeigen zu müssen, wer \"der Herr im Hause\" ist. Ca. 2 km weiter können wir ein Löwenrudel (9 Tiere) bei der Siesta beobachten. Am späteren Nachmittag läuft dann noch ein Leopard direkt neben unserem Auto.
Als wir auf Xakanaxa ankommen, ist natürlich unser gebuchter Platz schon besetzt. Wie im Moremmi anscheinend üblich, stellt sich jeder hin wo er will. So suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen ganz am Rand des überfüllten Campingplatzes.
13.10.
Die ganze Nacht hatten wir Löwengebrüll ganz in der Nähe. Gleich nach unserer Abfahrt müssen wir wieder 1/2 Stunde warten, bis eine Elefantenherde die Strasse freigibt. Durch die jetzt schon viel grünere Vegetation passiert es immer wieder, dass wir unerwartet ziemlich nahe an einen Elefanten kommen, wobei dann nicht ganz klar ist, wer mehr erschrickt, wir oder der Elefant.
Übernachtung am North-Bridge Campingplatz, der wie anscheinend immer überfüllt ist.
14.10.
Weiterfahrt zum Savuti NP. Bei unserer Fahrt entlang des Khwai-River sehen wir viele Hippos.
Dann kommt von links eine Elefantenherde zum Trinken an den Fluss und wir müssen stehenbleiben. Eine so grosse Herde haben wir wirklich noch nicht gesehen, wir schätzen auf über 200 Tiere. Wir müssen fast 2 Stunden warten, bis es möglich ist, ganz langsam vorbeizufahren.
Nach dem Eingang zum Chobe NP wird die Fahrt langweiliger und sandiger. Kilometerweit ist die Vegetation abgebrannt, somit auch keine Tiere da. Erst in der Nähe des Savuti-Campingplatzes wird es wieder interessant. Hier sind auch wieder Elefanten, nur kommen uns diese etwas nervös vor. Sie bestehen auf einen weit grösseren Abstand als die Elefanten, die wir bisher gesehen haben. Abend auf dem Campingplatz läuft dann eine Hyäne über unseren Stellplatz.
15.10.
Eigentlich hatten wir für heute Linyanti gebucht, aber das Camp ist immer noch geschlossen, so bleiben wir in Savuti und fahren hier kreuz und quer durch die Landschaft. U.a. sehen wir zwei tote Elefanten (ob das mit der Nervosität der Elefanten zu tun hat?)
Am Nachmittag gibt es einen kräftigen Regen und die Temperatur sinkt auf 20 Grad. Wir müssen eine kurze Regenpause zum Abendessen nützen.
16.10.
Es hat die ganze Nacht stark geregnet und gewittert. Rundum haben wir Löwen und Elefanten gehört. Die Sonne ist wieder da und die Strasse tiefsandig. Wir entscheiden, dass wir für die Übernachtung in Linyanti eine Nacht auf der Ihaha-Campingplatz verbringen und bekommen am Parkeingang zur Riverfront wirklich noch eine Bestätigung. Dieser Platz liegt zwar sehr schön direkt am Chobe-River, allerdings in einem Gebiet mit nur wenigen Tieren.
17.10.
Anscheinend haben sich alle Tiere im Chobe-NP in den östlichen Teil zurückgezogen, denn hier sehen wir jede Menge Elefanten, Büffel, Löwen und natürlich die verschiedensten Antilopen. So schaffen wir es gerade noch, pünktlich um 11 Uhr aus dem Park zu kommen.
Die Suche nach einem Campingplatz in Kasane gestaltet sich schwieriger als erwartet. Den Campingplatz der Chobe-Safari Lodge kennen wir von unserer letzten Reise und wollen dort nicht mehr übernachten, weil es dort so eng und voll war. Also fahren wir Kubu-Lodge (sehr enge Stellplätze) und Toro-Lodge (sieht aus wie auf einem italienischen Campingplatz in der Hochsaison) an. Letztendlich nehmen wir ein Riverfront-Cottage in der Toro-Lodge, mit Ausblick auf den Fluss und sind damit dann auch sehr zufrieden (497 P/Zimmer incl Frühstück).
