TAG 6 und 7: Savuti Channel und Savuti Safari Lodge
Nach einem kurzen Transfer zum Flugfeld warteten wir dort auf den Piloten, der uns mit seiner Cessna nach Savuti bringen sollte. Da es nicht unser erster Flug mit einer solch kleinen Maschine war, wussten wir, was auf uns zukommen würde. Anfangs gefielen uns die relativ kurzen Flüge ganz gut, aber diese Flugzeuge sind doch ganz schön laut und diese Mickymäuse gab es nur für die Piloten. Außerdem drücken die auch ganz ordentlich. Da man recht niedrig fliegt, sieht man aber eine ganze Menge: schnurgerade, sehr wenige Sandpisten, manchmal sogar Elefanten. Interessant war es allemal, zum Ende der Reise waren diese Flüge aber auch anstrengend, die diversen Luftlöcher mochte mein Magen zunehmend gar nicht mehr. Aber nach Savuti war es nicht weit und schnell waren wir wieder am Boden – auf einem ziemlich verregneten Boden!
Hitze und Kälte machen uns im Urlaub wenig, Regen kommt nicht so gut an. Wir fühlen uns dann immer an unsere Reise in den Kruger Park erinnert, da regnete es 10 Tage lang durch.
Noch ein kurzer Transfer zum Camp und wir waren in der Savuti Safari Lodge angekommen.
www.desertdelta.com/.../savute-safari-lodge
Diese von Desert&Delta betriebene Lodge ist die zweite, die wir von diesem Anbieter besuchen. Die Xugana Island Lodge hatte uns vor Jahren ebenfalls gut gefallen.
Die Suiten in der Savuti Safari Lodge sind riesig und haben große Glasschiebetüren zu einer Terrasse hin. Unsere Terrasse war direkt drei Meter von einem Wasserloch entfernt, dadurch hatten wir während unseres gesamten Aufenthalts regen Besuch von Elefanten. Sehr schön, sehr beeindruckend, nachts mit lauten Fress- und Planschgeräuschen verbunden. Auch hier hatten wir zwei Nächte gebucht.
Mit uns reiste eine französisch-sprachige Familie an, die sehr nett war und ausschließlich französisch sprach. Bei der Einweisung durch den Guide kamen wir mit denen ins Gespräch und trotz meines sehr brachliegenden Französisch war ich als Dolmetscher so übel nicht. Während der Regen nachließ, wurden uns die obligatorischen Verhaltensregeln im Busch nahe gebracht. Leider mussten wir auch hören, dass Walking Safaris zurzeit zu gefährlich seien, das Gras war einfach zu hoch und das durchschnittliche Raubtier laufe halt immer noch schneller als so ein Tourist mit schwerem Fotogepäck – muss man glauben!
Mit unserem Willkommensgetränk waren wir für eine kurze Zeit in unsere Unterkunft entlassen, bald sollte aber der Game Drive starten.
Unser Game Drive war anfangs von Vögeln geprägt, aber Kudu und Zebra durften natürlich auch nicht fehlen. Das Wetter war inzwischen wieder sehr schön geworden, sonnig, sehr heiß, aber auch etwas schwül.
Beim Sundower waren gerade alle Getränke eingeschenkt, man hatte sich zugeprostet und die wunderschöne Umgebung gerade begonnen aufzunehmen. Dann die Frage des Guides: wollt Ihr hier in Ruhe den Wein trinken oder lieber Löwen mit Jungtieren sehen? Was für eine Frage… so schnell wir konnten, enterten wir das Fahrzeug und unser Guide zeigte, dass man auch zügig mit so einem Landrover unterwegs sein kann. Es schaukelte wie wild, in einer Hand hielten wir die Drinks („lieber den Magen verrenken, als…“), mit der anderen umklammerten wir irgendeine Stange des Fahrzeugs – nicht, dass man hier noch verloren geht. Dann wurde der Guide ganz langsam, wir näherten uns den Katzen. Leider waren alle Game Drives bei dieser Unterkunft davon geprägt, dass unglaublich rüde (zumindest empfanden wir das so) auf die Tiere „draufgefahren“ wurde. Ich verstehe das immer nicht. Die Touristen (wir auch) zahlen ja richtig Geld für das Fotoequipment, ohne Zoom fährt doch kaum einer nach Afrika, oder? Und eine Entfernung von 5-8 Metern kann man wahrscheinlich auch mit einer Klick-und-Fertig-Kamera überbrücken. Dennoch waren die Löwen sehr schön anzuschauen – die können ja auch nichts dafür. Aber wir haben sie wohl verjagt, denn sie waren sehr schnell wieder verschwunden. Schade und ärgerlich zugleich.
Abends saßen wir in großer Runde an einem wunderschön gedeckten Tisch mit Blick auf das Wasserloch. Uns gegenüber nahmen ein Paar aus Süddeutschland Platz. Es war ein sehr netter Abend, der Mann arbeitet als Übersetzer im Wirtschaftsressort der EU und hatte allerhand Anekdoten zu berichten. Hat man von deutscher Politik schon nicht die beste Meinung, konnte man seinen Geschichten nur mit Verzweiflung begegnen.
Unsere vermeintlichen Franzosen entpuppten sich am Abend als Schweizer, die zwar kein Wort Englisch sprachen oder verstanden, aber er sprach ausgezeichnet Hochdeutsch. Obwohl mein Mann aus dem Südschwarzwald und die Schweizer Grenze weniger als 10 km entfernt ist, tut er sich mit dem Alemannischen schwer und mir als Nordlicht bleibt eh immer nur der ratlose Blick zu ihm.
So hatten wir um uns herum sehr interessante und amüsante Gesprächspartner und der Abend verging im Flug. Wir sind ewig nicht so lange aufgeblieben in Afrika.