18.10.
Wir fahren über die Chobe-Riverfront zurück zur Ngoma-Bridge. Einreise nach Namibia geht schnell und problemlos, wieder ohne Zollkontrolle. Am Nachmittag fängt es wieder zu regnen an.
In der Liste von Thomas Richter wurde die Caprivi-Cabins-Lodge (richtig: Caprivi-River-Lodge) so sehr gelobt, dass wir dort übernachten. Es stimmt wirklich, die Anlage ist wunderschön. Man fühlt sich gar nicht mehr wie in Afrika, sondern fast wie in einem Regenwald, ringsum sind Blumen. Wir nehmen eine Cabin direkt am Fluss, die zwar etwas teuerer ist (610 N$), dafür aber einen schönen Ausblick hat.
19.10.
Unsere Fahrt geht über Katimo durch den Caprivi-Strip. Allerdings fahren wir nicht die B8, sondern die südliche Route (C 49), weil wir eine Runde durch den Mamili NP fahren wollen. Dann stellen wir dann fest, dass der Wegweiser am östlichen Eingang des NP, der bei unserer letzten Tour vor 3 Jahren noch da war, jetzt abgenommen ist. Und die Strecke, die das GPS empfiehlt, endet nach einigen Kilometern im Busch, bzw. wird so eng, dass sie mit unserem Auto nicht mehr befahrbar ist. Also kehren wir um und fahren auf der C 49 weiter. Nachdem dann die Zeit auch etwas knapp wird, fahren wir den westlichen Eingang nur bis zur Holzbrücke und kehren dann auch wieder um. Bei Kongola kommt man wieder auf die B 8 und kurz vor der Brücke über den Kwando ist eine Zoll- oder Polizeikontrolle. Hier kommen wir in Schwierigkeiten, da wir, wenn wir alles richtig verstehen, hinter Katimo durch eine Zollkontrolle hätten fahren müssen und dort eine Genehmigung hätten kaufen müssen, was wir natürlich nicht haben, da wir ja nicht die B 8 gefahren sind. Nach langen Debatten gibt sich die Beamtin damit zufrieden, dass wir erklären, wir würden die Gebühr in Divundu bezahlen (Dort interessiert sich am nächsten Tag allerdings niemand mehr für diese Genehmigung).
Wir übernachten am Nambwa-Campsite. Die Zufahrt, direkt nach der Brücke, südlich, ist wirklich nur mit Allrad zu schaffen, es geht 12 km ziemlich schlechte und teilweise tiefsandige Strecke durch den Busch. Der Campingplatz ist dann allerdings einer der schönsten unserer ganzen Reise. Die Stellplätze sind leicht erhöht mit Ausblick auf den Fluss. Die Sanitäranlagen scheinen ganz neu zu sein.
20.10.
Auf der Rückfahrt zur Strasse reissen wir uns mit einem Akazien-Dorn die Seitenwand eines Reifens auf. Nachdem wir zu faul sind, den Reifen selbst zu wechseln fahren wir zurück nach Kongola um dort den Reifen wechseln zu lassen. Das hätten wir uns sparen können, denn der Mann am dortigen \"tire-repair\" hat selbst kein Werkzeug und mit unserem Werkzeug vom Auto weiss er überhaupt nichts anzufangen. Mein Mann muss ihm jeden einzelnen Handgriff erklären und nach 2 Stunden mit tatkräftiger Unterstützung meines Mannes ist der Reifen endlich gewechselt.
Am Zollposten auf der B 8 haben wir heute überhaupt keine Schwierigkeiten.
Wir fahren zu den Popa-Falls und schauen uns diese von der Popa-Falls-Lodge an. Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber die Campingplätze liegen nicht am Wasser und gefallen uns überhaupt nicht. Also suchen wir weiter und landen letztendlich auf der Rainbow-Lodge (früher Marunga River Lodge). Die einzelnen Stellplätze sind zwar recht klein, da wir aber die einzigen Gäste sind, haben wir den ganzen Campingplatz, der direkt am Fluss liegt, für uns allein und geniessen einen herrlichen Sonnenuntergang (100 N$).
21.10.
Sehr früh fahren wir los durch den Mahango NP. Hier sehen wir wieder jede Menge Elefanten, aber auch ein Sitatunga (die sollen ja sehr selten sein?).
Der Grenzübertritt nach Botswana ist wieder einfach und schnell, ohne Zollkontrollen. Die Anfahrt zu den Tsodillo-Hills ist gut ausgebaut. Allerdings im Park sind die Strassen furchtbar schlecht und eng. Was bis jetzt am Auto noch nicht zerkratzt ist, bekommt jetzt noch die letzten Kratzer ab. Wir entscheiden uns für den hintersten Campinplatz (Malatso-Campsite), der recht schön am Fusse des Femal-Hills liegt. Abends laufen wir noch ein Stück am Cliff-Trail entlang und schauen uns die Felszeichnungen an. Der ganze Boden ist voller Tausendfüssler, bei jedem Schritt schnellen einige zur Seite. Nach einer Stunde muss ich entnervt aufgeben, so sehr graust mir. Vor allem, nachdem wir auch noch ein paar dieser Tiere mit ca. 20 cm Länge gesehen haben.
22.10.
Heute nacht haben wir kaum geschlafen, so stürmisch war es. Jetzt laufen wir noch ein Stück am Rhino-Trail und fahren dann wieder weiter. Wir haben noch keine Ahnung, wo wir heute übernachten und probieren es bei der Goma Lagoon Lodge. Dort ist (zum Glück) alles ausgebucht, aber gleich nebenan ist ein Campingplatz (Delta-Dawn-Bushcamp). Nachdem die Stellplätze wieder ungünstig im Busch liegen, mieten wir eine Cabin (Safari-Zelt) mit Blick auf die Lagune (330 Pula/Cabin).
23.10.
Heute gehts zurück in die Zivilisation, nach Maun. Es ist eine langweilige Fahrt. Mittags sind wir in Maun, lassen unseren kaputten Reifen reparieren und kaufen ein.
Für die Übernachtung schauen wir uns das Crocodile-Camp an, lassen uns leider vom Ambiente der Anlage blenden und mieten ein Cottage. Das war die schlechteste Übernachtung der ganzen Tour. Die Hütte war abgewohnt, unsauber. Über dem Doppelbett hing ein Moskitonetz, als wir das aber aufmachen wollten, stellte sich heraus, dass dieses nur für ein Einzelbett geeignet war. Nachdem auch die Fliegengitter vor den Fenstern Löcher hatten, schwirrten die ganze Nacht die Moskitos um uns herum (450 Pula incl. Frühstück).
Das beste an diesem Camp ist die Terrasse am Fluss, wo wir einen schönen Sonnenuntergang anschauen konnten.
24.10.
Eigentlich hatten wir vor, auf dem Rückweg nach Süden nocheinmal durch den Magkadikgadi NP zu fahren. Nachdem wir aber von den Salzpfannen etwas enttäuscht waren, entscheiden wir, noch einen Abstecher in die Kalahari zu machen. Wir bekamen auch problemlos beim Reservierungsbüro die gewünschten Campingplätze. Heute fahren wir aber nur die halbe Strecke und übernachten am Xwaraga-Campsite der Leroo-la-Tau-Lodge (132 P/Platz). Das ist wieder einer der Höhepunkte der Reise. Die Campingplätze selbst sind nicht besonders schön, liegen teilweise im hohen Gras und um zur Toilette zu kommen braucht man das Auto. Wir buchen den Gamedrive um 19.00 h. Nachdem wir wieder die einzigen Gäste sind, haben wir einen privaten Drive. Unser Guide erzählt gleich am Anfang, dass hier ein Löwenrudel war, aber seit einigen Tagen sind sie nicht mehr zu sehen oder zu hören und er wolle sie unbedingt finden. Dies sollte unser interessantester Gamedrive werden. Wir sehen hunterte Elefanten, hunderte Zebras, einige Hippos ausserhalb des Wassers, 1 Ginsterkatze und noch eine kleinere Wildkatze. Und dann finden wir auch die Löwen! Ein Rudel mit 5 Tieren. Ich glaube, unser Guide war noch glücklicher als wir. Wir können sie aus nächster Nähe sehr lange beobachten. Unser Gamedrive dauerte dann nicht, wie angekündigt, 2 Stunden, sondern 3 1/2 Stunden.
25.10.
Nachts hörten wir die Löwen brüllen. Jetzt wollen wir doch noch zum \"Viewpoint\" schauen. Man muss vom Auto aus noch ca. 50 m durch den Busch gehen und kommt dann an eine Stelle unter dichten Bäumen, rundum von Gebüsch umgeben, nur an der Flusseite ist es offen. Als Abgrenzung dient nur ein ca. 50 cm hoher Holzzaun. Vom Fluss ist nur noch ein wasserloch übrig, ca. 20 m entfernt. Als nach ein paar Minuten der erste Elefant am Wasserloch auftaucht, bekomme ich doch etwas Angst und will mich ganz schnell ins Auto zurückziehen. Plötzlich steht ein Guide neben uns (wo der herkommt oder ob er vielleicht schon vorher in der Nähe war, kann ich nicht feststellen) und erklärt uns, wenn wir ganz ruhig stehenbleiben, würden uns die Tiere nicht sehen und es wäre somit ungefährlich. Nun, wir glauben ihm und können in der folgenden Stunde noch einige Elefanten, Kudus, Zebras und Geier am Wasserloch beobachten. Es ist aber schon ein eigenartiges Gefühl, so nahe an den Tieren zu sein, ohne das schützende Auto rundum.
Wir fahren in den Central-Kalahari NP. Die Strassen zum und im Park sind sehr gut. Wir fahren durch das Deception Valley und können dort wieder ein Löwenrudel beobachten. Wir übernachten am Sun Pan Campsite.
26.10.
Fahrt über Leopard Pan, Passarge-Valley (alles abgebrannt). Ausser Schildkröten und Schakale sehen wir fast keine Tiere. Allerdings hat der Regen schon einige Blumen hervorgebracht, so sehen wir u.a. wilde Amarylis.
Übernachtung nochmal Sun Pan.
27.10.
Diese Nacht war der Sturm und Gewitter so stark, dass wir ins Auto geflüchtet sind und dort übernachtet haben. Auch morgens ist es noch stark bewölkt. Von Rakops nach Süden bis hinter Mopipi ist eine einzige Baustellen. Durch den Sturm ist es so staubig, dass wir öfter stehenbleiben müssen, da man keine 5 m weit sieht. In Lethlakane gehen wir nochmal in den Supermarkt. Es ist Freitag mittag und es scheint, als ob die ganze Umgebung gerade jetzt einkauft. Wir sind die einzigen Weissen und fühlen uns nicht so ganz wohl in unserer Haut. Hier werden wir auch das einzige Mal in Botswana angebettelt.
Die Weiterfahrt ist wieder eine total langweilige Strecke.
Übernachtung im Rhino Sanctuary (275 P/2 Tage).
28.10.
Wir fahren den ganzen Tag kreuz und quer durch das Sanctuary. Gleich morgens sehen wir 3 Rhinos und können diese über 1 Stunde beobachten. Ansonsten sind nicht viele Tiere zu sehen. Abends machen wir einen Game-Drive, der aber sehr enttäuschend ist und von seiten des Guides auch völlig lustlos durchgeführt wird. Wir sehen ausser ein paar Springhasen gar nichts.
Als wir wieder auf unseren Stellplatz zurückkommen, haben sich Südafrikaner direkt neben unser Auto gestellt, obwohl ringsum alle Stellplätze frei sind. Wir diskutieren, stossen aber auf taube Ohren. Da ich keine Lust habe, einen Stellplatz mit einer Gruppe zu teilen, klappen wir unser Dachzelt zu und fahren 200 m weiter auf den nächsten Platz. (So etwas ist uns auf unserer letzten Tour auch schon passiert. Ich habe den Eindruck, die Südafrikaner wissen nicht was Anstand oder Rücksichtnahme ist. Eine Diskussion über dieses Verhalten habe ich mal im 4xforum verfolgt, auch dort beschwerten sich einige Teilnehmer über diese unanständige Art).
29.10.
Wir fahren noch eine Runde durch das Sanctuary und sehen noch ein Rhino. Dann gehts auf eine langweilige Fahrt nach Süden. Wir fahren zum Mokolodi-Game-Reserve, gleich hinter Gabarone. Die Campingplätze liegen sehr versteckt im Busch, weit von der Lodge entfernt. Hier wird die Landschaft wieder etwas interessanter, weil bergiger.
30.10.
Nachts hat es wieder geregnet. Jetzt machen Paviane die Runde über die Campingplätze und suchen die Abfalleimer durch. Wir fahren nocheinmal über das Gelände und dann gehts weiter nach Süden. In Lobatse geben wir unsere letzten Pulas noch aus. Der Grenzübertritt nach Südafrika geht wieder sehr schnell und einfach. Wir fahren zum Pilanesberg NP und übernachten dort auf dem Bakgatla-Campingplatz am nördlichen Parkeingang. Von diesem NP hatten wir uns eigentlich gar nichts erwartet, wir hatten nur eine Zwischenübernachtung gesucht. Umso überraschter sind wir jetzt. Es gibt jede Menge Tiere, wir sehen Nashörner und Löwen direkt neben der Strasse. Auch die Landschaft ist interessant, da der NP in einem früheren Krater liegt. Am Campingplatz sind wir wiedermal allein.
31.10.
Wir haben noch Zeit, nocheinmal durch den NP zu fahren, dann müssen wir aber schnellstens zurück nach Johannesburg. Am frühen Nachmittag sind wir wieder bei Britz. Die Autorückgabe geht sehr schnell und ohne Komplikationen. Es wird nichteinmal geprüft, ob noch alle Campingsachen da sind, auch wird das Auto nicht gecheckt. Wir bekommen sofort unseren Abzug der Kreditkarte zurück.


Und jetzt bleibt nur noch die Vorfreude auf den nächsten Afrika-Urlaub.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.
Beate
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18 Nov 2006 10:06 #25839
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  • klausul am 18 Nov 2006 10:06
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Danke für diese Anleitung für unseren nächsten Aufenthalt
Vorsicht: infiziert mit virus namibiense
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18 Nov 2006 22:34 #25848
  • Andreas Cierpka
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  • Andreas Cierpka am 18 Nov 2006 22:34
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Hallo Beate,

hat sich toll gelesen und viel Infos enthalten. Bin gespannt auf euere Bilder. Hat die neue Digitalkamera das gehalten was ihr euch von ihr versprochen habt?

Andreas
Ein Gast bin ich im fremden Land geworden.
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20 Nov 2006 10:02 #25934
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  • beate am 17 Nov 2006 17:05
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Hallo Andreas,
mit desr Digital-Kamera sind wir uns noch nicht so einig. Die Bilder sind zwar ganz toll geworden und man kann mit einer Digi ja auch in Situationen fotografieren, wo es mit einer analogen nicht geht (z.B. Night-Drive). Ich habe mit meiner alten Spiegelreflex paralell dazu Dias fotografiert und wenn ich die Bilder jetzt vergleiche, sind die Dias halt wirklich um Klassen besser.
Gruss Beate
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20 Nov 2006 15:21 #25953
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  • osket am 20 Nov 2006 15:21
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Toller, informativer Bericht.

Klasse,

Gruß,osket
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